Geschrieben von Maren Keller
Wofür ist der Energiesparmodus von Bedeutung und was nützt es mir, wenn die Energieoptionen optimal angepasst sind? Was heißt es überhaupt, den Energiesparmodus zu verwenden? Welche Vorteile bringt er? Diese und andere Fragen beantworten wir Ihnen.
Strom sparen ist wichtig, um den eigenen Geldbeutel zu entlasten. Aber auch, um die Umwelt zu schonen. Das gilt auch für die Arbeit am Computer. Allerdings kann man den PC nicht einfach an- und ausschalten. Und das Hoch- und Runterfahren nimmt immer – je nach Betriebssystem mehr oder weniger – Zeit in Anspruch. Deshalb lohnt sich für alle Computer-Besitzer ein Blick auf die Energieoptionen. Denn Sie können mit den richtigen Einstellungen die Energieoptionen anpassen und im Energiesparmodus richtig Strom sparen. Wie das funktioniert zeigen wir Ihnen.
Energieoptionen – welche gibt es?
Unter Windows gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um Energie zu sparen.
- Das Einfachste ist es, den Computer herunterzufahren und vom Strom zu trennen. Das ist aber auch die langwierigste Möglichkeit, denn alle Daten werden beim Herunterfahren auf der Festplatte gespeichert und müssen beim Hochfahren wieder abgerufen werden. Das kann dauern.
- Eine weitere Möglichkeit ist, den Computer in den Ruhezustand zu bringen. Hierbei werden die Daten in der Systemdatei hiberfil.sys gespeichert und können beim nächsten Arbeiten am Rechner direkt wieder geöffnet werden. Der Rechner kann komplett vom Strom getrennt werden. Wie genau der Ruhezustand funktioniert erfahren Sie in unserem Ratgeber-Beitrag Ruhezustand deaktivieren.
- Die dritte Möglichkeit Strom zu sparen, ist der Stand-By-Modus oder auch Energiesparmodus oder auch einfach im englischen Sleep genannt.
- Zusätzlich kennt Windows 7 noch den Hybriden Stand-By-Modus, der ein Zusammenspiel aus Ruhezustand und Stand-By ist. Das bedeutet, der Rechner erhält weiterhin etwas Strom, um die Daten im Arbeitsspeicher zu lagern. Zusätzlich aber werden die Daten auf der Festplatte gespeichert. Vorteil hier: Der Rechner lässt sich schnell starten und ist trotzdem vor Datenverlusten geschützt.
Energiesparmodus – was ist das?
Der Energiesparmodus – was ist das eigentlich genau? Der Energiesparmodus bietet die Möglichkeit, Strom zu sparen. Denn im Energiesparmodus schaltet sich der Rechner nicht komplett ab. Der Arbeitsspeicher bleibt aktiv und wird weiterhin mit Strom versorgt, solange sich der Computer im Modus „Energie sparen“ befindet. Allerdings ist der Stromverbrauch so gering, dass der Akku eines Laptops kaum belastet wird. Vorteil in diesem Modus: Wird der Rechner wieder gestartet, geht das sehr schnell, da keine Daten von der Festplatte sondern nur aus dem Arbeitsspeicher gelesen werden müssen.
Der Rechner muss im Energiesparmodus sogar mit Strom versorgt werden, damit keine Daten verloren gehen. Und damit sind wir bei der negativen Seite von diesem Modus: Fällt der Strom aus oder leert sich sich der Akku im Energiesparmodus, gehen Daten verloren. Denn alles, was nicht auf der Festplatte gespeichert wurde, ist im Arbeitsspeicher hinterlegt. Und fehlt dem Arbeitsspeicher Strom, gehen die Daten auf ihm verloren.
Die unterschiedlichen Windows-Betriebssysteme haben verschiedene Möglichkeiten, den Energiesparmodus zu verwenden oder überhaupt die Energieoptionen zu verwalten. Lesen Sie im Folgenden, was zu tun ist, um den Stromverbrauch ihres Computers zu optimieren.
Energieoptionen unter Windows 7
In den Energieoptionen unter Windows 7 können Sie entscheiden, wann sich beispielsweise die Festplatte bei Nichtbenutzung deaktivieren oder der Bildschirm abschalten soll. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, was zu tun ist.
- Klicken sie auf das „Windows“-Symbol und dann auf „Systemsteuerung“.
- Wählen Sie „System und Sicherheit“ und dann „Energieoptionen“ aus.
- Klicken Sie „Energiesparmodus ändern“. Nun können Sie auswählen zwischen „Ausbalanciert (Empfohlen)“ und „Energiesparmodus“.
- Über „Energiesparplaneinstellungen ändern“ wählen Sie aus, wann der Bildschirm sich ausschalten soll und der Rechner in den Energiesparmodus wechselt.
- Über „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“ können Sie alle Einstellungen nach Ihrem persönlichen Geschmack vornehmen, beispielsweise auch, nach welcher Zeit sich die Festplatte abschalten soll.
Tipps für die erweiterten Energieeinstellungen unter Win7
Für die erweiterten Energieeinstellungen unter Windows 7 gibt es allerdings noch einiges zu beachten. Hier ein paar wertvolle Tipps: Die Festplatte ist für den Dauergebrauch optimiert. Zu häufiges Ausschalten schadet ihr. Außerdem greift Windows 7 eigentlich immer auf die Festplatte, um Wartungsarbeiten wie das Defragmentieren auszuführen. Deshalb ruht die Festplatte nie lange genug, um sich abzuschalten. Hier tragen Sie daher am besten einen hohen Wert wie „60 Minuten“ ein. Anders sieht es im Akkubetrieb eines Notebook aus. Im Akkubetrieb sind viele Dienste automatisch deaktiviert, so dass hier die Abschaltzeit von 10 bis 15 Minuten ein guter Richtwert sein kann.
Richtig Strom sparen können Sie hingegen, wenn Sie die Einstellung zum Abschalten des Monitors ändern. Hier können Sie einen ganz geringen Wert angeben, denn der Monitor erwacht allein durch das Bewegen der Maus wieder zum Leben. Bedenken, wie sie bei der Festplatte angebracht sind, brauchen Sie beim Monitor nicht zu haben. Häufiges An- und Abschalten schadet nicht. Bei Windows 7 gibt es auch die Möglichkeit, dass sich der Bildschirm zunächst verdunkelt, ehe er sich abschaltet. Schauen Sie sich allerdings gerade ein Video an und verdunkelt dann der Monitor, kann das richtig nerven. Diese Funktion können Sie als eine Art Warnung so einstellen, dass sich der Monitor verdunkelt, kurz bevor er sich komplett abschaltet.
Hinter dem „Energiesparmodus“ in den „Drahtlosadaptereinstellungen“ versteckt sich die Stromsparoption der WLAN-Karte. Im Akkubetrieb sollten Sie den minimalen bis mittleren Energiesparmodus wählen, haben dann aber auch neben dem geringeren Stromverbrauch eine geringere Leistung. Im Netzbetrieb sollten Sie Höchstleistung auswählen, besonders dann, wenn Sie online Spiele spielen oder Videos anschauen möchten.
Hinter „Energie sparen“ verstecken sich die Einstellungen für Stand-By und Ruhezustand: Also nach welchem Zeitraum ohne Aktivität der Computer in welchen Energiesparzustand versetzt werden soll. Hier lässt sich die meiste Energie sparen, wenn der PC während der Arbeit für längere Zeiträume nicht genutzt wird.
Eine noch genauere Anleitung finden Sie hier als Video:
Energieoptionen unter Windows 8
Die Energieoptionen den eigenen Bedürfnissen anzupassen, ist auch unter Windows 8 sinnvoll. Die Art und Weise ist identisch mit den Einstellungen unter Windows 7, auch wenn die einzelnen Fenster etwas anders aussehen. Das ist dem neueren Betriebssystem geschuldet. Zunächst die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Öffnen Sie in den Apps die „Systemsteuerung“ und klicken Sie auf die Gruppe „System und Sicherheit“.
- Wählen Sie nun „Energieoptionen“ aus und klicken auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“
- Nun können Sie angeben, nach welcher Zeit des Nicht-Betriebs sich der Monitor ausschalten soll.
- Klicken Sie nun „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“. Nun haben Sie eine große Auswahl an Energiesparmaßnahmen, die wir unter „Tipps für die erweiterten Energieeinstellungen unter Win7“ beschrieben haben. Hier können Sie beispielsweise auch auswählen, wann die Festplatte ausgeschaltet werden soll.
- Klicken Sie nun „OK“ an und ihr Rechner ist nach ihren Wünschen eingestellt.
Hier einmal das Ganze als Videoanleitung:
Energiesparmodus deaktivieren unter Windows 8
Genauso wie Sie die Dauer auswählen können, wann sich die einzelnen Komponenten des Computers ausschalten, können Sie genauso entscheiden, dass alle Komponenten stets aktiv bleiben. Dafür folgen Sie wieder der Schritt-für-Schritt-Anleitung unter „Energieoptionen unter Windows 8“. Doch statt jetzt Minuten anzugeben, wann sich beispielsweise der Monitor abschalten soll, wählen Sie „Niemals“ aus. Dasselbe können Sie in den erweiterten Energieeinstellungen unter anderem für die Festplatte tun.
Energieoptionen unter Windows 10
Die unterschiedlichen Energieoptionen lassen sich auch unter Windows 10 verändern und ganz nach Ihren Wünschen einstellen. Und nebenbei lässt sich so der Stromverbrauch reduzieren. Aktivieren lassen sich die Energieoptionen im erweiterten Startmenü von Windows 10. Wie das geht, zeigen wir Ihnen in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Windows-Button auf dem Bildschirm links unten.
- Wählen Sie nun den Menüpunkt „Energieoptionen“ aus.
- Im nächsten Fenster wählen Sie „Energiesparmodus“ aus.
- Sie haben die Möglichkeit, über „Energiesparplaneinstellungen ändern“ auszuwählen und zu entscheiden, wann sich der Bildschirm ausschalten und der Rechner in den Energiesparmodus wechseln soll.
- Klicken Sie nun auf „Erweiterte Energieeinstellungen“ öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem Sie die feineinstellungen vornehmen können. Hier entscheiden Sie beispielsweise, ob die USB-Ports mit Strom versorgt werden oder bei Reaktivierung des Rechners ein Passwort angegeben werden muss.
- Sie ändern die Einstellungen, indem Sie auf das Plus-Symbol neben dem Listenpunkt klicken.
- Bestätigen Sie zum Schluss Ihre Änderungen mit „Übernehmen“ und verlassen Sie die Energieeinstellungen mit einem Klick auf „OK“.
Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wissen, welche Änderungen Sie vorgenommen haben, können Sie in den erweiterten Energieeinstellungen mit einem Klick auf „Standardeinstellungen wiederherstellen“ alle bisherigen Änderungen rückgängig machen.
Energiesparmodus deaktivieren unter Windows 10
Auch unter Windows 10 können Sie den Energiesparmodus deaktivieren. Dann bleibt der PC oder Laptop dauerhaft aktiv. Wie das geht, erklären wir Ihnen jetzt.
- Öffnen Sie die Systemsteuerung Ihres Computers, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Windows-Symbol klicken. Alternativ können Sie auch die „Windows Taste“ plus „X“ drücken und wählen dann im Menü die „Systemsteuerung“ aus.
- Unter „Hardware und Sound“ klicken Sie auf „Energieoptionen“. Ein neues Fenster öffnet sich.
- In der linken Spalte wählen Sie „Energiesparmodus ändern“
- Wählen Sie nun bei „Energiesparmodus nach“ den Eintrag „Niemals“ aus.
- Klicken Sie „Änderung übernehmen“. Nun haben Sie den Energiesparmodus deaktiviert und Ihr Rechner schaltet sich nicht mehr in den Stand-By Modus.
Hier gibt es eine Video-Anleitung für die Energieoptionen unter Windows 10:
Erscheint Ihnen das alles zu kompliziert oder fühlen sich unsicher, ob Sie alles richtig eingegeben haben? Dann zögern Sie nicht und kommen Sie zu Ihrem PC-SPEZIALIST vor Ort. Er hilft Ihnen gern.