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Internetkriminalität
Author
Charlotte Münzel, Di, 10. Mrz. 2020
in Aktuelles

Internetkriminalität

Umfrageergebnisse geben Grund zur Sorge

Urheberrechtsverletzungen, Identitätsdiebstahl, Internetbetrug, Cybermobbing – die Liste der Straftaten im Internet ist lang. Und keine dieser Erscheinungsformen von Internetkriminalität ist ein Kavaliersdelikt. Mehr als jeder zweite Nutzer war 2019 Opfer von Internetkriminalität. Dennoch wird in einigen Bereichen kaum auf Sicherheit geachtet.

Bei uns erfahrt ihr alles zu den Hintergründen und wie ihr euch schützen könnt.

Otto-Normal-Verbraucher im Visier der Internetkriminellen

Die schöne neue Welt im Internet vereinfacht uns den Alltag gehörig. Wir können jederzeit sorglos online shoppen, Fotos verschicken, rund um den Erdball chatten oder Waschmittel mit einem Klick nachbestellen. Dabei vergessen wir schnell, dass diese Möglichkeiten auch für Kriminelle ein Paradies sind. Der Gedanke, dass ihr als Otto-Normal-Verbraucher für Hacker uninteressant seid, ist trügerisch.

Tatsächlich handelt es sich bei diesem Gedanken um einen Trugschluss, der schon fast an Fahrlässigkeit grenzt. Gerade die vermeintlichen Otto-Normal-Verbraucher – also jeder von uns – sind bei Kriminellen beliebt. Natürlich ist das Bankkonto am interessantesten. Egal wie viel Geld darauf verfügbar ist – es ist in jedem Fall mehr, als die Kriminellen vorher hatten und es bereichert sie.

Außerdem lassen sich eure persönlichen Daten gewinnbringend weiterverkaufen. Dritte nutzen diese Daten beispielsweise für Internetbetrug oder unerlaubte Werbezwecke. Und schließlich können sich die Hacker durch Social Engineering Zugang zum Arbeitgeber des Otto-Normal-Verbrauchers verschaffen und dort einen noch fataleren Schaden anrichten.

Eine Frau sitzt vor einem Fenster und tippt auf ihrem Laptop. Es gibt verschiedene Formen von Internetkriminalität, die jeden Nutzer zu jeder Zeit treffen können.

Es gibt viele Formen der Internetkriminalität, die jeden Nutzer jederzeit treffen könnten! Bild: Pexels/Andrew Neel

Das breite Spektrum der Internetkriminalität

Sorglosen Internetnutzern ist oft nicht bewusst, wie breit das Spektrum der Internetkriminalität ist. Dabei handelt es sich um Straftaten, die entweder mit Hilfe des Internets geschehen oder sich gegen das Internet und andere Datennetze richten. Das heißt, dass Mobbing, Belästigung und Stalking genauso zur Internetkriminalität gehören, wie Hacking, Phishing, Betrug und Datendiebstahl.

Laut des Bundeskriminalamts (BKA) entwickelt sich kein anderer Deliktsbereich so rasant, wie die Internetkriminalität. Und das will etwas heißen, denn die Dunkelziffer bei Internetkriminalität ist hoch. Längst nicht alle Straftaten oder Vorfälle werden erkannt und den Bundesbehörden gemeldet.

Zusätzlich gestaltet sich die hartnäckige Strafverfolgung schwierig. Für ihre Ermittlungen müssen die Bundesbehörden nicht nur über die entsprechende Expertise und Ressourcen verfügen, sondern gleichzeitig auch die Privatsphäre der Verbraucher schützen. Außerdem müssen die staatlichen Befugnisse verhältnismäßig sein. Mit anderen Worten: Die Ermittler haben rechtlich nur einen begrenzten Handlungsspielraum, damit die Ermittlungsarbeit nicht in der Überwachung der Bevölkerung als Präventivmaßnahme gegen Internetkriminalität endet.

BSI-Umfrage zu kriminellen Vorfällen im Internet

Umfragen machen die Tragweite von Internetkriminalität deutlich. In Zusammenarbeit mit der Polizei führt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) jährlich eine repräsentative Umfrage durch. Mit dem Digitalbarometer sollen bundesweite Probleme bei der Sicherheit im Netz aufgedeckt werden.

24 % der insgesamt 2.000 Umfrage-Teilnehmer sind von Internetkriminalität betroffen. Bei den abgefragten Straftaten machten die Opfer folgende Angaben:

  • 36 % wurden beim Online-Shopping betrogen
  • 28 % wurden Opfer von Phishing, wobei vertrauliche Daten abgefischt wurden
  • 26 % mussten eine Infektion mit Schadsoftware wie Viren oder Trojaner hinnehmen
  • 18 % wurden Opfer von Identitätsdiebstahl im Internet
  • 13 % waren Cybermobbing und Erpressertrojanern ausgeliefert

Mit anderen Worten: Jeder Vierte Deutsche ist schon einmal Opfer von Internetkriminalität geworden. Allerdings geben weitere BSI-Umfrageergebnisse noch mehr Grund zur Sorge. Sicherheit im Netz ist mit 80 % zwar dem Großteil der Befragten wichtig, aber anscheinend nicht in allen Bereichen. Beim Onlinebanking (62 %) und beim Online-Shopping (44 %) achtet rund die Hälfte der Nutzer auf ihre Sicherheit. Bei sozialen Netzwerken (14 %) und dem Installieren von Apps sowie der Nutzung eines öffentlichen WLAN-Netzwerks achten mit 6 % nur sehr Wenige auf ihre Sicherheit.

Gezeigt wird ein Computer-Bildschirm mit dem Schriftzug Security. Viele Nutzer haben im Umgang mit dem Internet und Internetkriminalität wenig Bedenken.

Viele Nutzer sorgen sich nur bei finanziellen Aktivitäten im Internet um ihre Sicherheit. Bild: Pexels/Pixabay

Erschreckende Ergebnisse auch in Bitkom-Umfrage

Dabei betrifft Internetkriminalität fast alle Nutzer. Das legen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverband Bitkom nahe. Er hat 1.004 Internetnutzer ab 16 Jahren zu kriminellen Vorfällen im Internet befragt.

Das Ergebnis ist erschreckend: 55 % der Befragten gaben an, dass sie im Jahr 2019 Erfahrungen mit Internetkriminalität gemacht haben. Mehr als jeder Zweite ist also betroffen. Außerdem konnten die Befragten mehrere Angaben dazu machen, welche der vielfältigen Erscheinungsformen von Internetkriminalität sie betrifft. Den Angaben zufolge wurden:

  • 46 % mit Schadsoftware auf dem PC oder Smartphone infiziert
  • 26 %  Opfer von Datendiebstahl
  • 19 %  beim privaten Ein- oder Verkauf im Internet betrogen
  • 15 %  Zugangsdaten für soziale Netzwerke oder Onlineshops ausspioniert
  • 12 %  beim Online-Banking betrogen oder Konto-Daten missbraucht
  • 9 %  verbal im Internet angegriffen oder schwer beleidigt
  • 8 %  im Internet sexuell belästigt
  • 5 %  ungewollte E-Mails unter ihrem Namen verschickt
  • 5 %  Opfer von Identitätsdiebstahl, bei dem die Identität ungefragt von einer anderen Person im Internet verwendet wurde
  • 2 %  mit Ransomware auf dem PC oder Smartphone infiziert

Fast die Hälfte der Betroffenen hat mit Schadsoftware zu kämpfen und bei nahezu einem Drittel wurden persönliche Daten unerlaubt weitergegeben. Zum Vergleich: In der Bitkom-Umfrage von 2018 waren sämtliche Zahlen geringer.

Internetkriminalität hängt mit der Gesellschaft zusammen

Kurzum: Internetkriminalität betrifft mehr als jeden zweiten Nutzer, wobei es sich meistens um Schadsoftware, Datendiebstahl und Betrug handelt. Seid ihr dabei? Immerhin achten die meisten hauptsächlich bei finanziellen Aktivitäten im Internet auf ihre Sicherheit. Soziale Medien und öffentliche Netzwerke werden beim Thema Sicherheit außer Acht gelassen. Warum ist das so? Werden die Kriminellen immer erfolgreicher, die Verbraucher im sorgloser und leichter anzugreifen – oder trifft sogar beides zu?

Der Zusammenhang: Immer mehr Menschen nutzen immer mehr verfügbare Online-Dienste. Folglich wird nicht nur die Angriffsfläche für Kriminelle immer größer, sondern auch die für Hacker wertvolle Datenmenge. Damit steigt der Anreiz, Straftaten im Internet zu begehen und Schadsoftware zu entwickeln oder zu verbessern.

Außerdem gehen insbesondere die jüngeren Nutzer sorglos und unbedarft mit dem Internet um, während ältere Nutzer eher kritisch sind. Das liegt daran, dass die jüngere Generation mit dem Internet aufwächst und sich die Gefahren im Vergleich zu den Möglichkeiten deshalb oft nicht bewusst macht.

Dieses Bild zeigt einen Laptop und eine zusammengefaltete Zeitung. Berichte und Warnungen vor Internetkriminalität solltet ihr ernst nehmen!

Im Umgang mit Internetkriminalität solltet ihr Berichte über Viren und Warnungen vor Sicherheitslücken in jedem Fall ernst nehmen! Bild: Pixabay/USA Reiseblogger

Tipps für mehr Sicherheit im Netz

Solche Umfrageergebnisse zum Thema Internetkriminalität hinterlassen ein ungutes Gefühl. Ihr könnt aber einiges für mehr Sicherheit im Netz tun. Für eure Accounts und Profile im Internet solltet ihr komplexe Passwörter verwenden. Die sind schwer zu knacken. Außerdem verhindert die Zwei-Faktor-Authentifizierung, dass sich unbefugte Personen Zugang zu euren Accounts verschaffen. Und regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken im Betriebssystem und den Apps. Damit ihr an all das nicht selbst denken müsst, empfehlen wir euch unser Eins-für-Alles-Paket.

Zusätzlich solltet ihr Berichte über Schadsoftware wie das Emotet-Virus und Warnungen, beispielsweise vor Sicherheitslücken im Internet-Browser, ernst nehmen. Könnte euch ein Bericht betreffen, solltet ihr nicht abwarten und sofort handeln.

Zum Thema Internetkriminalität steht euch zudem euer PC-SPEZIALIST vor Ort tatkräftig zur Seite. Die Virenentfernung gehört zu unseren Fachgebieten und wird mit größter Sorgfalt durchgeführt. Und mit dem Virenschutz für Desktop PC und Notebook schützen wir euch vor erneuten Angriffen und Schadsoftware.

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