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Metal Gear Solid V: The Phantom Pain
Author
Henry Winning, Fr, 9. Okt. 2015
in Games

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain

Episode: 2 (PS4)

PC-SPEZIALIST spielt: Metal Gear Solid V: The Phantom Pain geht heute mit Episode 2 in eine neue Runde.

Auf euch warten wissenswerte Fakten über Hideo Kojima und seine Vision vom „einzig wahren“ Stealthabenteuer, Big Boss‘ neue Armprothese im Gadget-Spotlight und den aktuellen Ausblick auf das Episodenspecial am nächsten Freitag.

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain - D-Horse

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain: Erstmals ist ein Serienteil mit einer offenen Welt ausgestattet.

In der letzten Episode haben wir uns den Zusammenhang zwischen dem Prolog Metal Gear Solid: Ground Zeroes und dem Hauptspiel The Phantom Pain angesehen und erste Ausblicke auf kommende Themen gegeben. Diesen Punkt greifen wir nun auf und schauen uns an, warum es diese Reihe gibt und was sie so besonders gemacht hat.

Hideo Kojimas Vision vom perfekten Stealth-Abenteuer

Allem voran bringt man genau zwei Sachen mit dem Titel „Metal Gear Solid“ in Verbindung: Solid Snake (Alias Big Boss), den Protagonisten der Reihe, und Hideo Kojima. So weit, so gut. Doch wer ist dieser Mensch und wie schafft er es, ganze Hallen mit begeisterten Fans zu füllen, ohne weder ein Filmstar noch ein Supermodel zu sein? Es ist ganz einfach.

Hideo Kojima

Hideo Kojima wie man ihn kennt: Verschmitzt lächelnd und vor laufenden Kameras – da, wo er sich am wohlsten fühlt.

In erster Linie ist er Videospielproduzent, der 1986 im Alter von 23 Jahren bei dem japanischen Hersteller und Verleger Konami als Entwickler eingestiegen ist und sich seit dem zum leitenden Spieledesigner gesteigert hat. Mit dem dritten Ableger seiner charakteristischen Metal Gear Reihe, Metal Gear Solid, das 1998 erschien, gelang ihm sein internationaler Durchbruch. Das Spiel verkaufte sich über 5,5 Millionen Mal und galt mit als bestes Spiel des Jahres. Ab diesem Zeitpunkt war die Spielereihe für seine vielschichtigen Charaktere, die komplexen Handlungen, Twists und Plots auf der ganzen Welt bekannt. Nebenbei hat Kojima hier ein ganzes Genre geprägt und revolutioniert. Das „Stealth“-Genre bot zu seinem Anfang der Metal Gear-Reihe vor gut 28 Jahren nicht viel schöpferische Freiheit. Die damalige Hard- und Software limitierten den Handlungsspielraum der Spielfigur enorm. Schon damals wollte Kojima viel mehr eine Infiltrations-Simulation entwickeln, die dem Spieler die Fragen „wie gelange ich unbemerkt zu meinem Ziel und überlebe dabei?“ aufgab. Die schlauchartigen Level der Serienanfänge boten einen klar vorgegebenen Weg, der nur die Beantwortung der zweiten Frage zuließ. Doch im Laufe der Jahre machte die Hardwareentwicklung riesige, immer größer werdende Fortschritte. Somit konnte Hideo Kojima nun auf seinen ursprünglichen Plan zurückkommen, den Spieler in einer gigantischen, frei begehbaren Welt neben den alten auf neue Fragen stoßen zu lassen: „Wie, wann und mit welchem Ansatz gelange ich zu meinem Ziel, überlebe und habe den meisten Spaß dabei?“. Aus der geraden Linie wird also ein dreidimensionaler Raum voller Möglichkeiten, in dem kein Spieldurchgang dem vorigen gleicht. Nicht nur Kojimas Vision dieses neuen Spielgefühls machte die tatsächliche Umsetzung von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain so erst möglich und zugleich legendär. Zu der spielerischen und grafischen Umsetzung wurde eine neue Grafikengine konzipiert, die sich FOX Engine nennt. Kleines Kuriosum am Rande: Das Logo der FOX Engine erscheint nicht nur im Spielintro, es taucht auch in der Story wieder auf. Der Schriftzug wurde dafür gespiegelt und bildet somit das Abzeichen der XOF, welches die Hubschrauberstaffel des Antagonisten Scull Face ziert. Solche Analogien finden wir im ganzen Spiel an den wildesten Stellen wieder. Diese Tatsache deutet nur leise darauf hin, dass Hideo Kojima nicht nur des Geldes wegen Spieleproduzent geworden ist. Er ist einer der wenigen, die noch Liebe in ihre Produkte stecken. In welchen Details sich dieses Faible genau wiederspiegelt, zeigen wir euch am nächsten Freitag im PC-SPEZIALIST spielt: Metal Gear Solid V: The Phantom Pain Episodenspecial.

Der Schatten hinter Metal Gear Solid V

Neben jeglicher Detailliebe, Fan-Nähe und Vision hat auch dieser augenscheinliche Vorzeigeentwickler seine Schattenseiten. Nicht zuletzt flammten Gerüchte um einen Rauswurf durch Konami auf, die durch kleinere Skandale um den Produzenten weiter geschürt wurden. Zum einen wurden am 19. März 2015 alle Logos und Namen von Kojimas Person selbst, als auch von seinem unternehmensinternen Entwicklerstudio Kojima Productions von den Produktwebseiten gelöscht. Die offizielle Reaktion auf die wütenden Fragen der Fans kam Konami-seitig standardisiert und steril daher. Es sei eine interne Umstrukturierungsmaßnahme und habe nichts mit Hideo Kojima persönlich zu tun. Aha, mal abwarten, denn die Formulierungen um Kojimas Zukunft innerhalb des Konami-Unternehmens sind äußerst schwammig.

Snakes Prothese im Gadget-Spotlight

Metal Gear Solid V

Im Fokus: Das erste Spotlight zu Metal Gear Solid behandelt Snakes verschiedene Prothesen.

Weniger schwammig ist Kojimas Prioritäteniste. Denn die zeigt trotz aller Ungreimtheiten um seine Person eine klare Spielerorientierung. Und da hat er einiges zu bieten. Als erste Spielmechanik in dieser Reihe stellen wir euch nun Snakes neue Armprothese etwas genauer vor. In der ersten Episode haben wir schon gesehen, wie es zu Big Boss‘ schwerer Verletzung und der daraus resultierten Amputation des linken Unterarmes gekommen ist. Aus dieser Entwicklung ergeben sich für den Spieler nun eine (Achtung, Wortwitz) handvoll neuer Möglichkeiten bei der Infiltration seiner Missionsziele. Der Standard Bionik-Arm ist mit 4 Upgrades zu je 3 Unterstufen aufrüstbar. Die Unterstufen erhöhen den Bonitätsfaktor, den jedes Upgrade effizienter macht. Die Upgrades lassen sich in (1) Aktives Sonar, (2) Beweglichkeit, (3) Genauigkeit und (4) Medizinisch unterteilen. Schaltet man die erste Stufe mit zuvor gesammelten GMP frei, wird eine Fähigkeit ähnlich eines Echolots verfügbar. Aktiviert man dieses in der Nähe von Gegnern, werden diese auch durch Wände hindurch markiert. Praktisch, wenn man sich gerade in einer verwinkelten Anlage befindet und nicht alle Ecken einsehen kann. Die entwickelbaren Unterstufen erhöhen die effektive Reichweite der ausgesendeten Schallwelle. Das zweite lässt Snake mit seiner neuen Prothese vertrauter werden, sodass er schneller Kriechen und Klettern kann, gleichzeitig wird seine allgemeine Bewegungsgeschwindigkeit erhöht. Schaltet man auch hier wieder die Unterstufen frei, kommen erhöhte Sprungweite und nochmals erhöhte Bewegungsgeschwindigkeit hinzu. Äußerst nützlich, denn nur wer sich schnell von Deckung zu Deckung bewegt, minimiert das Risiko, von feindlichen Patrouillen entdeckt zu werden. Die allgemeine Genauigkeit wird mit Abschluß des dritten Upgrades effizienter. Die Nachladegeschwindigkeit sämtlicher Waffen wird um 20 Prozent erhöht, der Wechsel von der Neben- auf die Hauptwaffe geht 50 Prozent schneller von der Hand. Schalten wir die vierte Upgradekategorie des Bionikarmes frei, erhalten wir 20 Prozent mehr Lebenspunkte – halten also mehr feindliche Kugeln aus – und ernten bei der Aufnahme von Heilpflanzen die doppelte Menge.

Metal Gear Solid V: Von der Couch aus Spiderman

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain Elektroprothese

Die Prothese mit Kitzelfaktor: Richtig geupgraded lassen sich auch die härtesten Feinde per Elektroschock umhauen.

Wem das nicht reicht, der darf die Raketen- oder Sprengprothese ausrüsten. Bei Benutzung wird die Faust wie bei einer Rakete abgefeuert und von Snake aus der Ferne gesteuert. Trifft die fliegende Faust einen Gegner, so ist dieser nach dem ersten Upgrade ein Fall fürs Krankenhaus, bei der Sprengvariante segnet dieser bei der Detonation gleich das zeitliche. Die jeweiligen Entwicklungsstufen erhöhen die allgemeine Flugdauer um rund 100 Prozent. Das aber vermeintlich coolste Upgrade des Roboterarmes ist die sogeannte „Hand von Jehuty“. Diese wird auf ein Ziel abgeschossen, welches dann zu Snake herangezogen wird. Quasi die Spiderman-Hand des kleinen Mannes. Gäbe es diese im WorldWideWeb zu kaufen, ich würde mein Klavier verpfänden. Nach dem Kauf der nächsten Entwicklungsstufe steigt die Reichweite noch einmal drastisch, sodass wir uns praktisch nie mehr vom Sofa erheben müssten. Leider lassen sich so keine feindlichen Basen einnehmen, also zurück in den Kampfanzug und raus vor die Tür.

Das nächste mal bei PC-SPEZIALIST spielt: Metal Gear Solid V: The Phantom Pain

Vor die Tür ist ein gutes Stichwort, denn es gibt einiges zu sehen in der Open-World. Das nächste mal berichten wir über Analogien aus der Spielwelt zur Realität, teasern Spielmechaniken an, die das Spiel so unfassbar gut machen und zeigen, wie man am ersten richtigen Boss vorbei kommt.
Was haltet ihr von dieser Reihe? Mit Kritik können wir umgehen, also her damit!

 

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