Geschrieben von Stefanie Schäfers

Ob klassisch per Pin oder ganz modern mit Gesichtserkennung: Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Handy entsperren können. Doch wie sicher sind solche Entsperrmuster überhaupt? Und was können Sie tun, wenn Sie sowohl das Entsperrmuster als auch den Entsperrcode vergessen haben?

Wir sperren und entsperren unsere Mobiltelefone viele Mal am Tag. Entsperrmuster, Entsperrcode oder Face ID gehören damit ebenso selbstverständlich zu unserem digitalen Alltag wie die morgendliche Zeitung zum Frühstückskaffee. Nicht alle Möglichkeiten zum Aufheben der Displaysperre sind dabei jedoch gleich sicher. Wir prüfen, welche Optionen Ihnen zum Entsperren des Bildschirms zur Verfügung stehen und welche davon besonders sicher sind.

Displaysperre als Generalschlüssel

Wer keine Displaysperre auf seinem Smartphone eingerichtet hat, lebt gefährlich. Gerät das Handy in falsche Hände, können Diebe damit nicht nur auf Ihre Kosten telefonieren, sondern auch Ihre persönlichen Daten einsehen. Das Einrichten einer Displaysperre ist darum also Pflicht. Sie dient quasi als Generalschlüssel: Nur wer Ihr Entsperrmuster oder Ihren Entsperrcode kennt, erhält Zugang zu Ihrem Smartphone.
Moderne Smartphones bieten dafür verschiedene Möglichkeiten, darunter natürlich die klassische Handy-Pin oder ein individuell festlegbares Entsperrmuster. Doch auch biometrische Daten wie der Fingerabdruck oder das Gesicht kommen zum Handy entsperren infrage.

Diese Entsperrmöglichkeiten für’s Handy gibt es

Je nachdem, ob Sie ein iPhone oder ein Handy mit Android-Betriebssystem nutzen, stehen Ihnen verschiedene Optionen zum Handy entsperren zur Verfügung. Die einzelnen Methoden stellen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten jeweils genauer vor.

Entsperrcode, Touch ID und Face ID auf dem iPhone

Ihr iPhone können Sie entweder per Entsperrcode, per Fingerabruck mit Touch ID oder – sofern Sie ein iPhone X oder neuer nutzen – per Face ID (Gesichtserkennung) entsperren. Alle Entsperrmöglichkeiten können Sie in den Einstellungen konfigurieren. Richten Sie ein neues iPhone ein, werden Sie im Einrichtungsvorgang automatisch dazu aufgefordert, einen Entsperrcode sowie den Fingerabdruckscan oder die Gesichtserkennung festzulegen.
Wollen Sie Ihre Handy-Pin nachträglich ändern oder zusätzliche Fingerabdrücke hinterlegen, gehen Sie in die Einstellungen. Unter dem Menüpunkt Touch ID & Code können Sie sowohl festlegen, wofür Sie Touch ID verwenden wollen als auch Ihre Fingerabdrücke hinterlegen. Außerdem können Sie hier Ihren Entsperrcode deaktivieren oder ändern. Ebenso können Sie konfigurieren, welche Anwendungen auch im Sperrzustand Zugriff erhalten.

Entsperrmuster - Handy entsperren - Entsperrcode - Bildschirm entsperren - Handy-Pin - Entsperrmuster vergessen - Displaysperre. Bild: Screenshot
In den Einstellungen des iPhones können Sie genau festlegen, wie Touch ID verwendet wird. (Bild: Screenshot)

Auch Face ID, also die Authentifizierung per Gesichtserkennung, können Sie in den Einstellungen Ihres iPhones unter dem Menüpunkt „Face ID & Code“ konfigurieren. Mit Face ID reicht ein kurzer Blick auf das Display zum Handy entsperren. Außerdem können Sie sich mit Face ID auch in vielen Apps anmelden. Dabei gilt: Unterstützt eine App Touch ID, bietet sie automatisch auch Support für Face ID.

Entsperrmuster und Entsperrcode auf Android-Smartphones

Auch ein Android-Smartphone kann auf unterschiedliche Art und Weise entsperrt werden. Ganz klassisch können Sie in den Einstellungen eine Handy-Pin festlegen. Alternativ können Sie Ihr Smartphone aber auch mit einem Handy-Passwort vor neugierigen Blicken schützen.
Zusätzlich bieten Android-Geräte auch Entsperrmuster als Möglichkeit an, um die Displaysperre Ihres Handys aufzuheben. Dieses Entsperrmuster können Sie individuell in den Einstellungen festlegen. Um Ihr Handy mithilfe eines Streichmusters zu entsperren, müssen Sie eine Reihe von Punkten miteinander verbinden. Ihrer Kreativität sind bei der Auswahl des Musters keine Grenzen gesetzt. Generell gilt: Je komplexer das Entsperrmuster ist, desto sicherer ist es.
Entsperrmuster festlegen
Um das Entsperrmuster für Ihr Smartphone festzulegen, gehen Sie in die Einstellungen. Unter dem Menüpunkt „Gerätesicherheit“ navigieren Sie zum Punkt „Sperrbildschirmtyp“. Hier können Sie zwischen Muster, Pin und Passwort wählen und den jeweiligen Schutz festlegen.
Übrigens nutzen auch viele Android-Smartphones mittlerweile biometrische Daten wie den Fingerabdruck, die Gesichtserkennung oder gar einen Handlinienscanner zur Authentifizierung. Auch diese Entsperrmöglichkeiten können Sie in den Einstellungen Ihres Geräts konfigurieren. Für besonders viel Sicherheit empfiehlt sich die Kombination aus der Authentifizierung über biometrische Daten mit klassischen Entsperrmethoden wie Handy-Pin oder Handy-Passwort.

Entsperrmuster - Handy entsperren - Entsperrcode - Bildschirm entsperren - Handy-Pin - Entsperrmuster vergessen - Displaysperre. Bild: Screenshot
Auch auf Android-Geräten können Sie Entsperrcode oder Entsperrmuster in den Einstellungen festlegen. (Bild: Screenshot)

Was ist Smart Lock?

Eingangs haben wir es bereits gesagt: Wer sein Smartphone ohne Displaysperre nutzt, lebt gefährlich. Allerdings bietet Android seit Android 5.0 (Lollipop) auch die Möglichkeit einer automatisierten Entsperrung: das sogenannte Smart Lock. Damit können Sie Ihr Android-Smartphone oder -Tablet so konfigurieren, dass es in bestimmten Situationen oder Umgebungen entsperrt bleibt, zum Beispiel, wenn Sie zuhause sind oder das Gerät in der Tasche tragen.
Um Smart Lock zu konfigurieren, gehen Sie in die Einstellung zum Menüpunkt „Sicherheit & Standort“. Heben Sie die Displaysperre auf, indem Sie Ihr Entsperrmuster, Ihren Entsperrcode oder Ihr Handy-Passwort eingeben. Wählen Sie dann eine der Optionen aus und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Sie können Smart Lock auch so konfigurieren, dass es die Authentifizierung per Spracheingabe oder per Gesichtserkennung ermöglicht.
Wichtig ist dabei: Smart Lock ist kein zusätzlicher Schutz für Ihr Smartphone. Sie sollten daher immer eine der verfügbaren Entsperrmöglichkeiten nutzen, um Ihre Handy-Daten vor unbefugten Zugriffen und Blicken zu schützen.

Wie sicher sind Entsperrmuster, Entsperrcode & Co.?

Auf unseren Smartphones sind viele persönliche Informationen sowie wichtige Daten gespeichert – und die sollen natürlich bestmöglich geschützt werden. Doch wie sicher sind die gängigen Entsperrmöglichkeiten?
Generell gilt: Die Nutzung biometrischer Daten zur Authentifizierung ist in der Regel sicherer als eine Handy-Pin oder ein Handy-Passwort. Auch die Entsperrmuster auf Android-Geräten lassen sich leicht erraten oder ausspähen und gelten damit nicht unbedingt als sicherste Lösung zum Handy entsperren.

Sicherheit von Entsperrmustern

So zeigt eine Studie von Sicherheitsforschern der US Naval Academy und der University of Maryland, Baltimore County, dass zwei von drei Beobachtern ein Android-Entsperrmuster mit sechs Punkten aus einer Entfernung von zwei Metern nach einmaliger Beobachtung problemlos wiederholen können. Das liegt vor allem daran, dass Muster dem menschlichen Gehirn leichter in Erinnerung bleiben als Zahlen.
Dazu kommt, dass viele Nutzer die Funktion „Muster sichtbar machen“ verwenden, bei der optische Hilfslinien angezeigt werden. Um das Entsperrmuster sicherer zu machen, sollten Sie diese Funktion daher in den Einstellungen ausschalten.

Entsperrmuster - Handy entsperren - Entsperrcode - Bildschirm entsperren - Handy-Pin - Entsperrmuster vergessen - Displaysperre
Das Entsperrmuster wird sicherer, wenn Sie auf das Anzeigen der Hilfslinien verzichten. (Bild: Screenshot)

Außerdem gilt: Komplexere Muster sind schwerer zu erraten und auszuspähen. Verwenden Sie daher am besten ein Entsperrmuster aus neun Punkten und lassen Sie es in der Mitte einer Reihe beginnen. Ebenso ist es ratsam, innerhalb des Musters die Richtung zu wechseln oder bei einer Zahl zu starten und auf gleichem Weg wieder zu ihr zurückzukehren. Ebenfalls wichtig: Die regelmäßige Reinigung des Handy-Displays. Durch das Fett an den Fingerspitzen, das beim Handy entsperren auf das Display übertragen wird, können andere Ihr Entsperrmuster leicht anhand der Wischspuren nachvollziehen. Mehr dazu erfahren Sie auch bei uns im Blog.
Übrigens: Wenn Sie eine Display-Reparatur oder einen Display-Schutz benötigen, hilft Ihnen PC-SPEZIALIST vor Ort gern weiter.

So (un)sicher sind Entsperrcodes und Passwörter

Auch die Handy-Pin lässt sich relativ leicht ausspähen. Immerhin lassen sich sechsstellige Pins jedoch nicht so leicht merken und reproduzieren wie Wischmuster, so die oben genannte Studie. Sie sind daher etwas sicherer als das Entsperrmuster – zumindest, wenn Sie beim Erstellen auf einige Grundregeln achten.
Dazu gehört vor allem, dass Sie auf die Verwendung von Zahlenreihen verzichten sollten. Variieren Sie zudem Ihre Zahlenkombination und nutzen Sie nicht vier- oder sechsmal die gleiche Ziffer. Auch auf leicht zu erratende Daten wie Geburts- oder Hochzeitsdatum sollten Sie bei der Wahl des Entsperrcodes verzichten.
Passwörter sind gegenüber dem Entsperrmuster oder der Handy-Pin in jedem Fall vorzuziehen. Allerdings gilt auch hier, dass Sie auf ein sicheres Passwort achten sollten. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie im Ratgeber Passwortsicherheit im Fokus.

Sicherheit von Face ID und Touch ID

Entsperrmuster und Entsperrcode sind also nicht die beste Wahl, um Ihr Smartphone vor unbefugten Zugriffen zu schützen. Bleibt also der Einsatz von biometrischen Daten zur Authentifizierung. Was bei Apple mit Touch ID schon seit 2013 Standard ist, ist seit einiger Zeit auch in Android-Geräten verbaut: der Fingerabdruckscanner. Seit 2017 bietet Apple auch die Möglichkeit, unterstützte Geräte und Apps per Face ID – also einer Gesichtserkennung – zu entsperren.
Generell gilt die Authentifizierung über biometrische Daten als sicher, denn sie können weder vergessen noch ohne weiteres gefälscht werden. Allerdings gibt es natürlich auch hier Möglichkeiten, wie sich Unbefugte Zugriff auf Ihr Gerät verschaffen können. Trotzdem: Die Wahrscheinlichkeit, dass Angreifer es schaffen, Ihren Fingerabdruck abzugreifen und zum Entsperren Ihres Handys nutzen, ist gering. Ähnlich verhält es sich mit der Gesichtserkennung.
Authentifizierung per Gesichtserkennung: Top oder Flop?
Auf seinen Support-Seiten erklärt Apple genau, wie Face ID funktioniert und worauf in Sachen Sicherheit geachtet wurde. Dort heißt es auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällige Person Ihr Gerät mit Face ID entsperren kann, bei 1 zu 1.000.000 liegt. Bei Touch ID liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1 zu 50.000. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Als zusätzliche Schutzmaßnahme fordert das iPhone generell die Eingabe des Entsperrcodes an, wenn das Gerät länger nicht entsperrt wurde oder die maximal fünf verfügbaren Versuche zum Gesichtsabgleich fehlgeschlagen sind.
Ähnlich verhält es sich bei der Gesichtserkennung auf Android-Geräten. Auch diese ist gegenüber Entsperrmuster und Entsperrcode deutlich sicherer. Allerdings ist auch hier die Technologie nicht unfehlbar: So stand etwa das Face-Unlock-Feature des Huawei P20 Pro im Frühjahr 2018 in der Kritik, da es das Gerät auch mit einem Selfie entsperrte. Mehr zu den Huawei-Handys der P20-Reihe erfahren Sie bei uns im Blog.

Entsperrmuster vergessen – das können Sie tun

Man kann es nicht oft genug sagen: Eine Displaysperre ist enorm wichtig, um seine persönlichen Daten zu schützen. Schwierig wird es allerdings, wenn man das Entsperrmuster oder die Handy-Pin vergessen hat. Es gibt aber auch dann noch verschiedene Möglichkeiten, wie sich das Handy entsperren lässt.
Haben Sie das Entsperrmuster oder den Entsperrcode Ihres Android-Handys vergessen, können Sie das Gerät zum Beispiel über Ihr Google-Konto entsperren. Dafür öffnen Sie auf Ihrem PC den Browser und melden sich bei Google mit Ihren Kontodaten an. In den Kontoeinstellungen finden Sie dann unter dem Punkt „Smartphone suchen“ die Option „Smartphone sperren“. Geben Sie hier eine neue Handy-Pin ein, kann das zugehörige Gerät nur mit dieser entsperrt werden. Anschließend können Sie bei Bedarf in den Einstellungen ein neues Entsperrmuster festlegen.
Sie haben auch Ihr Google-Passwort vergessen? Dann bleibt Ihnen als letzte Möglichkeit, Ihr Handy in den Werkszustand zurückzusetzen, indem Sie es im abgesicherten Modus starten. Doch Achtung: Dabei gehen sämtliche Daten verloren. Führen Sie daher regelmäßig eine Datensicherung aus. PC-SPEZIALIST vor Ort hilft Ihnen dabei gern weiter.
Tipps zum Entsperren eines iPhones bei vergessenem Entsperrcode finden Sie in unserem Ratgeber iPhone-Sperrcode vergessen.

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