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App-Stores
Author
Robin Laufenburg, Di, 19. Okt. 2021
in Smartphone & Tablet

App-Stores

Warum Sie alternative App-Stores meiden sollten

Eine der wichtigsten Anwendungen auf so ziemlich jedem Smartphone ist der vorinstallierte App-Store. Hierüber laden Sie in der Regel alle weiteren Apps herunter. Doch gibt es auch alternative App-Stores, mit denen Sie an weitere Anwendungen gelangen.

Warum Sie aber viele alternative App-Stores meiden sollten und welche Gefahren von Apps ausgehen können, erfahren Sie hier.

Was sind App-Stores?

Bei App-Stores (auch App Stores oder Appstores) handelt es sich um virtuelle Marktplätze (Stores) für digitale Anwendungssoftware (auch Apps genannt). Nutzer von Smartphones und Tablets, aber auch von Laptops und PCs können auf solchen Plattformen Programme für ihre Geräte herunterladen und sie direkt installieren.

Auf neuen mobilen Endgeräten finden sich in der Regel – wenn nicht Bloatware vorinstalliert ist – nur die für die notwendigen Basis-Anwendungen. Dazu gehört fast immer ein entsprechend vom Hersteller entwickelter oder präferierter vorinstallierter App-Store. Das ist beispielsweise bei Android der Google Play Store und bei Apple der App Store. Benutzer können ihn nutzen, um das Gerät mit weiteren gewünschten Zusatzprogrammen auszustatten. Neben den etablierten vorinstallierten Stores gibt es eine ganze Reihe an alternativen App-Stores.

Apps im App-Store

Im App-Store kann man Anwendungen für mobile Endgeräte herunterladen. Bild: Unsplash/NordwoodThemes

Welche Apps gibt es in App-Stores?

In der Regel weist ein jeder App-Store mehrere tausende Programme auf, zum Teil beinhalten digitale Marktplätze aber auch über eine Million Anwendungen. Über die App-Stores erhalten Sie in der Regel alle Arten von Software. Zu den beliebtesten App-Kategorien gehören:

App-Stores stellen Nutzern dabei eine Art Software-Katalog zur Verfügung, in denen entsprechend verfügbare Anwendungen aufgelistet sind. Sie stammen entweder direkt vom Store-Anbieter selbst oder von Drittanbietern. Je nach App-Store können Drittanbieter dabei freie Entwickler oder etablierte bzw. verifizierte Softwareunternehmen sein.

Während viele Apps kostenlos sind, können für die Nutzung von Anwendungen auch einmalige oder regelmäßige Kosten anfallen. Apps, die zu Kostenfallen werden, nennt man Fleeceware.

Vorinstallierte App-Stores

Welcher App-Store bei Ihnen vorinstalliert ist, hängt davon ab, welches von welcher Marke Ihr Gerät ist und ob Sie dieses mit gültigen Werkeinstellungen oder in modifizierter Version (bzw. gebraucht) gekauft haben. Zu den bekanntesten etablierten App-Stores gehören

  • der Apple App Store: Der App Store von Apple war der erste digitale Marktplatz für mobile Anwendungen überhaupt und ist bis heute der einzige verifizierte Store für iPhones und iPads. Sämtliche mobile Apps für iOS-Geräte sowie Software für tvOS und watchOS wird über den App Store bezogen.
  • der Google Play Store: Der Play Store von Google ist der vorinstallierte App-Store auf den meisten Android-Geräten. Anders als der Apple App Store ist er aber nicht alleinig verifizierter Store für Android-basierte Geräte. Verschiedene Smartphone-Hersteller nutzen dabei mittlerweile ihre eigenen App-Stores als standardisiert vorinstallierte Store-Lösung.
  • die Huawei AppGallery und der Honor-Shop: Seit 2019 dürfen der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei seine Handys nicht mehr mit Google-Diensten wie dem Play Store ausstatten. Ähnlich wie Huawei ist es auch dessen ehemaliger Tochter Honor ergangen. Honor-Geräte sind deswegen stets mit dem vorinstallierten Honor-Shop ausgestattet.
  • der Amazon Appstore: Beim Amazon Appstore handelt es sich um einen der größten und am weitesten verbreitete Stores für Android-Geräte. Entwickelt wurde er für Amazone-Fire-Geräte, in denen er als vorinstallierter App-Store eingesetzt wird.

An Android-Handys können mehrere App-Stores parallel installiert und genutzt werden. Man kann auf diese Weise auch – anders als mit iOS-basierte Smartphones – auf seinem Android-Smartphone Apps direkt vom Hersteller installieren.

App Store und Play Store

Zu den bekanntesten App-Stores gehören der Apple App Store und der Google Play Store. Bild: Unsplash/MikaBaumeister

Alternative App-Stores?

Zwar lassen sich auch Anwendungen ohne App-Store auf das System bringen, jedoch ist der von Herstellern eigentlich immer gewünschte Weg der über den Store. Auch die Nutzung von neben dem vorinstallierten App-Store verfügbaren alternativen App-Stores ist nicht im Sinne der Hersteller. Zudem birgt ihre Nutzung ein gewisses Risiko. Mit Android-Smartphones kann man solche alternativen App-Stores (Play-Store-Alternativen) legal aus dem Internet herunterladen und installieren, mit einem iOS-Gerät geht dies jedoch momentan nicht so einfach.

Im Rahmen der Digitalmarkt-Reformen der EU wird in Bezug auf den Digital Markets Act (DMA) soll sich das jedoch ändern. Damit verbunden sieht der EU-Act immerhin die Öffnung von Plattformen für konkurrierende Anbieter vor. Danach dürften Smartphone-Anbieter nicht mehr nur einen einzigen App-Store alleine zur Verfügung stellen, sondern müssen auch andere Stores verfügbar machen.

Welche Play-Store-Alternativen gibt es?

Für den Großteil der Android-Geräte ist bis heute der Google Play Store die primäre Anlaufstelle, wenn es um die Installation von Anwendungen aller Art geht. Zentrale Vorteile vom Google Play Store ist seine einfachen Bedienung und die sofortige Verfügbarkeit auf so ziemlich allen Android-Handys. Beim Herunterladen von Apps via Android-Handy hat der Play Store zudem einen weiteren Vorteil: Google scannt mit seinem Play-Protect-Dienst alle Apps direkt auf Schadsoftware.

Dennoch tauchen in Googles hauseigenem App-Store immer wieder Anwendungen mit Schadcode auf, so hat zum Beispiel die gefährliche Malware SimBad über 150 Millionen und der Trojaner GriftHorse über 200 Millionen Android-Handys durch Play-Store-Downloads infiltriert. Wichtig: Sie sollten bei Apps immer die App-Berechtigung überprüfen, denn immer häufiger verbergen sich hinter Apps andere Programme als die im Store beworbenen.

alternative App-Stores

Auch alternative App-Stores stellen eine Menge an Downloads zur Verfügung. Bild: Pexels/Pixabay

Warum alternative App-Stores zum Play Store installieren?

Für viele Personen ist der Google Play Store für viele Android-Nutzer aber nicht die einzige Store-Option. Spätestens, seitdem die Fortnite-App aus dem Play Store verbannt wurde.  Viele Personen laden zwar die im Play Store fehlenden Programme direkt herunter, aber immer mehr Personen sehen sich auch nach alternativen App-Stores um. Dazu gehören auch all jene, die ein Android-Handy gänzlich ohne Google-Konto nutzen möchten.

Eine der bekanntesten legitimen Play-Store-Alternativen ist übrigens Uptodown. In dem unbekannteren App-Store finden sich circa 30.000 kostenlose und gründlich auf Malware geprüfte Android-Apps. Der große Nachteil an Uptodown ist, dass die Apps nie so aktuell wie bei etablierten App-Stores sind.

Jailbreak von iOS-Geräten & Sideloads

Bei sogenannten Jailbreaks (aus dem Englischen für „Gefängnisausbruch“) handelt es sich um das nicht-autorisierte Entfernen von Nutzungsbeschränkungen oder systemeigenen Features bei Smartphones und anderen IT-Geräten. Da auf iPhones und iPads nur Apps von Apples hauseigener Plattform installiert werden können, sind Jailbreaks als Modifikationen von iOS-basierten Smartphones bekannt geworden.

Jailbreaks werden mit planmäßigen Inkrafttreten des Digital Markets Act obsolet, denn immerhin müssen auch iPhones & Co. dann auch andere App-Stores zur Verfügung stellen und entsprechenden Sideload von Apps ermöglichen. Kürzlich (Anfang Oktober 2021) hat Apple jedoch ein Statement veröffentlicht, in dem die Schattenseiten des Digital Markets Act hervorgehoben werden. Der Großkonzern verweist dabei vor allem darauf, dass im Apple App Store alle Apps und Updates manuell von menschlichen Prüfern kontrolliert werden und dabei auch das Einhalten von Datenschutzbestimmungen geprüft wird. Beim Download von Apps aus anderer Quelle bzw. beim künftig legalen Sideloading oder Jailbreaking entfallen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen.

APK-Stores

Sie sollten sich vor APK-Dateien, die Sie über APK-Stores herunterladen können, in Acht nehmen. Bild: Pexels/GeorgeMilton

APK-Stores: Gefahren für Ihr Gerät

Sie können mit Ihrem Android-Smartphone komprimierte APK-Dateien nach dem Herunterladen selbstständig ausführen und damit die entsprechende Software installieren. Sogenannte APK-Stores wie APKPure, APKMirror und Aptoide sammeln solche APK-Dateien und stellen sie als Sammlung zur Verfügung.

Aber vorweg gesagt: Oft verstecken sich aber Trojaner, Würmer, Adware-Programme, Passwortdiebe, Spionagesoftware oder andere Gefahren in APK-Dateien. Zum Teil nutzen sie Sicherheitslücken gekonnt aus, um Ihr Gerät lahmzulegen. Denn es hat schon seinen Grund, dass sich die entsprechende Software nicht in offiziellen App-Stores finden lässt. Die meisten APK-Dateien stammen dabei auch aus fragwürdiger Quelle oder werden sogar in Cybercrime-Kampagnen verteilt. Nicht selten handelt es sich bei den in APK-Stores angebotenen Apps um WhatsApp-Modifikationen wie FMWhatsApp sowie um Mods von anderen Programmen. Viele dieser Mods sind von anonymen Benutzern erstellt.

Zudem agieren die meisten APK-Stores illegal, da sie mit den jeweiligen Herstellern von angebotenen Grundanwendungen keine Lizenzvereinbarungen schließen, sondern die Downloads einfach zur Verfügung stellen. Bei den Downloads handelt es sich zum Teil nachgewiesen um Raubkopien. In manchen Stores können Benutzer sogar eigenverantwortlich Anwendungen hochladen. Wir empfehlen deswegen eindringlich, die Finger von APK-Stores zu lassen!

Schadsoftware durch bösartige Anwendung?

Haben Sie die falsche App heruntergeladen und sind Opfer von bösartiger Software geworden? Benötigen Sie Hilfe bei der Entfernung von Schadsoftware? Dann ist  der PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe der richtige Ansprechpartner für Sie. Wir statten Ihre Handys mit einem geeigneten Antivirenprogramm für Privatpersonen oder einer passenden Sicherheitssoftware für Firmen aus. Auch beraten wir Sie kompetent dazu, welche individuelle Lösungen sich für welchen Bedarf anbieten.

In jedem Fall sollten Sie genau darauf achten, dass Sie stets das neueste Betriebssystem benutzen. Weder Privatpersonen noch Unternehmen irgendeiner Größe sollten wichtige Sicherheitspatches ignorieren oder andere Updates vor sich hinschieben. Vor allem, weil ständig neue Schadsoftware entwickelt und über alle App-Stores verteilt wird, die sich heute mittels Deep Learning selbstständig weiterentwickelt und an Sicherheitskonzepte anpasst. Natürlich sollten Sie penibel darauf achten, welche Anwendungen Sie auf Ihren privaten und/oder Firmenhandys installieren.

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Weiterführende Links: t3n, mobileapps.de, futurezone.at, NextPit

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1 Kommentar

  1. Tom sagt:

    Ich halte die Exklusiv-Informationen, die Apple und Google durch ihre Stellung als App-Vermittler zukommen, für problematisch.
    Warum sollten diese Anbieter wissen, wer wann wieviel wie oft welche App nutzt?

    Wer ein Smartphone nutzt, sollte darauf
    1. Selbsterzeugte Daten häufig sichern, dann löschen
    2. Keine vertraulichen Daten speichern bzw. diese schnell auslagern
    3. Das Adressbuch ab und zu sichern (export)
    4. Logins nie speichern, bei Diensten sich stets neu anmelden

    Unter den Prämissen kann man Apps beziehen, woher man will. Man bekommt leider einige nicht. Den Deal, die App-Hoster für ihre Vermittlung den Datenverkauf zu ermöglichen, halte ich für dubios. Firmen und Behörden machen es sich diesbezüglich einfach.