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Schritte zählen mit Fitbit
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Maren Keller, Do, 14. Nov. 2019
in Software

Schritte zählen mit Fitbit

Was nach der Übernahme durch Google wichtig ist

Aktualisiert am 20.01.2021

Schritte zählen liegt immer noch voll im Trend. Kein Wunder also, dass es eine Vielzahl verschiedener Fitness-Tracker gibt. Sie alle sammeln zum Teil höchst private Daten. 

Jetzt hat Google den Hersteller Fitbit übernommen. Was das für Ihre Daten bedeutet, erfahren Sie hier.

Schritte zählen mit Fitbit?

Fitbit ist ein beliebter Hersteller von Geräten, die Schritte zählen, sogenannten Schrittzählern, oder Fitness-Armbändern. Mittlerweile sind die kleinen Fitness-Tracker weit mehr als schlichte Schrittzähler. Sie zeichnen allerlei Daten ihres Trägers auf und speichern sie.

Zu den Produkten, die Fitbit herstellt, gehören auch Smartwatches und intelligente Waagen. Ziel sämtlicher Fitbit-Produkte ist laut Unternehmens-Webseite, „Menschen dabei zu unterstützen, ihren Lebensstil positiv zu verändern“. Dabei sollen sie „Spaß haben, lächeln und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.“

Anfang November hat Google Fitbit gekauft und Datenschützer sind besorgt. Denn was mit den Daten von rund 28 Millionen Nutzern wirklich passiert, ist bislang unklar.

Das Bild zeigt vier Schrittzähler, die Schritte zählen. Bild: Pixabay

Fitness-Tracker gibt es in unterschiedlichsten Varianten. Aber welche Daten werden gesammelt? Bild: Pixabay

Google kauft Fitbit und erhält persönliche Daten

Google hat für Fitbit insgesamt 2,1 Milliarden Dollar bezahlt. Eine stolze Summe. Und für das US-Unternehmen war dabei sicherlich nicht nur die Hardware interessant. Denn durch die Übernahme bekommt Google auch Zugriff auf Ihre persönlichen Daten. Laut Verbraucherzentrale verwaltet Fitbit Fitness- und Gesundheitsdaten von mehr als 28 Millionen Menschen.

Und diese Daten dürften den Internet-Riesen besonders interessieren. Denn auch mit reinen Schrittzählern werden längst mehr Informationen gespeichert als die Tatsache, ob ihr eure Schritte zählen lasst. Angeblich wird Google die Gesundheitsdaten der Nutzer niemals verkaufen oder für Werbung nutzen, versichert Fitbit in einer Pressemitteilung.

Dass solche Versprechen oftmals nicht gehalten werden, zeigen Facebook und WhatsApp. Daten sollten nicht gekoppelt werden, Werbung nicht geschaltet werden. Beides ist mittlerweile eingetreten.

Schritte zählen – aber sicher!

Wer nicht auf die Versprechen der Firma bauen will, und zudem nicht möchte, dass Google noch mehr Daten erhält, dem rät die Verbraucherzentrale zu einem drastischen Schritt: Sie müssen Ihren Fitbit-Account löschen. Danach funktionieren natürlich nicht mehr alle Fitbit-Services, dafür kommen eure Gesundheitsdaten nicht mehr in Googles Hände. Und das Google sowieso schon jede Menge von Ihnen weiß, haben wir in unserem Blogbeitrag Anonym im Internet gezeigt.

Folgendermaßen löschen Sie den Fitbit-Account und verhindert dadurch, dass Google Zugriff auf eure Gesundheitsdaten bekommt:

  • Gehen Sie zur Fitbit-Seite und loggen Sie sich mit Ihren Anmeldedaten ein.
  • Öffnen Sie die „Einstellungen“ und wählen Sie „persönliche Einstellungen“.
  • Scrollen Sie nach unten und wählen Sie „Konto löschen“.
  • Anschließend öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem Sie erneut Ihr Passwort eingeben müssen.
  • Machen Sie das, bekommen Sie eine E-Mail, mit der Sie die Löschung noch einmal bestätigen müssen.

Sie müsst abwägen, was Ihnen wichtig ist: der Schutz Ihrer persönlichen Daten oder die volle Funktionalität der Fitbit-Services. Beides geht nicht.

Anonym die Schritte zählen

Klar ist, dass Sie nicht auf Schrittzähler verzichten können, wenn Sie Ihre Schritte zählen möchten. Denn im Kopf jeden Schritt mitzuzählen, ist wohl kaum möglich. Wenn Sie sich einen Schrittzähler zulegen, der nicht mehr können muss, als Schritte zu zählen, dann reicht ein ganz einfaches Gerät. Das benötigt dann weder eine App noch ein Smartphone oder Bluetooth. Schrittzähler beschreibt mehrere solcher einfachen Fitness-Tracker.

Wer ein komplexeres Gerät nutzen möchte, das auch Herzschlag, Puls und weitere Leistungsparameter misst, der wird auf eine App nicht verzichten können. Wo Ihre Daten ausgewertet werden, wer Zugriff hat und was mit ihnen passiert, weiß dann aber kaum jemand.

Wie halten Sie es mit dem Schutz Ihrer Daten? Machen Sie sich Gedanken, wer welche Infos von Ihnen hat oder sind Sie eher der Meinung, dass es in der heutigen digitalen Welt gar nicht anders geht? Lassen Sie es uns in unseren Kommentaren wissen. Besten Schutz (Systemüberwachung, Updates, Virenschutz und auf Wunsch noch mehr) bietet Ihnen auf jeden Fall unser Eins-für-Alles-Paket. Informiert Sie sich bei Ihrem PC-SPEZIALIST vor Ort.

Update vom 20.01.2021: Fitbit gehört jetzt zu Google

Jetzt ist es offizielle: Die Übernahme von Fitbit durch Google ist abgeschlossen. Die EU-Kommission hat der Übernahme zugestimmt, allerdings unter Auflagen. Eine davon ist, dass Google die Fitbit-Daten innerhalb der nächsten zehn Jahre im EU-Raum nicht für Werbezwecke nutzt. Fitbit schreibt dazu: „Welche Daten wir aus welchen Gründen erfassen, wird weiterhin transparent bleiben. Google wird die Privatsphäre von Nutzern und Nutzerinnen von Fitbit achten und hat gegenüber Regulierungsbehörden weltweit bereits verbindliche Zusagen gemacht, Fitbit-Gesundheitsdaten nicht für Google-Anzeigen zu verwenden und sie von Google-Anzeigendaten getrennt zu halten. Darüber hinaus hat Google zugesichert, Nutzern und Nutzerinnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihr Fitbit-Konto mit Diensten von Drittanbietern zu verknüpfen.“

Und auch für iOS-Nutzer gibt es im Zusammenhang mit Fitbit gute Nachrichten: Obwohl Fitbit nun offiziell zu Google und damit zum Android-System gehört, wird die App weiterhin für iOS-Geräte nutzbar sein.

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Weiterführende Links: Fitbit, Fitbit-Blog, Fitbit-PressemitteilungPCwelt.de, Schrittzählertest, Verbraucherzentrale

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