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Cloud- & File-Sharing-Dienste im Vergleich
Author
Lena Klaus, Fr, 27. Feb. 2015
in Testberichte

Cloud- & File-Sharing-Dienste im Vergleich

Dropbox, Google Drive, Strato & Co.

Aktualisiert am 15.01.2020

Cloud- und Filesharing Dienste gibt es wie Sand am Meer. Wer aber bietet was, wo sind Einschränkungen versteckt und welche Lösung eignet sich für welche Anforderungen?

Wir haben uns Marktführer und Nischenanbieter einmal angeschaut.

Was ist der Unterschied zwischen einem Cloud- und einem Filesharing-Dienst?

Die Begriffe Cloudsharing (auch Cloud-Sharing) und Filesharing (auch File-Sharing) werden oft synonym verwendet, meinen aber grundsätzlich etwas Verschiedenes. Ein Cloud-Anbieter stellt euch virtuellen Speicherplatz zur Verfügung, auf dem ihr eure Daten ablegen und in der Regel von überall aus zugreifen könnt. Ein Filesharing-Dienst bietet euch ebenfalls Speicherplatz, ist aber generell darauf ausgelegt, Daten unkompliziert und schnell mit Dritten zu teilen. Die von uns vorgestellten Anbieter können beides und sind damit Cloud-Anbieter mit Datenaustausch-Funktion.

Wozu brauche ich einen Cloud- bzw. Datenaustausch-Anbieter?

Wer schon einmal versucht hat, eine E-Mail mit einem großen Anhang zu versenden, kennt das Problem: Es geht nämlich nicht. Besonders Freemail-Anbieter wie web.de oder GMX schränken die versendbare Datei-Größe teilweise extrem ein. Damit lässt sich dann noch nicht einmal ein Urlaubsfoto verschicken, das mit einer guten Kamera gemacht wurde. USB-Sticks mit viel Speicher gibt es mittlerweile schon für schmales Geld, allerdings nützt einem das wenig, wenn derjenige, der die Dateien erhalten soll, nicht im Büro oder Zimmer  nebenan sitzt. Um also schnell Dateien wie Bilder, Fotos, Videos oder umfangreiche Dokumente von A nach B zu bekommen, setzt man am besten auf Cloud- und Filesharing Dienste. In dem Online-Speicher werden die Dateien nicht auf einem lokalen Netzwerk gesichert, sondern online auf dem Cloud-Server des Betreibers. Allen, die auf die Dateien zugreifen sollen, werden einfach die entsprechenden Zugangsdaten bereitgestellt.

Wir haben uns neun Filesharing- und Cloud-Dienste einmal genauer angeschaut:

Dropbox

Dropbox ist allgemein sicherlich der bekannteste Anbieter und mit weltweit über 12 Millionen zahlenden Nutzern auch Marktführer. Die Gratisversion bietet allerdings nur zwei GB Speicher – den bekommt man auch schon auf USB Sticks, die als Werbegeschenk verteilt werden. Dafür gibt es nützliche Funktionen wie einen Versionsverlauf und die Datenwiederherstellung. 500 MB Gratis-Speicher gibt es pro geworbenem Freund, der die Dropbox Desktop Version installiert. Auch über Apps lässt sich der Speicherplatz auf bis zu 16 GB erweitern. Generell scheint sich Dropbox in den letzten Jahren vermehrt auf den Einsatz in Unternehmen zu spezialisieren und bietet dafür spezielle Angebote für größerem Speichervolumen.

Filesharing Dienst Dropbox Screenshot

Screenshot von https://www.dropbox.com – die Anmeldung ist schnell und einfach gemacht

Kosten:

  • 9,99 € pro Monat für Dropbox Plus: 2 TB Speicher
  • 16.58 € pro Monat für Dropbox Professional: 3 TB Online-Speicher
  • 12.00 € pro Monat für Dropbox Business Standard: 5 TB Online-Speicher für 3 Nutzer
  • 18.00 € pro Monat für Dropbox Business Advanced: Unbegrenzter Online-Speicher für 3 Nutzer

Vorteile:

  •  Zahlreiche Apps verschiedener Anbieter für Synchronisation und Verwaltung
  • Erkennt automatisch nur leicht modifizierte Dateien und synchronisiert ausschließlich die Änderungen
  • Einfache und intuitive Bedienung
  • Für alle Geräte und Betriebssytseme
  • verschiedene Versionen für individuelle Ansprüche und Funktionen

Fazit: Dropbox ist nicht umsonst so etabliert und beliebt. Das System ist einfach zu bedienen und bietet viele nützliche Funktionen. Der größte Nachteil ist die strikte Begrenzung des freien Speicherplatzes auf 2 GB. Wer nichts zahlen will und mehr benötigt, geht lieber zu anderen Anbietern.

Amazon Cloud Drive

Natürlich muss Amazon auch bei den Cloud-Diensten mitspielen. Jedes Amazon-Konto kann regulär 5 GB Speicher nutzen, zusätzlich steht allen Prime-Kunden des Online-Händlers unbegrenzter Speicherplatz für Fotos zur Verfügung. Das Cloud-Konto wird mit dem normalen Amazon-Zugang verknüpft. Sämtliche Daten werden auf einem Server in den USA gespeichert und können per Link mit anderen geteilt werden. Der Funktionsumfang ist geringer als bei Wettbewerbsprodukten.

Als einzigen kostenpflichtigen Tarif stellt Amazon für 70 € im Jahr einen unbegrenzten Speicherplatz für alle Daten. Die ersten drei Monate sind hierbei kostenlos.

Vorteile:

  • Verknüpfung mit dem eigentlichen Amazon-Account (neu gekaufte Musik wird automatisch in der Cloud abgelegt)
  • Für alle Geräte und Betriebssysteme
  • Kostengünstiger als Mitbewerber wie Google Drive oder Dropbox

Nachteile:

  • Unflexible Kündigungsfristen, jährliche Zahlung
  • Kostenlose Version nur von Amazon-Prime-Kunden nutzbar

Fazit: Der Datenaustausch ist zwar möglich, aber nicht Kernkompetenz von Amazon Cloud Drive. Wer hingegen oft und gerne Musik oder Hörbücher bei Amazon einkauft und dazu von überall aus Zugang haben möchte, ist mit Amazon Cloud Drive sicherlich gut beraten. Freunde einer hohen Flexibilität, die sich ungern für einen längeren Zeitraum an einen Filesharing-Dienst binden möchten, wählen lieber einen anderen Cloud-Service.

Google Drive und Google One

Wer ein Gmail-Konto besitzt, hat automatisch Zugang zum Cloud-Dienst von Google, Google Drive. Und da stehen statte 15 GB Speicher umsonst zur Verfügung. Google Drive kann auch über den ganz normalen Browser benutzt werden und ist eng mit Google Docs verknüpft. Benötigt man mehr als die 15 GB kann man Google Drive zu Google One upgraden.

Kosten von Google One:

  • 1,99 € monatlich für 100 GB Online-Speicher
  • 9,99 € monatlich für 1 TB Online-Speicher
  • 19,99 € monatlich für 2 TB Online-Speicher
  • 99,99 € monatlich für 10 TB Online-Speicher
  • 199,99 € monatlich für 20 TB Online-Speicher

Vorteile:

  • Voller Funktionsumfang auch in der kostenlosen Version
  • Flexible Lauf- und Kündigungszeiten
  • Automatische Integration von Google Docs
  • Vielfältige Sharing-Möglichkeiten (öffentlich, privat, geschützt)
  • Gemeinsames und gleichzeitiges Arbeiten an Dokumenten

Nachteile:

  • Kein persönlicher und direkter Kundenservice
  • Datenschutz ist undurchsichtig

Fazit: Google One ist für alle perfekt, die auch Google Docs nutzen oder nutzen wollen und bietet damit eine ideale Kombination aus Cloud-Storage und Filesharing-Funktionen. Und auch die 15 GB kostenloser Speicher sind verhältnismäßig großzügig bemessen. Diejenigen, die aber besonderen Wert auf Transparenz beim Thema Datenschutz, Datensicherheit und Datenverwendung legen, werden ihr Glück wohl nicht bei Google OneDrive finden.

Strato HiDrive

„Cash Cow“ des Internetdienstleisters Strato ist eigentlich die Vermarktung von Webhosting-Paketen und Domains. Seit 2010 wird mit Strato HighDrive aber auch ein Cloud-Speicher angeboten. Das Tarif-Angebot ist (positiv ausgedrückt) vielseitig (negativ ausgedrückt: unübersichtlich). Die Rechenzentren von Strato befinden sich in Deutschland und unterliegen damit den strengen deutschen Richtlinien zu Datenschutz und Datensicherheit. Wer sich besonders für die Servicequalität interessiert: Strato gewann mehrfach den Preis „kundenorientiertester Dienstleister“.

Screenshot Strato Cloud Servier

Screenshot (von 2015) von https://www.strato.de/online-speicher/ – Das Modell ist vielleicht nicht jedermanns Sache

Kosten (einiger Tarife, Stand Januar 2020):

  • 100 GB, 6 Monate 1, €/Mon. danach 2 €/Mon.
  • 500 GB, 12 Monate 1, €/Mon. danach 5 €/Mon.
  • 1 TB, 6 Monate 1, €/Mon. danach 7,50 €/Mon.
  • 3 TB, 6 Monate 1, €/Mon. danach 18 €/Mon.

Vorteile:

  • Rabatte bei längeren Laufzeiten (richtig lohnenswert allerdings erst ab 24 Monaten)
  • Übersichtliches Design und einfache Bedienung
  • Für alle Geräte und Betriebssysteme, plus WebDAV Schnittstelle
  • Daten können nicht nur per Link, sondern auch über Facebook geteilt werden
  • TÜV-geprüfte Cloud-Sicherheit und ISO 27001 zertifiziert
  • Integrierte Backup-Funktion zur Daten-Wiederherstellung

Nachteile:

  • Mindestvertragslaufzeit von 6 Monaten
  • Relativ aufwändige Registrierung
  • Wichtige Funktionen fehlen (Suche, automatische Synchronisation usw.)

Fazit: Bei der Datensicherheit kann Strato voll überzeugen und lässt andere Cloud-Anbieter weit hinter sich. Beim Funktionsumfang und Preis ist allerdings noch Luft nach oben. Ein Schnäppchen macht ihr erst, wenn ihr euch langfristig für eines der Strato HighDrive Pakete entscheidet.

Mega

Mega wurde von Kim Dotcom (alias Kim Schmitz) ins Leben gerufen und bietet satte 50 GB Gratisspeicher – damit lässt Mega alle anderen kostenlosen Versionen weit hinter sich. Und auch in puncto Sicherheit überzeugt Mega durch eine End-to-End-Verschlüsselung. Bedeutet: Die Dateien werden bereits vor dem Upload lokal verschlüsselt und sollen dadurch von keinem eingesehen werden können. Allerdings: Mega gibt es nur als App für Smartphones oder Tablets und nicht als Desktop-Version für PC oder Macbook.

Kosten:

  • 4,99 € pro Monat für 200 GB Online-Speicher
  • 9,99 € pro Monat für 1 TB Online-Speicher

Vorteile:

  • 50 GB Online-Speicher in der kostenlosen Version
  • Foto-Synchronisierungs-Funktion
  • End-to-End-Verschlüsselung, Daten teilen per geschützem Link
  • Passwortsperre

Nachteile:

  • keinen Desktop-Client, nur App
  • Geringe Upload-Rate, während Upload keine Navigation möglich
  • beschränkt auf Google Chrome

Fazit: Gratis-Speicher hui, Rest pfui. Schlechte Upload-Raten und das Fehlen einer Desktop-Version machen Mega (zumindest heute) zu keiner langfristigen Lösung in puncto Filesharing.

Microsoft OneDrive

Nutzer von MS OneDrive Basic bekommen 5 GB Speicher und können den Cloud-Dienst über den Browser oder eine virtuelle Festplatte nutzen. Microsoft OneDrive ist seit Windows 8 fest intergriert und wird auch im neuen Betriebssystem Windows 10 direkt verfügbar sein. Natürlich gibt es auch eine direkte Verbindung zu den Office-Diensten Word, Excel und Powerpoint und der Austausch von Daten mit Dritten ist kinderleicht.

https://onedrive.live.com/about/de-AT/ Screenshot

Screenshot von https://onedrive.live.com/about/de-AT/ – Microsoft zeigt die Verknüpfung von OneDrive mit Office

Kosten:

  • OneDrive: 100 GB Onlinespeicher für 2 € pro Monat
  • Office 365 Personal: OneDrive-Premiumfunktionen mit 7 T B Onlinespeicher für 69 € pro Jahr
  • Office 365 Home: OneDrive-Premiumfunktionen mit 6 T B Onlinespeicher für 99 € pro Jahr

Vorteile:

  • Unterstützt alle Geräte und Betriebssysteme
  • Direkte Verbindung zu Microsoft Office Produkten
  • Durch Werben von Freunden Erweiterung des Gratis-Speichers auf 23 GB möglich

Nachteile:

  • Unterliegt den Datenschutzrichtlinien der USA
  • Keine Datenverschlüsselung

Fazit: OneDrive von Microsoft ist bezüglich Bedienung und Funktionsumfang definitiv, insofern man kein allzu großes Problem mit dem US Datenschutz hat, eine der besten Lösungen.

Telekom Cloud & Mediencenter

Um die Telekom Cloud nutzen zu können, muss man kein Telekom Kunde sein. Die kostenlose Version steht für alle Geräte zur Verfügung und bietet  25 GB Speicherplatz sowie 1 GB E-Mail-Speicher; das ist schon verhältnismäßig ziemlich viel. Daten synchronisieren sich automatisch, können auch per Fernzugriff gelöscht und mit Freunden geteilt werden. Und noch einen weiteren Vorteil bietet das Telekom Mediencenter: Sämtliche Daten werden ausschließlich in Deutschland gespeichert und sind daher verhältnismäßig sicher.

Kosten:

  • 1,95 € pro Monat für 50 GB Online-Speicher, 15 GB E-Mail-Speicher
  • 4,95 € pro Monat für 100 GB Online-Speicher, 15 GB E-Mail-Speicher
  • 9,95 € pro Monat für 1.000 GB Online-Speicher, 15 GB E-Mail-Speicher

Vorteile:

  • Schnelle Registrierung, ebenso leichte Kündigung
  • Mit 25 GB Speicher in der Gratis-Version sehr großzügig
  • Für alle Geräte und Betriebssysteme
  • Leicht zu bedienen
  • Teilen von Daten über E-Mail-Link auch von mobilen Geräten aus möglich
  • Ordentliches App-Angebot und integrierter Musik-Player
  • TÜV-geprüfte Cloud-Sicherheit

Nachteile:

  • Optisch kein Meisterwerk

Fazit: Wer besonders viel Wert auf die Sicherheit seiner Daten legt und mit 25 GB locker hinkommt, wird mit dem Telekom Mediacenter bestens zufrieden sein. Der Funktionsumfang ist absolut ausreichend. Insgesamt unser Geheim-Tipp!

Droplr

Droplr gehört ebenfalls zu den etablierten Filesharing-Diensten und ist seit 2010 am Markt. Die Software lässt sich einfach bedienen, bietet einige schöne Zusatzfeatures und unterscheidet sich in einigen Punkten stark von anderen Cloud-Storage-Anbietern: Der Speicherplatz ist – unabhängig vom gebuchten Paket – immer unbegrenzt. Die Free-Version bietet 4 GB Cloudspeicher mit Datengrößen von nicht mehr als 2 GB. Die in dieser Version hochgeladenen Dateien werden zudem nach 30 Tagen wieder gelöscht.

Kosten:

  • 5,99 $ pro Monat für eine Person, Pro-Version mit Features
  • ab 4,99 $ pro Monat für eine individuelle Enterprise- & Team-Version

Vorteile:

  • Einfache Bedienung, steht allerdings nur auf Englisch zur Verfügung.
  • Einfache Integration in andere Apps wie Twitter, Jolidrive oder Basecamp
  • Zusatz-Funktion zum Erstellen und Teilen von Screenshots oder Notizen

Zentraler Nachteil ist die z.T. instabile Performance.

Fazit: Wer des Englischen mächtig ist, massenhaft Daten in seine Cloud laden will und mit einer Beschränkung wie bei der TelekomCloud oder Google OneDrive definitiv nicht hinkommt, ist bei Droplr gut aufgehoben.

Minus

Minus bietet einen Gesamt-Upload von 10 GB bei einer maximalen Dateigröße von 2 GB. Was Minus von anderen Cloud-Storage-Diensten unterscheidet, ist der Social Sharing Gedanke dahinter. Wie nützlich oder überflüssig das ist, bleibt jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall könnt ihr anderen Minus-Nutzern folgen und deren Uploads kommentieren. Minus ist kostenlos, ist jedoch seit einigen Jahren eingestellt.

Vorteile:

  • Komplett kostenlos
  • Für alle Geräte und alle Betriebssysteme (z. B. auch inkl. Ubuntu)
  • Auch in Firefox und Chrome verfügbar
  • Einfache Bedienung
  • Keine Registrierung notwendig (in diesem Fall bleiben die Dateien allerdings max. 30 Tage gespeichert)
  • Online-Bearbeitung von Bildern integriert

Nachteile:

  • Nur Uploads von Grafik-Dateien, alles andere (PDFs, Dokumente usw.) wird nur unter Umständen hochgeladen
  • Wird nicht mehr vertrieben; tatsächlich mögliche Nutzung ist fraglich und Support ist nicht vorhanden

Fazit: Eignet sich im Prinzip nur für den Privatgebrauch, da die Funktionalität ausschließlich für den Upload von Bildern und Grafikdateien gewährleistet wird. In diesem Fall aber ein Top-Angebot.

Welcher Cloud-Anbieter darf es nun sein?

Ihr seht: Eigentlich sollte für jeden etwas dabei sein. Welcher Cloud- bzw. Filesharing Dienst mit seinem Angebot genau euren Geschmack trifft, müsst ihr im Grunde genommen selbst entscheiden. Wer abgesehen von der Cloud auf klassische Möglichkeiten setzen möchte, seine gesamten Daten an einer zentralen Stelle vernünftig zu speichern, dem helfen wir von PC-SPEZIALIST mit unserem Datensicherungsservice.

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