Geschrieben von Maren Keller

Kennen Sie das Problem? Sie bekommen von Bekannten eine E-Mail mit einem Dokument, das Sie scheinbar nicht öffnen können? Sie kennen die Endung der empfangenen Datei nicht, weil Sie mit Word, also .doc arbeiten? Sie vertrauen aber dem Absender und wissen, dass das Dokument wichtige Informationen enthält? Wie können Sie also ein OpenOffice in ein Word-Dokument umwandeln? Und welche Formate für geschriebene Dokumente gibt es noch?
Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Schreibprogramme. Längst nicht jeder nutzt die Microsoft-Office-Programme. Stattdessen sind auch die frei erhältlichen Programme LibreOffice oder OpenOffice beliebt. Damit Sie auch Dateien mit den Endungen .odf und .odt in Word öffnen können, zeigen wir Ihnen, was Sie tun müssen. Zunächst klären wir die Begrifflichkeiten.

Word, OpenOffice und LibreOffice – Herkunft

Die drei bekanntesten Textverarbeitungsprogramme sind Microsoft Word sowie die Writer von OpenOffice und LibreOffice.

Textverarbeitungsprogramm Word von Microsoft

Word ist ein Textverarbeitungsprogramm von Microsoft. Es ist laut Wikipedia das weltweit am meisten genutzte Schreibprogramm und wurde bereits 1983 eingeführt. Word-Dokumente, die aus Versionen bis 2003 entstanden sind, haben die Endung .doc, alle neueren Dokumente tragen die Endung .docx. Ursache für die Änderung der Endung waren technische Veränderungen an Word. In der Praxis bedeutet das, dass nicht alle Word-Dokumente mit allen Word-Programmversionen geöffnet werden können. Haben Sie ein .docx- Dokument, benötigen Sie mindestens die Word-Version 2007. Dokumente im .doc-Format können dagegen mit allen Word-Versionen geöffnet werden.

Textverarbeitung mit OpenOffice und LibreOffice

OpenOffice gibt es seit dem Jahr 2000. Es ging als kostenlose Word-Alternative aus dem deutschen StarOffice hervor. OpenOffice gehört zu einem freien Office-Paket, das aus einer Kombination verschiedener Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und zum Zeichnen besteht. Es war bis zur Abspaltung von LibreOffice eines der international führenden Office-Pakete. Inzwischen hat LibreOffice diese Rolle aufgrund der größeren Entwicklerzahl und häufigerer Sicherheitsupdates übernommen.
LibreOffice hat sich 2010 von OpenOffice abgespalten. Beide Schreibprogramme nennen sich Writer. Zu Beginn der Trennung waren sich beide Programme recht ähnlich, inzwischen entwickeln sie sich auseinander. LibreOffice gilt dabei als modernere Software, da die Weiterentwicklung von OpenOffice kaum vorangeht.
Bleibt die Frage nach der Kompatibilität. Ist es möglich, OpenOffice in Word zu formatieren? Oder kann man Dokumente von LibreOffice in Word umwandeln? Oder umgekehrt – kann man eine Word-Datei in LibreOffice oder OpenOffice öffnen?

Frau im Büro arbeitet am Computer und muss OpenOffice- in Word-Dokumente umwandeln.
Wer viel mit unterschiedlichen Textdokumenten arbeitet, muss wissen, ob die verschiedene Programme miteinander kompatibel sind. Foto: Fotolia ©contrastwerkstatt

Die Dateiformate .doc, .docx, .odf und .odt

Schauen wir uns zuerst die unterschiedlichen Dateiformate und ihre Entwicklung an.
Bis zur Windows-Version 2003, bzw. zur macOS-Version 2004 schrieb Word sämtliche Dokumente mit der Dateiendung .doc. Dateivorlagen hatten die Endung .dot. Vor allem großen Unternehmen und Regierungen war mit der zunehmenden Verbreitung von elektronischen Dokumenten wichtig, dass es offene Dateiformate gibt. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass Dateien auch nach vielen Jahren noch lesbar sind. Und zwar auch dann noch, wenn die zugehörige Anwendung eventuell nicht mehr existiert.
Microsoft reagierte auf die Forderung mit der Entwicklung des Office-Open-XML-Format. Es hat die Endung .docx (bzw..dotx für Vorlagen) und erschien mit Word 2007.
Nahezu zeitgleich entstand unter OpenOffice das OpenDocument Format (ODF), das für Textdokumente die Endung .odt verwendet. Und auch der LibreOffice Writer nutzt .odf als Standard-Dateiformat.

Wie kompatibel sind die Datei-Endungen untereinander?

Bei den verschiedenen Datei-Endungen ist die Frage nach der Kompatibilität nicht zu unterschätzen. Denn was helfen offene Programme, wenn sie nie alle Formate unterstützen? Wie funktioniert es also, dass Sie OpenOffice in Word oder Word-Dokumente in LibreOffice lesen können?
Grundsätzlich gilt: Word kann sämtliche OpenDocument-Dateien öffnen und LibreOffice liest Word-Dateien. Allerdings übernehmen die jeweiligen Programme nicht immer die Formatierungen, die Sie angelegt haben. Außerdem stehen nicht in jedem Programm alle Funktionen zur Verfügung. Deshalb sollten Sie die gegenseitige Kompatibilität einfach nur als Lesehilfe ansehen. Sie können die Dokumente zwar öffnen, aber Absätze, Überschriften und andere Formatierungen gehen eventuell verloren.
Deshalb sollten Sie Änderungen an Dokumenten immer in dem Programm abspeichern, mit dem sie arbeiten. Eine .odt-Speicherung hilft Ihnen nicht, wenn Sie mit Word arbeiten und umgekehrt. Erstellen Sie daher immer eine Kopie des Dokuments und lassen Sie sich darauf ein, das Dokument mühsam mit der Hand formatieren zu müssen, wenn Sie es vom Format der einen in das Format der anderen Textverarbeitung übernehmen möchten.

 Person am Computer mit einem Textdokument. Aber kann man OpenOffice in Word formatieren? Foto: Pixabay
Wer an seinem Rechner viel mit Textdokumenten zu tun hat, für den ist die Kompatibilität von Formaten eine wichtige Information. Foto: Pixabay

Word-Dokumente mit LibreOffice öffnen

Der LibreOffice Writer, also das Textverarbeitungsprogramm von LibreOffice, kann sowohl .doc als auch .docx-Dateien öffnen. Das funktioniert folgendermaßen:
Klicken Sie das gewünschte Dokument im Datei-Explorer mit der rechten Maustaste an, gehen Sie auf „Öffnen mit“ und wählen Sie dann „LibreOffice Writer“ aus. Alternativ klicken Sie in LibreOffice auf „Datei öffnen“ und wählen dort das entsprechende Wort-Dokument aus. Erscheinen in der Liste keine Word-Dokumente, wählen Sie unter „Dateityp“ den Eintrag „Textdokumente“. Danach navigieren Sie zu dem Ordner, der die Word-Datei enthält und öffnen sie diese.
In den LibreOffice-Einstellungen können Sie übrigens unter „Laden/Speichern“ / „Allgemein“ ein Fremdformat festlegen, das standardmäßig angezeigt werden soll. Wenn Sie also regelmäßig Word-Dokumente in LibreOffice öffnen wollen, dann sollten Sie .docx als Standard festlegen.
Mit folgenden Schwierigkeiten sollten Sie beim Öffnen von Word-Dateien in LibreOffice rechnen: Autoformen, aufgezeichnete Änderungen, Formulare, Verzeichnisse (wie ein Inhaltsverzeichnis), Tabellen, Rahmen, mehrspaltige Formatierungen, Hyperlinks, Lesezeichen, WordArt oder Animationen übernimmt LibreOffice vermutlich nicht korrekt aus einem Word-Dokument. Auch passwortgesicherte Word-Dateien können Sie nicht mit LibreOffice öffnen, denn LibreOffice beherrscht nur wenige Verschlüsselungsstandards der veralteten Word-Versionen 2003 und älter.

OpenOffice in Word öffnen

Unter Windows können Sie OpenOffice in Word ab Version 2007 öffnen. ODT-Dateien sind somit kein Problem für Sie, sofern Sie eine Word-Version haben, die mindestens von 2007 ist.
Öffnen können Sie die Datei entweder über das Kontextmenü Ihres Datei-Explorers (zu öffnende Datei mit rechts anklicken, „Öffnen mit“ auswählen, entsprechendes Dokument anklicken) oder über „Datei öffnen“ in Word.
Wie beim LibreOffice Writer müssen Sie auch hier gegebenenfalls den Dateityp im „Datei öffnen“-Dialog anpassen, damit auch fremde Dateien angezeigt werden. Dabei gibt es allerdings Einschränkungen, über die Microsoft jedoch ausführlich auf seinen Hilfeseiten informiert.
Übrigens: Es kann sinnvoll sein, die Einstellungen des PC so zu verändern, dass OpenOffice-Dokumente standardmäßig in Word geöffnet werden. Unter Windows 10 geben Sie in das Suchfeld unten links „Einstellungen“ ein, öffnen die entsprechende App und klicken auf „Apps“. Wählen Sie nun im linken Menü „Standard-Apps“ und scrollen Sie dann etwas nach unten, um „Standard-Apps nach Dateityp auswählen“ aussuchen zu können. Anschließend wählen Sie die gewünschte Dateiendung (beispielsweise .odt oder .docx) und passen die entsprechende Anwendung nach Ihren Wünschen an.

Screenshot der App-Verwaltung unter Windows 10. Screenshot: PC-SPEZIALIST
In den Einstellungen unter Windows 10 können Sie die Programme zum Öffnen Ihrer Standard-Apps festlegen. Foto: Screenshot PC-SPEZIALIST

Obacht bei Dokumenten von unbekannten Absendern

Vorsicht ist allerdings angesagt, wenn Sie Textdokumente per E-Mail erhalten – vor allem dann, wenn Sie den Absender vielleicht gar nicht oder nur flüchtig kennen. Kriminelle versuchen oftmals, über angehängte Dateien Daten zu stehlen, Lösegeld zu erpressen oder die Gewalt über Ihren Rechner zu übernehmen. Lesen Sie dazu auch unsere Blogbeiträge über den Word-Virus Dridex und die Gefahr der Makroviren.
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