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Wurde euer iPhone gehackt?
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Maren Keller, Di, 3. Sep. 2019
in Aktuelles

Wurde euer iPhone gehackt?

Google entdeckt jahrelangen iPhone-Hack

Apple-Geräte gelten gemeinhin als recht sicher, was Angriffe von außen betrifft. Doch jetzt hat Google herausgefunden, dass iPhone gehackt wurden – massenhaft sogar. 

Was ihr jetzt tun müsst, ob ihr betroffen seid und wer hinter dem Angriff steckt, erfahrt ihr bei uns.

iPhone gehackt – was ist passiert?

Bislang gab es keinen schlimmeren Angriff auf Apples Smartphones als den jetzt bekannt gewordenen. Alle möglichen privaten Daten wie Aufenthaltsort, Fotos und Nachrichten konnten die Hacker abgreifen. Dafür reichte es angeblich aus, wenn ihr eine präparierte Webseite besucht habt. Und das über einen Zeitraum von zwei Jahren. So lange hat niemand den Angriff entdeckt. Wurde auch euer iPhone gehackt?

Tatsache ist, dass Googles Hacker-Abteilung Project Zero, die über neu entdeckte Gefahren auf ihrem Blog berichten, den Angriff bemerkt hatte. Apple hat nach einem entsprechenden Hinweis die Schwachstelle mittlerweile mit einem Sicherheits-Update geschlossen. Dennoch: Zwei lange Jahre hatten die Hacker Zeit, um eure privaten Daten auszuspähen. Und bislang ist nicht bekannt, wie viele Nutzer wirklich betroffen sind.

Das Bild zeigt Schadcode auf einem Computer-Bildschirm. Ist das iPhone gehackt, können Angreifer mitlesen. Foto: Unsplash.com/Markus Spiske.

Hacker haben zwei Jahre lang persönliche Daten auf iPhones mitgelesen. Foto: Unsplash.com/Markus Spiske.

iPhone-Nutzer im Visier von Hackern

Opfer dieser Attacken sind vermutlich alle geworden, die auf verseuchten Webseiten unterwegs waren. Mittels dieser Webseiten haben die Angreifer eine Spionagesoftware auf den iPhones installiert, um persönliche Daten abzugreifen. Darunter waren neben Fotos und Standort auch Passwörter und Zugänge zu Online-Diensten sowie Chatnachrichten aus WhatsApp und anderen Messengern.

Selbst die jeweils aktuelle Software des Betriebssystems, iOS 10, 11 oder 12, hat iPhone-Besitzer vor den Angriffen nicht schützen können. Und Betroffene konnten die Spionage-Software nicht erkennen. Immerhin: Die Software setzte sich nicht dauerhaft fest. Nach einem Neustart war sie wieder verschwunden – bis zum nächsten Besuch einer manipulierten Webseite.

Project Zero hatte eine kleine Sammlung gehackter Websites entdeckt, die vermutlich tausende Male pro Woche ihre Spionagesoftware auf Apple-Geräte gespielt haben. Für Apple und iPhone-Besitzer ist das der Super-GAU.

iPhone gehackt – was tut die Schadsoftware?

Wenn euer iPhone gehackt wurde, dann habt ihr es vermutlich nicht bemerkt. Die Angreifer konnten jedoch aus dem Vollen schöpfen. Sie hatten Zugriff auf die Messenger-Datenbanken, wie WhatsApp, Telegram oder iMessage und konnten dort komplette Chats auslesen. Desweiteren konnten die Angreifer Daten aus Apps sammeln. Problemlos konnten sie eure Kontaktlisten, E-Mails und Fotos auslesen. Und auch euer Aufenthaltsort blieb ihnen nicht unbekannt. Sie konnte ihn in Echtzeit sehen.

Aber es kommt noch schlimmer: Die Angreifer hatten ebenfalls Zugriff auf den sogenannten Schlüsselbund. Dass diese Passwortverwaltung nicht sicher ist, darüber haben wir bereits im Blog berichtet. In diesem Fall haben die Angreifer Passwörter, Zugangstoken und Zertifikate, die dort gespeichert sind, auslesen können.

Das Foto zeigt einen Mann mit Maske und Handschuhen, der vor einem Laptop sitzt. Es symbolisiert den Angreifer, der das iPhone gehackt hat. Foto: PIxabay

Bislang gibt es nur Vermutungen und Spekulationen über das Ziel der Angreifer. Foto: Pixabay

Welches Ziel verfolgten die Angreifer?

Welches Ziel die Angreifer verfolgten, ist bislang nicht klar. Project Zero verrät nicht, welche Webseiten manipuliert sind und die Schadsoftware verbreiten. Auch ob es den Angreifern um Geld ging, ist nicht klar. Mittlerweile mehren sich aber unter anderem auf Twitter Gerüchte, dass chinesische Behörden hinter dem Angriff stecken und eine ethnische Minderheit im eigenen Land mit der Spionage-Software überwacht.

Während es bislang keine Aussagen von Google dazu gibt, ob auch Android oder Windows unter Angriffen litten, berichtet die Forbes, dass beide Betriebssysteme ebenfalls angegriffen worden sind. Ob und die erfolgreich diese Attacken waren, ist allerdings unklar.

iPhone gehackt: Fazit

Auch wenn immer noch davon gesprochen wird, wie sicher und unangreifbar das Apple-System ist, so müssen wir doch immer wieder feststellen, dass auch die vermeintlichen sicheren Produkte aus Cupertino nicht unverwundbar sind. Auch bei uns im Blog berichten wir immer wieder, dass Updates kritische Sicherheitslücken schließen, etwa beim Update auf iOS 12.1.3 oder auch 12.4.1. Und selbst wenn sich herausstellt, dass die Angriffe in erster Linie der ethnischen Minderheit in China galten, so sollte dennoch spätestens jetzt jedem klar sein, dass auch beim iPhone Angriffe mit riesigen Auswirkungen möglich sind.

Wir empfehlen euch auf jeden Fall, ein regelmäßiges Backup eurer Daten. Dann können sie zumindest nicht verloren gehen, wenn Fremde Zugriff auf das Gerät bekommen. PC-SPEZIALIST in eurer Nähe berät euch zu Möglichkeit und Umfang. und falls ihr euch gerade ein neues iPhone angeschafft habt, machen unsere Profis euer Smartphone mit dem iPad Startklar-Service und der Datenübertragung von iPhone zu iPhone im Nu einsatzbereit.

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1 Kommentar

  1. Tom Stein sagt:

    Super Ratschlag: „Wir empfehlen euch auf jeden Fall, ein regelmäßiges Backup eurer Daten. Dann können sie zumindest nicht verloren gehen, wenn Fremde Zugriff auf das Gerät bekommen.“

    Ein iPhone-Nutzer verwendet für dieses Backup üblicherweise die iCloud. Und an die kommt man heran, wenn man das Gerät und alle Passwörter kennt. Ein Backup reicht also nicht – es muss auch gesondert geschützt sein!

    Deshalb: Vertraue der Cloud komplett oder gar nicht. Aber nichts halbes!