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App Datenschutz ist zweifelhaft
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Maren Keller, Do, 9. Nov. 2017
in Smartphone & Tablet

App Datenschutz ist zweifelhaft

NRW will Warnhinweise gegen Datenklau von Apps

Wisst ihr, dass viele Apps unbemerkt von euch Daten sammeln? Denn der App Datenschutz ist meistens zweifelhaft. Die NRW-Regierung will das nun ändern. Warnhinweise sollen den heimlichen Datenklau zukünftig aufdecken. Denn den meisten Usern dürfte nicht bewusst sein, dass unterschiedlichste Apps eine Vielzahl an Daten sammeln.

Oder wusstet ihr, dass es mit dem WhatsApp Datenschutz nicht weit her ist? Oder dass die beliebte App Runtastic nicht nur eure Läufe und die Pulsfrequenz aufzeichnet, sondern noch vieles mehr? NRW will dem unbemerkten Datenklau den Kampf ansagen und durchsetzen, dass Apps prominent platzierte Warnhinweise zeigen. Wir erklären euch, was dahinter steckt.

App Datenschutz

Die Landesregierung NRW will Warnhinweise gegen Datenklau, damit der App Datenschutz besser wird.

Warnhinweise für besseren App Datenschutz

Um den App Datenschutz ist es nicht gut bestellt: Apps fürs Auto, Messenger wie WhatsApp, Sport-Apps wie Runtastic, Spiele oder auch die Taschenlampen-App sind betroffen. Sie alle sammeln Daten, die sie eigentlich nicht benötigen. Oder muss die Taschenlampen-App wirklich wissen, wo ihr euch gerade befindet? Ist es nötig, dass die Sport-App Runtastic eure Fotos ausliest? Oder das Spiele auf eure Kontakte zugreifen können? Sicherlich nicht und genau deshalb will die Landesregierung von NRW Warnhinweise durchsetzen.

Die Warnhinweise sollen ähnlich wie auf Zigarettenpackungen aussehen und euch deutlich zeigen, dass die entsprechende App eure Daten sammelt. Denn „über Smartphone-Apps stellen Millionen Verbraucher den Anbietern ihre Fotos, Chat-Nachrichten, Adressbücher, Bewegungsprofile und Gesundheitsdaten zur Verfügung“, sagt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU).

App Datenschutz kaum vorhanden

App Datenschutz – die Datenschutzrichtlinien von Apps wie WhatsApp oder Runtastic betonen zwar, dass sie die Privatssphäre ihrer Nutzer schützen, dennoch sammeln sie eure Daten. Angeblich, um die jeweilige App stets zu verbessern. Doch warum sammeln die Apps so viele Daten? Warum wollen die Macher der Apps so viel von euch erfahren? Ihr müsst euch im Klaren darüber sein, dass ihr kostenlose Apps mit euren Daten bezahlt. Denn ihr liefert den Firmen unbezahlbares Wissen über euch. So können die App-Anbieter mit den eingesammelten Mobilfunknummern, Fotos und Standortdaten Rückschlüsse auf das Alter und das Konsumverhalten ihrer Nutzer ziehen. Dieses Wissen nutzen sie, um personalisierte Werbebotschaften zuzuspielen, so das ganze Wirtschaftszweige von dem Wissen profitieren. Das mag nicht jeden stören, aber wer das nicht möchte, dem bleibt nur eine Möglichkeit: die entsprechende App zu löschen oder erst gar nicht zu installieren.

Seit 2012 hat die Stiftung Warentest über 500 Apps auf ihren App Datenschutz getestet. Die Tester sahen mehr als 40 Prozent der getesteten Zusatzprogramme als „kritisch“ oder als „sehr kritisch“ an. Grund für ihre Einschätzung: die Apps sammeln Daten, die für ihre eigentliche Bestimmung nicht nötig sind, wie die Taschenlampen-App, die den Standort abfragt. Doch der ist für die eigentliche Funktion gar nicht nötig.

Was hat NRW mit dem App Datenschutz vor?

Doch wie will NRW den App Datenschutz verbessern? Der CDU-Justizminister Peter Biesenbach hat sich zum Ziel gesetzt, die Anbieter zu mehr Transparanz zu zwingen, sagte er der RP online. Er möchte, dass der „Datenpreis“, den ihr zahlt, wenn eine App Datenklau begeht, ebenso ausgewiesen wird, wie Preise beim Einkaufen. Aussehen könnte das dann wie auf unserer Fotomontage. Denn die Datenschutz-Hinweise der App-Anbieter findet Peter Biesenbach oftmals weder verständlich genug noch gut sichtbar. Er fordert: „Wir wollen die Anbieter von Apps zu einem Daten-Button verpflichten, der an zentraler Stelle und schon vor dem Vertragsabschluss in übersichtlicher und verständlicher Form über sämtliche Daten informiert, die das jeweilige Programm bei dem Nutzer einsammelt.“

Dass er damit durchkommt, daran hat er keine Zweifel. Denn es sei egal, wo der App-Anbieter seinen offiziellen Sitz hat. Wichtig seien nur die Gesetze des Landes, in denen die App verbreitet wird. „Rechtlich können die App-Anbieter über das deutsche Vertragsrecht im BGB problemlos zu Datenschutz-Hinweisen gezwungen werden“, sagt Biesenbach.

App Datenschutz – Für und Wider

Und während die eine Seite das Vorhaben für mehr App Datenschutz unterstützt, sind andere Interessenverbände dagegen: Helga Block etwa, Datenschutzbeauftragte des Landes NRW lässt durch ihren Sprecher ausrichten, „eine einheitliche Schnittstelle, die den Einblick in gesammelte Daten ermöglicht, ist ein guter Ansatz“. Ganz anders sieht es der Interessenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom). In diesem Verband sind auch Software-Anbieter organisiert. Dort heißt es, dass es „nach Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung ausreichende Vorgaben“ gibt, so dass eine weitere Regelung nicht nötig sei. Erfahrt bei uns, wie Windows 10 und iOS 11 mit Datenschutz umgehen.

Was ist denn eure Meinung zum App Datenschutz? Interessiert es euch, welche Berechtigungen die Apps einfordern? Findet ihr es doof, wenn sie eure Kontakte und Medien auslesen, aber nutzt ihr solche Apps trotzdem? Oder findet ihr es vielleicht sogar gut, weil ihr personalisierte Werbung gut findet? Vielleicht habt ihr auch schon mal zugunsten eurer Daten auf die Installation einer App verzichtet? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen.

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1 Kommentar

  1. Saskia sagt:

    Ich finde es total doof, wenn Apps ständig Daten sammeln, die sie nicht brauchen. Aber trotzdem verzichte ich auf solche Apps nicht. Egal, wir sind alle gläsern.