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WhatsApp-Verbot an Schulen?
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Maren Keller, Fr, 22. Feb. 2019
in Smartphone & Tablet

WhatsApp-Verbot an Schulen?

Kommunikation mittels Messenger in rechtlicher Grauzone

Habt ihr auch schon mal eurem Lehrer per WhatsApp geschrieben, dass ihr krank seid und nicht zur Schule kommen könnt? Oder mitgeteilt, dass ihr nicht mehr wisst, welche Hausaufgaben ihr aufbekommen hat? In manchen Bundesländern geht das nicht, denn dort gibt es ein WhatsApp-Verbot.

Wann dürfen Lehrer mit Eltern über WhatsApp kommunizieren? Und warum wollen manche Bundesländer das nicht? Ihr erfahrt es bei uns.

WhatsApp für Schüler unverzichtbar

WhatsApp ist für die meisten von uns nicht mehr wegzudenken. Laut Messengerpeople nutzen 95 % aller 12- bis 19-jährigen Deutschen WhatsApp mehrmals pro Woche (Stand: Dezember 2018). Und das, obwohl WhatsApp offiziell erst ab 16 genutzt werden darf. Doch die Kommunikation über den Messenger ist schnell und einfach. Auch deshalb ist WhatsApp mit seiner Gruppenfunktion für Schulklassen unverzichtbar.

Immer mehr Eltern und Schüler nutzen WhatsApp nun auch, um der Schule eine Krankmeldung zu schicken oder um nach den Hausaufgaben zu fragen. Einigen Bundesländern geht das zu weit. Sie haben sich bereits für ein WhatsApp-Verbot an Schulen ausgesprochen. Der Grund ist – wie so häufig – der Datenschutz.

Viele WhatsApp-Icons mit Zahlen, die die Nachrichtenzahl anzeigen. Foto: Pixabay

Wenn Lehrer schon morgens früh eine Vielzahl an WhatsApp-Nachrichten ihrer Schüler haben, wünschen sich viele vermutlich ein WhatsApp-Verbot. Foto: Pixabay

WhatsApp-Verbot an Schulen – ja oder nein?

Über die Nutzung von WhatsApp an Schulen ist nun eine heftige Diskussion entbrannt. Dürfen Schüler und Eltern WhatsApp nutzen, um private Informationen wie eine Krankmeldung an den Lehrer zu schicken? Reagieren die Bundesländer über, die bereits ein WhatsApp-Verbot an Schulen durchgesetzt haben?

Alexander Lorz, Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), hat nun die Debatte angestoßen, ob WhatsApp grundsätzlich für die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrer verboten werden soll. Schließlich, so betonte Lorz in der Berliner Morgenpost, dürften über Messenger-Dienste keine personenbezogenen Daten ausgetauscht werden.

Und Ilka Hoffmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagt: „Bei der Nutzung von WhatsApp bewegt man sich in einer rechtlichen Grauzone. Das Problem ist, dass auf WhatsApp teils sensible Daten über Schüler ausgetauscht werden. Aber auch WhatsApp wurde schon gehackt. Sensible Daten über Schüler müssen geschützt werden.“

Die Bundesländer und das WhatsApp-Verbot

Die Bundesländer handeln bislang völlig unterschiedlich. In manchen gibt es ein WhatsApp-Verbot, in anderen nicht. Die Unsicherheit, was erlaubt und richtig ist, scheint groß zu sein.

So gibt es in Bayern zwar kein offizielles Verbot. Aber nutzen Lehrer WhatsApp, befinden sie sich aber in einer Grauzone. Bremen und Baden-Württemberg verbieten die dienstliche Nutzung grundsätzlich, in Berlin ist es den Schulen selbst überlassen, welche Regeln sie aufstellen. Und in Hamburg ist nur die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern mittels WhatsApp verboten, Eltern und Lehrer dürfen sich austauschen. Ein buntes Hin und Her quer durchs ganze Land, was dazu führt, dass selbst die Lehrer oftmals nicht wissen, was erlaubt ist und was nicht.

Eine junge Frau nutzt WhatsApp am Smartphone. an ihrer Schule gibt es vielleicht kein WhatsApp-Verbot. Foto: Pixabay/Spiegelung: PC-SPEZIALIST

Mal eben schnell dem Lehrer sagen, dass man krank ist? –mit WhatsApp-Verbot unmöglich. Foto: Pixabay/Spiegelung: PC-SPEZIALIST

WhatsApp-Verbot – Was fordert KMK-Präsident Lorz?

KMK-Präsident Lorz hat Verständnis für die verschiedenen Lösungen. In einem föderalen System können Sachverhalte unterschiedlich geregelt werden, meint er. Deshalb fordert er kein grundsätzliches WhatsApp-Verbot, aber eine klare Linie. Personenbezogene Daten wie Krankmeldungen sollten Schüler grundsätzlich nicht über den Messenger verschicken. Auch Daten und Informationen, die unterrichts- und notenrelevant seien, sollten Lehrer nicht über WhatsApp austauschen.

Während der Lehrerverband von den Bundesländern passwortgeschützte Onlineportale für Schüler und Lehrer fordert, erwartet die GEW einen Runden Tisch, an dem Landeregierungen und Kommunen die Digitalisierung an Schulen begleiten. Nicht zu vergessen: Es gibt zahlreiche WhatsApp-Alternativen, die ihre Server nicht in den USA, wo die Daten den staatlichen Stellen zugänglich sind, stehen haben.

WhatsApp-Verbot an Schulen aus Datenschutzgründen

Dass WhatsApp für die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern aus Datenschutzgründen tabu sein sollte, erscheint unlogisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt ist und somit sicher sein sollte. Außerdem gibt es ja sogar seit kurzem die Möglichkeit, sich per WhatsApp krankschreiben zu lassen. Wie steht es hierbei mit dem Datenschutz?

Was haltet ihr von einem möglichen WhatsApp-Verbot an Schulen? Ist das überhaupt kontrollierbar? Und habt ihr schon einmal WhatsApp genutzt, um eurem Lehrer mitzuteilen, dass ihr krank seid? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen. Benötigt ihr Hilfe bei der Einrichtung eures Android-Smartphones, kommt zu eurem PC-SPEZIALIST vor Ort. Wir helfen euch schnell und zuverlässig weiter.

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2 Kommentare

  1. Darn sagt:

    „Dass WhatsApp für die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern aus Datenschutzgründen tabu sein sollte, erscheint unlogisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt ist und somit sicher sein sollte“..

    Ernsthaft? Und das bei einer Site, die sich „PC Spezialist“ nennt.
    Ihnen ist bewusst, das WhatsApp die Nutzerdaten inklusive deren vollständigem Adressbuch an den Facebook Konzern weitervermittelt? Einfaches Beispiel: Person A ist nicht bei Facebook/Whatsapp registriert, Person B schon. Person B schreibt Person A in das Adressbuch mit Real-namen, EMail und Telefon. Diese Daten hat nun auch Facebook, obwohl Person A dem nie zugestimmt hat . Spätestens hier sollten Sie schon merken, WARUM WhatsApp aus Datenschutzgründen tabu sein sollte. Könnte man noch weiter und länger ausformulieren, sollte aber klar die schwäche Ihres Arguments aufzeigen.

    1. Dominik sagt:

      Nach Darstellung von WhatsApp ist es momentan so:

      (1) Es werden lediglich regelmäßig die Nummern der Kontakte auf WhatsApp hochgeladen, um abzugleichen welche Kontakte zurzeit WhatsApp nutzen und sie so zu den WhatsApp-Kontakten hinzuzufügen. Wenn ich also einen neuen Kontakt hinzufüge oder einer meiner Kontakte neu WhatsApp nutzt, erscheint er so sofort bei den WhatsApp-Kontakten.

      (2) Die Nummern der Kontakte, die WhatsApp nicht nutzen, werden von WhatsApp auch nicht gespeichert.

      (3) Das Hochladen der Kontakte ist optional. Man kann der App die Kontaktnutzung verbieten. Dann kann WhatsApp allerdings einer Nummer keinen Namen zuordnen und neue Kontakte können nicht automatisch hinzugefügt werden.

      (4) Die Daten werden nicht an Facebook weitergegeben.

      Quelle: https://faq.whatsapp.com/general/contacts/about-contact-upload
      (Stand: 05.08.2021)