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Wie äußert sich die Chipkrise?
Author
Robin Laufenburg, Di, 15. Feb. 2022
in Hardware

Wie äußert sich die Chipkrise?

Einige Beispiele, die die Chipkrise erklären

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass über eine Chipkrise gesprochen wurde? Seit einigen Jahren sind Computerchips und Geräte, die Chips benötigen, Mangelware und werden gleichzeitig kontinuierlich teurer.

Wir berichten darüber, wie sich die Chipkrise konkret äußert und wie die verschiedenen Wirtschaftsunternehmen damit umgehen.

Chipkrise: Warum gibt es sie?

Bis heute und bereits seit ungefähr zwei Jahren sind sowohl Chips (auch Mikrochips oder Computerchips) als auch sämtliche Geräte, in denen Chips verbaut werden, tendenziell Mangelware und an enorme Preissteigerungen gebunden. Deswegen spricht man bereits seit geraumer Zeit auch von einer Chipkrise.

Es sind dabei aber nicht nur Mikrochips an sich, sondern auch für Chips benötigte Substanzen wie die Industriemetalle Kupfer, Zink oder Aluminium. Und auch entsprechend verarbeitete Substrate (durch Reaktionen veredelte oder beschichtete Materialien), Wafern (mikroelektronische Elemente) und zahlreiche andere Komponenten sind Mangelware.

Vor allem sind Halbleiter betroffen. Sie sind vor allem in der Elektrotechnik und Elektronik anzutreffen. Da sie besonders betroffen sind, spricht man auch von einer Halbleiterkrise.

Chipkrise

Gründe für die Chipkrise gibt es viele. Wie Großunternehmen jedoch mit der Knappheit von Chips umgehen, ist unterschiedlich. Erfahren Sie hier, was das für Sie bedeutet. Bild: Pexels/MiguelÁ

Wie äußert sich die Chipkrise?

Erschreckend ist, dass Halbleiter und entsprechend verarbeitete Chips plötzlich zur Mangelware gehören. Die Knappheit von Halbleitern und Chips, also die Chipkrise ist heute zu einer der großen Gefahren für die Weltwirtschaft geworden.

Experten stufen die aktuelle Entwicklung als äußerst kritisch ein. In den vergangenen zwei Jahren hat es eine ganze Bandbreite an Fällen gegeben, in denen Unternehmen ihre geplanten Produktionsketten verändern, Produktionen pausieren oder Produkte verändern mussten.

Unter anderem hat sich die Chipkrise bereits dadurch geäußert, dass beispielsweise Grafikkarten knapper und gleichzeitig teurer wurden. Ähnliche Entwicklungen betreffen auch andere Hardwaregeräte, die Chips benötigen. Zu Siliziumchips verarbeitete Halbleiter finden sich in allen Geräten des Internet der Dinge und in den meisten weiteren technischen Geräten: in Spül- und Waschmaschinen, Spielekonsolen, Windkraftanlagen, Computergeräten und mobile Gadgets oder digitalem Kinderspielzeug. Auch in Autos. Ein Elektroauto braucht dabei deutlich mehr Halbleiter als beispielsweise ein herkömmliches Fahrzeug. Ohne entsprechende Elektronik kann man heute nicht einmal mehr das Autofenster öffnen.

Apple schränkt Produktion ein

Apple ist aufgrund einer durchaus ungewöhnlich komplexen Lieferkette dafür bekannt, Lieferanten in kurzer Zeit zu mobilisieren. Daher war das Weltunternehmen eigentlich immer von Knappheiten technischer Bestandteile gut geschützt. Das hat sich aber im Mai 2021 geändert. Apple litt nach Insiderinformationen ebenfalls unter dem Mangel von Chips, die für Grundplatinen und Displays benötigt werden. Deswegen schränkte der Megakonzern auch die Produktion von MacBooks und iPads ein.

Trotz der hiermit verbundenen Verschiebungen von Komponentenaufträge ins zweite Halbjahr 2021 machte Apple den Verbrauchern seine Produkte aber weiterhin uneingeschränkt zugänglich. Endkunden haben also nicht viel davon gemerkt, dass selbst Apple unter der Chipkrise zu leiden hatte.

Chipkrise bei Apple

Dass die Chipkrise sogar Apple betraf, zeigt ihr enormes Ausmaß. Bild: Pexels/IvanSamkov

Auswirkungen der Chipkrise für Zulieferer

Vor allem der Zuliefererbranche geht es aufgrund der Lieferschwierigkeiten, die mit der Chipkrise verbunden sind, nicht gut. Sie setzt dabei vor allem den Zulieferern zu, die einen Umsatz von unter 200 Millionen Euro machen. Beispielsweise meldete Hennigs Automotive Ende vergangenen Jahres (2021) Insolvenz an. Es hatte zuvor Weltunternehmen der Autoindustrie wie BMW, Volvo oder Daimler beliefert. Und sie waren nicht die einzigen: Während der Chipkrise mussten unter anderem die Bolta Werke, PWK Automotive, A-Kaiser GmbH, die Heinze Gruppe und die Räuchle GmbH schließen.

Vor allem die hohen Rohstoffpreise bringen dabei Zulieferer an den Rand der Existenz: Weltweit befanden sich im 3. Quartal 2021 ungefähr 42 Prozent aller weltweiten Zulieferer in einer finanziell angespannten Lage, zu Beginn des Jahres (2021) waren es noch 33 Prozent.

Tesla verzichtet auf Lenkkomponenten

Der Weltkonzern Tesla soll (Stand Februar 2022), um trotz Chipkrise auf hohe Verkaufsziele zu kommen, auf zwei elektronische Komponenten in den Lenkgestellen der Modelle 3 und Y entfernt haben. Bei den weggelassenen Teilen handelt es sich laut anonymisierten Aussagen von Mitarbeitern gegenüber dem CNBC um Komponenten für das elektronische Steuergerät der elektrischen Servolenkung. Sie setzt die Bewegungen des Lenkrads in Kurven auf der Straße um.

Die Komponenten waren wohl als Art Backup gedacht und sollten eigentlich nicht zum Einsatz kommen, weswegen Tesla Käufer nicht über die Änderung informiert hat. Der US-Autobauer hat wohl bereits zehntausende Fahrzeuge mit geändertem Lenkungssystem verkauft.

Chipkrise betrifft Tesla

Die Chip-Knappheit betrifft auch das Weltunternehmen Tesla, wir jüngst bekannt wurde. Bild: Pexels/CraigAdderley

Wann ist die Chipkrise vorbei?

Wann Computerchips und entsprechende Geräte wieder großflächig verfügbar sein werden, wann sich Preise stabilisieren und Chips wieder verfügbarer sein werden, ist heute noch völlig unklar. Leider gehen Experten teilweise sogar davon aus, dass sich die Chipkrise noch weiter anspannen wird. Ob diese Prognose jedoch der Realität entspricht, wird nur die Zukunft zeigen.

Wir halten Sie in diesem Blogartikel auf dem Laufenden, wie sich die Chipkrise auf den Weltwirtschaftsmarkt auswirkt und wie Weltkonzerne damit umgehen. Auch erfahren Sie in unserem Blog, was die Halbleiterkrise ist und was Gründe für die Chip-Knappheit sind.

Die Chipkrise führt unweigerlich auch zu Schwierigkeiten, wenn Sie privat Computer, mobile Endgeräte oder andere technische Geräte benötigen. Dennoch finden Sie auch dabei Unterstützung: Der geeignete und kompetente Ansprechpartner für Sie ist PC-SPEZIALIST bei Ihnen in der Nähe. Sollten Sie geschäftlich oder privat neue Hardware benötigen, ist er für Sie da. Sprechen Sie uns an!

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Weiterführende Links: PCGH, ZEIT ONLINE, Silicon.det3n

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