?>
Große Dateien versenden
Author
Maren Keller, Do, 11. Mai. 2017
in Web

Große Dateien versenden

File-Sharing-Dienste im Vergleich

Aktualisiert am 10.04.2024 von Robin Laufenburg

Große Dateien zu teilen, ist für Privatpersonen oder Firmen aufgrund von Begrenzung, die viele E-Mail-Programme, Chat-Messenger und Sharing-Tools haben, nicht immer einfach. Irgendwann hat vermutlich jeder das Problem, dass die Dateien beim Verschicken einfach zu groß sind.

Wir erklären Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie große Bilddateien, Videos oder ganze Ordner versenden können.

Große Dateien versenden – so klappt es

Wer schon einmal versucht hat, eine E-Mail mit einem großen Anhang zu versenden, kennt das Problem: Es geht nämlich nicht. Besonders Freemail-Anbieter wie web.de oder GMX schränken die versendbare Datei-Größe teilweise extrem ein. Damit lässt sich dann noch nicht einmal eine Reihe an Urlaubsfotos verschicken, die mit einer guten Kamera gemacht wurden. USB-Sticks mit viel Speicher gibt es mittlerweile schon für schmales Geld, allerdings nützt einem das wenig, wenn derjenige, der die Dateien erhalten soll, nicht im Büro oder Zimmer nebenan sitzt.

Um also schnell Dateien wie Bilder, Fotos, Videos oder umfangreiche Dokumente von A nach B zu bekommen, setzt man am besten auf Cloud- und Filesharing-Dienste. In dem Online-Speicher werden die Dateien nicht auf einem lokalen Netzwerk gesichert, sondern online auf dem Cloud-Server des Betreibers. Allen, die auf die Dateien zugreifen sollen, werden einfach die entsprechenden Zugangsdaten bereitgestellt.

Was sind Filesharing-Dienste?

Wenn Sie große Dateien versenden möchten, haben Sie dafür mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich ist es natürlich meistes möglich, die Dateien zu verkleinern. Allerdings hat an verpixelten Bildern niemand Freude. Also macht es Sinn, eine Möglichkeit zu nutzen, bei der beispielsweise die Bildauflösung erhalten bleibt. Die Begriffe Cloudspeicher und Filesharing (auch File-Sharing) werden oft synonym verwendet, meinen aber grundsätzlich etwas Verschiedenes.

Ein Cloud-Anbieter stellt virtuellen Speicherplatz zur Verfügung, auf dem Sie Ihre Daten ablegen und in der Regel von überall aus zugreifen können. Ein Filesharing-Dienst bietet Ihnen Speicherplatz, ist aber generell darauf ausgelegt, Daten unkompliziert und schnell mit Dritten zu teilen. Die von uns vorgestellten Anbieter können beides und sind damit Cloud-Anbieter mit Datenaustausch-Funktion.

Optimal geeignet, um große Datenmengen zu versenden, sind Cloud-Speicher-Dienste wie Dropbox, Google Drive und Microsoft OneDrive. Aber es gibt auch kostenlose Filesharing-Dienste im Internet, die über eine Webseite mit oder ohne Anmeldung funktionieren und mit denen Sie große Dateien versenden können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, große Dateien zu komprimieren, also quasi zusammenzupressen, oder in mehrere Parts zu teilen. Wir stellen Ihnen alle Möglichkeiten vor und erklären, wie sie mithilfe von Filesharing große Dateien verschicken können. Und auch, wie Sie Dateien komprimieren oder teilen können, um sie dann zu verschicken, erfahren Sie hier.

Große Foto- und Filmdateien

Ob mit dem Smartphone oder der Digitalkamera – Film- und Fotodateien sind riesig. Große Dateien versenden, ist aber nicht schwer. Bild: Pexels/August de Richelieu

Große Dateien versenden mit File-Sharing-Diensten

Neben der Möglichkeit, große Dateien, wie etwa Fotos über die Cloud zu versenden, gibt es auch Internet-Anbieter, mit denen Sie Ihre großen Dateien versenden können – direkt über die Webseite. Sie funktionieren alle ähnlich: Sie laden die Bilder hoch und versenden im Anschluss per E-Mail einen Link mit der Adresse, wo der Empfänger die Dateien abrufen kann. Wir haben sechs verschiedene Internet-Anbieter getestet und stellen Sie Ihnen vor.

File2send

Bei File2send gehen Sie in vier Schritten vor, wenn Sie große Dateien verschicken wollen: Zunächst geben Sie Ihren eigenen Namen und Ihre E-Mail-Adresse an, danach die E-Mail-Adressen der Empfänger. Anschließend wählen Sie die zu teilenden Dateien und zum Abschluss können Sie noch eine persönliche Nachricht für die Empfänger hinterlassen. Mit einem Klick auf „Abschicken“ beginnt der Upload Ihrer Bilder. Die Seite liegt auf Deutsch vor, zeigt allerdings auch Werbung. Die Dateien dürfen bis zu 500 MB groß sein und bleiben eine Woche auf dem Server.

Filemail

Eine weitere Alternative, um große Dateien verschicken zu können, ist Filemail. Ein großer Vorteil von Filemail ist, dass der Dienst über eine gesicherte Verbindung verfügt, Ihre Daten also sicher übertragen werden. Außerdem ist die Seite übersichtlich und bietet allerlei Vorteile: Sie können ohne Anmeldung bis zu 2 GB verschicken. Außerdem können Sie zwar mehrere Dateien auf einmal senden, der Empfänger kann sie aber entweder einzeln oder automatisch gezippt herunterladen. Die Seite ist komplett auf Deutsch und Ihre Dateien bleiben nur drei Tage online. Mit Filemail können Sie ganz einfach große Dateien versenden.

WeTransfer

Große Dateien verschicken ist mit WeTransfer einfach, weil die Seite eine Eingabemaske auf Deutsch hat: Bei WeTransfer können die Datei oder Dateien bis zu 2 GB groß sein. Gleich auf der ersten Seite können Sie loslegen: Dateien auswählen, Adressen und E-Mail-Text eingeben, abschicken, fertig. Sie selbst müssen sich nicht anmelden. Die Dateien bleiben sieben Tage bei WeTransfer verfügbar, danach werden sie automatisch gelöscht. Das bedeutet, der Empfänger hat sieben Tage Zeit, um den Link und somit die Fotos aufzurufen.

Dieses YouTube-Video zeigt Ihnen noch einmal beispielhaft, wie Sie große Dateien oder ganze Ordner mittels WeTransfer versenden können:

Droplr

Droplr gehört ebenfalls zu den etablierten Filesharing-Diensten und ist seit 2010 am Markt. Die Software lässt sich einfach bedienen, bietet einige schöne Zusatzfeatures und unterscheidet sich in einigen Punkten stark von anderen Cloud-Storage-Anbietern: Der Speicherplatz ist – unabhängig vom gebuchten Paket – immer unbegrenzt.

Kosten:

  • 6,00 $ pro Monat für eine Pro-Plus-Version mit 100 GB Datenspeicher und 10 GB Transfervolumen
  • 7,00 $ pro Monat für eine Team-Version mit 100 GB Datenspeicher und 10 GB Transfervolumen
  • Enterprise-Versionen auf Anfrage

Vorteile:

  • einfache Bedienung, steht allerdings nur auf Englisch zur Verfügung.
  • einfache Integration in andere Apps wie Twitter, Jolidrive oder Basecamp
  • Zusatzfunktion zum Erstellen und Teilen von Screenshots oder Notizen

Zentraler Nachteil ist die zum Teil instabile Performance.

Fazit: Wer des Englischen mächtig ist, massenhaft Daten in seine Cloud laden will und mit einer Beschränkung wie bei Google OneDrive definitiv nicht hinkommt, ist bei Droplr gut aufgehoben.

Mega

Mega lässt alle anderen kostenlosen Versionen weit hinter sich. Immerhin lockt er mit 50 GB Gratisspeicher. Allerdings ist Gründer Kim Dotcom (alias Kim Schmitz) in seiner Vergangenheit bereits mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Zwar spricht alles für den Speicher, aber das flaue Gefühl bleibt bestehen, dass die zum Filesharing in die Cloud hochgeladenen Dateien von heute auf morgen weg sein könnten. So ist es auch mit seinem ersten Sharehoster Megaupload geschehen.

Und auch in puncto Sicherheit überzeugt Mega durch eine End-to-End-Verschlüsselung. Das bedeutet: Die Dateien werden bereits vor dem Upload lokal verschlüsselt und sollen dadurch von keinem eingesehen werden können. Allerdings: Mega gibt es nur als App für Smartphones oder Tablets und nicht als Desktop-Version für PC oder MacBook.

Kosten:

  • 50 GB Gratisspeicher
  • Mega Pro I: 9,99 € pro Monat für 2 TB Online-Speicher und 2 TB Transfervolumen
  • Mega Pro II: 19,99 € pro Monat für 8 TB Online-Speicher und 8 TB Transfervolumen
  • Mega Pro III: 29,99 € pro Monat für 16 TB Speicher und 16 TB Transfervolumen
  • Mega Business ab 15,00 € je bei mindestens drei Benutzern je nach Bedarf

Vorteile:

  • Foto-Synchronisierungs-Funktion
  • End-to-End-Verschlüsselung, Daten teilen per geschütztem Link
  • Passwortsperre

Nachteile:

  • kein Desktop-Client, nur App
  • geringe Upload-Rate, während Upload keine Navigation möglich

Fazit: Gratis-Speicher hui, Rest pfui. Schlechte Upload-Raten und das Fehlen einer Desktop-Version machen Mega (zumindest heute) zu keiner langfristigen Lösung in puncto Filesharing.

DriveOnWeb

Eine weitere Alternative, um große Dateien versenden zu können, ist der kostenlose Cloud-Dienst DriveOnWeb. Unternehmen und Poweruser können Preisanfragen schicken, um einen DriveOnWeb-Zugang und damit freien Speicherplatz sowie Tranfervolumen zu erhalten; natürlich werden Ihre Daten verschlüsselt. DriveOnWeb arbeitet beim Datenschutz sogar nach deutschen Regeln. Sie können Dateien hochladen und teilen. Außerdem ist der Zugriff über mobile Geräte möglich.

Große Dateien hochladen in den Cloud-Speicher

Wenn Sie eine Filesharing nutzen, laden Sie Ihre Dateien über eines Ihrer Endgeräte temporär in eine Cloud hoch, von wo aus sie wieder heruntergeladen werden können. Von dort sind sie jederzeit wieder abrufbar. Bild: Pexels/Aleksandar Pasaric

Große Dateien komprimieren und versenden

Sowohl die Cloud-Anbieter als auch die Internet-Anbieter beschränken die maximale Dateigröße: OneDrive und Dropbox ziehen die Grenze bei 10 GB, Apples iCloud erlaubt 15 GB. Bei den Internet-Anbietern ist bereits spätestens bei 2 GB Schluss. Meistens reicht die Größe der Cloud-Anbieter völlig aus, bei den Internet-Versendern kann es allerdings schon mal knapp werden. Eng werden mit dem Datenvolumen kann es allerdings in jedem Fall, wenn Sie große Videos versenden möchten, die Sie in Full-HD-Auflösung aufgenommen haben. Aber auch hier gibt es kostenlose Software, mit der Sie schnell und einfach Ihre Dateien zu sogenannten Archivdateien komprimieren können und dann einfach versenden können.

7Zip

Wenn Sie große Videos versenden möchten, der Video-Anhang als E-Mail aber viel zu groß wäre, dann hilft hier die kostenlose Software 7Zip. Mit diesem Tool können Sie Dateien nicht nur komprimieren, sondern auch aufteilen. Zunächst müssen Sie das kleine Programm herunterladen, danach stehen Ihnen die wichtigsten Befehle zur Verfügung, indem Sie die rechte Maustaste drücken. 7Zip funktioniert folgendermaßen:

  • Klicken Sie die Quelldatei mit rechts an.
  • Wählen Sie 7Zip aus und dann „Zu einem Archiv hinzufügen“.
  • Als nächstes wählen Sie die Größe und „In Teildateien aufsplitten“ aus.
  • Mit einem Klick auf „OK“ starten Sie den Vorgang.

Wichtig: Der Empfänger muss ebenfalls über 7Zip verfügen, um die Dateien wieder zusammensetzen zu können.

Große Dateien mit fileSPLIT teilen

Noch einen Schritt weiter als 7Zip gehen Splitting-Tools wie fileSPLIT, mit dem Sie ebenfalls Dateien zunächst zerkleinern, um sie dann zu versenden. Das Ergebnis ist dann so, als würden Sie große Dateien versenden. Und so funktioniert das Tool:

  • Installieren Sie fileSPLIT und starten Sie das Programm.
  • Klicken Sie unter Punkt 1 auf das Icon mit den drei Punkten und wählen die aufzuteilende Datei aus..
  • Legen Sie nun das Zielverzeichnis fest.
  • Wählen Sie die Dateigröße aus.
  • Klicken Sie auf „Start“ und los geht’s.

Im Anschluss finden Sie im Zielordner die einzelnen Teilarchive zusammen mit der Datei melt.bat. Nun können Sie einzelnen Teile versenden oder in die Cloud hochladen und den Link per E-Mail versenden. Ein großer Vorteil ist hier: Die Empfänger müssen fileSPLIT selbst nicht installieren. Es genügt, wenn der Empfänger die Datei melt.bat doppelt angeklickt, um die Originaldatei wieder zusammenzusetzen.

Große Dateien als Unternehmen verschicken

Auch kleine Unternehmen müssen große Dateien verschicken. Bild: Pexels/fauxels

Große Dateien als Unternehmen versenden

Auch für Firmen aller Größen ist eine Lösung zum Verschicken von großen Dateien absolut wichtig. Vor allem Unternehmen, die mit ihren Kunden, Partnern oder Mitarbeitern digitale Inhalte austauschen müssen, benötigen eine passgenaue Filesharing-Lösung. Es gibt natürlich viele verschiedene Möglichkeiten, wie auch kleine Firmen große Dateien verschicken können.

Abhängig von ihren Anforderungen und Präferenzen können Unternehmen auch die gleichen Lösungen wie Privatkunden nutzen, sollten sich dann aber unbedingt Firmenzugänge beschaffen. Zwei Beispiele hierfür sind:

  • WeTransfer Pro: WeTransfer ist ein Online-Dienst, der es auch Firmen erlaubt, große Dateien bis zu 200 GB zu versenden. Privatkunden ebenso wie Unternehmen können WeTransfer verwenden, um Dateien per E-Mail oder Link an bis zu drei Empfänger zu schicken, oder um einen Transferlink zu erstellen, die bis zu sieben Tage gültig sind. WeTransfer bietet auch eine Pro-Version für Firmen an, die mehr Speicherplatz, Passwortschutz und Personalisierungsoptionen bietet.
  • Filemail Business: Filemail ist eine weitere Option für Firmen, die große Dateien versenden möchten. Das Bundle ermöglicht es, Dateien bis zu 50 GB kostenlos und ohne Registrierung zu versenden. Firmen können Filemail nutzen, um Dateien per E-Mail oder Link an beliebig viele Empfänger zu schicken, oder um einen Downloadlink zu erstellen, der bis zu sieben Tage gültig ist. Filemail bietet dabei auch verschiedene Business-Pläne für Firmen an, die mehr Speicherplatz, Sicherheit und Integrationen benötigen.

Sie haben Fragen zum Versenden von großen Dateien? Benötigen Sie eine Anwendung für die individuellen Anforderungen Ihrer Firma? Oder wünschen Sie sich eine Beratung für Ihr Unternehmen? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe. Mit unserem Leistungsportfolio für Firmen stehen wir Ihnen gern vollumfänglich zur Verfügung.

_______________________________________________

Quellen: N-TV, pc-magazin.de, Web.de, Pexels/fauxels (Headerbild)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

7 Kommentare

  1. escapet sagt:

    Hej zusammen in der Schweiz gibt es auch noch das kostenloase DROPPY.ch mit 10GB und 10Datein pro transfer

  2. Lukas Dotzauer sagt:

    Danke für den guten & ausführlichen Artikel. Die Website ge.tt funktioniert nicht mehr. Ich persönlich kann transferxl.com empfehlen: Hier kann man in der Freeversion bis zu 5 GB versenden 🙂

    1. PC-SPEZIALIST TEAM sagt:

      Hallo Lukas!

      Vielen Dank für Ihren Hinweis – wir haben den Absatz mit dem nicht funkionierenden Ge.tt herausgenommen!

      Viele Grüße
      Ihr PC-SPEZIALIST-Team

  3. Wolfgang Kühn sagt:

    Gut erklärt auch für Laien verständlich. Mach weiter so. Wolfgang Kühn.

  4. Rolf Lader sagt:

    Danke für die ausgiebige Beschreibung. Leider fehlt in den einzelnen Abschnitten der Hinweis auf die Grenzen des jeweiligen Cloud-Storage. Also zum Beispiel wie groß die einzelnen Dateien maximal sein dürfen.

    1. PC-SPEZIALIST TEAM sagt:

      Hallo Herr Lader! Das ist ein guter Hinweis, vielen Dank dafür. Wir werden den Ratgeber mit Blick auf Ihr Anliegen ergänzen. Viele Grüße Ihr PC-SPEZIALIST Team

  5. Elfie Eis sagt:

    Auch für Laien sehr gut erklärt. Danke!