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Etsy-Gebühren
Author
Robin Laufenburg, Mo, 22. Mai. 2023
in Für Firmenkunden

Etsy-Gebühren

Was kostet es, bei Etsy zu verkaufen?

Etsy hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2005 zu einem der beliebtesten Online-Marktplätze für Selbstgemachtes und Vintage-Artikel entwickelt. Wenn Sie etwas über Etsy verkaufen möchten, sollten Sie jedoch bedenken, dass in jedem Fall Etsy-Gebühren anfallen.

Wir fassen für Sie zusammen, welche Gebühren es beim Verkauf über Etsy gibt und wie hoch diese sind.

Etsy und Etsy-Gebühren einfach erklärt

Bei Etsy handelt es sich um einen Online-Marktplatz, der auf den privaten und geschäftlichen Verkauf von Selbstgemachtem und Vintage-Artikeln ausgelegt ist. Für diesen Zweck konnte sich Etsy fast überall auf der Welt als bekannteste und beliebteste E-Commerce-Plattform etablieren.

Auch in Deutschland dürfte Etsy heute kein unbekannter Name mehr sein, hinter den USA und Großbritannien belegt Deutschland immerhin – gemessen an den Downloads der Etsy-App – Platz drei im internationalen Länder-Ranking. Dabei hat sich die Anzahl der Personen, die über Etsy verkaufen, während der Corona-Pandemie nahezu verdoppelt.

Dennoch hat der Marktplatz in den vergangenen Jahren nicht nur mit positiven Schlagzeilen für Aufmerksamkeit gesorgt. Im April 2022 ging so beispielsweise durch die Presse, dass Etsy-Verkäufer wegen der damals frisch umgesetzten Erhöhung der Transaktionsgebühren den Streik antraten. Denn diese Gebührenerhöhung war nicht die erste, die Etsy in den vergangenen Jahren umgesetzt hat.

Verkauf über Etsy

Etsy ist ein Online-Marktplatz für den Verkauf von Selbstgemachtem oder Vintage-Produkten. Bild: Pexels/@pushpendra-pal-418926964

Etsy-Gebühren: Verkaufsgebühren

Das Geschäftsmodell von Etsy ist recht simpel, denn der Online-Marktplatz verdient vor allem an den Produkten, die über ihn angeboten und verkauft werden. Denn: Wenn Sie Artikel über Etsy verkaufen, immer Verkaufsgebühren an. Im Wesentlichen sind das die Einstellgebühr – die Sie zahlen müssen, wenn Sie ein Angebot inserieren – und die Transaktionsgebühr – die Sie zahlen müssen, wenn der Artikel gekauft wird.

Wenn Sie etwas über Etsy verkaufen möchten, sollten Sie sichzunächst einen Überblick verschaffen, wie sich die Etsy-Gebühren zusammensetzen und was das Verkaufen auf Etsy an Gebühren kostet. Nur dann können Sie auch Ihre Preise passend kalkulieren und herausfinden, ob und wie Sie mit dem Verkauf auf Etsy auch wirklich etwas verdienen können.

Etsy-Einstellgebühren

Wenn Sie Selbstgemachtes oder Vintage-Produkte bei Etsy geschäftlich oder privat verkaufen wollen, verlangt die Plattform eine Einstellgebühr. Sie ist für jedes Produkt fällig, dass Sie auf der Plattform einstellen. Aktuell wird die Etsy-Gebühr für das Einstellen mit 0,20 US-Dollar pro Artikel ausgewiesen. Je nach Wechselkurs sind das zwischen 0,17 und 0,19 Euro sowie die darauf fällige Umsatzsteuer von circa 0,03 Euro.

Es ist zu beachten, dass ein Artikel im Shop von Etsy bis zu vier Monate als eingestellt gilt. Sollte er innerhalb dieser Zeit nicht verkauft werden, muss er – entweder manuell oder automatisch – erneut eingestellt werden. Stellen Sie den Artikel nach vier Monaten erneut ein, wird abermals die Einstellgebühr fällig.

Auch die automatische Erneuerung von verkauften Artikeln wird mit jeweils 0,20 US-Dollar berechnet. Wenn Sie beispielsweise einen Artikel mit einem Lagerbestand von  einer bestimmten Stückzahl einstellen, müssen Sie für das Produkt die Einstellgebühr einmalig bei Einstellung zahlen sowie nach jedem Kauf für das automatische Einstellen bzw. Nachrücken.

Etsy-Einstellgebühren

Wenn Sie neue Artikel auf Etsy einstellen oder Artikel nachgerückt werden, fallen Einstellgebühren an. Bild: Pexels/@mart-production

Etsy-Transaktionsgebühren

Die Transaktionsgebühren sind ein Teil der Verkaufsgebühren. Sie wird immer dann fällig, wenn Sie einen Artikel verkauft haben und beträgt 6,5 Prozent des gesamten Artikelpreises. Die Gebühr wird für den Verkaufspreis und die Versandkosten gezahlt. Etsy zieht die Gebühr direkt vom Verkaufspreis ab.

Beispiel: Sie verkaufen einen Artikel für 10,00 Euro plus 5,49 Euro Versandkosten. Die erhalten für den Verkauf also 15,49 Euro und bezahlen auf diesen Preis eine Gebühr in Höhe von 6,5 Prozent – bedeutet, etwa ein Euro geht in diesem Fall an Etsy.

Vielen Verkäufern erscheint es unfair, auch auf die entstehenden Versandkosten eine Etsy-Gebühr zahlen zu müssen. Der Grund hierfür ist aber, dass Etsy dadurch den Verkäufern die Möglichkeit nimmt, bei niedrigen Artikelpreisen hohe Versandkosten zu verlangen, um seinen Gewinn aufzustocken.

Erhöhungen der Etsy-Transaktionsgebühren

Der E-Commerce-Riese geriet aber nicht nur in die Kritik, weil er sich dazu entschied, die Versandkosten mit in die Transaktionsgebühren einzubeziehen. Vielmehr haben mehrfache Erhöhungen der Etsy-Gebühren, insbesondere der Transaktionsgebühren, zu einer zunehmenden Unzufriedenheit bei Verkäufern geführt.

Im April 2022 wurde so beispielsweise die Transaktionsgebühr von 5 Prozent des Artikelpreises auf die heute noch gültigen 6,5 Prozent erhöht. Die Gebührenerhöhung, so hieß es in der offiziellen Ankündigung, würde den Verkäufer- und Marketing-Tools des Unternehmens zugute kommen und das Kundenerlebnis auf der Plattform verbessern können.

Die Erhöhung der Transaktionsgebühren führte zu einem plattformübergreifenden Streik von mehr als 20.000 Etsy-Händlern, die ihre Etsy-Shops in den Urlaub schickten. Der Grund war, dass erst vier Jahre zuvor, im Jahr 2018, die Transaktionsgebühr von 3,5 Prozent auf 5 Prozent erhöht worden war.

Etsy-Transaktionsgebühren

Nachdem die Etsy-Transaktionsgebühren in der Vergangenheit mehrfach gestiegen waren, kam es unter anderem sogar zu Streiks von Etsy-Verkäufern. Bild: Pexels/@vlada-karpovich

Zahlungsbearbeitungsgebühren für Etsy-Payments

Bei einem Verkauf über Etsy fallen aber nicht nur Einstellungs- und Transaktionsgebühren an. Denn: Verkäufer in Deutschland und Österreich müssen Etsy-Payments anbieten. Das bedeutet, dass Etsy das Geld von Ihren Kunden erhält und Ihnen weiterüberweist. Es gibt keinen Weg für Etsy-Verkäufer, der an dem Etsy-Payments-System vorbei führt. Die Kosten für Etsy-Payments berechnen sich aus einer zweiteiligen Etsy-Gebühr:

  • Pauschalgebühren von aktuell 0,30 Euro in Deutschland und Österreich sowie 0,50 CHF für Schweizer Verkäufer und
  • einem Provisionsanteil in Höhe von 4 Prozent des Gesamtpreises inklusive Versand und Steuern.

Etsy zieht die entsprechende Gebühr automatisch vom Verkaufsbetrag ab. Sie finden die gesamten Richtlinien und detailliertere Informationen für Etsy-Payments auf der offiziellen Infoseite.

Weitere Etsy-Gebühren

Sie fragen sich, ob es noch mehr Etsy-Gebühren geben kann? Die Antwort ist eindeutig: Ja!

Es können beispielsweise noch Gebühren für die Währungsumrechnung anfallen. Wenn Sie Artikel in einer anderen Währung als die Ihres Zahlkontos einstellen, werden die Etsy-Payments-Beiträge von der Plattform für eine Gebühr von weiteren 2,5 Prozent der Gesamtkosten konvertiert.

Als Kleinunternehmer müssen Sie auf Ihre Gebühren auch noch 19 Prozent Umsatzsteuer zahlen. Wenn Sie keine Umsatzsteuer-ID bei Etsy hinterlegt haben, berechnet Ihnen Etsy die Umsatzsteuer direkt. Haben Sie eine Umsatzsteuer-ID angegeben, müssen Sie die Umsatzsteuer bei Ihrem Finanzamt nachzahlen. Sollten Sie allerdings nicht umsatzsteuerpflichtig sein, fallen die Kosten natürlich weg. Sie müssen sie zwar zahlen, können Sie sich aber vom Finanzamt direkt wiederholen.

Zahlung der Etsy-Gebühren

Vor allem jungen Shops kann schon einmal passieren, dass Sie Etsy-Gebühren zahlen müssen, ohne Einnahmen über Etsy gemacht zu haben. Bild: Pexels/@karolina-grabowska

Zahlung der Etsy-Gebühren

Durchschnittlich bezahlen Verkäufer insgesamt circa 12 bis 17 Prozent von den Kosten, die sie erhalten, als Etsy-Gebühren an die Verkaufsplattform zurück. Noch einmal alle Gebühren, die beim Verkauf von Artikeln über Etsy anfallen, zusammengefasst:

  • 0,20 US-Dollar Einstellgebühr pro Artikeleinstellung sowie bei Artikelerneuerung nach vier Monaten oder nach Verkauf
  • 6,5 Prozent Transaktionsgebühren pro Verkauf auf Preis und Versand
  • 0,30 Euro plus 4 Prozent Etsy-Payments-Gebühr auf Preis und Versand
  • 19 Prozent Umsatzsteuer auf alle Positionen, wenn keine USt-ID hinterlegt ist
  • möglicherweise weitere Etsy-Gebühren

Eine ausführliche Übersicht über alle Etsy-Gebühren, ihre Berechnungen und Begründungen finden sich im Hilfe-Bereich der offiziellen Etsy-Website. Die Etsy-Gebühren werden Ihnen übrigens gleich vom Guthaben Ihres Verkäuferkontos abgezogen. Sollten Sie gerade erst einen Etsy-Shop eröffnet haben, kann es also vorkommen, dass Sie Verkaufsgebühren zahlen müssen, ohne Artikel verkauft zu haben. In diesem Fall wird Etsy im folgenden Monat eine E-Mail an Sie schicken, in der sich die Informationen zu den ausstehenden Gebühren finden lassen.

Planungssicherheit durch Berechnung anfallender Kosten

Für Sie ist natürlich wichtig, zu wissen, wie viel Kosten pro verkauftem Handmade- oder Vintage-Artikel entstehen. Nur, wenn Sie alle anfallenden Kosten inklusive Herstellungs- bzw. Beschaffungskosten auf dem Schirm haben, können Sie für Ihre Ware angemessene Preise berechnen, von denen alle Seiten möglichst viel haben.

Zwar wird von Verkäufern immer wieder kritisiert, dass die Etsy-Gebühren zu hoch und nicht gerade durchsichtig seien; das sieht auf anderen Plattformen aber nicht besser aus. Im Web-Vergleich sind die Gebühren, die über das Verkaufen auf Etsy anfallen, nicht auffallend hoch.

Ein weiterer, oft unterschätzter Vorteil von Etsy ist, dass sich das Online-Portal selbst um das Eintreiben des Geldes vom Käufer kümmert. Dem Käufer stehen dadurch unzählige Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung, es kann sogar auf Rechnung gezahlt werden! Und Sie als Verkäufer müssen sich um nichts kümmern und auch nicht bangen, dass Sie im Rahmen vom Etsy-Verkauf Opfer von Betrügereien werden.

Planungssicherheit für Sie und Ihren Betrieb

Natürlich ist die Planungssicherheit Ihrer anfallenden Kosten, zu denen auch die Etsy-Gebühren gehören, ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Unternehmenssicherheit. Aber nicht der einzige.

Damit Sie sich zuverlässig um Ihren Etsy-Shop kümmern können, müssen Sie in Sachen IT-Sicherheit und IT-Ausstattung sicher und gut aufgestellt sein. Sie benötigen zunächst einmal ein vernünftiges Arbeitsgerät mit passendem Betriebssystem. Gleichzeitig müssen Sie mit Ihrem Unternehmen auch Ihre E-Mails rechtssicher archivieren oder DGVO-konform aufgestellt sein.

Sie wünschen sich einen kompetenten und professionellen Ansprechpartner, wenn es um Ihre IT-Sicherheit geht? Dann ist PC-SPEZIALIST bei Ihnen in der Nähe der richtige Ansprechpartner. Wir unterstützen Sie in Ihrer Selbstständigkeit oder mit Ihrem Kleinunternehmen gern bei allen Belangen rund um die IT. Sprechen Sie uns einfach an.

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Quellen: Etsy, BASIC thinking, Kassenklingeln, handmadeBoss, exali, Onlinehändler News, Hitech Glitz

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