Geschrieben von Lena Kunikowski

Wer schon einmal in eine Abo-Falle getappt ist, hat sich bestimmt gefragt, wie man eine Drittanbietersperre einrichten kann. Viele Betrüger machen nämlich mit unseriösen Apps oder modifizierten Werbebannern richtig Kasse und locken ahnungslose Nutzer in die Kostenfalle.

Nicht alle der in den App Stores angebotenen Anwendungen sind bedenkenlos nutzbar. Hinter einigen Apps verbergen sich teure Zusatzkosten, bei denen besonders Kinder schnell Opfer werden. Oder aber es verstecken sich hinter harmlos aussehenden Werbebannern gemeine Abo-Fallen, in die man bereits mit einem einzigen Klick auf die Anzeige tappt. Wir verraten, wie man teure Abzock-Abos vermeidet oder im Falle des Falls eine Drittanbietersperre einrichten und mobiles Bezahlen sperren lassen kann.

Handy sperren bzw. Handy-Abo kündigen

Die Einrichtung einer Drittanbietersperre wird immer dann wichtig, wenn man in eine Abo-Falle geraten ist. So geschehen beispielsweise bei dem SMS-Dienst Bongo, der zahlreiche Nutzer in die teure Kostenfalle lockte. Besonders Kinder und Teenager fielen auf die Masche herein und schickten immer mehr SMS an den Dienst – zum Preis von satten 1,99 € pro Nachricht! Eine andere Methode der Abzocker ist die Bereitstellung von Apps, die in der kostenlosen Version nur ein begrenztes Angebot bieten. Wer dann mehr Leben oder Level in seinem Spiel möchte oder Zusatzfeatures nutzen will, kauft selbige direkt aus der App heraus. Im schlimmsten Fall wird dabei aber automatisch ein teures Abo abgeschlossen, das dann jeden Monat auf der Rechnung auftaucht. Auch schon ein einziger Klick auf einen Werbebanner kann in einer Abo-Falle enden. Natürlich können Sie in fast allen Fällen das Handy Abo kündigen. Was aber, wenn das nur mit einer Kündigungsfrist von 12 Monaten geht oder der Anbieter nicht auf Ihre Nachrichten reagiert? Genau dann ist es Zeit für die Einrichtung der Drittanbietersperre.

Drittanbietersperre durch Ihren Mobilfunkanbieter

Das Telekommunikationsgesetz macht es möglich. Jeder, der einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen hat, kann seinen Anbieter um die Einrichtung der Drittanbietersperre bitten. Bereits seit 2012 wurde dieser Kundenschutz rechtlich eingeführt und sichert Nutzer gegen teure Handy-Abo-Fallen ab. Denn mit Einrichtung der Sperre wird das mobile Bezahlen (auch als WAP-Billing bezeichnet) gesperrt.

Übrigens: Ihr Mobilfunkanbieter darf keine Gebühren für die Einrichtung der Sperre verlangen. Auch das ist entsprechend im Gesetz verankert.

Um die Sperre einrichten zu lassen, müssen Sie in der Regel nichts anderes tun, als einmal bei Ihrem Mobilfunkanbieter anzurufen. Bei vielen Anbietern (z. B. Telekom) können Sie die Sperre aber sogar online selbst einrichten. Möchten Sie hingegen eine Aldi Talk Drittanbietersperre einrichten, sollten Sie am besten eine E-Mail an den Partnerservice schreiben. Sie sehen: Viele Wege führen hier zum Ziel.

Wichtig zu wissen: Telekom-Kunden wird bei der Einrichtung der Sperre die größtmögliche Flexibilität geboten. So können Sie beispielsweise entscheiden, ob nur Dienste wie Spiele oder Klingeltöne (auf die besonders Kinder hereinfallen) von der Sperre betroffen sein sollen oder auch Informationsdienste wie Wetter und Börsenkurse.

Über Billinfo Abo kündigen

Bei Billinfo handelt es sich um einen kostenlosen Service, mit denen Sie Ihre Abos und andere zahlungspflichtigen Aktivitäten einfach verwalten können. Auf der Billinfo Website müssen Sie zunächst Ihre Handynummer angegeben. Per SMS erhalten Sie dann eine TAN-Nummer, die Sie in das dafür vorgesehene Eingabefeld auf der Billinfo Seite einfügen. So wird verhindert, dass Dritte Ihre Nummer für fremde Zwecke missbrauchen. Haben Sie Ihre Handynummer über TAN bestätigt, können Sie loslegen und zum Beispiel über Billinfo Abos kündigen. Wichtig zu wissen: Billinfo sorgt nicht dafür, dass bereits entstandene Kosten zurückerstattet werden.

Geld zurückfordern bei Handy Abo

Die wichtigste Frage ist aber: Was kann man tun, um sein Geld zurückzufordern? Die Antwort ist etwas komplexer. Wenn Sie ein Handy Abo unwissentlich abgeschlossen haben, liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine betrügerische Abzock-Methode handelt. Das trifft beispielsweise zu, wenn sich das kostenpflichtige Abo hinter harmlos wirkenden Werbebannern versteckt und Sie gar nichts davon mitbekommen, dass es sich um ein Abonnement handelt. In diesem Fall sollten Sie sofort Ihren Mobilfunkanbieter kontaktieren und mit Ihrer Bank sprechen. Fordern Sie das Geld zurück und schalten Sie – sofern vorhanden – am besten auch Ihre Rechtsschutzversicherung ein. Haben Sie keine Rechtsschutzversicherung, legen Sie selbst schriftlich Einspruch gegen die Forderung ein und verweisen Sie darauf, kein Handy Abo abgeschlossen zu haben.

Etwas anders sieht es aus, wenn Sie im Vorfeld über die Kosten informiert wurden und trotzdem Dienste in Anspruch genommen haben. Beispielsweise beim bereits erwähnten SMS-Dienst Bongo oder In-App-Käufen. In solchen Fällen müssen Sie in den sauren Apfel beißen und die Forderung bezahlen. Diese Beispiele treffen übrigens sehr häufig Eltern, deren Kinder die Kosten verursacht haben. Besonders, wenn also der Nachwuchs mit dem Smartphone unterwegs ist, sollten Sie vorab die Drittanbietersperre einrichten lassen.

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