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Job Boomeranging
Author
Maren Keller, Mi, 15. Feb. 2023
in Für Firmenkunden

Job Boomeranging

Wenn auf den Big Quit der Great Regret folgt

Auf die Arbeitswelt hatte die Corona-Pandemie erhebliche Folgen: Auf die Great Resignation folgte schnell der Big Quit. Nun kommt es zum Great Regret, womit ein neuer Trend einhergeht: das Job Boomeranging. 

Was Great Regret und Job Boomeranging miteinander zu tun haben und was das überhaupt ist, erfahren Sie bei uns.

Was sind Big Quit und Great Regret?

The Big Quit, zu deutsch das große Verlassen, bezeichnete einen Trend, der in der Corona-Pandemie eingesetzt hat. Arbeitnehmer kündigten trotz Rekord-Inflation, Energiekrise und Pandemie ihre Jobs. Warum? Weil sie ihre Lebensentwürfe überdachten, weil sie mit ihrer IT-Ausstattung nicht zufrieden waren, weil sie dachten, andere Arbeitgeber passen besser. Die Corona-Pandemie, die alles auf den Kopf stellte, tat ihr übriges. Die Folge: Die Great Resignation, die große Resignation trat ein.

Wenn Arbeitnehmer kurzfristig und oftmals unüberlegt aus einer Laune heraus kündigen, hat das ein Problem vor allem für den Arbeitgeber zur Folge: Wenn Arbeitnehmer den Job wechseln, reißen sie in ihrem ehemaligen Unternehmen eine Lücke. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass offene Stellen nicht sofort nachbesetzt werden können. Denn: Arbeitnehmer sind wählerisch geworden. Kostenloses Wasser und der Obstkorb im Pausenraum reichen schon längst nicht mehr, um Arbeitnehmer zu halten oder gar zu locken.

Doch nicht selten klopfen aktuell ehemalige Mitarbeiter an die Türen ihrer früheren Arbeitgeber. The Great Regret, das große Bedauern über die Kündigung, hat eingesetzt.

Job Boomeranging: Lachende Geschäftsfrau mit Laptop. Bild: Pexels/@olly

Wer seinen alten Job zurück hat, hat meist gut Lachen. Job Boomeranging macht es möglich. Bild: Pexels/@olly

Der neue Trend: Job Boomeranging

Auf dem Great Regret folgt als neuer Trend das Job Boomeranging. Heißt: Der vor wenigen Monaten noch so attraktiv erscheinende Berufswechsel, entpuppte sich als Fehler. Arbeitnehmer wünschen sich eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Damit werden sie zu Job Boomerangern. Laut UKG bereut immerhin jeder zweite seine Kündigung und hätte gern seinen alten Job zurück.

Für diese Erkenntnis hatte UKG, ein führender Anbieter von Lösungen für Personalwesen, Gehaltsabrechnung und Personalmanagement, eine Umfrage mit fast 4.000 Personen aus sechs Ländern durchgeführt. Die Gründe, weshalb die ehemaligen Mitarbeiter zurück in ihrem alten Job wollen, sind folgende:

  • 38 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Kollegen/Kollegen vermissen
  • 31 Prozent fehlte zudem die Vertrautheit und der Komfort in der neuen Position
  • 22 Prozent vermissen die Kunden, die sie vormals betreut haben
  • 19 Prozent gefällt die Vergütung/Bezahlung im neuen Job nicht und
  • 16 Prozent gefiel die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im alten Job besser

Was folgt, ist der Versuch, den alten Job zurückzubekommen. Und damit startet des Job Boomeranging, der Arbeitnehmer wird bildlich zum Boomerang, der zum Ausgangspunkt, dem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehrt.

Job Boomeranging – wie gelingt es?

Die gute Nachricht für alle, die über ein Job Boomeranging nachdenken: Viele Unternehmen sind offen für die Wiedereinstellung Ihrer ehemaligen Arbeitnehmer. Ein Grund dafür ist der aktuelle Fachkräftemangel.

Aber auch die Vorzüge, dass ehemalige Mitarbeiter die Struktur und Unternehmenskultur des Unternehmen kennen und die Einarbeitungszeit deutlich kürzer ausfällt, sind nicht wegzuredende Vorteile für den Arbeitgeber. Außerdem besteht für den Arbeitgeber ein geringeres Risiko, da der ehemaligen Beschäftigten im Gegensatz zu Neueinstellungen bereits bekannt ist. Aber zeigt auch auch die gleiche Motivation wie ein ganz neuer Mitarbeiter?

Immerhin kommt hinzu, dass die potenziellen Wiederkehrer in der Zwischenzeit Gelegenheit hatten, ein oder mehrere andere Unternehmen kennenzulernen oder sich in der Selbständigkeit zu üben – sie haben ihren Horizont deutlich erweitert und das hat positive Folgen bei einer Wiedereinstellung: Häufig erhalten Boomeranger eine höhere Vergütung als vor ihrem Ausscheiden.

Job Boomeraning: Zwei Personen im Café mit Kaffee sprechen miteinander. Bild: Pexels/@polinach-137433947

Treffen Sie sich mit alten Kollegen oder Ihrem Vorgesetzten, um die Bereitschaft für eine mögliche Rückkehr in den alten Job auszuloten. Bild: Pexels/@polinach-137433947

Sie denken an eine Rückkehr? Stimmung ausloten!

Wenn Sie an eine Rückkehr in den alten Job denken, dann sollten Sie zunächst die Stimmung ausloten. Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem ehemaligen Vorgesetzten oder eventuell sogar zum Chef? Dann treffen Sie sich doch ganz unverbindlich auf einen Kaffee und sprechen Sie das Thema Job Boomeranging vorsichtig, aber offen an. So lässt sich ausloten, ob eine Bereitschaft für eine erneute Zusammenarbeit vorhanden ist.

Möglicherweise kann es von Vorteil sich, sich für einen anderen Bereich im Unternehmen zu bewerben, als seine ursprüngliche Abteilung. Dann können Sie zwar wieder im vertrauten Umfeld arbeiten, neue Perspektiven sind dann aber auch möglich. Und: Sollte Ihre alte Stelle schon besetzt sein, haben Sie dennoch die Möglichkeit, zurückzukehren.

Wichtig: Seien Sie auf kritische Fragen zum Kündigungsgrund vorbereitet. Und sollten Sie durch ihren Weggang verbrannte Erde zurückgelassen haben, könnte sich eine Rückkehr mehr als schwierig gestalten.

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Quellen: onlinemarketing, papershift, ukg

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