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IFA 2020 startet heute
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Maren Keller, Do, 3. Sep. 2020
in Aktuelles

IFA 2020 startet heute

Publikumsmagnet für breite Masse nur online

Heute startet die IFA 2020 in Berlin. Jahr für Jahr strömen Zehntausende Menschen in die Hauptstadt, um die neueste Technik hautnah mitzuerleben. Das ist in diesem Jahr anders.

Die IFA Berlin findet für die breite Masse nur virtuell statt. Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen.

IFA 2020 von Corona geprägt

Das neueste Smartphone in die Hand nehmen, den neuesten Fernseher testen, Rotobertechnik bestaunen oder weitere Technik-Neuheiten ausprobieren – das war jahrelang der Grund für Tausende Besucher, zur IFA, der internationalen Funkausstellung, zu fahren. Doch in diesem Jahr ist alles anders.

Bereits im Juli sagten namhafte Hersteller ihre Teilnahme an der IFA 2020 komplett ab. Schuld hat natürlich das Coronavirus, das nach wie vor unseren Alltag bestimmt. Hygieneregeln, Mindestabstand – das alles lässt sich mit dem üblichen Messebetrieb nicht vereinbaren.

Dennoch startet heute die IFA in Berlin. Allerdings eingeschränkt, denn nur das akkreditierte Fachpersonal darf tatsächlich vor Ort sein, maximal 750 Besucher zur gleichen Zeit, die sich auf drei Veranstaltungen in drei Hallen aufteilen müssen. Das normale Publikum ist ausgeschlossen. Zudem haben die Veranstalter die Messe auf drei Tage reduziert.

Aber nicht nur die IFA ist betroffen. Rund um den Globus wurden/werden reihenweise Technik-Messen abgesagt, etwa der Mobile World Congress (Barcelona) oder die Ceatec, die wichtigste Elektronikmesse Japans.

IFA 2020: Über Home Office und Homeschooling spricht Cornelia Schneider-Pungs, Microsoft Public Sector Specialist & Modern Classroom Teamleader. Bild: © Messe Berlin

Über Home Office und Homeschooling spricht Cornelia Schneider-Pungs, Microsoft Public Sector Specialist & Modern Classroom Teamleader. Bild: © Messe Berlin

IFA Berlin vor einem Jahr

Vor einem Jahr war die Situation eine völlig andere. Im September 2019 brach die IFA alle Rekorde in ihrer fast 100-jährigen Geschichte: 245.ooo Besucher und fast 2.000 Aussteller zählte der Veranstalter. Dazu zahlreiche IFA-Neuheiten, die nicht nur das Fachpersonal, sondern auch die zahlreichen Besucher faszinierten. Doch das ist Schnee von gestern.

In diesem Jahr ist eben alles anders. Aber dennoch soll ein echtes Messeerlebnis bei den Besuchern aufkommen. Bei der „IFA 2020 Special Edition“, wie sie offiziell in diesem Jahr heißt, sind nur 150 Aussteller anwesend. Aber immerhin haben die Aussteller Messestände, halte Vorträge – alles wie immer, „nur etwas kleiner“, verspricht Messe-Sprecher Manuel Höger.

Ärgerlich ist diese Art der Messe vor allem für die Hersteller von Hausgeräten und Heimelektronik. Dank Corona boomt der Absatz, Home Office und Homeschooling ließen beispielsweise die Absätze laut Berliner Zeitung im Laptop-Verkauf um 30 Prozent und im Tablet-Verkauf um 17 Prozent steigen.

IFA 2020 für Otto Normal nur online

Auch wenn nur Fachbesucher die wenigen Aussteller mit ihren IFA-Neuheiten testen und ausprobieren können, so bleibt für Otto Normal immerhin die Möglichkeit, die IFA 2020 als IFA Xtended Space online zu verfolgen. Und das ganze sogar kostenlos.

Wie gut die online-IFA funktioniert, lässt sich erst hinterher sagen. Wie viele Leute sich die Reden anschauen und sich online für neue Produkte begeistern lassen, ist absolut offen.

Aber: Wer den virtuellen Messenbesuch startet, hat den Vorteil, dass er mehr sieht, als der Besucher vor Ort. Immerhin haben sich 1.300 Aussteller für das virtuelle Konzept angemeldet. Sie können von einer digitalen Lobby aus durch die Ausstellungsbereiche gehen, Live-Streams von Pressekonferenzen anschauen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen lauschen. Einen ersten Eindruck bietet dieses YouTube-Video:

Was bleibt von der IFA 2020?

Doch was bleibt wirklich von der IFA 2020? Einige wenige Hersteller wie TCL, Fitbit, TP-Link, Bosch, Golem.ai oder Hyundai werden vor Ort sein, andere werden nur virtuell anwesend sein, wie beispielsweise Qualcomm und Huawei. Ihre Keynotes gibt es nur als aufgezeichnete Videos. Namen wie Deutsche Telekom, Samsung, Sony, Amazon, Lenovo, Philips und Sennheiser werden Sie in diesem Jahr gar nicht auf der IFA in Berlin antreffen.

Stellt sich die Frage, wie es in den kommenden Jahren mit der Messe unterm Funkturm weitergeht. Wird sie, wie die Cebit vor wenigen Jahren, eingestellt? Oder findet sie einen Weg, nach Corona zurück zur Normalität zu finden? Ist das überhaupt nötig? Reicht nicht die virtuelle Vorstellung neuer Produkte? Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist zuversichtlich: „Die IFA 2020 wird ein wichtiger Meilenstein sein, um Berlin […]  zurück zur Normalität und zurück zum Wirtschaftswachstum zu bringen.“

Wie sehen Sie das? Besuchen Sie die IFA in diesem Jahr online? Verzichten Sie ganz? Und würden Sie im kommenden Jahr wieder live dabei sein wollen und durch die Hallen wandeln? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.

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