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BGH-Urteil zu Pay by call
Author
Maren Keller, Mo, 10. Apr. 2017
in Aktuelles

BGH-Urteil zu Pay by call

Kostenfalle Handy: Urteil entlastet Eltern

Eigentlich ist das Spiel auf dem Handy kostenlos. Aber es spielt sich besser, wenn ihr virtuelle Extras kauft – mittels Pay by call über eine teure 0900 Nummer. Solche Telefonkäufe können ziemlich ins Geld gehen.

So ist es einer Mutter passiert, deren 13-jähriger Sohn über 1200 Euro auf diese Art ausgegeben hat. Ohne ihr Wissen. Die Mutter wollte die hohe Telefonrechnung nicht zahlen und zog vor Gericht. Jetzt hat der Bundesgerichtshof ein Urteil gesprochen. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr bei uns. 

pay by call

Wenn Kinder über pay by call Telefonkäufe tätigen, kann das ziemlich ins Geld gehen.

Pay by call als Kostenfalle

Pay by call ist eine Funktion, bei der ohne weitere Angaben Einkäufe über das Telefon getätigt werden. Meistens über eine teure 0900 Nummer. Die Identifizierung des Käufers läuft dabei ausschließlich über die Telefonnummer. Eine Bankverbindung oder andere Kontaktdaten müssen nicht angegeben werden. Da kann das Handy schnell zur Kostenfalle werden. Erst recht, wenn Kinder teure Nummern wählen, ohne zu wissen, dass jede Minute bares Geld bedeutet.

BGH-Urteil zu Pay by call

Eine Mutter weigerte sich, eine Handyrechnung zu bezahlen und zog vor Gericht. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun ein Urteil zum so genannten Pay by call gefällt und stärkt damit euch als Verbrauchern den Rücken. Wenn Kinder ohne Wissen ihrer Eltern über teure Nummern einkaufen, müssen Eltern die Rechnung nicht bezahlen. Solange die Eltern die Zahlung als Anschlussinhaber nicht autorisiert haben, haftet der Dienstleister (Az. III ZR 368/16). Das gesamte Urteil findet ihr im Presseportal des BGH. Denn, so steht es im Bürgerlichen Gesetzbuch, für nicht autorisierte Zahlungen haftet der Dienstleister. Anders kann es allerdings aussehen, wenn Kinder eine Sex-Hotline anrufen. Dann wird die Leistung direkt am Telefon erbracht und es geht nicht nur um die Abwicklung der Bezahlung.

Hintergrund zum BGH-Urteil

Doch was war eigentlich passiert, was ist der Hintergrund zum BGH-Urteil? Ein Junge hatte ein kostenloses Handyspiel auf seinem Gerät. Extras dazu konnte er sich kaufen – über einen Anruf bei einer 0900 Nummer. Das wird Pay by call genannt. Die Nummer hatte der 13-Jährige insgesamt 21 Mal angerufen und somit eine Rechnung in Höhe von 1250 Euro produziert. Die Mutter wusste nichts von den Telefonaten ihres Sohnes und weigerte sich, die Telefonrechnung zu bezahlen. Schließlich landete der Fall vor Gericht und das BGH hat entschieden – zugunsten der Mutter.

Kostenfalle Handy vermeiden

Damit ihr auf euren Handyrechnungen nicht von hohen Zahlen überrascht werdet, könnt ihr einige Einstellungen vornehmen, und so die Kostenfalle Handy vermeiden. So könnt ihr über die Telefonanbieter einzelne Nummer wie teure 0900 Nummern sperren lassen. Natürlich sollten Kinder niemals Zugang zu Kreditkarten haben, denn mit Kreditkarten haben Kinder unbegrenzt Möglichkeit, In-App-Käufe zu tätigen. Zusätzlich könnt ihr den App-Store mit einem Passwort für eure Kinder verschließen oder ihnen Prepaid-Karten geben, um die Kontrolle über die Kosten zu behalten. Eine weitere Möglichkeit ist die Einrichtung einer Drittanbietersperre. Was das ist, lest ihr in unserem Ratgeber-Beitrag Drittanbietersperre.

Was sind eure besten Tipps, um hohe Handyrechnungen zu vermeiden? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen.

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