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FinTech
Author
Robin Laufenburg, Mo, 24. Okt. 2022
in Allgemein

FinTech

Aktuelle Digitalisierungsentwicklungen im Finanzsektor

Seit einiger Zeit taucht der Begriff FinTech in der Finanzbranche immer häufiger auf. FinTechs sind Firmen, die den Finanzsektor durch neue Technologie revolutionieren wollten.

Doch wie wollten sie das machen und was sollte man sonst zu FinTechs wissen? Wieso viele FinTechs scheiterten und wie herkömmliche Banken von der zunehmenden Digitalisierung profitieren, erfahren Sie hier!

Was ist FinTech?

Beim Begriff FinTech handelt es sich erst einmal um eine Kurzform des englischen Begriffs „Financial Technology“, der übersetzt in etwa so viel wie Finanztechnologie bedeutet. FinTech bezeichnet dabei aber nicht nur die aktuelle, durch digitale Technologien getriebene Finanzindustrie, sondern ist ebenfalls die Bezeichnung für Unternehmen, die Teil dieser sind.

FinTechs sind dabei Firmen, die technologiebasierte und innovative Anwendungssysteme oder Dienstleistungen aus dem Bereich Finanzen anbieten. Besonders beliebte technologiebasierte Geschäftsmodelle von FinTechs stehen in Verbindung mit Kryptowährung, Blockchain, Machine Learning, Distributed Ledger Technology oder Open Banking.

Aber auch Crowdfunding und Crowdinvesting gehören zu den zentralen Geschäftsfeldern von FinTechs. Meistens handelt es sich bei FinTechs um junge Startups, die das Bankwesen ausweiten oder sogar revolutionieren wollen. Viele der Möglichkeiten, die FinTechs anbieten, richten sich heute nicht mehr nur an private Verbraucher, sondern auch an Unternehmen.

FinTechs

FinTechs sind innovative Finanzunternehmen, die sich im technologischen Bereich verorten. Bild: Pexels/@alphatradezone

Arten von FinTechs

FinTechs können nach ihren Sektoren unter anderem in PropTech, InsurTech und WealthTech unterteilt werden:

  • Als PropTech (vom Begriff „Property“, auf Deutsch „Eigentum“) bezeichnet man technologisch arbeitenden Unternehmen, die sich digitale Transformationen der Immobilienbranche zum Ziel gemacht haben.
  • Als InsurTech (vom Begriff „Insurance“, auf Deutsch „Versicherung“) bezeichnet man Unternehmen, die in der Versicherungsbranche angesiedelt sind
  • WealthTech (vom Begriff „Wealth“, auf Deutsch „Vermögen“) sind Unternehmen in der Vermögensverwaltung.

Meistens sind FinTechs auf Anwendungsbereiche spezialisiert, die traditionell von Banken übernommen werden. Zu den Anwendungsfeldern gehört das Bezahlen, Absichern, Anlegen, Finanzieren, und Versorgen. Auch die Beratung rund um das Thema Finanzen gehört zum üblichen Leistungsportfolio von FinTechs.

FinTech-Unternehmen, die erlaubnispflichtige Geschäfte verfolgen, besitzen sogenannte aufsichtsrechtliche Relevanz und dürfen ihre Geschäfte nur mit entsprechender Erlaubnis der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) nach KWG (Kreditwesengesetz) bzw. ZAG (Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz) durchführen.

Erlaubnispflichtige Geschäfte bezeichnen Bankgeschäfte, Finanzdienstleistungsgeschäfte und Zahlungsdienste bzw. das E-Geld-Geschäft. Wenn erlaubnispflichtige Geschäfte ohne Erlaubnis ausgeführt werden, kann es zur strafrechtlichen Verfolgung kommen.

FinTechs in Deutschland

Im Jahr 2007 tauchten in Deutschland die ersten FinTechs mit digitaler Finanztechnologie auf. Die Kreditplattform smava war das erste deutsche FinTech und ist auch heute noch bekannt. Nach kurzer Zeit gab es deutlich mehr bekannte FinTechs, zu denen unter anderem die Onlinebank N26, Auxmoney, Seedmatch, die abcbank, Orderbird oder pbb direkt gehören. Einige der Startups machten schon früh etablierten Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern in Deutschland ernstzunehmende Konkurrenz.

Im Jahr 2018 gab es laut der Beratungsfirma Barkow Consulting nach einem rasanten Anstieg an Firmenneugründungen in Deutschland insgesamt 793 FinTechs. In den vergangenen Jahren ging die Anzahl an Neugründungen von innovativen Wachstumsunternehmen in der Finanz- und Versicherungsbranche aber immer weiter zurück. Viele FinTechs haben mit den aktuellen Krisen wie der Coronakrise oder der in Verbindung mit Russlands Angriffskriegs auf die Ukraine stehenden Wirtschaftskrise hart zu kämpfen. So gab es laut Bundesverband Deutsche Startups e.V. im Jahr 2020 deutschlandweit nur noch insgesamt 712 FinTechs.

Digitalisierung vom Finanzwesen

Die Digitalisierung vom Finanzwesen betrifft nicht nur FinTechs, sondern alle Finanzdienstleister. Bild: Pexels/@alphatradezone

Kooperationen von etablierten Banken mit FinTechs

Mittlerweile ist ungefähr jedes fünfte FinTech-Unternehmen schon wieder vom Markt verschwunden. Zuletzt war so auch die in der Szene weithin bekannte Krypto-Bank Nuri in den Nachrichten, weil sie im August 2022 Insolvenz angemeldet hat.

Die am Markt verbliebenen FinTechs kooperieren zum großen Teil mit klassischen Finanzdienstleistern wie Banken, Fondgebern oder Versicherungen. Oft kaufen die großen Fische kurzerhand erfolgreiche FinTech-Startups auf. So schlossen unter anderem die Deutsche Bank und die Commerzbank mit aufgekauften FinTechs bereits eine Reihe an neuen Geschäftsbereichen an ihre Unternehmensstrukturen an.

Anders gehen unter anderem die GLS Bank, die DKB oder Volksbanken vor. Sie nutzen vermehrt Software von externen und damit nach wie vor eigenständig arbeitenden FinTechs.

Großbanken kooperieren seit Neuestem auch immer häufiger mit BigTechs, die FinTechs aufkaufen. Jüngste Beispiele für solche Kooperationen sind die Zusammenarbeit von Sparkassen mit Apple und der Deutschen Bank mit Google.

Digitalisierung im Bankwesen

Die Finanzbranche ist seit einigen Jahren im Umbruch. Es kristallisiert sich dabei zunehmend heraus, dass die Zukunft des Finanzsektors – ganz im Sinne der Arbeitswelt 4.0 – darauf angewiesen ist, digital zu agieren und sich auf innovative Finanztechnologien einzulassen. Immer mehr Verbraucher möchten ihre Bankgeschäfte nämlich über das Internet abwickeln, ihre Finanzen digital verwalten und Geldüberweisungen online tätigen.

Auch das Anlegen von Geld und das Aufnehmen und Abbezahlen von Krediten findet immer häufiger vollständig digital statt. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die rasante Verbreitung von mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets und Laptops.

Vor allem für kleinere traditionell agierende Finanzunternehmen wie Privatbanken, Challenger-Banken (Kleinbanken, die sich ausschließlich an Privatkunden richten) oder Regionalbanken, aber auch für selbstständige Finanzberater ist der aktuelle Tempowechsel der Digitalisierung eine echte Herausforderung. Wir von PC-SPEZIALIST stehen Ihnen deswegen zur Seite und bieten hochwertige IT-Services für Finanzdienstleister an. Zusammen mit Ihnen sorgen wir dafür, dass Sie sämtliche digitale Transformationen meistern und Ihre Arbeitsprozesse und Abläufe dank unserer IT-Lösungen und IT-Services ganzheitlich optimieren und digitalisieren. Natürlich unterstützen wie Sie auch, wenn Sie als FinTech Hilfe mit Ihrer IT benötigen!
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Andere Stimmen zum Thema: Handelsblatt, Bundesverband Deutsche Startups e.V., portagon, Deutsche Bundesbank Eurosystem, worksmart

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