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Continuous Adaptive Trust
Author
Maren Keller, Mi, 11. Jan. 2023
in IT-Sicherheit

Continuous Adaptive Trust

Benutzerfreundliche Identitätsanalyse statt Zero Trust

Um die IT-Sicherheit kontinuierlich zu erhöhen und es Hackern dadurch immer schwerer zu machen, erfolgreiche Cyberattacken auszuführen, ist Zero Trust das Mittel der Wahl. Doch es gibt es Weiterentwicklung namens Continuous Adaptive Trust (CAT) beziehungsweise Continuous Adaptive Risk And Trust Assessment (CARTA).

Was es damit auf sich hat und worin der Unterschied zu Zero Trust liegt, erfahren Sie hier.

Zero Trust vs. Continuous Adaptive Trust

Mit der Weiterentwicklung von Zero Trust steht die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Während das Zero-Trust-Prinzip darauf basiert, niemandem zu trauen, verfolgt Continuous Adaptive Trust (CAT), auch Continuous Adaptive Risk And Trust Assessment (CARTA) genannt, einen anderen Weg.

Zur Erinnerung: Zero Trust fußt auf zwei Grundsätzen, mit denen die IT-Sicherheit erhöht wird. Dazu gehört 1.) sensible Daten zu identifizieren und ihre Verbreitung abzubilden und 2.) zu wissen, wer wann und wo auf welche Daten zugreift und sie wofür nutzt.

Das Problem: Wenn man niemanden vertrauen kann, darf man eigentlich auch mit niemandem Daten austauschen. Da das aber nicht funktioniert, muss ein Mindestmaß an Vertrauen vorhanden sein. Dieses Vertrauen muss bei Zero Trust immer wieder auf die Probe gestellt werden. Aber wird ein Nutzer einmal als vertrauenswürdig eingestuft, heißt das nicht, dass es beim nächsten Mal auch so ist.

Die Folge: Authentifizierungspflichten wohin man schaut. Das nervt viele Nutzer, weshalb Konzepte und Lösungen gefragt sind, die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit auf eine Stufe stellen. Und hier kommt Continuous Adaptive Trust (CAT) ins Spiel.

Continuous Adaptive Trust: Laptop auf Tisch, Hand mit Handy tippt. Bild: Pexels/@divinetechygirl

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung gilt als sicher, nervt aber viele Nutzer. Bild: Pexels/@divinetechygirl

Was ist Continuous Adaptive Trust?

Continuous Adaptive Trust wird auch CAT genannt und wurde vom Schweizer Security-Spezialisten Airlock entwickelt. Im Gegensatz zu Zero Trust bietet CAT eine kontinuierliche Risikoanalyse. Und zwar bei allen Anwendungszugriffen.

Das bedeutet, dass die Zugänge während des Zugriffs hinsichtlich der Risiken, die beim Zugriff entstehen, untersucht werden. Außerdem wird das Vertrauen in den Nutzer und das zugreifende Gerät laufend hinterfragt; wobei aber die Benutzerfreundlichkeit nicht eingeschränkt wird.

Und während sich die Kontrolle bei der üblichen Authentifizierung nur auf den Login-Zeitpunkt beschränkt, ändere sich das Maß an Vertrauen über die Zeit. Denn: „Es geht nicht nur darum, den Nutzer und das Gerät, sondern auch den Traffic zur Zielapplikation oder des Ziel-Services laufend zu analysieren und diese beiden Informationsquellen zusammenzubringen“, erläutert Marc Bütikofer, Head of Innovation Security Solutions bei Airlock.

Wie funktioniert CAT?

Um eine kontinuierliche Risikoanalyse zu erreichen, scannt CAT Identitäten und Datenströme laufend nach Risiko- und Vertrauenssignalen. Das wird am Beispiel „Zugriff auf eine Web-Applikation“ deutlich. Zunächst geht es um die Identität des Users, dann um den Zugriff:

  • Ist der Benutzer anonym, schwach oder stark authentifiziert? Ist seine Identität verifiziert, beispielsweise mittels Ausweisprüfung?
  • Erfolgt der Zugriff von einem bekannten Gerät? In einem üblichen Zeitfenster? Aus der üblichen Region? Ist das Gerät auf dem aktuellen Softwarestand? Ist es mit Malware infiziert?

Außerdem erkennt und blockiert die CAT-Software verdächtige IP-Adressen, Botnetze oder Tor-Browser-Adressen und spürt verdächtiges Nutzerverhalten mittels Machine Learning auf. Automatisierte Angriffswerkzeuge, Schwachstellen-Scanner oder Bots können so blockiert werden. Im letzten Schritt, so Bütikofer, kann der User dank CAT beim Entdecken eines Angriffs oder gekaperten Nutzerkontos ausgeloggt und das Konto gesperrt werden.

Continuous Adaptive Trust: Zwei Kameras am Mast vor blauem Himmel. Bild: Pexels/@wdnet

Wer greift wann, wie und wo mit welchem Gerät auf die Firmen-IT zu? Mit CAT findet eine kontinuierliche Risikoanalyse statt. Bild: Pexels/@wdnet

Continuous Adaptive Trust – Vorteil

Was sich zunächst kompliziert anhört, ist für Unternehmen ein weitreichende Erleichterung. Denn: Beim Einsatz von Continuous Adaptive Trust bleibt die IT-Sicherheit gewährleistet, während die Benutzerfreundlichkeit nicht beeinträchtigt wird.

Und genau das geschieht oft, wenn eine Authentifizierung mit mehreren Faktoren, wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, eingeführt wird. Sie ist zwar sehr sicher, aber der Nutzer fühlt sich von der zusätzlichen Eingabe neben Benutzername und Passwort oftmals genervt, vor allem, wenn er für den weiteren Faktor die Authenticator-App oder das Handy für den Einmal-Code in die Hand nehmen und entsperren muss.

Von CAT profitiert das Unternehmen also zweifach: zum einen vom hohem Sicherheitsniveau und andererseits von zufriedenen Mitarbeitern, die die notwendigen Anwendungen weiterhin einfach und schnell bedienen können. Dass Mitarbeiter sich unkompliziert im System anmelden können, haben Unternehmen gern, birgt allerdings das Risiko, dass die Gefahrenlage nicht ausreichend eingeschätzt werden kann. Einmal angemeldet, ist der User im System. Sein Verhalten wird nicht mehr weiterverfolgt. CAT verringert das Risiko maßgeblich.

CAT und CARTA – der Unterschied

Im Jahr 2017 hat Gartner das Zero-Trust-Konzept bereits mit CARTA weiterentwickelt. CARTA steht für Continuous Adaptive Risk and Trust Assessment und umfasst fünf Kernaspekte:

  1. Einmalige Sicherheitsschleusen anhand von adaptiven, kontextabhängigen Sicherheitsplattformen einsetzen.
  2. Risiken und Vertrauen kontinuierlich überwachen, bewerten und priorisieren.
  3. Mit Risiko- und Vertrauensbetrachtungen in digitalen Geschäftsinitiativen bereits im Entwicklungsprozess beginnen.
  4. Umfassende, vollständige Transparenz herstellen.
  5. Schnelle Reaktionen mithilfe von Digital Analytics, Automatisierung und künstlicher Intelligenz gewährleisten.

Zusammenfassend heißt das: Laut CARTA sind Nutzer, Geräte und Apps nicht nur bei jeder Anmeldung zu prüfen, sondern muss deren Vertrauensstatus während der Sitzungen kontinuierlich überprüft werden. Wird eine risikobehaftete Veränderung festgestellt, kann der Zugang zu einem Service eingeschränkt oder unterbrochen werden. Damit entsprechen sich CARTA und CAT, einen Unterschied gibt es nicht.

Continuous Adaptive Trust: Schattenbild, Person greift zum Türknauf, Schlüssel im Schloss. Bild: Pexels/@eye4dtail

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