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Bauvorhaben
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Robin Laufenburg, Fr, 26. Aug. 2022
in Verschiedenes

Bauvorhaben

Wenn OT-/IT-Projekte Bestandteil eines Bauvorhabens sind

Wer Bauland besitzt, darf das Eigenheim nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen errichten. Natürlich sind Sie bei der Gestaltung Ihres Domizils aber nicht frei, sondern müssen juristische und sicherheitstechnische Maßnahmen beachten.

Es kommt hinzu, dass Bauprojekte oft auch OT-/IT-Projekte sind. Was das bedeutet und wie die IT bei Ihrem Bauprojekt nicht untergeht, erfahren Sie hier.

Was ist ein Bauvorhaben?

Als Bauvorhaben (kurz BVHBV oder Bauvorh.) bezeichnet man einen formellen Plan für die Errichtung oder Änderung einer baulichen Anlage. Bauvorhaben sind in der Regel mit einem Bauantrag genehmigungs- und/oder anzeigepflichtig. Ein Bauantrag ist dabei der formelle Antrag des Bauherrn auf eine Baugenehmigung für ein solches Bauvorhaben.

Rechtsgrundlage für Bauvorhaben ist in Deutschland das Baugesetzbuch (BauGB). In § 29 BauGB ebenso wie in den entsprechenden Bauverordnungen der Bundesländer bzw. den Landesbauverordnungen sind Bauvorhaben legaldefiniert. Bauplanungsrechtliche Zulässigkeit von Bauvorhaben wird in den §§ 30 ff. BauGB geregelt. Zu den notwendigen Unterlagen eines Bauantrags gehören Bauzeichnungen, Lagepläne, Baubeschreibungen, Betriebsbeschreibungen, Berechnungen, technische Nachweise und Entwässerungspläne.

Fast alle Staaten verfügen zur Überwachung und Prüfung von Bauvorhaben sogenannte Bauaufsichtsbehörden. Das sind Verwaltungsbehörden auf dem Gebiet des öffentlichen Baurechts. Nach dem Baugesetzbuch gelten für Bauvorhaben unterschiedliche Maßstäbe, wenn entsprechende Bauobjekte beispielsweise innerhalb oder außerhalb eines Ortes gebaut werden sollen.

Bauherr

Nicht jeder darf als Bauherr ein Bauvorhaben begleiten. Lediglich zugelassene Architekten, Ingenieure & Co. Bild: Pexels/@olly

Bauvorhaben als OT-/IT-Projekt

Zu gebäude- und sicherheitstechnischen Systemen gehören technische Anlagen eines Gebäudes, im Speziellen Fernmeldeanlagen und informationstechnische Systeme aus den Bereichen IT (Information Technology) und OT (Operational Technology wie Gebäudetechnik). Bauprojekte, die zum Ziel haben, sicherheitstechnische Anlagen, Gebäudeautomationen oder die direkte Integration von OT-/IT-Systemen zu planen, entsprechende Module oder Systeme direkt zu integrieren oder sie nachträglich zu installieren, sollten nicht nur als Bauvorhaben, sondern immer auch als OT-/IT-Projekte betrachtet werden.

Man spricht je nach Gebäudeart von Smart Home bzw. Smart Office, wenn Bauvorhaben nicht nur im physischen sondern auch im digitalen Raum umgesetzt werden, also Schnittstellen zur OT und IT nutzen. Anders als oft traditionell gedacht, lautet die zentrale Frage, wenn ins Bauvorhaben smarte OT- und IT-Systeme fest integriert sind, nicht „Handelt es sich bei dem Vorhaben um ein Bauprojekt oder ein OT-/IT-Projekt?“.

Stattdessen muss es heißt: „Wie kann das Vorhaben den traditionellen Bauansprüchen, aber auch den OT-/IT-Ansprüchen gerecht werden?“. Immerhin sollte das Bauvorhaben stets auch als Ganzes beleuchtet werden.

Anforderungen an die OT- und IT-Sicherheit

Bei entsprechenden digitalen oder semidigitalen Bauvorhaben sind dabei aber auch Anforderungen an die OT- und IT-Sicherheit zu berücksichtigen. Bei traditionellen Bauprojektansätzen, die an dem Leistungsansatz der HOAI folgen, findet das jedoch faktisch nicht statt. Sicherheitstechnik stellt im herkömmlichen Bauprojekt nämlich einen Teil der technischen Anlagen eines Gebäudes dar. Bei der Kostenzuordnung wird sie als DIN 276 Kosten im Bauwesen, Kostengruppe 450 geführt. Ähnlich verhält es sich bei der Gebäudeautomation, sie fällt in die Kostengruppe 480.

Entsprechende Kosten werden in der HOAI (Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure) aufgegriffen und als anrechenbare Kosten für die Honorarermittlung zugrunde gelegt. Leider läuft diese beinahe proportional ab. Das bedeutet, dass viele Kosten bzw. viel Planung auch viel Honorar mit sich bringen. Wer also effizient plant, bekommt wenig Honorar.

Bauvorhaben: Smart Home

Immer mehr Bauvorhaben sind als Smart Home auch teilweise digital umzusetzende Bauprojekte. Bild: Pexels/@binyaminmellish

Beispiele für gebäude- und sicherheitstechnische Systeme

Zu gebäude- und sicherheitstechnischen Systemen gehören unter anderem Überwachungssysteme und andere Systeme aus dem Bereich Videotechnik. Hierzu zählen beispielsweise Kameras mit IP-Anschlüssen, Speichersystemen und Switchen.

Auch Zutrittskontrollanlagen, die mithilfe von Biometrie und/oder Passwort-Eingabefeldern funktionieren, nutzen intelligente Türschlösser bzw. Tür-Controller und I/O-Module mit Netzanschlüssen, Switches, Servern und Clients. Auch in den Bau integrierte Brand- und Einbruchsmeldeanlagen können mithilfe von sogenannten Physical-Security-Information-Management-Systeme (PSIM) zu einem Bestandteil der Haus-IT-Anlage werden.

Sich an äußere Faktoren selbst anpassende oder fernsteuerbare Steuer- und Regelsysteme sind ebenfalls als Bestandteil der IT zu bewerten. Dazu gehören ins Internet der Dinge eingebundene Objekte wie sich der Sonne anpassende Jalousien oder sich der Raumtemperatur anpassende Heizsysteme bzw. fernzusteuernde Hauselemente wie Geräte zur ferngesteuerten Beleuchtung, aber auch Umgebungssensoren wie Thermostate oder Thermometer. Nicht zuletzt sind auch intelligente Stecker (Smart-Plugs), Stromzähler und Stromverteiler sowie in den Bau implementierte Chips (Systems-on-a-Chip mit integrierten Systemen) Bestandteil der ins Bauprojekt integrierten IT.

IT-Komponenten von Bauvorhaben

Heute werden die meisten sicherheits- und gebäudetechnischen Systeme bereits über strukturierte und anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen (wie das Ethernet, LAN oder WLAN) eingebunden, damit sie mit Servern lokal oder in der Cloud zu kommunizieren können. Wie bei allen IT-Systemen muss aber auch dann, wenn es um physische sicherheits- und gebäudetechnische Systeme geht, das zentrale Thema der Informationssicherheit groß geschrieben werden. Immerhin werden entsprechende Systeme meistens aus dem Grund der Sicherheit und Automation ins Bauvorhaben eingebunden.

Benötigen Sie eine kompetente Unterstützung bei der passgenauen Planung, Installation und Integration von sicherheits- und gebäudetechnischen Systemen? Dann ist PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe der geeignete Ansprechpartner für Sie. PC-SPEZIALIST unterstützt Sie dabei, Ihre OT- und IT-Projekte als Teil Ihres Bauvorhabens ideal zu planen und umzusetzen. Auch kann PC-SPEZIALIST Ihnen nicht nur die passgenaue IT für Ihr Bauprojekt zur Verfügung stellen und einrichten, sondern es auch langfristig betreuen.

IT-Unterstützung bei Bauvorhaben

Benötigen Sie kompetente IT-Unterstützung bei Ihrem Bauvorhaben? PC-SPEZIALIST ist der geeignete Ansprechpartner. Bild: Pexels/@pixabay

Risiko- und Schwachstellenanalyse durchführen

Für die nachhaltige und langfristige Integration von IT-Systemen in Ihren Bau sollten Sie ein IT-Lösungskonzept mit einem integrierten IT-Sicherheitskonzept in Ihr Bauvorhaben einarbeiten. Im Optimalfall ist auch eine IT-Dokumentation und Risiko-/Schwachstellenanalyse sowie eine Schutzbedarfseinstufung der integrierten Systeme durchzuführen. Die Notwendigkeit dieser Schutzmaßnahmen ist unter anderem die Schließung von möglichen Schwachstellen und IT-Sicherheitslücken, die gebäude- und sicherheitstechnische IT-Systeme betreffen.

Dazu gehörte beispielweise die im Jahr 2020 bekannt gewordene Sicherheitslücke AMNESIA:33, die zahlreiche sicherheits- und gebäudetechnische IT-Systeme betraf. Sie sollten Ihre IT-Systeme, die als Bestandteil von Bauvorhaben eingesetzt werden, also mithilfe von Softwareaktualisierungen auch langfristig auf aktuellem Stand halten und Sicherheitslücken durch wichtige Sicherheitspatches schließen können.

IT-Unterstützung für Bauunternehmen

Agieren Sie selbst als Bauherr, sind Sie als Architekt oder Ingenieur beschäftigt oder leiten Sie vielleicht ein kleines Bauunternehmen, das für Privatpersonen oder Firmen Bauprojekte mit Bezug zur OT und IT umsetzt? Dann sollten Sie sich mit dem Thema der Integration von sicherheits- und gebäudetechnischen Systemen auseinandersetzen. Benötigen Sie Unterstützung bei IT-Services fürs Baugewerbe oder möchten Sie den Projektbereich OT/IT  vielleicht sogar auslagern? Dann kontaktieren Sie PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe für die optimale Zusammenarbeit mit einem fachkundigen IT-Dienstleister.

Bei PC-SPEZIALIST handelt es sich nämlich nicht nur um einen Spezialisten für traditionelle IT-Systeme und Endgeräte wie PCs, sondern auch für einen Profi, wenn es um die Einrichtung von Smart Home oder Smart Office geht. Sie sind interessiert? Dann kontaktieren Sie uns!

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Andere Stimmen zum Thema: Ingenieur Schiele & Schön, Anwalt.de, JuraForum, Markt Grassau im Chiemgau

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