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YouTube Upload-Filter
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Maren Keller, Do, 15. Nov. 2018
in Web

YouTube Upload-Filter

Was kommt da auf YouTube zu?

Könnte es mit lustigen Katzenvideos auf YouTube etwa bald vorbei sein? Oder Reparaturanleitungen? Oder wird es sogar ab 2019 gar kein YouTube mehr geben? Schuld an solchen Spekulationen sind Berichte über den Upload-Filter.

Was Upload-Filter sind und was die Ursachen für die Spekulationen sind, erfahrt ihr bei uns.

Upload-Filter führt zu Aufschrei

Digitale Bücherverbrennung und Internetzensur – so lauten die Schlagworte zum EU-Urheberrechtsgesetz. Aber was ist der Grund für den Aufschrei? Auf Wunsch der Europäischen Union soll es ein Gesetz geben, das das Urheberrecht verschärft. Tritt es in Kraft, ist nicht mehr derjenige für die Urheberrechte verantwortlich, der Videos mit Inhalten und Musik ins Netz stellt. Stattdessen ist ist die Plattform verantwortlich, die den Upload ermöglicht. Schützen kann nur ein Upload-Filter.

Das bedeutet: Veröffentlicht ihr auf YouTube ein Video mit Musik, besitzt aber nicht die Rechte an der Musik, seid ihr aktuell in der Haftung. Zukünftig soll dann YouTube für Urheberrechtsverletzungen haften. Um zu kontrollieren, ob eure hochgeladenen Inhalte legal sind, soll es zum Einsatz sogenannter Upload-Filter kommen.

YouTube - Upload-Filter - Urheberrecht. Foto: Pixabay

Upload-Filter betreffen nicht nur YouTube. Auch andere Plattformen, auf denen ihr Inhalte hochladen könnt, sind betroffen. Foto: Pixabay

Was sind Upload-Filter?

Aber was genau sind die sogenannten Upload-Filter? Laut Wikipedia bezeichnen sie eine „Software, die Informationen und Daten beim Hochladen beziehungsweise Veröffentlichen auf einer Website überprüft. Nicht regelkonforme oder illegale Inhalte werden durch den Filter abgewiesen oder vor der Veröffentlichung angepasst. Dabei können zum Beispiel Algorithmen zur Bild-, Sprach- und Texterkennung sowie -bewertung zum Einsatz kommen. Die Filterung kann auf einzelnen Websites, beim Webhoster oder beim Internetprovider der einzelnen Nutzer erfolgen.“
Eine Art Upload-Filter existiert auf YouTube bereits seit 2007. Allerdings handelt es sich dabei um ein freiwilliges Geschäftsmodell zwischen YouTube und großen Medienkonzernen aus der Film- und Musikbranche. Rechteinhaber wie unter anderem Sony haben hier die Wahl, ob sie Videos sperren lassen oder doch lieber an den Werbeeinnahmen beteiligt werden. YouTube hat angeblich mehr als 100 Millionen Dollar in die Entwicklung des Filters mit dem Namen „Content ID“ gesteckt.

Löschung privater Kanäle als Alternative zum Upload-Filter

Eine mögliche Alternative zum Upload-Filter stellt für YouTube die Löschung aller privaten Kanäle dar. Nur so könne sich die Plattform vor einer potenziellen Flut an Klagen schützen.

Doch gegen die Löschung gibt es bereits erheblichen Widerstand, den YouTube weiter vorantreibt. Die Plattformbetreiber rufen die Nutzer unter dem Hashtag #saveyourinternet dazu auf, ihre eigene Meinung kundzutun. Zusätzlich hat YouTube-Chefin Susan Wojcicki in einem offenen Brief vor möglichen Folgen der EU-Urheberrechtsreform gewarnt.

Upload-Filter und die Marktmacht der Großen

Ziel des geplanten EU-Gesetzes ist, dass große Plattformen einen Beitrag für die auf ihnen stattfindenden Inhalte leisten. Zweifel dürften allerdings bestehen, ob das Ziel erreicht wird und große Plattformen wie Google, Facebook, Amazon und YouTube die Künstler entlohnen. Gleichzeitig sind sie die einzigen, die Upload-Filter aufgrund ihrer Größe umsetzen könnten – das würde ihre Marktmacht weiter stärken und den Verhandlungsspielraum der Kreativen verringern.

Deshalb sind die Ängste der YouTuber nicht unbegründet. Zudem gab es eine ähnliche Situation bereits im Streit mit der GEMA. Damals wurden ebenfalls zahlreiche Videos gesperrt, weil notwendige Rechte nicht vorlagen.

Um ganz genau zu verstehen, wer genau welche Interessen vertritt, hat Julia Reda aus Brüssel den Sachverhalt in einem Artikel zu den geheimen Verhandlungen der EU-Urheberrechtsreform beschrieben. Auch dieses YouTube-Video zeigt noch einmal die Problematik aus Sicht des Medienanwalt Christian Solmecke.

Was ist eure Meinung zu Upload-Filtern? Meint ihr, sie sind nötig? Oder haltet ihr sie für überflüssig? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen.

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3 Kommentare

  1. nanni sagt:

    Schwachsinn! kein neues Gesetz ! Das wäre der Tod für Youtube und für KREATIVITÄT!!