Geschrieben von Maren Keller
Online Shopping wird immer beliebter. Doch leider nutzen auch immer mehr Gauner die Leichtsinnigkeit der Internet-User aus und platzieren Produkte im Internet, die es in Wahrheit gar nicht käuflich zu erwerben gibt oder die billige Imitate zu überteuerten Preisen sind. Sie müssen also beim Online-Shopping immer besonders aufmerksam sein und einige Dinge beachten, damit Sie nicht auf Betrüger hereinfallen.
In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie die Abzocke im Internet vermeiden können, wie Sie Fake-Shops erkennen und wie ein Internetbetrug überhaupt funktioniert. Außerdem erklären wir Ihnen, warum Sie einen Internetbetrug melden und worauf Sie beim Bezahlen achten sollten.
Fake-Shop - was ist das?
Der Begriff Fake stammt aus dem Englischen und bedeutet Fälschung. Laut Wikipedia bezeichnet ein Fake ein Imitat, einen Schwindel oder eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Ein Fake-Shop ist demnach eine Einkaufsmöglichkeit, wo es gefälschte Produkte gibt oder auch gar keine. Einen Fake-Shop treffen Sie im Internet an. Dort nutzen Gauner die Leichtsinnigkeit der Internet-Nutzer aus, um diese abzuzocken und zu betrügen.Online-Shops sind bequem, weil sie neben einer großen Produktpalette auch einfache Bestellmöglichkeiten für jedermann anbieten. Doch hinter den ehrlichen Online-Händlern können sich Betrüger verstecken, die nur Ihr Geld wollen, aber keine Ware liefern.
Fake-Shops erkennen
Fake-Shops erkennen ist zwar nicht immer einfach, aber möglich. Wichtig ist zu wissen, was das Prinzip solcher Shops ist.
Fake-Shops bieten beliebte Waren zu sensationell günstigen Preisen an. Das können Handtaschen sein oder Sonnenbrillen, Kaffeevollautomaten oder Elektrogeräte, Gartenmöbel oder Schuhe, Haushaltsgeräte oder Sportkleidung. Im Grunde alles, was beliebt ist, aber im Handel sehr teuer.
Solche Fake-Shops zeichnet außerdem aus, dass sie zuerst einmal sehr seriös wirken. Die Aufmachung des Shops ist hochwertig, die Seiten enthalten Logos, von einer Originalseite kopierte Fotos der Ware, ein (gefälschtes) Impressum und auch AGBs und ein Widerrufsrecht. Außerdem werden oftmals verschiedene Zahlungsmöglichkeiten angeboten und mehrere Versandmöglichkeiten angeboten. Wer nicht genau hinschaut oder einfach nur gutgläubig ist, merkt nicht unbedingt, dass es sich um einen Fake-Shop handelt. Deshalb ist die Kontrolle der angegebene Daten wichtig.
Verbraucherschützer und Polizei raten, sich vor allem das Impressum genau anzuschauen. Dort müssen sowohl die Handelsregister- als auch die Umsatzsteuer-ID-Nummer angegeben sein. Dieser Aufwand lohnt sich: Findet sich dort nur eine E-Mail-Adresse, ist das Webangebot unseriös. Ist zudem nur möglich, per Vorkasse zu bezahlen, sind das Anzeichen für ein Schein-Portal.
Mit all diesen Mitteln versuchen die Betrüger, die hinter der Seite stecken, das Vertrauen der Käufer zu gewinnen und sie zum Kauf animieren. Um ihr Ziel zu erreichen, werfen sie ihr bestes Lockmittel in die Waagschale: den außergewöhnlich günstigen Preis.
Diese YouTube-Video zeigt Ihnen, woran Sie Fake-Shops erkennen:
Auf Internetbetrug hereingefallen – was nun?
Sobald Sie eine Bestellung in einem online Fake-Shop aufgeben, sind sie schon beinahe auf den Internetbetrug hereingefallen. Denn jetzt sind die Betrüger am Zug und fordern Sie zur Zahlung der bestellten Waren auf. Danach verschicken sie entweder minderwertige Ware zu einem völlig überzogenen Preis – etwa billige Sonnenbrillen-, Handtaschen- oder Schuh-Imitate aus Fernost – oder Sie bekommen gar keine Ware, obwohl Sie bezahlt haben. Denn das Ziel der Betreiber von Fake-Shops ist es, Geld zu ergaunern. Nur darum geht es ihnen: möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit. Deshalb sind die angebotenen Artikel auch meistens hochpreisig. Denn so schlagen die Betrüger zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie als Kunde freuen sich, ein Schnäppchen zu machen und bezahlen den scheinbar günstigeren Preis für die Ware und der Betrüger bekommt gleichzeitig viel Geld für etwas, das er gar nicht verschicken wird.
Denn die Hintermänner haben es nur auf das Geld der Opfer abgesehen – die im Internet angebotene Produktpalette gibt es nicht. Damit getätigte Überweisungen nicht rückgängig gemacht werden, kommt es sogar vor, dass die Betrüger Lieferschwierigkeiten vortäuschen. Wenn Sie auf einen Internetbetrug hereingefallen sind, dann ist Ihr Geld in den meisten Fällen futsch. Die Betrüger agieren häufig aus dem Ausland und sind von der Polizei nur schwer greifbar. Dennoch sollten Sie unbedingt einen Internetbetrug melden. Wichtig ist dafür, dass Sie alle Beweise für ihren Online-Kauf sichern: Kaufvertrag, Rechnung, Bestellbestätigung, E-Mails – was immer Sie an Unterlagen über diesen Kauf haben, müssen Sie unbedingt aufbewahren und ausdrucken. Zusätzlich sollten Sie sich einen Screenshot der Seite, also ein Foto des Bildschirms speichern. Wie das mit dem Smartphone funktioniert, erklären wir Ihnen in den Ratgebern Apple iPhone Screenshot und Android Screenshot. Denn Fake-Shops verschwinden so schnell, wie sie aufgetaucht sind. Oftmals lassen sich Fake-Shops später nicht mehr aufrufen, da die Webseite bereits wieder offline ist. Gehen Sie mit Ihren Belegen zur Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Tipps zum Umgang mit Fake-Shops
Damit Sie gar nicht erst auf Fake-Shops hereinfallen, und sich viel Ärger und eine Anzeige bei der Polizei sparen können, beschreibt die Polizei auf ihrer Webseite, wie Sie als Kunde am besten mit Fake-Shops umgehen sollten. Wir fassen die Polizei-Tipps gegen die Abzocke im Internet zusammen:
- Kaufen Sie nicht spontan, sondern vergleichen Sie immer erst die Preise bei anderen Anbietern. Betrüger locken mit sensationell günstigen Preisen.
- Informieren Sie sich über den Online-Shop: Suchen Sie im Internet nach dem Online-Shop und nach Erfahrungen anderer Kunden und schauen Sie in Hilfeforen nach, ob Ihr gewählter Online-Shop unseriös arbeitet.
- Prüfen Sie das Impressum und suchen Sie in einer Internetsuchmaschine nach dem Shop-Inhaber. Gibt es den Namen nicht? Finger weg von diesem Shop. Ein Anruf bei der angegebene Telefonnummer kann sehr aufschlussreich sein.
- Auch ein Anruf bei einer Verbraucherzentrale führt meistens zur gewünschten Information über einen Online-Händler.
- Wählen Sie nur sichere Zahlungswege: Bietet ein Shop nur Vorkasse an, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie dort einkaufen möchten. Nutzen Sie beim Onlinekauf auch keine anonymen Zahlungsdienste wie Western Union, Paysafe oder Ukash.
- Haben Sie Zweifel? Dann verzichten Sie besser auf den Einkauf und wählen einen anderen Händler Ihres Vertrauens.
Gütesiegel als Schutz vor Fake-Shops?
Immer wieder begegnen Ihnen auch Gütesiegel wie etwa das Siegel von Trusted Shops. Seriöse Anbieter werben damit, dass Käufe auf ihrer Seite dank dieser Siegel sicher sind, der Einkauf sogar versichert ist. Das ist auch so, wenn das Gütesiegel echt ist. Doch auch darauf können Sie sich nicht verlassen. Denn auch diese Embleme und Bilder können kopiert und missbräuchlich verwendet werden. „Allein im vergangenen Jahr wurde unser Symbol etwa 80- bis 90-mal missbraucht“, schätzt Carsten Föhlisch, Leiter der Rechtsabteilung des europaweit größten Onlineshop-Gütesiegelanbieters Trusted Shops. Einen Hinweis auf ein gefälschtes Trusted Shops-Siegel bekommen Sie allerdings, wenn Sie das Emblem anklicken. Nur bei seriösen Anbietern ist das Emblem mit der Seite verlinkt. Würde man das Gütesiegel fälschlicherweise verlinken, könnte Trusted Shops das falsche Siegel nachverfolgen.
Der Recherche-Aufwand beim Onlinekauf lohnt sich. Wer glaubt, er müsse bei besonders günstigen Angeboten auf die Recherche nach der Glaubwürdigkeit des Onlineshops verzichten, kann schnell in eine Falle geraten und ist womöglich viel Geld los.
Noch mehr Informationen zum Thema Abzocke im Internet finden Sie in den Artikeln Das raffinierte Geschäft, Fake-Shops, Betrug per Online-Shop und Falle für Schnäppchenjäger. Und eine Auflistung über kürzlich auffällig gewordenen Online-Shops finden Sie auf den Forums-Seiten eines Internetportals.
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