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Nvidia-LHR aufheben
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Larissa Brechtefeld, Mo, 14. Mrz. 2022
in Für Firmenkunden

Nvidia-LHR aufheben

Nach Nvidia-Hack: Aufhebung der Mining-Bremse gefordert

Die Nvidia-LHR gilt als Lösung für das Problem der Nicht-Verfügbarkeit und der immens hohen Kosten von Grafikkarten. Ganz zum Missfallen der Cryptominer, die einen erheblichen Widerstand gegen die Mining-Bremse leisten.

Was die Einführung der Nvidia-LHR bedeutet, wieso Cryptominer ihre Aufhebung fordern und warum es einen Nvidia-Hack gab, erfahren Sie bei uns.

Grafikkartenpreise steigen exorbitant

Die Beschaffung einer neuen Grafikkarte (auch: GPU) ist derzeit ein Drahtseilakt. Ursache sind die durch die Corona-Pandemie entstandenen Lieferengpässe von Chips. Doch die Lieferengpässe stellen nur einen Nebeneffekt der derzeit schwierigen Beschaffung von Grafikkarten dar. Der Hauptgrund für den immer weiter steigenden Preis ist ein anderer: Die Mehrheit der Grafikkarten wird von Minern aufgekauft.

Grund dafür ist der starke Trend zum Cryptomining: Dabei kaufen Miner eine Vielzahl an Grafikkarten, um mit ihnen Kryptowährungen schürfen zu können. Vereinzelt existieren ganze Mining-Farmen. Dort werden hunderte bis tausende Grafikkarten zum Aufzeichnen, Verifizieren und Verbuchen von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum verwendet.

Für den Grafikkartenmarkt heißt das: GPU sind aktuell selten und teuer. Zum Nachteil für alle, die neue Grafikkarten benötigen. Dazu gehören vorwiegend Gamer, aber auch Unternehmen haben einen dringenden Bedarf an GPUs. Um das Problem zu lösen, hat sich Nvidia, der führende Hersteller von Grafikkarten und Chipsätzen, eine Lösung überlegt: Die Nvidia-LHR soll den Missständen ein Ende bereiten.

Nvidia-LHR: Bitcoin-Symbol vor Entwicklungsgrafik. Bild: Unsplash/Andre Francois Mckenzie

Wer Bitcoin und Co. schürfen will, braucht starke Grafikkarten. Nvidia-LHR ist Cryptominern deshalb ein Dorn im Auge. Bild: Unsplash/Andre Francois McKenzie

Was ist Nvidia-LHR?

Die Nvidia-Lite-Hash-Rate (kurz: Nvidia-LHR) ist eine Funktion, mit der eine Grafikkarte automatisch erkennt, wenn sie für das Mining von Kryptowährungen verwendet wird. Sobald das passiert, wird die Hash-Rate, also die Arbeitsgeschwindigkeit der Grafikkarte, auf die Hälfte reduziert.

Eine solche Limitierung der Hash-Rate erschwert das Mining enorm. Denn: Die Miner können dadurch entweder nur noch halb so viel schürfen wie vorher, oder die gleiche Mining-Rate benötigt eine deutlich höhere Leistungsaufnahme. Daraus folgt, dass sich der Mining-Prozesses verlangsamt. Das Ziel, das Nvidia damit bezweckt, ist klar: Die Miner sollen das Interesse an den Grafikkarten verlieren und den Markt für andere Käufer wieder eröffnen.

Doch was ist mit den anderen Nutzerkreisen, die eine Grafikkarte erwerben möchten? Die können beruhigt aufatmen. Die Limitierung der Hash-Rate wirkt sich einzig und allein auf das Mining von Kryptowährung aus. Dahingegen hat sie keinerlei Einfluss auf die Gaming-Leistung oder andere Arbeitsprozesse.

Einfluss von LHR auf Kaufentscheidung

Die Integration einer LHR ist für viele bereits ein wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung einer gebrauchten Grafikkarte. Schließlich kann der Käufer bei einer Grafikkarte mit integrierter LHR sicher gehen, dass diese zuvor nicht für das Mining von Kryptowährung benutzt wurde. Die starke Arbeitsleistung, die das Mining beansprucht, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer der Grafikkarte, weshalb viele Gebraucht-Käufer von einer Grafikkarte, die eventuell für das Cryptomining verwendet wurde, Abstand nehmen.

Die LHR wurde im Mai 2021 für die meisten RTX 3000-GPUs eingeführt. Damit verfügen alle jüngeren Modelle über eine integrierte Lite-Hash-Rate. Ob eine Grafikkarte eine Hash-Rate-Limitierung integriert hat, erkennen Sie oft bereits an der Verpackung. Dort wird die LHR-Funktion in den meisten Fällen aufgelistet. Andernfalls sollten Sie eine entsprechende Information in der Produktbeschreibung wiederfinden können.

Nvidia-LHR: Große Grafikkarte mit Lüftern. Bild: Unsplash/Joseph Greve

Grafikkarten sind selten und teuer geworden. Weil Nvidia das Problem zum Nachteil der Cryprominer gelöst hat, folgte ein Nvidia-Hack. Bild: Unsplash/Joseph Greve

Hacker fordern Aufhebung von Nvidia-LHR

Als Folge auf die Einführung der LHR passierte folgendes: Die südamerikanische Hackergruppe Lapsus$ startete einen Angriff auf die IT-Infrastruktur des Grafikkartenherstellers Nvidia. Das System war knapp zwei Tage lang down. In dieser Zeit verschafften sich die Hacker Zugriff zu sensiblen Unternehmensdaten. Lapsus$ forderte daraufhin eine sofortigen Aufhebung der Limitierung für alle Grafikkartenmodelle. Andernfalls drohe Nvidia eine Veröffentlichung der vertraulichen Informationen.

Die Hackergruppe habe nach eigenen Angaben 20 Gigabyte an Daten von Nvidia erbeutet und sei dazu bereit, diese an die Öffentlichkeit zu bringen, sollte der GPU-Hersteller nicht auf die Forderungen eingehen. Insgesamt handele es sich um ein Terrabyte an Daten, den die Hackergruppe beim Angriff auf Nvidia kopiert haben soll.

Nvidia versuchte zunächst, den Angriff abzuschirmen und gab an, die erbeuteten Daten mithilfe eines Fernzugriffs verschlüsselt zu haben. Doch davon ließ sich Lapsus$ nicht abschrecken: Die Hackergruppe betonte daraufhin, dass es für alle gestohlenen Daten eine Sicherheitskopie ohne Verschlüsselung gebe. Wenn das stimmt, sieht sich Nvidia weiterhin mit den Forderungen von Lapsus$ konfrontiert. Der Hersteller selbst sagte bislang nur, dass er den Angriff von Lapsus$ noch untersucht. Fraglich bleibt, ob und inwiefern Nvidia auf die Forderungen eingeht.

Bester Schutz gegen Datenmissbrauch

Die gezielte Datenverschlüsselung ist für Unternehmen ein bedeutsamer Faktor zum Schutz vor Hackerangriffen. Denn wie Sie sehen, stellen unverschlüsselte Daten ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Neben konkreten Handlungsforderungen, wie es bei Nvidia der Fall ist, spielen auch oft hohe Geldsummen eine große Rolle bei Hackerangriffen. Dabei sollten die Daten jederzeit verschlüsselt sein, sodass Sie vor einem möglichen Hackerangriff bestens gewappnet sind.

Um einen Einbruch in Ihre Firmen-IT-Infrastruktur und einen Datenklau zu verhindern, ist nicht nur ein geeigneter Virenschutz, sondern auch eine umfassende Firewall unerlässlich. Wenn in Ihrer Firma in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf besteht, wenden Sie sich an Ihren PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe! Wir beraten Sie zu einer passenden Firewall-Lösung für Ihr Unternehmen und übernehmen auch gern die professionelle Einrichtung Ihrer Firewall.

Sollten Sie keinen IT-Beauftragten haben, der sich kontinuierlich um die IT-Sicherheit Ihrer IT-Ausstattung kümmert, dann ist unser IT-Basisschutz für Sie genau das richtige. Denn damit sichern wir Ihre IT umfänglich ab, individuell nach Ihren Anforderungen und natürlich DSGVO-konform.

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Verwendete Quellen: t3n, heise online

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