Geschrieben von Ilonka Zantop

Nicht nur Computer sind von Viren und anderer Schadsoftware bedroht. Auch auf dem Smartphone kann ein Handy-Virus großen Schaden anrichten. Die Anzahl von Angriffen auf Smartphones steigt stetig und die Maschen und Tricks von Hackern werden immer einfallsreicher und aggressiver. Deshalb sollten Sie nicht nur Ihren heimischen Computer vor gefährlicher Mal- und Spyware wie Viren, Trojanern oder Würmern absichern – sondern auch Ihr Handy.
Schützen Sie Ihr Handy genauso vor Viren und anderer Schadsoftware wie Ihren Computer? Haben Sie ein geeignetes Virenschutzprogramm auf Ihrem Smartphone? Wenn Sie diese Fragen mit „Nein“ beantworten müssen, wird es höchste Zeit, sich um die Sicherheit Ihres Smartphones zu kümmern. Bei uns erfahren Sie alles über Sicherheitslücken und Handy-Schadsoftware und erhalten Tipps zu Vorsorgemaßnahmen und passendem Virenschutz.

Handy-Virus: Was Schadsoftware auf dem Handy anrichtet

Handy-Malware – dazu zählt auch der Handy-Virus – kann tückisch sein und Ihr Gerät im schlimmsten Fall komplett lahmlegen. Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Bitkom haben sich in den letzten zwölf Monaten über 35 Prozent der Deutschen einen Handy-Virus oder andere Mal- und Spyware auf ihrem Smartphone eingefangen. Bei uns erfahren Sie, welche Art von Schadsoftware Ihnen und Ihrem Smartphone gefährlich werden kann.

Viren auf Handy

Eine unsichere WLAN-Verbindung, App-Downloads, Bluetooth-Übertragungen, kuriose Links in SMS oder WhatsApp-Nachrichten oder unbekannte E-Mail-Anhänge – das sind die häufigsten Einfallswege für Handy-Malware. Viren auf dem Smartphone befallen das System und verbreiten sich in rasanter Geschwindigkeit. Die Folgen? Zahlreiche und nervenaufreibende Störungen wie Pop-Up-Fenster behindern Ihre Arbeit am Smartphone.
Bedenklich sind auch Viren, die Ihr Handy zur Wanze machen. So gibt es Viren, die per MMS versendet werden und dem Hacker Zugriff auf Ihr Mikrofon oder Ihre Kamera gewähren. Problematisch dabei ist, dass Hacker nur Ihre Telefonnummer benötigen, um Sie auszuspionieren. Aber ein Handy-Virus kann auch eigenständig Aktionen ausführen, Spam-E-Mails versenden, Dateien verschlüsseln und löschen oder andere Apps ungefragt nachladen.
Junge Frau schaut erschrocken auf ihr Handy. Ob sie einen Handy-Virus hat?. Foto: Fotolia/©Feodora
Hat sich ein Handy-Virus eingeschlichen? Wenn das Smartphone macht, was es will, ist das ein Hinweis: Foto: Fotolia/©Feodora

Trojaner auf Handy

Die Begriffsbezeichnung „Trojaner“ kommt nicht von ungefähr, denn diese Art von Schadsoftware verhält sich im Großen und Ganzen wie das Trojanische Pferd der griechischen Sage. Trojaner nisten sich auf Ihrem Smartphone ein und können dort auf Ihre wichtigen und geheimen Daten wie Passwörter oder das Online-Banking-Konto zugreifen. Trojaner verschicken aber oftmals auch selbstständig teure SMS an ausländische Nummern.
Hat sich diese Art von Schadsoftware erst einmal auf Ihrem Handy breitgemacht, kann sie dort weiteren Schädlingen Zugriff verschaffen, was zu schlimmen Manipulationen führen kann. Trojaner gelangen vor allem auf Ihr Handy, wenn Sie verseuchte E-Mail-Anhänge öffnen. Doch Hacker werden immer kreativer und verstecken Trojaner beispielsweise auch in App-Updates, um so Sicherheitskontrollen zu umgehen.

Würmer auf dem Smartphone

Im Sommer 2018 haben Experten des chinesischen Sicherheitsanbieters Netlab 360 den ersten Handy-Wurm „ADB.Miner” für das Android-Betriebssystem entdeckt. Durch eine Sicherheitslücke in der Android Debug Bridge verschafft sich dieser Wurm alle Rechte auf Ihrem Smartphone. Die Android Debug Bridge ist eine Schnittstelle, über die App-Entwickler ihre Anwendungen testen können. Der Android-Wurm nutzt eine darin enthaltene Sicherheitslücke aus, kopiert Ihre Nutzerdaten, liest sensible Daten aus oder lädt schädliche Software nach.
Am gefährlichsten wird es jedoch, wenn Hacker mehrere betroffene Geräte zu einem sogenannten Botnetz zusammenschließen. Das Botnetz nutzen die Hacker, um beispielsweise Kreditkarten-Betrug im großen Stil zu begehen. Wichtig ist, dass Sie als Handynutzer überprüfen, ob auf Ihrem Smartphone in den Einstellungen der Menüpunkt „Entwickleroptionen“ deaktiviert ist. So wird das Risiko einer Wurm-Infektion deutlich verringert.
Jemand loggt sich in sein Handy ein. Gleichezeitig warnt ein riesiges Schilds vor einer Cyberattacke - eventuell in Form eines Handy-Virus. Foto: Pixabay
Handy-Viren und andere Schadsoftware richten erhebliche Schäden auf Ihrem Gerät an. Foto: Pixabay.

Ist mein Smartphone mit einem Handy-Virus infiziert?

Handy-Schadsoftware kann oftmals über eine längere Zeitspanne ungestört ihr Unwesen treiben, da sie nicht leicht zu enttarnen ist. Doch es gibt einige Symptome, die Anzeichen für den Befall durch Viren, Trojanern oder Würmern sein können. Erste Anzeichen für eine Infektion mit einem Handy-Virus auf Ihrem Smartphone sind:
  • Die Arbeitsgeschwindigkeit Ihres Handys ist rapide gesunken.
  • Eine Internetverbindung lässt sich kaum noch herstellen.
  • Ihre Akkukapazität ist plötzlich deutlich reduziert.
  • Ihr Handy verschickt automatisch Nachrichten.
  • Ihr Handy fällt immer wieder aus und hat plötzlich untypische Störungen.
  • Sie erschrecken beim Blick auf Ihre Handyrechnung.
Können Sie mindestens eine Aussage mit einem „Ja“ beantworten, sollten Sie am besten sofort Ihren PC-SPEZIALIST vor Ort aufsuchen. Mit unserem Virenschutz für Ihr Android-Smartphone ist Ihr Gerät bestmöglich vor Viren, Würmern und Trojanern geschützt.

Welchen Schutz vor einem Handy-Virus gibt es?

Neben der Installation eines guten und vor allem aktuellen Antivirenprogramms auf Ihrem Smartphone können Sie als Handynutzer einige Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um Ihr Gerät vor Malware zu schützen. Mit diesen fünf Tipps sichern Sie Ihr Handy vor gefährlicher Schadsoftware und sind vor einem Handy-Virus gut geschützt:

1.) Betriebssystem und installierte Apps auf dem neuesten Stand halten

Softwareentwickler arbeiten stets daran, das Betriebssystem zu aktualisieren und gegebenenfalls Sicherheitslücken zu schließen. Sehr alte Geräte werden allerdings nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt, so dass sie nicht mehr ausreichend geschützt sind. Seit Frühjahr 2018 erhält beispielsweise das beliebte Samsung Galaxy S6 keine Sicherheitsupdates mehr. Vermeiden Sie daher den Kauf von Geräten mit veralteten Betriebssystemen. Auch bei Ihren Apps sollten Sie auf regelmäßige Updates achten, denn auch diese werden immer wieder aktualisiert, um Schwachstellen zu schließen.

2.) Vertrauen Sie nur seriösen App-Anbietern

Die Auswahl an Smartphone-Apps ist riesig und oft verlockend. Leider mischen sich unter die App-Entwickler häufig schwarze Schafe, die Ihnen und Ihrem Gerät schaden wollen. Wie dies den Betrügern gelingt, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Trickbetrug im Android-Store. Vertrauen Sie deshalb nur seriösen App-Anbietern, die ihre Apps in den offiziellen App-Stores vertreiben. Sowohl im Apple App Store als auch im Google Play Store gibt es spezielle Sicherheitsstandards, die eine App erfüllen muss, bevor sie veröffentlicht wird.
Eine Hand hält ein Handy fest, zu sehen sind Apps auf dem Bildschirm. Ob das Handy einen Handy-Virus hat? Foto: Pixabay
Wer viel online ist, braucht einen guten Virenschutz, damit er nicht Opfer eines Handy-Virus wird. Foto: Pixabay.

3.) Vorsicht vor fremden USB-Geräten und Netzwerkverbindungen

Sie möchten sich unterwegs mit einem offenen WLAN-Netz verbinden, um Ihr Datenvolumen nicht zu verbrauchen? Oder Ihr Gerät per Bluetooth oder USB mit einem fremden Gerät verknüpfen, um Dateien und Daten zu übertragen? Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten. Offene WLAN-Netze sind oftmals nicht gesichert und externe Geräte können infiziert sein und Schadsoftware weiterverbreiten. Unsere Geheimtipps für freies WLAN geben Ihnen Hinweise zum Umgang mit offenen WLAN-Netzen. Wie Sie sich auf Reisen schützen, erfahren Sie in unserem Ratgeber Sicher reisen mit dem Smartphone.

4.) Premium-Dienste sperren

Um zu verhindern, dass Sie sich einen Handy-Virus über Abofallen und dubiose Premium-Dienste einfangen, kontaktieren Sie am besten noch heute Ihren Mobilfunkanbieter. Er kann Premium-Dienste wie kostenpflichtige SMS oder teure Abofallen auf Wunsch sperren. Die sogenannte Drittanbietersperre verhindert unerwünschte und vor allem hohe Kosten, die Sie erst auf der nächsten Handyrechnung bemerken. Sind Kinder im Haushalt, ist die Drittanbietersperre mehr als sinnvoll, denn Kinder klicken schnell mal auf bunte Anzeigen, die sich später als Abofalle herausstellen.

5.) Achten Sie auf ein sicheres Passwort

Benutzen Sie sichere Passwörter? Hacker nutzen einen Handy-Virus, um an Ihre persönlichen Daten zu gelangen. Unabdingbar ist daher ein sicheres Passwort, damit Hacker gar nicht erst Zugriff auf Ihr Handy bekommen. In unserem Ratgeber erhalten Sie Tipps für ein sicheres Passwort – egal, ob Sie lieber Buchstaben- oder Zahlenkombinationen, Muster oder Pin-Codes nutzen. Damit Sie sich Ihre verschiedenen Passwörter nicht merken müssen, empfehlen wir Ihnen einen Passwortmanager. Er generiert sichere Passwörter und speichert sie in verschlüsselten Datenbanken.
Ein Mann im Anzug hält ein achteckiges Schild, auf dem ein Schloss zu sehen ist. Es symbolisiert Sicherheit und Schutz vor einem Handy-Virus. Foto: Pixabay
Um Ihr Smartphone vor Hackerangriffen zu schützen, ist ein starkes und sicheres Passwort besonders wichtig. Foto: Pixabay

Android oder iOS – welchem System droht der Handy-Virus eher?

Sicherheitslücken und die Wege, auf denen gefährliche Software auf Ihr Handy gelangt, sind von Betriebssystem zu Betriebssystem unterschiedlich. Wir zeigen Ihnen, wie ein gefährlicher Handy-Virus den Weg auf Ihr Smartphone findet.

Android-Virus

Allein der deutsche Marktanteil von Android-Handys liegt bei über 80 Prozent. Da Android ein offenes System ist, sind Android-Handys häufiger von Hackerangriffen betroffen. Immer wieder kommt es vor, dass Hacker ihre schädlichen Programme im Google Play Store platzieren. Ein Virenschutz ist daher besonders wichtig. Er scannt neue Apps auf Ihrem Android-Smartphone gründlich und verschafft Ihnen so beim Herunterladen von Apps die nötige Sicherheit.

iPhone-Virus

Auch wenn es weitaus weniger Schadsoftware für iPhones und das Betriebssystem iOS gibt, steigt auch bei Apple die Zahl von Hackerangriffen und somit die Gefahr, einen iPhone-Virus zu bekommen, stetig an. Im App-Store können Sie sich als Nutzer wegen der hohen Sicherheitsstandards von Apple jedoch ziemlich sicher fühlen:
  • Strenge Kontrollmechanismen: Apple prüft jeden App-Neuzugang auf Herz und Nieren. Zusätzlich können Apps, anders als bei Android, nicht über einen sogenannten Sideload auf anderen Seiten installiert werden, sondern lediglich über den vorgesehenen App-Store.
  • Die Sicherheitsfunktion „Sandbox“: Apple nutzt bei iOS eine Sicherheitsfunktion namens Sandbox. Sie isoliert die Apps und sorgt dafür, dass eine App nur das tut, was sie soll. So kann eine infizierte App keine Schäden in anderen Bereichen des iPhone anrichten.

Wie kann sich Ihr iPhone mit Schadsoftware infizieren?

Natürlich gibt es auch auf dem iPhone Mittel und Wege, sich Schadsoftware einzufangen. Wenn Sie Ihr iPhone individueller als vom Hersteller vorgesehen nutzen möchten, haben Sie vielleicht einen sogenannten Jailbreak vorgenommen. Zwar können Sie nun zusätzliche Funktionen installieren, gleichzeitig öffnen Sie aber auch Hackern Tür und Tor, denn nach einem Jailbreak ist Ihr iPhone nicht mehr ausreichend vor Angriffen geschützt.

Gefahr durch die Cloud

Nutzen Sie eine Cloud, kann sich Ihr Smartphone ebenfalls recht einfach mit einem Handy-Virus infizieren. Gefährdet sind sowohl Android- als auch iOS-Geräte. Gefahr droht vor allem durch ungeprüfte Dateien. Grundsätzlich gilt: Laden Sie niemals unbekannte E-Mail-Anhänge herunter und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern.
Brauchen Sie Hilfe bei der Installation eines passenden Antivirenprogramms? Haben Sie Fragen zu Ihrem Smartphone? Befürchten Sie sogar den Befall mit einem Handy-Virus? Dann kommen Sie zu Ihrem PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe und nutzen Sie unseren professionellen Virenschutz für Ihr Android-Smartphone. Haben Sie ein neues Gerät? Dann hilft Ihnen unsere Komfort-Einrichtung für Android oder der iPad-Startklar-Service weiter.

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