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Zamaro Kleidertauschbörse
Author
Lena Klaus, Mo, 8. Aug. 2016
in Aktuelles

Zamaro Kleidertauschbörse

Zamaro Erfahrungen deuten auf Betrug hin

Das Angebot von Zamaro klingt verlockend. Gebrauchte Kleidung einschicken, Punkte kassieren und für andere Kleidungsstücke einsetzen. Sozusagen „Kleidertausch online“. 

Hinter dem Traum vieler Frauen steckt in Wahrheit allerdings ein undurchsichtiges System, das in unserem Test den Stempel „Abofalle“ erhält. Die Verbraucherzentrale sieht das übrigens genauso.

Zamaro: Die Idee der Kleidertauschbörse

Wer sich bei Zamaro registrieren will, sollte sich die AGB vorher ganz genau durchlesen. Denn das Prinzip selbst klingt erst einmal sehr attraktiv. Gebrauchte, gut erhaltene Kleidung einschicken, dafür Punkte gut geschrieben bekommen und diese einlösen, um andere Second Hand Kleidung zu erhalten. Das Angebot richtet sich dabei übrigens ausschließlich an Frauen, da nur Damenbekleidung angenommen wird. Diese soll dafür aber besonders hochwertig sein und in der Regel von bekannten Marken stammen. Logisch, dass die modebewusste Dame da schnell ein Schnäppchen wittert und fleißig den eigenen Kleiderschrank aussortiert. Aber bereits an dieser Stelle ist höchste Vorsicht geboten.

Zamaro Kleidertauschbörse: Drei junge Frauen packen ein Paket mit Klamotten aus. Bild: ©Syda Productions/Fotolia

Vorsicht vor der Zamaro-Kleidertauschbörse. Eine Abofalle droht. Bild: ©Syda Productions/Fotolia

Das Zamaro-Punktesystem

Schon das Punktesystem wirft Fragen und Zweifel auf. Es ist nämlich komplett intransparent. Nirgendwo lässt sich einsehen, anhand welcher Kriterien und Gewichtung die Zamaro Mitarbeiter die eingeschickte Kleidung bewerten. Mitglieder, die dort ihre gebrauchte Kleidung verkaufen wollen, schicken also erst einmal auf gut Glück ihre Stücke weg – ohne zu wissen, ob überhaupt eine angemessene Punktzahl zusammenkommt und auf welchen Faktoren dieses Ergebnis basiert. In den Zamaro AGB wird lediglich darauf hingewiesen, dass es sich grundsätzlich um saubere und unbeschädigte Kleidung handeln muss.

Dazu findet man diesen Passus: „Dem Nutzer ist bewusst, dass es trotz des aufwendigen Bemühens des Betreibers, eine faire Bewertung für alle Artikel durchzuführen, zu Abweichungen und Schwankungen kommen kann. Diese Schwankungen nimmt der Nutzer in Kauf.“ Aha. Dazu kommt: Wer keine seiner erhaltenen Punkte innerhalb von sechs Monaten einlöst, schaut ebenfalls in die Röhre. Die Punkte werden nämlich ersatzlos gestrichen, da das Prinzip ja der Tausch sei und man bei Zamaro nicht nur kostenlos Kleidung einlagere.

Kleidung einschicken – und vielleicht nie zurückerhalten

Ein weiterer Punkt, der Anlass zur Kritik gibt, ist der Umgang mit eingeschickter Kleidung. Aber der Reihe nach: Zamaro weist an mehren Stellen darauf hin, dass nur unbeschädigte und saubere Kleidung angeboten und getauscht werden darf. So steht es ausdrücklich in den AGB und FAQs. Ob die wirklich jeder liest, sei schon einmal dahin gestellt. D

er eigentliche Knackpunkt ist jedoch folgende Aussage der Kleidertauschbörse für den Fall, dass die eingeschickte Kleidung nicht zu 100 % den Richtlinien entspricht: „Artikel die beschädigt oder verschmutzt sind, können leider nicht angenommen werden. (…) Diese Artikel verstoßen gegen die Regeln und werden nicht angenommen. Aus Kostengründen können solche Artikel nicht gelagert oder retourniert werden.“ Heißt also: Übersieht man aus Versehen ein kleines Loch, einen kleinen Fleck oder hakt der Reißverschluss, gibt es nicht nur keine Punkte, es gibt die Stücke auch nicht zurück. Umgekehrt ist es übrigens auch nicht viel besser. Wer eines der Kleidungsstücke auf www zamaro de erwirbt, soll ausdrücklich auf sein 14-tägiges Widerrufsrecht verzichten. In zahlreichen Foren ist dafür zu lesen, dass ahnungslose Frauen dann auf falschen Größen oder muffigen Kleidungsstücken sitzen geblieben sind, während ihre Designer-Klamotten einfach weg waren.

Zamaro Kleidertauschbörse: Junge Frau beim Shoppen blickt fröhlich auf ihr Handy. Bild: ©Antonioguillem/Fotolia

Unser Tipp: Shoppen Sie lieber lokal – das hilft dem örtlichen Einzelhandel und schützt Sie vor fiesen Fallen. Bild: ©Antonioguillem/Fotolia

Zamaro-Swap-Mitgliedschaft

Nun aber zum Super-Gau der Online-Kleidertauschbörse. Denn natürlich wollen die Betreiber der Plattform auch Geld verdienen – und zwar nicht gerade wenig. Wer hier nicht aufpasst, kann ganz schnell arm werden. Zwar bietet Zamaro eine so genannte „kostenlose Basic-Mitgliedschaft“ an, das eigentliche Ziel des Unternehmens ist es jedoch, ihre Mitglieder zur teuren Swap-Mitgliedschaft zu bewegen. Und das passiert unserer Meinung nach nur mehr oder weniger rechtens.

Noch bis vor einigen Tagen war auf der Startseite ein „Begrüßungsangebot“ zu sehen. Satte 100 Punkte sollten Neumitglieder geschenkt bekommen. Dumm für diese nur: Im Kleingedruckten wurde darauf hingewiesen, dass sich das vermeintliche Schnupperangebot nach sieben Tagen ohne ausdrücklichen Widerruf automatisch in die kostenpflichtige Swap-Mitgliedschaft umwandelt. Und die kostet „lediglich“ 16 € – pro Woche!

Dieses tolle Test-Angebot ist zwar mittlerweile von der Startseite verschwunden, dafür schildern zahlreiche Mitglieder, dass ihnen auch kurz vor Klick auf den „Kaufen“ Button bei ihrer ersten „Gratis“-Bestellung folgender Text angezeigt wurde: „Lasse ich in den nächsten sieben Tagen nichts von mir hören (Anruf genügt), startet Zamaro automatisch die vierundzwanzigwöchige SwapPLUS-Mitgliedschaft.“ Bedeutet im Klartext: 384 €.

Zamaro-Abo kündigen

Überraschend: Wer sein Zamaro-Abo kündigen will, braucht Geduld. Oder eine Rechtsschutzversicherung. Wie man auf der Zamaro-Facebookseite lesen kann, wird auf Kündigungen nämlich in der Regel erst einmal gar nicht reagiert. Aber das bedeutet nicht, dass bei Zamaro keiner arbeitet. Ein Teil des Teams kümmert sich zumindest um die Abbuchungen bei zahlreichen Bankkonten. Die Verbraucherzentrale hilft den Opfern in diesem Fall. In dem warnenden Artikel über Zamaro ist ein entsprechender Musterbrief verlinkt, mit dem man Forderungen anfechten und der Swap Mitgliedschaft anfechten kann.

Auf Basis unserer Recherchen und der ausgewerteten Zamaro-Erfahrungen können wir nur eines empfehlen: Finger weg! Spendet eure ausgediente Kleidung lieber der Tafel oder verkauft die gut erhaltenen Stücke an einen Second-Hand-Laden bei euch vor Ort. Und wer von dem Geld die neue Ausstattung kaufen möchte, stärkt am besten gleich den lokalen Handel und macht sich dabei einen schönen Tag in der Stadt.

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3 Kommentare

  1. Gustav Sucher sagt:

    Second Hand finde ich eine super Sache. Besonders, wenn die Kleider hochwertig sind und kaum getragen wurden. Die Idee das über eine solche Plattform zu regeln finde ich gut. Allerdings ist es wirklich nicht so toll, wenn die Kleider dann nicht passen. Dafür gibt es aber sicherlich auch eine Lösung. Danke für den tollen Blog Beitrag!

  2. Margot Technau sagt:

    Hallo,Zamaro ist ein Betrugsverein,ich habe innerhalb eines Jahres,gerade mal 2x bestellt,es passte nichts,weil die Fotos und die Größenangabe nicht zu gebrauchen sind.Beim 2x tappte ich auch in die Abo-Falle,weil keine Hinweise auf den ganzen Ablauf vorhanden waren.Nur der Hinweis das man innerhalb von 7 tagen nur anrufen müßte um das Abo loszuwerden. doch weit gefehlt Telefonnummern waren nicht angegeben,Mails wurden nicht beantwortet,später wurde behauptet keine Mailbekommen zuhaben. Auf Nachfrage von Zamaro ob ich Beweise hätte das ich rechtzeitig gekündigt habe und ich das bejahen konnte wurden Sie etwas gesprächsbereiter,Sie müßten die Angelegenheit bearbeiten.Am15.9.bekam ich eine Mail von eine Bianca,die mir mitteilte ich sei aus Kulanz aus den Swap-Vertrag entlassen.Am20.9.,als ich mein Konto überprüfte mußte ich feststellen ,das Zamaro mir ohne Angaben von Gründen 64,-€ abgebucht hatte,auf meine Anfrage wieso das Geld abgebucht wurde,hieß es ,dies ist eine automatische Antwort ,die keine Fragen beantwortet. Dann bekam ich eine Mail meine Mitgliedschaft bei Swap wäre gesperrt,ich hatte das Geld wieder zurückgebucht mit Zustimmung meiner Bank.Was besseres könnte mir ja garnicht passieren als meie Mitgliedschaft zu sperren,aber das war auf keinen Fall das Ende,die lassen sich wieder was Neues einfallen,oder buchen weiter Geld ab,auf meine Bitte mir keine Mails mehr mit Informationen wieviel Punkte ich noch habe zuschicken,die Punkte können Sie behalten,mit solchen Betrügern möchte ich auf keinen Fall mehr was zu tun haben,Hiermit möchte ich jeden warnen sich mit solchen Leuten einzulassen.soviel Frechheit und Unverschämtheit ist mir noch nie begegnet.