?>
The Big Quit
Author
Robin Laufenburg, Mi, 28. Dez. 2022
in Für Firmenkunden

The Big Quit

Unzureichende IT als Kündigungsgrund?

Unzufrieden mit dem Job? Einfach kündigen! Das ist die Essenz des aktuellen Phänomens „The Big Quit“. Immer mehr Arbeitnehmer kündigen trotz Rekord-Inflation, Energiekrise und weiterhin angespannter Pandemie-Lage ihre Jobs. 

Laut aktuellen Schätzungen dürfte das Jahr 2022 das bisherige Rekord-Jahr für Kündigungen gewesen sein. Häufige Gründe für die extreme Mitarbeiterfluktuation: unzureichende, unzeitgemäße oder fehlerhafte IT.

Was ist der Big Quit?

Immer mehr Menschen, vor allem Fachkräfte, kündigen ihre Jobs oder denken zumindest darüber nach. Das dürfte wohl eine der wesentlichen Erkenntnisse vieler Firmen für das Jahr 2022 sein. Das sogenannte Phänomen nennt sich „The Big Quit“ (auch als „The Great Resignation“ bezeichnet) und betrifft Firmen aller Größen und Branchen sowie unzählige Jobprofile.

Laut Medienberichten, die auf eine Auswertung des Personalsoftware-Unternehmens „Kenjo“ verweisen, gilt das Jahr 2022 als Rekord-Jahr für Kündigungen. Aus einer Umfrage des Unternehmens geht hervor, dass insbesondere junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren 2022 ihren Job hinschmissen oder darüber nachdachten, dies zu tun. Laut Stepstone erwägen dabei sogar knapp 33 Prozent aller Angestellten, sich beruflich zu verändern und dabei auch das aktuelle Arbeitsumfeld zu verlassen.

Kündigungswelle

Immer mehr Arbeitnehmer sind mit ihrer aktuellen Situation im Job unzufrieden und kündigen deswegen. Bild: Pexels/@pixabay

Exkurs: Quiet Quit

Zwar hat das Phänomen Big Quit mit dem Quiet Quit bzw. Quiet Quitting indirekt zu tun, sollte hiermit jedoch nicht verwechselt werden. Beim Quiet Quit handelt es sich um einen neuen TikTok-Trend aus Übersee, der mit der Überstundenkultur moderner Bürojobs bricht.

Quiet Quitting bezeichnet dabei aber nicht, wie man aufgrund des Namens annehmen könnte, das „stille Kündigen“. Vielmehr geht es bei dem Konzept darum, nur das zu tun, was man wirklich tun muss: also das, was im Vertrag festgelegt ist.

Überstunden, Extra-Arbeitszeit und zusätzliche Aufgaben, die in vielen traditionellen Unternehmen zum guten Ton dazugehören, werden von sogenannten Quiet Quittern systematisch abgelehnt. Es geht ihnen darum, den eignen Aufgabenbereich klar von Fremdaufgaben abzugrenzen und bei Aufgaben auszusteigen, die nicht im eigenen Einsatzgebiet liegen. Daher auch der Name.

Relevanz von Quiet Quitting

Beim aktuellen Phänomen des Quiet Quitting steht das Konzept der New Work und die gesunde Work-Life-Balance bzw. -Integration im Vordergrund. Etwas, das vor allem beim klassischen Bürojob gern hintenangestellt wird.

Vor allem jüngere Generationen fokussieren aber die mentale Gesundheit. Sie ziehen es vor, auf ihr eigenes Wohlbefinden zu achten, anstatt für den beruflichen Erfolg immer eine Extrameile zu gehen und dabei die Volkskrankheit Burnout in Kauf zu nehmen.

Auch in Deutschland gehören Überstunden fest zum Berufsalltag. Allein im Jahr 2021 haben circa 4,5 Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mehr gearbeitet, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart. 29 Prozent der Betroffenen arbeiteten dabei mindestens 15 Mehrarbeitsstunden pro Woche und 22 Prozent der Mehrarbeit erfolgte in Form von unbezahlten Überstunden. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (DESTATIS).

Quiet Quitting

Beim Quiet Quitting geht es jungen Menschen darum, sich nicht mehr bis zum Burnout zu überarbeiten, sondern nur noch das zu machen, was man wirklich machen muss. Bild: Pexels/@olly

Kündigungswelle trifft Deutschland

Begünstigt wird die aktuelle Kündigungswelle dadurch, dass die Anzahl an fehlenden Fachkräften in vielen Branchen stetig steigt. Mehr qualifizierte Arbeitskräfte verlassen den Arbeitsmarkt, als neue hinzukommen. Hierdurch sind Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in einer guten Verhandlungsposition und können bei unzufriedenstellenden Arbeitsbedingungen im Sinne des Big Quit kündigen, ohne um ihre Zukunft bangen zu müssen.

Gleichzeitig sind viele Arbeitnehmer verbunden mit der Corona-Pandemie gewillt, ein erhöhtes Risiko einzugehen und auch etwas gänzlich Neues zu wagen, während traditionell denkende Unternehmen, was die Mitarbeitergewinnung angeht, immer noch in einer Art Schockstarre verharren. Sie haben das Personalrecruiting häufig komplett eingestellt oder zumindest erheblich vernachlässigt. Zwar gibt es eine Vielzahl an Job- und Recruiting-Apps, doch viele Unternehmen sind nicht gewillt, mit der Zeit zu gehen und auf digitale Lösungen zu setzen.

Kündigungsgrund: unzureichende IT!

Die Kündigungsgründe im Sinne des Big Quit sind ebenso vielfältig wie die entsprechenden Jobprofile. Hauptkündigungsgründe sind vor allem Veränderungen im Privatleben, angestrebte Karrierewechsel oder nicht erfüllte Gehaltsvorstellungen. Doch auch unzuverlässige IT und mangelnde IT-Ausstattung gehören zu den wichtigsten Gründen für Mitarbeiterfluktuation.

Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem die Studie „Digitale Eigensabotage und die Folgen für Unternehmen“ der Marktforscher von Vanson Bourne, die im Auftrag des Cloud-Unternehmens Nexthink durchgeführt wurde. 20 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Angestellten gab dabei an, den Arbeitsplatz aufgrund von schlechten IT-Erfahrungen aufgegeben zu haben. Bei den jüngeren Angestellten im Alter von 25 bis 34 Jahren lag die Bereitschaft, aufgrund mangelnder IT ihren Job zu kündigen, sogar bei 28 Prozent.

Gleichzeitig gaben 40 Prozent aller befragten Arbeitnehmer an, mindestens einmal pro Woche Probleme mit der IT zu haben. Besonders kritisch ist zu betrachten, dass Angestellte oft nicht wissen, an wen sie sich bei IT-Problemen wenden können. Nur knapp 32 Prozent der befragten Mitarbeiter wissen laut Nexthink, dass ihr Unternehmen spezielle Ansprechpartner für technische Probleme oder Schwierigkeiten mit der IT haben.

Kündigungsgrund

Unzureichende und unzeitgemäße IT gehört zu den relevanten Kündigungsgründen, die sich im Rahmen des Big Quit anhäufen. Bild: Pexels/@olly

Umgang mit dem Big Quit?

Auch Kleinst- und Kleinbetriebe sind vom Big Quit maßgeblich betroffen. Im Jahr 2023 sollten Sie deswegen unbedingt Maßnahmen treffen, um Ihre bestehenden Mitarbeiter zu binden, neue Mitarbeiter zu gewinnen und/oder vergangene Verluste durch Mitarbeiterabgänge auszugleichen. In jedem Fall ist es unabdingbar, mögliche Fluktuationstendenzen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu treffen, um sie zu stoppen.

Wichtig ist dabei, dass Sie am Zahn der Zeit bleiben und Ihren Betrieb für die ganzheitliche Digitalisierung im Sinne der Arbeitswelt 4.0 wappnen. Arbeitskonzepte wie New Work und damit verbundene IT-Trends und Themen wie Smart Work oder Workation sind heute relevanter als jemals zuvor. Auch Themen wie das papierlose Büro oder nachhaltige Digitalisierung werden für Firmen aller Größen und Branchen immer relevanter und auch von immer mehr Mitarbeitern aktiv eingefordert.

Unternehmen, die an unzureichenden oder unzeitgemäßen IT-Lösungen und -Konzepten festhalten, werden bald schon abgehängt. So gilt: Für viele Mitarbeiter gehören Remote-Work und die Arbeit aus dem Home Office dabei heute schon zum Geschäftsalltag. Und natürlich erwarten Mitarbeiter, dass Ihre IT einwandfrei läuft.

Unterstützung bei der Digitalisierung

Sollten Sie bei der Digitalisierung und IT-Ausstattung kompetente Unterstützung benötigen, ist PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe der geeignete Partner für Ihr Unternehmen. Als IT-Dienstleister mit regionalem Bezug und großem Verbundnetzwerk im Rücken bietet PC-SPEZIALIST passgenaue IT-Lösungen für kleine Betriebe aller Branchen, die professionelle Unterstützung bei ihrer Digitalisierung benötigen. Wir übernehmen die Einrichtung Ihres gesamten Firmennetzwerks oder einzelner Geräte wie Firmennotebooks und Firmenhandys.

Benötigen Sie kontinuierliche Unterstützung für Ihre Firmen-IT? Mit dem IT-Basisschutz haben wir von PC-SPEZIALIST dabei ein individuell gestaltbares Service-Bundle für Kleinunternehmen mit bis zu zehn Arbeitsplätzen im Angebot. Damit bewältigen wir bereits die grundlegenden Kernherausforderungen der Digitalisierung für Sie: Wir decken rechtskritische IT-Sicherheitsmaßnahmen ab und prüfen Ihre Geräte mittels Monitoring. Zudem kümmern wir uns um ein professionelles Patch-Management, Managed Antivirus sowie eine Managed Firewall mit integrierter VPN-Funktion. Sprechen Sie uns einfach an!
_______________________________________________

Andere Stimmen zum Thema: Computerworld, lob Magazin, pension solutions group, t3n, FOCUS Online, Statistisches Bundesamt (DESTATIS)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

2 Kommentare

  1. Walter Acer sagt:

    Das sehe ich ganz anders!

    1. PC-SPEZIALIST-Team sagt:

      Hallo Walter!

      Lassen Sie uns an Ihrer Meinung zum Big Quit gern teilhaben.

      Viele Grüße
      Ihr PC-SPEZIALIST-Team