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Darum sind Grafikkarten teuer
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Robin Laufenburg, Mo, 12. Apr. 2021
in Hardware

Darum sind Grafikkarten teuer

Gründe für Preisanstiege & Knappheit von Grafikkarten

Aktualisiert am 08.02.2022

Damit ein Computer die neusten Spiele bewältigt, braucht er neben einer leistungsstarken CPU auch eine professionelle Grafikkarte. Doch sind hochwertige Grafikkarten momentan absolute Mangelware. Sie sind im Vergleich zu den Vorjahren verhältnismäßig teuer und vor allem absolut rar.

Warum werden Grafikkarten teuer und knapp? Gründe für die Preisanstiege und Knappheit von Grafikkarten finden Sie hier!

Grafikkarten: teuer und knapp

Sollten Sie sich momentan einen neuen PC einrichten oder einen älteren Computer aufrüsten wollen, dürften Sie schnell merken, dass Grafikkarten absolute Mangelware sind. Vergleicht man die Preise von Grafikkarten mit Blick auf ihre Leistung, fällt sehr schnell auf, dass sie in den letzten Jahren immer teurer geworden sind. Gleichzeitig sind viele hochwertige Grafikkarten über immer längere Zeiträume nicht verfügbar. Aber warum sind Grafikkarten so knapp und warum sind Grafikkarten so teuer? Warum sind so viele Grafikkarten ausverkauft?

Diese Fragen sind leider gar nicht so einfach zu beantworten, weil es nicht eine einzige ausschlaggebende Ursache für die steigenden Preise gab, sondern eine ganze Menge an Faktoren zusammengekommen ist.

Grafikkarten: teuer und knapp

Grafikkarten werden zunehmend teuer und knapp. Bild: Pixabay/LauraTara

Lieferschwierigkeiten von Grafikkarten

Bereits im Jahr 2020 kam es vermehrt zu Nichtverfügbarkeiten von High-End-Grafikkarten. Beispielsweise waren AMDs Radeon RX 6000- und Nvidias RTX 3000-Grafikkarten auffallend häufig ausverkauft. Viele der Lieferschwierigkeiten sind in Verbindung mit der globalen Corona-Pandemie zu sehen. Vor allem betreffen die Lieferengpässe dabei auch Substanzen wie Kupfer und verarbeitete Komponenten und Substrate.

Diese Knappheit ist unter anderem mit Lieferengpässen von GDDR6-Speichern in Zusammenhang zu bringen. Diese Speicher werden für entsprechende Grafikkarten wie der Nvidia GeForce RTX 3070 und RTX 3060 Ti benötigt. Auch bei anderen Speichern (wie GDDR6X) gab es Lieferschwierigkeiten. Deswegen waren auch Grafikkarten wie die Nvidia GeForce RTX 3080 und RTX 3090 im Jahr 2020 immer wieder knapp.

Die Lieferengpässe dauerten auch das Jahr 2021 über an. Auch heute (Stand Anfang 2022) scheint sich die Lage der Lieferschwierigkeiten nicht zu beruhigen.

Hoher Bedarf nach Grafikkarten

Traditionell werden zeitgemäße Grafikkarten benötigt, um 3D-Grafiken in Spielen zu rendern und fließend auszugeben. Wenn man auch die neuesten Games flüssig und ruckelfrei spielen möchte, braucht man unbedingt eine aktuelle, hochwertige Grafikkarte. Bis in die 2010er Jahre war dies auch der unangefochtene Hauptgrund, mit dem entsprechendes Zubehör hergestellt und verkauft wurde.

Geändert hat sich dies aber mit komplexeren Anwendungen, für die Computer im privaten und geschäftlichen heute immer mehr eingesetzt werden. Immer beliebter werden beispielsweise Deep-Learning-Prozesse wie das Deepfaking. Entsprechende Trainingseinheiten benötigen entsprechende Hardware. Da maschinelles Lernen bei immer mehr professioneller Firmensoftware zum Einsatz kommt und selbstlernende Programme in den verschiedenen Arbeitsbereichen immer beliebter werden, steigt auch hier die Nachfrage nach leistungsstarken Computern mit professionellen Hardwarekomponenten.

Mining-Farm

Grafikkarten kommen bei Mining-Farmen zum Einsatz, um Crypto-Mining zu betreiben. Bild: Pixabay/rebcenter-moscow

Grafikkarten für Crypto-Mining

Das Crypto-Mining ist einer der Hauptgründe für die Grafikkarten-Knappheit. Als Mining versteht man dabei den buchhalterischen Akt der digitalen Aufzeichnung, Verbuchung und Verifizierung der Transaktionen mit Kryptogeld.

Beim Schürfen von Kryptowährung bearbeiten Computersysteme digitale Blöcke, in denen sämtliche getätigte Transaktionen eines bestimmten Zeitraums systematisch gesammelt sind.

Für das Schürfen von wie Bitcoins & Co. werden nämlich mindestens OpenCL-fähige Grafikkarten benötigt. Miner kaufen deswegen Grafikkarten und andere benötigte Hardware großflächig auf. Hierdurch werden professionelle Grafikkarten teuer.

Zwar benötigen Kryptowährungen wie zum Beispiel Chia (XCH) keine Grafikkarten für ihre Mining-Farmen, aber dennoch benötigen sie Hardware. Chia setzt so beispielsweise auf Speicherplatz statt Rechenleistung. Hierdurch werden HDD- und SSD-Festplatten großflächig ausverkauft und werden ebenfalls zur Mangelware.

Fallende Grafikkartenpreise in Aussicht?

Eine gute Nachrichten war im Januar 2022 für alle, die auf eine erschwingliche Grafikkarte warten, in Aussicht. Denn die USA wollte den Leitzins erhöhen. Eine unmittelbare Folge davon: Bei Kryptowährungen wäre es zu einem Kursverfall gekommen. Weniger etablierte Währungen mussten allein wegen der Ankündigung bereits einen Preisverfall von bis zu 30 Prozent innerhalb von 24 Stunden verkraften. Die US-Notenbank beließ den Leitzins jedoch überraschenderweise unverändert nahe Null, bereitet aber dennoch den Boden für eine erste Zinserhöhung.

Der Druck der Staaten lässt ohne Frage das Mining von Kryptowährungen weniger attraktiv werden. Während China bereits im vergangenen Jahr (2021) den Handel mit Kryptowährungen verboten hat, will Russland diesen Schritt jetzt ebenfalls gehen.

Grafikkartenmangel in der Chipkrise

Heute haben wir nicht nur einen Grafikkartenmangel, sondern auch viele weitere Hardwareprodukte sind von der Chipkrise betroffen. Bild: Pexels/Pixabay

Steigende Grafikkartenpreise in der Chipkrise

Ob sich damit jedoch die Verfügbarkeit von Grafikkarten wieder verbessert und sich Preise stabilisieren, bleibt abzuwarten. Immerhin sind Grafikkarten nicht nur aufgrund von Crypto-Mining Mangelware, sondern unter anderem auch aufgrund von zunehmendem Einsatz von KI und den höheren Anforderungen von vielen Programmen.

Und nicht nur der Grafikkarten-Sektor ist von Preiserhöhungen, Lieferschwierigkeiten und Mangel bedroht: Aufgrund des Mangels von unverarbeiteten Stoffen und verarbeiteten Komponenten sowie entsprechenden Lieferschwierigkeiten ist auch andere Hardware absolute Mangelware. Deshalb wird auch bereits von einer Chipkrise gesprochen, da die mit den Schwierigkeiten verbundene Krise in erster Instanz alle Geräte betrifft, die Computerchips benötigen. Durch Phänomene wie Hyperscaling und Scalping nimmt die Krise auch heute immer noch weiter zu.

Sollten Sie mit Ihrem Unternehmen oder privat neue Hardware benötigen, so ist der geeignete und kompetente Ansprechpartner PC-SPEZIALIST bei Ihnen in der Nähe. Wir beraten Sie zu einer geeigneten Ausstattung zu einem fairen Preis. Benötigen Sie eine neue Grafikkarte? Sprechen Sie uns auf entsprechende PC-Aufrüstungen an!

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Weiterführende Links: IgorsLabPCGH, techradar, PC-Welt, PC-Welt, Okex, Silicon.de, PC-Welt

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