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Video-Bitrate gedrosselt
Author
Janina Kröger, Di, 24. Mrz. 2020
in Aktuelles

Video-Bitrate gedrosselt

Netflix und Co. senken Videoqualität wegen Corona

Aktualisiert am 18.05.2020

Netflix, Amazon, Apple, Disney+ und YouTube – sie alle drosseln ihre Video-Bitrate oder die Video-Auflösung. Die Qualität der Videos wird dadurch etwas schlechter. Der Grund: Das durch das Coronavirus ausgelöste Home Office und vermehrte Video-Streaming treiben den Datendurchsatz in die Höhe.

Wie und warum die Streaming-Anbieter ihren Datenverbrauch reduzieren wollen, erfahrt ihr bei uns.

Video-Bitrate – was ist das?

Bitrate – sagt euch dieser Begriff überhaupt etwas? Falls nicht, fassen wir kurz und knapp zusammen, was sich dahinter verbirgt. Das englische Wort „bit“ ist die Kurzform von „binary unit“. Es handelt sich dabei sozusagen um eine Maßeinheit für Informationen. Die Bitrate wiederum bezeichnet die Anzahl der Bits, die sich innerhalb einer bestimmten Zeit übertragen lassen. Im Deutschen werden als Synonym für Bitrate die Begriffe „Datenrate“ oder auch „Datenübertragungsrate“ verwendet.

Die Datenrate erhöht sich mit der steigenden Qualität von Filmen und Videos. Für die Standardauflösung bei Netflix ist beispielweise eine Datenrate von ungefähr 3 Mbit/s notwendig; bei HD sind es dagegen schon 5 Mbit/s; und für Ultra-HD/4k werden dann schon 25 Mbit/s bemessen.

Normalerweise sind die deutschen Netze dem Datenverbrauch durch Streaming-Dienste gewachsen. Aber was ist, wenn eine Ausnahmesituation eintritt, wie es aktuell durch das Coronavirus der Fall ist?

Zu sehen ist eine Hand mit Fernbedienung vor einem Smart-TV mit Streaming-Dienst. Die Streaming-Dienste drosseln aktuell die Video-Bitrate. Bild: Unsplash/Glenn Carstens-Peters

Wenn ihr Streaming-Dienste nutzt, müsst ihr aktuell mit einer gedrosselten Video-Bitrate leben. Bild: Unsplash/Glenn Carstens-Peters

Datendurchsatz bricht Rekorde

Wir haben in unserem Blogbeitrag zur Einschätzung der Gefahr eines Internetausfalls bereits berichtet, dass der Datendurchsatz als Folge der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus aktuell Rekorde bricht. Gemessen wurde das am Internet-Knotenpunkt in Frankfurt, der nach eigenen Angaben sogar der größte der Welt sein soll.

Aber warum kommt es zu solchen Höhenflügen bei der Datennutzung? Ganz einfach: Um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu verringern, arbeiten viele von euch aktuell aus dem Home Office; andere sind in Quarantäne und schlagen mit Streaming-Diensten die Zeit tot. Schüler erledigen aufgrund der Schulschließungen ihre Hausaufgaben online und lernen mit diversen Lern-Apps. Kurzum: Das Internet erlebt gerade eine richtige Belastungsprobe.

Telekom, Vodafone und Co. sind einhellig der Meinung, dass die Internetbandbreite dem erhöhten Bedarf standhalten kann. Allerdings scheint sich die EU-Kommission diesbezüglich weniger sicher zu sein.

Streaming-Dienste drosseln Video-Bitrate

Die EU-Kommission hat offenbar mit Streaming-Anbietern wie Netflix das Gespräch gesucht. Damit hat sie wohl entsprechend der Warnungen von Experten gehandelt, die betonen, dass die zunehmende Nutzung der Streaming-Dienste zu Engpässen in der Internetversorgung führen könnte.

Allerdings ist die gebeutelte Wirtschaft gerade jetzt darauf angewiesen, dass Mitarbeiter zumindest aus dem Home Office arbeiten und dementsprechend auf eine gute Internetverbindung zurückgreifen können. Es ist wohl keine Frage, was am Ende wichtiger ist: die Privatbeschäftigung mit Streaming oder das Funktionieren der Wirtschaft.

Netflix hat daraufhin als erster Streaming-Dienst reagiert und die Video-Bitrate (auch: Video Bitrate) verringert. Mittlerweile sind Amazon und Disney+ dem Beispiel gefolgt. Facebook hat ebenfalls angekündigt, die Bitrate für Videos auf Facebook und Instagram zu drosseln. Apple und YouTube versuchen auf andere Weise, ihren Datenverbrauch einzugrenzen: Sie verringern die Auflösung der Videos. Das heißt, dass es Filme und Videos statt in 1080p oder 4K erst einmal nur noch in 670p.

Zu sehen sind zwei Hände mit einem Smartphone auf dem Disney+-genutzt wird. Der Dienst hat die Video-Bitrate verringert. Bild: PC-SPEZIALIST

Disney+ ist jetzt auch in Deutschland verfügbar. Die Video-Bitrate ist allerdings verringert. Bild: PC-SPEZIALIST

PC-SPEZIALIST sorgt für gutes Internet

Eine schlechtere Qualität bei Netflix und Co.? Angesichts der vielen Einschränkungen, die ihr aktuell schon wegen des Coronavirus erlebt, dürfte das wohl zu den eher kleineren Übeln gehören. Und erst einmal gilt die Reduzierung der Videoqualität auch nur für 30 Tage.

Damit aber zumindest von eurer Seite aus die Internetverbindung optimal genutzt werden kann und ihr auf Smartphone, Laptop, Tablet oder Smart-TV nach Herzenslust streamen könnt, sollte euer WLAN problemlos funktionieren. Das WLAN läuft nicht so richtig? Vielleicht kann euch der PC-SPEZIALIST in eurer Nähe weiterhelfen, ohne dabei mit euch in direkten Kontakt zu treten oder gegen Vorsichtsmaßnahmen zu verstoßen.

Wie? Mit einer Fernwartung! Damit lassen sich manchmal sogar komplexere Services wie das Einrichten einer Fritzbox erledigen. Ihr müsst dem Fernzugriff vorher natürlich ausdrücklich stimmen und könnt auf dem Bildschirm eures Rechners die ganze Zeit verfolgen, was unser Profi dort eigentlich tut. Ruft einfach unseren Fachmann an und lasst euch beraten!

Update vom 18.05.2020: Netflix hebt Bitraten-Drosselung auf

30 Tage wollte Netflix die Bitrate zunächst drosseln und dann die neue Situation bewerten. Jetzt berichten verschiedene Nutzer in Dänemark, Norwegen und Deutschland, dass der 4K-HD-Stream schon wieder mit einer Bitrate von bis zu 15 Mb/s möglich ist. Die Drosselung scheint aber noch nicht flächendeckend in ganz Europa aufgehoben zu sein.

Noch vor wenigen Tagen waren lediglich 7,62 Mb/s drin. Um mehr als 25 Prozent hatte Netflix die Videoqualität der Videos und Serien reduziert. Habt ihr die schlechtere Netflix-Qualität überhaupt bemerkt? Oder ist sie euch gar nicht aufgefallen? Habt ihr auch gemerkt, dass die Drosselung aufgehoben worden ist? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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