Der Trend für den Computer-Fachhandel geht eindeutig in Richtung Service – viele der an dieser Stelle porträtierten PC-SPEZIALIST-Händler haben diese Einsicht bestätigt, aber nur wenige haben den Wandel im IT-Handel so unmittelbar miterlebt wie Steffen Kathe, Geschäftsführer von PC-SPEZIALIST in Trier.
Der promovierte Historiker hatte sich schon während seines Studiums mit dem Angebot von IT-Dienstleistungen einen Zuverdienst aufgebaut. Als er nach dem Ende seiner Promotion zu Anfang der 2000er Jahre das Angebot erhielt, bei Media Markt eine Stelle als Trainee anzunehmen, war der Einstieg bei der Elektromarkt-Kette für Kathe daher auch eine naheliegende Entscheidung. Wie der Computerhändler berichtet, passte auch der Zeitpunkt, schließlich habe Media Markt damals noch seine „Goldenen Jahre“ feiern können: „Wir haben wahnsinnig viel verkauft“, erzählt Kathe, der auch in der Hierarchie des Elektronikhändlers schnell in eine Führungsposition aufstieg.
Nach einigen Jahren begannen sich allerdings die Perspektiven sowohl für Media Markt wie auch für die Entwicklung des promovierten Historikers in dem Unternehmen zu verschlechtern – für Steffen Kathe der Anlass, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. „Ich hatte damals irgendwann gemerkt, dass es den PC-SPEZIALIST-Laden in Trier nicht mehr gibt. Bei uns war das ein großer Name, der Laden hatte sehr früh eröffnet und war in Trier auch schon vor Media Markt und Saturn auf dem Markt“, berichtet Kathe. „Also dachte ich mir, wenn ich mich schon selbstständig mache, dann mit dem richtigen Wegbegleiter und habe bei der PC-SPEZIALIST-Zentrale nachgefragt, ob ich den Standort Trier neu eröffnen könnte.“ Die Reaktion in der Zentrale der Franchisegruppe in Bielefeld war positiv und so konnte Steffen Kathe im September 2007 sein PC-SPEZIALIST-Geschäft eröffnen.
Der Start in die Selbstständigkeit bedeutete für den Computerhändler zunächst die Fortsetzung seiner Erfolgssträhne: „Wir hatten eine der stärksten Neueröffnungen von PC-SPEZIALIST“, berichtet Kathe. „Es waren Trauben von Menschen vor unserem Laden und haben die Notebooks von der Palette gekauft.“ Erst mit dem Beginn der Finanzkrise trübte sich die Geschäftsentwicklung von PC-SPEZIALIST Trier ein. Für Steffen Kathe war dies allerdings kein Anlass zum Trübsalblasen: Der Computerhändler beschloss sich dem Trend der Zeit anzupassen und auf das Internet-Geschäft zu setzen. Dank seiner Erfahrung schaffte es Kathe, den Onlineshop erfolgreich am Markt zu platzieren und auch schnell ein beträchtliches Umsatzvolumen zu erzielen. „Doch nach einem Jahr stand fest: Das ist nicht die Lösung.“ Man hätte viel Geld in das Online-Geschäft investieren müssen, um richtig zu verdienen. So habe der hohe Preisdruck im Internet dagegen nur wenig Gewinn übrig gelassen.
Die Lösung, wie man als Fachhändler auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfolgreich am Markt bestehen könne, habe dagegen ganz woanders gelegen: „Seit zwei Jahren konzentrieren wir uns auf das Servicegeschäft und stehen damit wieder sehr solide da.“ Mit einem Ausbau des Werkstattbereichs, der Einstellung neuer Techniker und den standardisierten PC-SPEZIALIST Dienstleistungen zu Festpreisen sei es gelungen, die Service-Umsätze zu vervielfachen. „Die Standard-Services sind eine wunderbare Sache“, schwärmt Kathe: „Für den Kunden bedeutet das volle Transparenz und eine klare Preisaussage. Und uns gibt das nicht nur eine tolle Werbebotschaft, sondern erleichtert es auch, bei Google gefunden zu werden.“ Außerdem habe sich PC-SPEZIALIST mit dem Serviceangebot ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, dass der Wettbewerb nicht so einfach kopieren könne: „Um das anbieten zu können, muss man erst einmal deutschlandweit ein entsprechendes Netz an Werkstätten und kompetenten Personal aufbauen.“
Auch in Zukunft will Steffen Kathe schwerpunktmäßig auf das Dienstleistungsgeschäft setzen und dabei das Angebot für Firmenkunden noch weiter ausbauen. Den eingeschlagenen Weg will der Computerhändler konsequent weiterverfolgen: „Das Servicegeschäft ist kein Selbstläufer, so etwas muss man leben!“
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