QR-Codes sind in den vergangenen Jahren zur äußerst beliebten Lösung zum schnellen Aufrufen einer Webseite geworden. Das einzige, was man dafür tun muss, ist, von seiner Handy-Kamera den QR-Code auslesen zu lassen.
Mit Android 12 auf Google-Pixel-Handys führt das allerdings zu massiven Problemen. Infos hier.
Unser Beitrag über QR-Code auslesen im Überblick:
QR-Code auslesen – warum?
Ob in Museen, an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, an Orten öffentlichen Interesses, als Nachweis des Corona-Impfstatus oder im Fernsehen – QR-Codes sind mittlerweile allgegenwärtig und erfreuen sich großer Beliebtheit. Es lässt sich hinter den kleinen mit schwarzen und weißen Feldern codierten Vierecken eine Vielzahl von Informationen hinterlegen. Am einfachsten ist es, mit Hilfe eines QR-Codes auf eine Webseite zu verlinken, die die gewünschten Informationen enthält.
Die Funktion ist dabei denkbar einfach. Sehen Sie einen QR-Code, der für Sie von Interesse ist, starten Sie die Kamera-App Ihres Smartphones und richten die Linse auf den Code. Die Kamera kann dann den den QR-Code auslesen. Sobald die Kamera erfolgreich war, öffnet sich im Idealfall ein kleines Fenster, indem der Link, der im QR-Code hinterlegt ist, gezeigt wird. Dazu stellt das Handy die Frage, ob man die genannte Webseite aufrufen möchte.
In den allermeisten Fällen, können Sie die genannte Webseite aufrufen und bekommen die gewünschten Informationen. Gefährlich wird es, wenn Sie dabei allerdings auf QR-Code-Phishing hereinfallen. Dann werden Sie auf gefälschte Webseiten weitergeleitet.
QR-Codes werden in vielen Situationen abgefragt. Ärgerlich, wenn die Kamera des Smartphones sie falsch ausliest. Bild: Unsplash/Albert Hu
Google-Pixel und der QR-Code
Wie heise online festgestellt hat, haben Google-Pixel-Handys unter Android 12 massive Probleme, einen QR-Code korrekt auszulesen. Die Algorithmen der Kamera-App verändern beim QR-Code auslesen die enthaltene Links ein wenig. Sie dichten Punkte hinzu, wo keine sind, oder löschen einfach Zeichen. Mögliche Fehler sind beispielsweise:
- das Einfügen von Punkten: Aus https://www.fooco.at/hello wird unerwartet https://www.foo.co.at/hello. Angezeigt bekommt der User allerdings nur foo.co.at/hello. Betroffen sind von diesem Fehler Links mit den Länderkennungen .at, .au, .br, .hu, .il, .kr, .nz, .ru, .tr, .uk und .za.
- das Kürzen von Domain-Endungen: Ein weiterer Fehler, der auftreten kann, wenn ein Google-Pixel-Handy einen QR-Code auslesen soll, ist das Kürzen von Domain-Endungen. So verweist ein Link auf die Webseite der katalanischen Unabhängigkeitsabstimmung https://referendum.cat Google-User völlig unerwartet auf die kanadische Adresse https://referendum.ca. Betroffen hiervon sind beispielsweise die Endungen .int, .pro und .travel, die zu .in (Indien), .pr (Puerto Rico) oder .tr (Türkei) werden. QR-Codes mit einem .apple-Link landen bei .app, wer .amex besuchen möchte, landet bei .am (Armenien) und .bet oder .beer führt zielsicher zu .be (Belgien).
- Das Verrücken von Ziffern: So nutzt die Royal Bank of Canada für ihr Online-Banking den technisch einwandfreien Link https://www6.rbc.com. Daraus macht Googles Kamera-App allerdings https://www.6.rbc.com – und führt damit auf eine 404-Seite.
Solche Beispiele lassen sich unter Android 12 auf allen Googles Pixels-Handys finden. Schuld daran soll die Option „Google Lens Suggestion“ sein. Wird diese Option aktiviert, wird zwar der QR-Code ausgelesen, aber fehlerhaft!
QR-Code auslesen – so klappt’s
Möglicherweise liegt die Fehlerquelle aber auch darin begründet, dass Google die Webadressen verkürzt, um bei der Anzeige der URL weniger Platz zu benötigen. Das ist aber bislang nur eine Mutmaßung.
Wer mit seinem Pixel-Handy das fehlerhafte Auslesen von QR-Codes vermeiden möchte, der sollte auf jeden Fall die Option „Google Lens Suggestion“ deaktivieren und am besten eine alternative App zum QR-Code auslesen nutzen. Aber Achtung! Hier droht Ihnen möglicherweise der Befall mit Malware, wenn Sie an die falsche Scanner-App geraten. Laden Sie keine Apps aus alternativen Stores herunter.
Immerhin: Mittlerweile hat Google in der Lens-App ein Update des Algorithmus implementiert. Im Google Play Store steht ein Update für die App bereit, das das fehlerhafte Auslesen der URLs beenden soll.
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