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Vorsicht vor Bitcoin-Betrug
Author
Susanna Hinrichsen-Deicke, Mi, 24. Jun. 2020
in Aktuelles

Vorsicht vor Bitcoin-Betrug

Neue Betrugsmasche, um an digitale Währung zu kommen

Aktualisiert am 27.09.2021

Die digitale Währung Bitcoin steht immer wieder in Verruf. Jetzt macht ein neuer Bitcoin-Betrug die Runde. Cyberkriminelle nutzen die beliebte Video-Plattform YouTube, um ihre Opfer in die Falle zu locken und an die Bitcoins zu kommen. 

Wie läuft der Betrug ab? Welche anderen Betrugsmaschen gibt es? Wie schützen Sie sich? Alle Infos hier.

Bitcoin-Betrug auf YouTube

Für einen erfolgreichen Bitcoin-Betrug (auch Bitcoin-Scam genannt) braucht es vor allem ein großes Publikum. Das hatten die Hacker im Live-Stream der NASA zum Start der SpaceX-Rakete gefunden. Die Methode dahinter: Sie verkauften eine zwei Wochen alte Pressekonferenz mit Elon Musk als Live-Signal und warben für ein unglaubwürdiges Investitionsprogramm.

Innerhalb dieses Investitionsprogramms würde Musk Geld in Form der Kryptowährung Bitcoin verschenken. Was? Elon Musk verschenkt Bitcoins? Das einzige, was man tun müsse, um an die Bitcoins zu kommen, ist, zuvor selbst Bitcoins an ein Konto zu überweisen. Um die Opfer von der Glaubwürdigkeit zu überzeugen, berichteten in den Kommentaren immer wieder Nutzer von eingegangen Bitcoin-Beträgen. Doch natürlich kam das Geld niemals an. Die Hacker profitierten lediglich von ihren investitionsfreudigen Opfern. Und dieser Fall ist nicht der erste seiner Art.

Hinter dem Bitcoin-Betrug (auch: Bitcoin Betrug) steckt vermutlich eine russische Hacker-Gruppe. Das zumindest zeigen die anderen Videos des YouTube-Accounts in kyrillischer Schrift. Von YouTube ist das Video mittlerweile entfernt worden.

Das Bild zeigt einen Screenshot des Bitcoin-Betrugs bei YouTube. Bild: YouTube

Ein aktueller Bitcoin-Betrug machte sich den Start der SpaceX-Rakete zu Nutze. Bild: YouTube

Digitale Währung ist ideal für Hacker

Bitcoin oder andere Kryptowährungen sind bei Hackern äußerst beliebt. Das liegt vor allem daran, dass Bitcoin-Transaktion keine Namen von Personen enthalten, sondern nur eine 34-stellige Bitcoin-Adresse. Bitcoin-Transaktionen können daher praktisch unmöglich einer Person zugeordnet werden. Außerdem sind Bitcoin-Transaktionen nicht rückgängig zu machen. Nur der Empfänger kann den Betrag zurückzahlen – wenn er will.

Sie möchten mehr über digitalen Währungen erfahren? In unserem Beitrag über Kryptowährung werden Sie fündig! Erfahren Sie in unserem Beitrag über den Diebstahl von digitaler Währung, welche Gefahren sich hinter Bitcoin & Co. verbergen.

Cyberkriminelle nutzen die digitale Währung gern, wenn sie sich die Notlage oder Angst ihrer Opfer zunutze machen wollen. Während der Anfänge der Corona-Krise zum Beispiel erpressten Hacker in einer E-Mail ihre Opfer, indem sie damit drohten, ihre Familien zu infizieren. Der einzige Ausweg: Eine Bitcoin-Zahlung innerhalb von 24 Stunden über umgerechnet 4000 Dollar.

So schützen Sie sich vor Bitcoin-Betrug

Bitcoin-Scam verfolg ein spezielles Schema: Der Betrug ist einfach, macht entweder angeblich möglichst schnell reich oder spielt mit Ihrer Angst. Die beste Waffe gegen Bitcoin-Betrug ist daher Ihr gesunder Menschenverstand. Wer ist der Absender? Ist er glaubwürdig? Handelt es sich um eine offizielle Seite? Und ergibt es Sinn, dass Sie wortwörtlich für einen kleinen Anzahlungsbetrag einen Ferrari geschenkt bekommt? Merken Sie sich: Wenn etwas zu gut scheint, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich nicht gut.

Doch nicht nur mit Bitcoin-Scam versuchen sich Hacker zu bereichern. Immer wieder warnen wir Sie hier im Blog, dass fiese Maschen von Cyberkriminellern im Umlauf sind. Wie können Sie sich davor schützen? Hinterfragen Sie alles – jede E-Mail, jede Anzeige, jedes Video.

Und sollten Sie doch Opfer einer Cyberattacke geworden sein, hilft der Gang zu Ihrem PC-SPEZIALIST vor Ort. Er führt eine Systemprüfung durch, empfiehlt gegebenenfalls eine Virenentfernung und/oder Datenrettung. Damit Sie nicht erneut Opfer werden, installiert Ihr PC-Experte auch direkt den passenden Virenschutz.

Bitcoin-Betrug: Jemand zieht einer Person einen Bitcoin aus der Hosentasche. Bild: Pexels/Worldspectrum

Statt Bitcoin zu erhalten, zieht Ihnen jemand das Geld aus der Tasche. Bild: Pexels/Worldspectrum

Update vom 30.10.2020: Neues rund um Bitcoins

Aktuell versenden Cyberkriminelle massenhaft unseriöse Spammails und versprechen satte und vor allem schnelle Gewinne mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Thether, Libra und Co. Aber wie so oft, wird nur einer den Gewinn erzielen. Und das ist mal wieder der Betrüger.

Das aktuelle Vorgehen: Die Täter erstellen verschiedenste Webseiten, auf denen sich Personen, die schnell viel Geld verdienen wollen, anmelden können. Für die Gestaltung der Internetseiten nutzen die Kriminellen Gesichter und Namen von Prominenten, TV-Sendern und Fernsehsendungen, Zeitschriften und vieles mehr. Die genannten Namen/Firmen/Sendungen haben mit den Seiten nichts zu tun, ihr Name wird missbräuchlich genutzt.

Wie läuft der neue Bitcoin-Betrug ab?

Die Kriminellen richten einen Account ein, bei dem persönliche Daten wie Name, Bankverbindung, Anschrift, Scan des Persos… eingetragen werden müssen. Achtung, diese Daten können von den Kriminellen auch anderweitig verwendet werden.

Nun muss vorab ein Grundkapital überwiesen werden. Im weiteren Verlauf erhalten Sie per E-Mail und Anruf die Information, dass sich Ihr Geld deutlich vermehrt hätte, als Beweis zeigen die Kriminellen gefälschte Kontoauszüge. Um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, wird das erste Grundkapital in vielen Fällen zurücküberwiesen. Allerdings oftmals erst, nachdem weitaus höhere Beträge geflossen sind.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor der neuen Betrugsmasche und hat auf ihrer Webseite Beispielbilder der von den Kriminellen erstellten Webseiten hochgeladen. Auch die ZDF-Sendung Vorsicht Falle berichtete ab Minute 30:46 bereits über den neuen Betrugsversuch.

Bitcoin-Betrug: Mann sitzt vor seinem Laptop. Bild: Pexels/Tima Miroshnichenko

Haben Sie ein E-Mail erhalten, in der es um das schnelle Geld geht? Seien Sie wachsam: Bild: Pexels/Tima Miroshnichenko

Update vom 27.09.2021: Bitcoin-Betrug per E-Mail

Gerade wenn man in einer finanziell schwierigen Situation ist, kommen einem Angebote, schnell und einfach Geld zu verdienen, mehr als gelegen. Solche Situationen nutzen Betrüger aktuell aus, wenn Sie E-Mails versenden, die das schnelle Geld versprechen. Derzeit rollt wieder eine Spam-Welle mit E-Mails, die auf Traderseiten führen und wöchentlich 3000 (was auch immer) oder mehr versprechen.

Was wirklich dahinter steckt, erfahren Sie nicht. Sie sollen lediglich neugierig gemacht werden und den Anweisungen in der E-Mail, drei Schritten, folgen. Welche das sind, erfahren Sie erst, wenn Sie den eingefügten Link anklicken. Und genau das ist der Haken: Sie wissen weder, ob die E-Mail echt ist, noch wohin der Link führt. Ob Sie sich einen Virus einfangen oder gar einen Erpressertrojaner, wissen Sie nicht. Oder landen Sie in einer Abofalle? Eventuell müssen Sie auch Geld im Voraus bezahlen, damit ein Gewinn überhaupt möglich ist. Seien Sie sicher: Sie werden Ihr eingezahltes Geld verlieren und nichts bekommen.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie auf jeden Fall hellhörig werden:

  • Ihnen werden große Gewinne innerhalb kürzester Zeit versprochen
  • Sie haben keinen persönlichen Ansprechpartner
  • Sie finden erstaunlich viele positive Erfahrungsberichte auf der Seite, aber im Netz mehr schlechte als gute Bewertungen
  • Spam-Mails versendet werden

Wenn Sie eine E-Mail erhalten haben, die versucht, Sie schnell und einfach zu ködern und einen hohen Gewinn verspricht, dann seien Sie skeptisch und löschen Sie diese E-Mail. Die Gefahr, dass Sie mehr verlieren als gewinnen, ist nämlich sehr groß, wenn Sie auf den Bitcoin-Betrug (auch Bitcoin Betrug) hereinfallen!

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Weiterführende Links: Bitcoins-für-Anfänger.de, Bild.de, Spiegel, Spam-info

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1 Kommentar

  1. B sagt:

    Ich bin leider auch auf sowas reingefallen! Über einen Telegram-Kanal von Beincrypto wurde ich zu anderen Telegram Kanälen mit Gewinnversprechen eingeladen. Eine Agentin stellte dort ihre Gewinnmöglichkeiten vor und es gab super viele Mitglieder (ca. 2.600) und lauter Screenshots von Leuten die ihre Gewinne erhalten haben. Also machte ich mit, mit einem Einsatz von 500€. Ich wurde auf die Bitpanda Seite geführt, wo ich meine Einzahlung in BTC umwandeln und dann versenden sollte. Die Frau verlangte dann noch 3 weitere Einzahlungen und wollte dann, dass ich ein Konto bei blockchain.com (Luxemburg) eröffne, damit sie mir die Gewinne auszahlen konnte. Die App war nicht aktuell und sie wollte alles selber machen, damit ich keinen Fehler mache und hat Passwörter etc. verlangt. Ich musste ein paar Mal ihren Zugriff aus Nigeria bestätigen. Die App funktionierte nicht mehr, dann habe ich ein Update gemacht und hätte das Wallet damit zerstört, meine sie. Geld ist weg, sie hat mich blockiert.