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Spiele streamen mit Cloud-Gaming
Author
Stefanie Schäfers, Do, 21. Feb. 2019
in Games

Spiele streamen mit Cloud-Gaming

Ist Games-as-a-Service die Zukunft des Gamings?

Wer viel und gern Konsolen- oder PC-Spiele spielt, braucht eine entsprechende High-End-Hardware – und muss diese regelmäßig aktualisieren. Eine Alternative könnte das Spiele streamen sein. Doch wie funktioniert das Cloud-Gaming? Und welche Anbieter gibt es bereits?

Was es mit dem sogenannten Games-as-a-Service auf sich hat, klären wir.

Was ist Cloud-Gaming überhaupt?

Klassisches Gaming auf dem PC oder der Konsole funktioniert nach dem Prinzip: Spiel kaufen, installieren, los geht’s mit dem Spielespaß. Voraussetzung dafür ist aber vor allem eine Hardware, die den steigenden Anforderungen der Gaming-Software gewachsen ist. Insbesondere die Grafikkarte, aber auch der Arbeitsspeicher muss daher in der Regel zumindest alle paar Jahre ausgetauscht bzw. erweitert werden. Das kann sich aber längst nicht jeder, der gerade angesagte Spiele zocken will, leisten.

Eine Alternative dazu soll Cloud-Gaming werden. Selbst wer nicht über den neuesten und leistungsstärksten Rechner verfügt, kann so ressourcenintensive Spiele zocken. Das Ganze funktioniert über ein Abo, das ihr mit einem Cloud-Gaming-Anbieter eurer Wahl abschließt. Anschließend installiert ihr die zugehörige Anwendung auf PC oder Konsole und könnt dann aus dem Spieleangebot eures Anbieters wählen – quasi ein Netflix für Videospiele.

Nvidia Grid Konzept - Cloud Gaming Nvidia - Spiele streamen (Bild: Screenshot/Nvidia)

Ein Anbieter für das Spiele streamen per Cloud-Gaming ist zum Beispiel Nvidia mit Nvidia Grid. (Bild: Screenshot/Nvidia)

Spiele streamen – welche Ausstattung ist nötig?

Der besondere Vorteil bei Cloud-Games: Selbst ohne einen High-End-Gaming-PC könnt ihr aktuelle Spiele streamen. Die Anforderungen an die Hardware sind nämlich deutlich geringer als bei Games, die ihr für PC oder Konsole kauft. Im Prinzip funktioniert das Spiele streamen über einen virtuellen PC, der euch das Signal per Videostream auf euer Gerät sendet. Ihr benötigt demnach nur einen PC oder Mac, einen Monitor oder Fernseher und Peripherie-Geräte wie Maus und Tastatur.

Ohne schnelles Internet geht nichts

Doch während ihr für das Cloud-Gaming nicht den neuesten PC oder die leistungsstärkste Konsole benötigt, gibt es trotzdem einige Anforderungen, die eure Ausstattung erfüllen muss, damit das Spiele streamen auch problemlos funktioniert. Die wichtigste Anforderung ist dabei in jedem Fall eine stabile und möglichst schnelle Internetverbindung. Empfehlenswert sind:

  • mindestens 10 MBit/s für flüssiges Spielen in HD,
  • 20 bis 50 MBit/s bei Full-HD-Auflösung,
  • mindestens 50 Mbit/s für 4K-Games.

Genau hier scheitert es aber dank des langsamen Netzausbaus in Deutschland noch. Das ist auch ein Grund, warum Cloud-Gaming in Deutschland bisher noch in den Kinderschuhen steckt. Allerdings, so versprechen es zumindest viele Cloud-Gaming-Anbieter, soll auch bei einer langsameren Internet-Verbindung ruckelfreies Spielen möglich sein. Einzig die Videoqualität des Games-Streams wird bei geringer Internetgeschwindigkeit reduziert.

Cloud-Gaming: Vorteile vs. Nachteile

So wie sich Streaming bei Musik, Film und TV-Serien mehr oder weniger gegenüber dem Kauf der Medien durchgesetzt hat, steht auch dem Gaming-Markt der Schritt in die Cloud bevor. Gerade Viel-Gamer haben aber Vorbehalte gegenüber dem Spiele streamen per Cloud-Gaming. Zu recht? Welche Vor- bzw. Nachteile bietet das Cloud-Gaming?

Vorteile

Zu den Vorteilen gehören in jedem Fall die geringeren Hardware-Anforderungen. Außerdem lohnt sich das Gaming-Abo vor allem für diejenigen, die viele Spiele mit hohen Performance-Anforderungen zocken wollen – zumal die Abo-Preise in Zukunft auch noch etwas sinken dürften, wenn es erst mehr Cloud-Gaming-Anbieter gibt.

Ebenso von Vorteil ist der Wegfall von lästigen Updates. Wer kennt es nicht: Man will entspannt eine Runde zocken, doch erstmal müssen zig Gigabyte an Updates eingespielt werden und schon wartet man eine halbe Stunde, bis man das Spiel überhaupt mal öffnen kann. Beim Spiele streamen per Cloud-Gaming entfallen solche Updates, weil die Spiele jederzeit auf dem zugehörigen Cloud-Server aktualisiert werden und ihr so ohne Wartezeit jederzeit direkt loszocken könnt.

Nützlich ist auch, dass es beim Cloud-Gaming problemlos möglich ist, zum Beispiel Windows-Spiele auf einem Mac zu spielen. Oder auch Konsolen-Games per Smartphone oder Computer zu spielen, denn letztendlich kann jedes Spiel auf einem beliebigen Gerät gestreamt werden, sofern es auf dem Cloud-Server verfügbar ist.

PlayStation- und xBox-Controller

Beim Spiele streamen sind die Hardware-Anforderungen deutlich geringer als beim klassischen Gaming auf der Konsole. (Bild: pixabay.com/TheXomil)

Nachteile

So gut das Cloud-Gaming auf den ersten Blick auch klingt, es gibt auch einige Nachteile. Der größte Nachteil: die Abhängigkeit von einer stabilen, schnellen Internetverbindung. Vor allem in ländlichen Gegenden ist man aber oft noch immer weit von der empfohlenen Internetgeschwindigkeit zum Spiele streamen entfernt.

Ähnlich wie bei Videostreaming-Anbietern wie Netflix erhaltet ihr auch beim Cloud-Gaming durch ein Abo Zugriff auf eine umfangreiche Spiele-Bibliothek. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass Spiele auch mal aus dem Angebotskatalog verschwinden. Da ihr das Spiel nicht mehr kaufen und auf eurem Gerät installieren müsst, verliert ihr in so einem Fall den Zugriff auf das Spiel.

Außerdem sorgt Cloud-Gaming dafür, dass die Spieleentwickler regelmäßig Änderungen vornehmen können. Allerdings gibt es viele Gamer, die ein Spiel von vorn bis hinten durchspielen und um Updates und DLCs einen großen Bogen machen. Bei regelmäßig aktualisierten Cloud-Games kommen sie aber nicht um die Updates herum, weil sie keinen Einfluss mehr darauf haben. Für viele kann das ein Grund sein, lieber weiterhin ein Spiel für PC oder Konsole zu kaufen und es offline zu spielen.

Cloud-Gaming-Anbieter: Nvidia, Google & Co.

Auch wenn das Spiele streamen für viele noch Zukunftsmusik ist, gibt es bereits jetzt verschiedene Anbieter für Cloud-Gaming. So hat Prozessor-Hersteller NVIDIA mit NVIDIA GeForce Now eine Grundlage für Games-as-a-Service geschaffen, die sich bereits in einer ausführlichen Beta-Phase befindet. Unterstützt werden laut der Produktseite über 400 Topspiele, darunter auch viele Spiele, die sonst nur über Steam, Uplay oder andere digitale Gaming-Shops verfügbar sind. Preise sind allerdings noch nicht bekannt.

Ein ähnliches Konzept bietet auch Sony mit PlayStation Now, über das zahlreiche PlayStation-Titel heruntergeladen oder per Cloud-Gaming gestreamt werden können. Kostenpunkt: 15 Euro pro Monat.

Auch Amazon und Google arbeiten an Cloud-Gaming-Diensten

Doch auch Konzerne wie Microsoft, Amazon und Google arbeiten an Streaming-Plattformen für Videospiele. So berichtete zum Beispiel das englischsprachige Tech-Portal The Verge im Januar 2019 über verschiedene Job-Angebote bei Amazon, die auf den Aufbau eines Cloud-Gaming-Dienstes hindeuten. Microsoft hat bereits im Juni 2018 im Rahmen der Computerspiel-Messe E3 seinen xCloud-Cloud-Gaming-Dienst vorgestellt und im Oktober in einem Blogpost offiziell angekündigt.

Und auch Google arbeitet an einem eigenen Dienst zum Spiele streamen – Projekt Stream genannt. Dieser könnte im Rahmen der diesjährigen GDC (Game Developers Conference) im März vorgestellt werden, vermutet Stefan Trunzik. Immerhin hat Google Pressevertreter zu einem großangelegten Event eingeladen, bei dem Google-Vertreter den Cloud-Gaming-Service offiziell präsentieren könnten. Man darf also gespannt sein, was Google letztendlich tatsächlich ankündigen wird.

Wie steht ihr zum Thema Spiele streamen? Wäre Cloud-Gaming etwas für euch oder spielt ihr lieber klassisch auf PC oder Konsole? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen. Übrigens: Wenn euer PC oder Notebook eine neue Grafikkarte benötigt, damit ihr das Gerät weiter für das Gaming nutzen könnt, hilft euch euer PC-SPEZIALIST vor Ort gern weiter. Dort erhaltet ihr auch andere Hardware-Komponenten oder könnt euch euren Wunsch-(Gaming-)PC konfigurieren.

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2 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Ich halte nicht viel vom Cloud Gaming und bin und bleibe bei meinen Gaming PC. Ich schätze das sowas vermehrt auf Hacker Angriffe usw. kommen würde als einen normalen PC, der durch einen Hack auf dem Server weiter zum Home PC kommen könnte?

    Kurzgefassst: Ich hasse diese Dumme Idee! Nehmen wir mal Geforce Now: Da hat NVIDIA echt ein Eigentor geschossen. Da würden doch weniger Menschen eine GTX oder RTX usw. Grafikkarten mehr Kaufen? Die machen doch da ganze Geld über die Graka? Ich BLEIBE dann doch lieber bei meinem 600€+ High End Gaming PC!

  2. Disstra sagt:

    Für mich ist Cloud Gaming nicht die Zukunft.