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Bundestrojaner für WhatsApp
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Maren Keller, Do, 4. Apr. 2019
in Smartphone & Tablet

Bundestrojaner für WhatsApp

Staat will bei Chats mitlesen

Lange hat es gedauert, bis WhatsApp die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt und somit das heimliche Mitlesen unterbunden hat. Dem Bundesinnenministerium passt das nicht so recht. Es möchte gern wissen, wer was mit wem schreibt und plant eine Art Bundestrojaner für Messenger-Dienste.

Was ein WhatsApp-Trojaner für Folgen hätte und wie sich dadurch die Kommunikation in den Messenger-Diensten verändern würde, erfahrt ihr bei uns.

Innenminister will Bundestrojaner

Telefone lassen sich abhören, Messenger-Dienste und deren Chats dagegen nicht. Doch das will die Bundesregierung nun ändern. Bundesinnnenminister Horst Seehofer plant, eine Art Bundestrojaner bei WhatsApp und anderen Chat-Messengern zu installieren. Die Folge: Der Verfassungsschutz bekäme Rechte zur Überwachung von verschlüsselten Messengern.

Dann können die Verfassungsschützer auch WhatsApp-Nachrichten trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mitlesen. Seehofer verteidigt seinen Plan mit den Worten: „Die kriminellen, manchmal auch terroristischen Vorgehensweisen erfolgen nicht mehr mit den technischen Mitteln wie in der Vergangenheit, mit dem Telefon, sondern auch unter Anwendung modernster technologischer Mittel.“

Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines Handydisplays mit zahlreichen App-Icons, vor allem Messenger, die nd eBundestrojaner bekommen sollen. Foto: Pixabay

Das Innenministerium möchte auf allen Chat-Messengern einen Bundestrojaner installieren, um lauschen zu können. Foto: Pixabay

Zugriff auf Smartphone und Co. dank Bundestrojaner

Theoretisch plant Seehofer also, kriminelle und terroristische Verbrechen zu verhindern oder schneller aufzuklären. Helfen soll dabei der Bundestrojaner, den der Verfassungsschutz nutzen kann, sobald er die Erlaubnis zur sogenannten „Online-Durchsuchung“ bekommen.

Was ist die Online-Durchsuchung?

Die Online-Durchsuchung  ist der heimliche Zugriff auf Computer, Smartphone, Tablet und Co. Zugleich soll eine spezielle Art der Telekommunikationsüberwachung ermöglichen, verschlüsselte Chats und Sprachnachrichten mitzulesen bzw. abzuhören. Weitere Infos zum Bundestrojaner bekommt ihr auch in diesem YouTube-Video:

Kommt der Bundestrojaner heimlich?

Nun kann man über den Einsatz solch einer Schnüffelsoftware, genannt Bundestrojaner, unterschiedlicher Meinung sein. Immerhin soll er dafür sorgen, dass Terroristen schneller gefasst und Anschläge und andere Verbrechen verhindert werden.

Allerdings wird dafür eine spezielle Software heimlich auf euer Gerät aufgespielt. Das bedeutet, der Trojaner kommt auf euer Smartphone, Tablet oder andere Geräte, ohne dass es euch auffällt und ohne, dass ihr es bemerkt. Kritiker und Datenschützer sind daher bereits in Alarmbereitschaft. Sie fürchten einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Bürger.

Wird die Schnüffelsoftware bereits eingesetzt?

Spiegel online berichtete allerdings bereits im Januar, dass das Bundeskriminalamt die Schnüffelsoftware längst einsetzt. Damit wäre die Überwachung eurer Handys längst Alltag und keiner bekommt es mit.

Was haltet ihr vom geplanten Aushebeln der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp und Co.? Ist es euch egal oder überlegt ihr bereits, euch von WhatsApp zu verabschieden? Alternativen gibt es ja genug, auch wenn ihnen die große Zahl an Nutzern fehlt.

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3 Kommentare

  1. Monika Müller sagt:

    Wenn es der Sicherheit dient soll es mir recht sein.
    Habe nichts zu verbergen.

    1. Stefan Beermann sagt:

      Es würde ja auch der Sicherheit dienen wenn die Polizei bei Ihnen einmal durchs Haus geht und mal prüft was so in den Schränken liegt, ihre Briefe liest und die Zeiten notiert die sie im Badezimmer verbringen.
      Dann noch schnell ein Blick in Ihre Kontoauszüge und in die Nachtischschublade.
      Sie haben ja nichts zu verbergen.
      Das läuft natürlich nicht nur kurz, sondern jemand schuat Ihnen 24 Stunden am Tag über die Schulter.
      Aber Sie haben ja nichts zu verbergen.

      1. Christian sagt:

        Danke für den Kommentar