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SWIFT-System & SWIFT-Code
Author
Robin Laufenburg, Di, 12. Apr. 2022
in Verschiedenes

SWIFT-System & SWIFT-Code

Was sind das SWIFT-System, der SWIFT-Code und BIC?

Vergangene Woche berichteten wir vom SWIFT-Ausschluss russischer Banken. Doch was ist SWIFT überhaupt, was ist das SWIFT-System und was der SWIFT-Code (BIC)?

Diese und weitere Fragen beantworten wir für Sie in diesem Beitrag rund um das Thema SWIFT.

Woher kommt das SWIFT-System?

Aktuell konkretisiert die EU ihre Sanktionen gegen Russland. Dabei wird immer reger über den systematischen SWIFT-Ausschluss russischer Banken diskutiert. Am 2. März wurde die EU-Verordnung veröffentlicht, dass sieben große russische Banken von SWIFT ausgeschlossen werden. Am 12. März trat die Verordnung in Kraft. Doch was ist SWIFT überhaupt?

Beim Begriff SWIFT handelt es sich um eine Abkürzung für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“. Dabei handelt es sich um eine Genossenschaft mit Sitz im belgischen La Hulpe, die seit ihrer Gründung im Jahr 1973 vollständig in Besitz der Mitgliedsbanken und weniger weiterer Finanzinstitutionen ist. Ziel der Gründung des Verbands war der damalige Wunsch nach einem global einheitlichen Zahlungsstandard für Auslandsüberweisungen. Hinter SWIFT steckt deswegen nicht mehr nur ein Verband, sondern auch ein Kommunikationsnetzwerk, das selbst keine Zahlungen abwickelt, aber Informationen über national und international abgewickelte Geldgeschäfte schnell und sicher austauscht: Das SWIFT-Nachrichtensystem.

Auslandsüberweisung mit SWIFT-Code (BIC)

Für fast jede Auslandsüberweisung wird der SWIFT-Code (BIC) benötigt. Bild: Pexels/AnnaShvets

Was ist der SWIFT-Code (BIC)?

Das SWIFT-System ist bis heute für die reibungslosen Abläufe so ziemlich aller internationaler Finanzdienstleistungen und Geldtransfers verantwortlich. Es wird von über 11.000 Banken und Finanzinstitutionen, aber auch Wertpapierfirmen und Weltkonzerne in mehr als 200 Ländern genutzt. Die außerordentliche Beliebtheit des mittlerweile größten Nachrichtennetzwerk der Welt ist hauptsächlich auf seine Sicherheit zurückzuführen: SWIFT unterliegt der kooperativen Überwachung durch die Zentralbanken der G10-Länder und der Europäischen Zentralbank (EZB).

Die konkrete Umsetzung des SWIFT-Nachrichtensystems erfolgt über den sogenannten SWIFT-Code bzw. über den BIC („Bank Identifier Code“), der bei Überweisungen oder anderen Finanztransaktionen zum Einsatz kommt. Hierbei handelt es sich um eine acht- oder elfstellige Zahlenfolge, die überprüfbare Daten über das Bankinstitut (die vier ersten Ziffern), das Herkunftsland (die folgenden zwei Ziffern), den Ort (zwei Ziffern) sowie die Bankfiliale (drei Ziffern) liefert. Jede an SWIFT beteiligte Bank hat einen eigenen, global gültigen, SWIFT-Code, mit dem sie identifiziert werden kann. Bei Online-Banken sind die Ziffern zur Filialkennzeichnung in der Regel XXX.

SWIFT-Code/BIC vs. IBAN

Jeden Tag kommt der BIC bzw. SWIFT-Code millionenfach zum Einsatz: beim Erstellen von Kontoauszügen, in- und ausländischen Überweisungen, beim internationalen Devisenhandel und bei Akkreditiveröffnungen. Der Grund dafür ist erdenklich einfach: Alle Zahlungen vom oder ins Ausland können über BIC problemlos abgewickelt werden.

Die BIC kommt bei so ziemlich allen Auslandsüberweisungen zum Einsatz. Dennoch gibt es eine Überweisungsart, bei denen der BIC eher die Ausnahme ist: die Inlandsüberweisung. Man kann bei einer Überweisung innerhalb Deutschlands nämlich das Bankkonto mittels Kontonummer und Bankleitzahl (BLZ) identifizieren. In einem solchen Fall reicht die Angabe der 22-stelligen IBAN („International Bank Account Number“) aus, da sie die benötigten Informationen, also die Kontonummer und Bankleitzahl, enthält.

BIC & IBAN

Anders als der BIC wird die IBAN vor allem für Inlandszahlungen verwendet. Bild: Unsplash/@hostreviews

Ist die Weitergabe von BIC & IBAN sicher?

Sie fragen sich, ob der BIC oder die IBAN sicheres Banking gewährleisten? Tendenziell geht mit beiden Verfahren ein verhältnismäßig sicherer Banktransfer ins In- oder Ausland einher. Wenn Sie Überweisungen tätigen möchten, müssen Sie Ihre IBAN oder BIC aber zwangsläufig an fremde Personen weitergeben. Auch dann, wenn Käufe platzen, sind Ihre Daten in fremden Händen.

Grundsätzlich brauchen Sie die kontrollierte Weitergabe Ihrer IBAN oder BIC aber nicht zu fürchten. Denn nur mit Ihren Kontodaten können Dritte keinen großen Schaden anrichten. Diese bestehen normalerweise immerhin nur aus Ihrem Namen, Ihrer Kontonummer und Ihrer Bankleitzahl (bzw. der IBAN oder BIC). Diese Daten reichen nicht aus, um direkt auf Ihr Konto zuzugreifen oder größere Bankgeschäfte abzuwickeln.

Bankdaten nur an seriöse Verkäufer weitergeben

Dennoch sollten Sie wachsam bleiben und Ihre Daten wirklich nur an seriöse Verkäufer weitergeben. Denn: Natürlich lauern Kriminelle an jeder Ecke und überlegen sich auch immer neue Maschen, um an Ihr Geld zu gelangen.

Kontobetrüger gibt es deswegen auf so ziemlich jeder Plattform. Seien Sie vor allem auf privaten Verkaufsplattformen wie eBay-Kleinanzeigen vorsichtig. Kennen Kriminelle nämlich Ihren Namen und Ihre IBAN oder BIC, ist es ihnen tendenziell möglich,

  • eine Onlinebestellung auf Rechnung zu tätigen
  • oder Geld per Lastschriftverfahren von Ihrem Konto abzubuchen und dabei Ihre Daten zu nutzen.

Das ist zwar nicht dramatisch, denn Sie können im ersten Fall Ihr Geld innerhalb von 13 Monaten zurückbuchen und im zweiten Fall die Rechnung nicht zahlen und anfechten. Doch natürlich möchte man einen solchen unnötigen Aufwand vermeiden. Seien Sie deswegen gegenüber verdächtigen Verkäufern skeptisch.

Sicheres Online-Banking

Geben Sie für ein sicheres Online-Banking Ihren BIC und Ihre IBAN nur an seriöse Händler weiter. Bild: Pexels/KarolinaGrabowska

Sicheres Online-Banking

Behalten Sie zudem Ihre Kontobewegung im Blick und zahlen Sie keine Rechnungen von Bestellungen, die Sie nicht getätigt haben. Erhalten Sie eine Rechnung über eine Bestellung, die Sie nicht aufgegeben haben, wenden Sie sich direkt an den Verkäufer oder den entsprechenden Online-Shop. Teilen Sie auch Ihrem Bankinstitut mit, dass Kriminelle Ihre Daten entwendet haben.

Seien Sie auch vor digitalen Betrugsmaschen und Angriffen optimal geschützt. Immer häufiger kommen heute Banking-Trojanern wie Vultur, Gozi, Xenomorph oder Emotet zum Einsatz.

Wenden Sie sich nicht nur, wenn Sie den Verdacht haben, ein Trojaner habe sich eingenistet, vertrauensvoll an Ihren PC-SPEZIALIST vor Ort. Kommen Sie mit allen Auffälligkeiten an Ihrer IT zu Ihrem zuverlässigen IT-Dienstleister von PC-SPEZIALIST. Wir erkennen mit einem Sicherheits-Check nicht nur mögliche Keylogger auf Ihrem Gerät und nehmen eine professionelle Virenentfernung vor, sondern kümmern uns auch – beispielsweise mit dem Eins-für-Alles-Paket – proaktiv darum, dass Sie nicht zum Opfer von Betrugsmaschen werden.

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Verwendete Quellen: Amtsblatt der EU, Sparkasse.de, PC-WELT, Tagesschau

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