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Angespielt: Fallout Shelter
Author
Henry Winning, Mi, 19. Aug. 2015
in Games

Angespielt: Fallout Shelter

Fallout Shelter auch für Android

Nach fünf Jahren Ruhe gibt es endlich die Ankündigung, die alle Fallout Fans sehnlichst erwartet haben: Ende 2015 kommt Fallout 4 in die Läden. Gleichzeitig zu Bethesdas offizieller Pressekonferenz auf der E3 Mitte Juli wird der erste Mobilableger der Reihe angekündigt: Fallout Shelter.

Seit dem 13. August nun endlich auch für Android-Geräte verfügbar, wagen wir den Test. Doch bevor wir einsteigen, gibt es einen kleinen Rückblick.

Fallout Shelter endlich für Android verfügbar.

Endlich auch für die Android-Fans: Fallout Shelter ist seit dem 13. August endlich verfügbar.

Es ist der 22. Oktober 2010. Fallout: New Vegas, der nächste Ableger der seit 1997 fest etablierten Vidoespielreihe und indirekter Nachfolger von Fallout 3, steht in den Verkaufsregalen.

Die Spieler geben erwartungsgemäß hervorragende Kritiken ab, die Fachzeitschriften treiben den Hype um die Serie weiter in die Höhe. Doch dann wird es ruhig um die Fallout-Dystopie. Gute fünf Jahre und tausende, auf eine Fortsetzung wartende Fans später, gibt es die erhoffte Überraschung.

E3: Bethesda stiehlt der Konkurrenz die Show

Fallout 4, der heiß erwartete, geistige Nachfolger zu Fallout: New Vegas wird im Rahmen der E3 2015 mit offiziellem Bildmaterial auf der Bethesda Pressekonferenz im Los Angeles Convention Center präsentiert. Gleichzeitig, und überraschend dazu, wird der erste mobile Ableger der Serie angekündigt und ist ab sofort spielbar: Fallout Shelter.
Damit ist klar – der Mobilableger ist ein Wartezeitverkürzer bis zum Release-Termin von Fallout 4 am 10. November 2015.
Dämpfer für die Android-Gemeinde: Das free-to-play Simulationsspiel erscheint vorerst nur für die Apple-Nutzergemeinde.

Fallout Shelter – Der Lückenfüller nun endlich auch für Android Mobilgeräte

Bethesdas Fallout Shelter von der Seite

Fallout von der Seite: In Bethesdas Fallout Shelter gilt es die wählerischen Bewohner bei Laune zu halten. Mit 95% keine schlechte Leistung.

Nun haben seit dem 13. August auch endlich die Android Nutzer die Möglichkeit, Fallout Shelter auf ihrer bevorzugten Plattform zu spielen. Grund genug für uns, das Spiel eine Woche zu testen und genauer unter die Lupe zu nehmen. Ausgangssituation des Spielgeschehens ist serientypisch. Nach einem nuklearen Krieg zwischen den Weltmächten haben sich die Bewohner der nahen Zukunft in Atomschutzbunkern, den so genannten Vaults, verkrochen und warten auf eine bessere Zeit. Der Bunker Hersteller „Vault-Tec“ beauftragt nun den Spieler mit dem Management der Vault. Dabei gilt es die drei Bedürfnisse Frischwasser, Nahrung und Energie so effizient wie möglich zu erzeugen. Denn sinkt ein Ressourcenbestand unter den erforderlichen Bedarf, erkranken die Bewohner, werden schlecht gelaunt und senken weiter ihre Effizienz in der Produktion. Für Nachwuchs muss man ebenfalls sorgen, denn es verirren sich nur selten neue Bewohner aus dem Ödland – der Umgebung um den Bunker herum – in den eigenen Vault.

Fallout Shelter bietet viel Umfang zugunsten der Langzeitmotivation

Fallout Shelters Charakterwerte-System

Die „S.P.E.C.I.A.L.“-Attribute: Fallout Shelter bedient sich dem bekannten Charakterwerte-System der Serie. Hier zu sehen: Im Kraftwerk wird viel Stärke (S) benötigt.

Durchaus komplex sind auch die Ausbaumöglichkeiten unter der Erde: Neben Kranken- und Forschungsstationen, mit denen sich Medizin gegen Radioaktivität und Stimpacks zur Gesundheitsverbesserung herstellen lassen, müssen auch spezielle Trainigsräume gebaut werden, welche die „S.P.E.C.I.A.L.“-Attribute jedes Bewohners erhöhen. Für jeden Raum wird nämlich ein eigenes Attribut besonders gefordert. Um beispielsweise im Restaurant effizient Nahrung zu produzieren, wird etwa ein hoher Agility-Wert (zu deutsch: Beweglichkeit) mit hoher Nahrungsausbeute belohnt. Schließt man drei Produktionsräume der gleichen Art zusammen, erhöht sich ebenfalls dessen Effizienz und Lagergröße. Doch Vorsicht: Baut man zu schnell drauf los steigen schlagartig die Bedürfnisse. Und steckt man erst einmal fest in der Versorgungsnot, ist die Krise nur schwer und langwierig zu überstehen. Deswegen unser Tipp: Langsam expandieren und mit der Bevölkerung wachsen, nicht im Vorraus bauen!

Entwickler Bethesda glückt Spagat zwischen altem Szenario und neuem Genre mit Fallout Shelter

Neben der Komplexität ist das Spiel auch noch schön anzusehen. Der Serientradition entsprechend werden die einzelnen Spielmechaniken von Comicfiguren im Stile der 50-60er Jahre präsentiert und erklärt. Damit ist Fallout Shelter optisch durchaus ansprechend und sticht aus der Monotonie mancher neuer Spiele hervor. Bonus dazu: Die Präsentation und Aufmachung ist somit auch für Neulinge absolut eingängig. Gleichzeitig schafft die Kombination aus dem postapokalyptischen Szenario und dem Stil der 50 – 60er einen hervorragenden Wiedererkennungswert der Reihe – trotz des ungewöhnlichen  Genres.
Damit ist auch klar: Der Mobilableger ist ein unscheinbarer Zeitkiller. Viel zu verlockend ist das „gerade noch den Reaktor ausbauen“ und „Oh! Das Frischwasser geht aus, schnell mehr Personal zuweisen!“. Und das kostet Zeit. Eine ganze Menge Zeit – aber spaßige dazu.

An die Arbeit, Vaultboy!

Nach gut einer Woche können wir guten Gewissens sagen: Klasse! Bethesda hat hier alles richtig gemacht. Die gewohnt erstklassige Atmosphäre der Reihe kombiniert mit dem ungewohnten Spielprinzip für zwischendurch macht auch nach verhältnismäßig langer Spielzeit immer noch Spaß und motiviert dazu. Dabei schafft es das Spiel, seine Spieler nicht durch aufdringliche Pop-Up-Werbung zu nerven – ungewöhnlich für ein Spiel dieser Art. Auch die zwar enthaltenen Microtransactions, mit denen man sich kleine Boxen mit Bonusinhalten gegen Echtgeld erkaufen kann, bringen keinen unfairen Vorteil gegenüber den normalen Spielern. Denn alle Inhalte können auch über den normalen Spielablauf erwirtschaftet werden. Das dauert zwar länger, motiviert gleichzeitig aber auch zu noch besserer Effizienzausbeute, besserer Planung und noch besserem Management der kleinen Krisen.
Damit lässt es sich gut bis zum Start von Fallout 4 im November 2015 aushalten.

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