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Blue Whale Challenge
Author
Maren Keller, Mo, 3. Jul. 2017
in Social Media

Blue Whale Challenge

Treibt Social Media Spiel in den Selbstmord?

Die Blue Whale Challenge macht gerade die Runde. Sie kommt aus Russland und hat angeblich schon mehrere Jugendliche in den Selbstmord getrieben. Stimmt das wirklich? Gibt es die Challenge überhaupt oder ist sie eine komplette Falschmeldung? Oder sie gar nur eine Panikmache der Medien?

Wir haben uns informiert und erklären euch, ob es die angebliche Challenge gibt und was dahinter streckt.

blue whale challenge

Die Blue Whale Challenge soll Jugendliche angeblich in den Selbstmord treiben.

Blue Whale Challenge geht rum

Was ist die Blue Whale Challenge? Das Blauwal-Spiel umfasst angeblich 50 Challenges, die ein Mitspieler – angesprochen werden vor allem Teeanger – an 50 Tagen absolvieren muss. Die möglichen Mitspieler werden per Kettenbrief auf WhatsApp angesprochen und in bestimmte Gruppen eingeladen. Damit die Challenges erfolgreich erledigt werden, leitet ein Spielleiter die Teenager an. Alle Aufgaben sollen per Video und mit Fotos dokumentiert und in den sozialen Medien gepostet werden. Die Aufgaben werden von Tag zu Tag schwerer und enden am Tag 50 angeblich mit dem Suizid, also dem Selbstmord. An den 49 Tagen davor sollen sie gruselige Videos schauen, bestimmte Musik hören, Bilder malen, sich auf Bahngleise legen oder sich selbst verletzen.

Blue Whale Challenge – was ist dran?

Doch was ist dran an der Blue Whale Challenge? Gibt es sie wirklich? Berichtet haben unter anderem bereits Spiegel TV und The Sun. Aber auch andere. Die Berichte basieren auf einen russischen Beitrag der Novaya Gazeta, der von 130 Sebstmorden wegen des Blauwal-Spiels berichtet. Bewiesen ist der Zusammenhang zwischen den Selbstmorden und der Challenge allerdings bis heute überhaupt nicht. Dennoch wird er immer wieder hergestellt und behauptet. Weitere Infos dazu in dem Bericht Verwirrung um die Challenge.

Das Blauwal-Spiel, wenn es denn überhaupt existiert, basiert auf einer Internetseite, die sich mit dem Thema Selbstmord beschäftigt. Unter anderem auch mit den angeblichen Selbstmorden von Blauwalen, die sich freiwillig an den Strand spülen lassen. Daher der Name. Aber auch diese These ist nicht bewiesen.

Gibt es die Blue Whale Challenge wirklich?

Aber gibt es die Blue Whale Challenge wirklich? Anscheinend schon, schließlich hat auch das von der EU-Kommission ins Leben gerufene Portal „Better Internet for Kids“  eine Warnung bezüglich der Challenge herausgegeben. Andererseits berichtet die Polizei in Oberbayern, dass es sich bei den Meldungen ursprünglich um einen Hoax, also um einen Schabernack, gehandelt hat. Er ist erst durch die Schlagzeilen bekannter und durch Trittbrettfahrer zum Problem geworden. Nachgewiesene Todesfälle durch diese Challenge sind nicht bekannt.

Ob es dieses Spiel nun gibt oder nicht, es gibt immer Spiele, die per WhatsApp, Facebook oder andere soziale Medien verbreitet werden, und bei denen Aufgaben erledigt werden müssen. Auch wir haben bereits über ein WhatsApp Spiel berichtet, das nicht nur spaßig ist. Gerade labile Menschen können in Versuchung geraten und den Herausforderungen vielleicht nicht gewachsen sein.

Dieses YouTube Video erklärt noch einmal ganz ausführlich, was an der Blue Whale Challenge wirklich dran ist:

Umgang mit der Blue Whale Challenge

Doch wie geht ihr am besten mit der Blue Whale Challenge um? Was ist der richtige Weg? Beobachtet stets euer eigenes Medienverhalten und auch das eurer Kinder und/oder Freunde. Nachrichten auf Facebook und Co sind nicht automatisch wahr und richtig. Hinterfragt, was euch suspekt vorkommt. Leitet nicht alles weiter, was euch selbst erreicht. In diesem Zusammenhang haben wir bereits über einen WhatsApp Kettenbrief mit Morddrohung berichtet.

Einen Gegeninitiative zum Blauwal-Spiel gibt es auf Facebook bereits. Vielleicht macht ihr da einfach mal mit. Die BrownOwl Challenge will dazu verleiten, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen. Hoffentlich schafft sie es genauso in die Medien wie das Blauwal-Spiel.

Doch was könnt ihr tun, wenn ihr Veränderungen bei euren Kindern oder Freunden bemerkt? Stellt ihr fest, dass sie sich selbst verletzen, solltet ihr sie darauf ansprechen. Und natürlich könnt ihr euch auch professionellen Rat holen, wenn ihr glaubt, euer Kind befindet sich in einer gefährlichen Gruppe oder Challenge und hat vielleicht sogar Suizid-Gedanken.

Wo gibt es Hilfe?

Wenn ihr jemanden kennt, der Hilfe braucht oder euch vielleicht sogar selbst in einer scheinbar ausweglosen Situation befindet, hilft die Nummer gegen Kummer. Unter der 116 111  finden Kinder und Jugendliche kompetente Hilfe und einen ersten Ansprechpartner bei Sorgen, die sie nicht mit den Eltern besprechen möchten. Die Nummer ist montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr kostenlos aus den deutschen Handynetzen und dem Festnetz erreichbar und sie erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Wollt ihr nicht reden, sondern schreiben, könnt ihr das auch tun. Nach der Registrierung mit einem Nickname im Kummerkasten könnt ihr anonym chatten. Und auch das Elterntelefon ist anonym und kostenlos: Unter 0800 1110 550 stehen die Berater besorgten Eltern zur Verfügung. Das Sorgentelefon ist immer montags bis freitags von 9 Uhr bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags von 17 Uhr bis 19 Uhr ist für Eltern erreichbar.

Was passiert, wenn ihr die Nummer gegen Kummer wählt, zeigt euch dieses YouTube Video:

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