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e-SIM statt Plastik-Karte
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Maren Keller, Di, 31. Mai. 2022
in Smartphone & Tablet

e-SIM statt Plastik-Karte

Virtuelle SIM-Karte immer mehr im Kommen

Egal, ob Smartphone, Tablet oder Smartwatch – in mobilen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, ist eine Sim-Karte notwendig. Immer mehr auf dem Vormarsch ist dabei die e-SIM. Klein, umweltschonend und im Normalfall nicht sichtbar. 

Wir erklären, wie die e-SIM funktioniert, was das „e“ bedeutet und wo es sie jetzt schon gibt.

Von der SIM-Karte zur e-SIM

Wer ein neues Handy hat, kennt das Problem: Die alte SIM-Karte muss aus dem alten Gerät herausgefummelt werden, um sie in das neue Handy hineinzustecken. Nicht selten muss man dabei eine Büroklammer zu Hilfe ziehen, da der kleine Pikser, der dem alten Handy beilag, längt verloren ist.

Doch den alten SIM-Karten droht über kurz oder lang das Aus. Im Laufe der Zeit haben sie sich bereits stark verändert und sind von Scheckkartengröße über das Mini- und Mikro-Format bis heute auf das kleine Nano-Format, nicht größer als ein Fingernagel, geschrumpft.

Aber ohne die SIM-Karte mit dem Chip geht es nicht. Sie enthält die persönliche Rufnummer und stellt die Verbindung zum Mobilfunknetz her. Ohne SIM-Karte keine Gespräche, kein WhatsApp, kein mobiles Surfen. Und geht die SIM-Karte verloren, ist Holland in Not!

e-Sim: Herkömmliche rite SIM-Karte. Bild: Unsplash/Manik Roy

Wer ein Handy mit e-SIM nutzt, wird künftig keine Plastik-SIM-Karte mehr erhalten. Bild: Unsplash/Manik Roy

Was ist die e-SIM?

Unter anderem deshalb ist e-SIM (auch eSIM) so praktisch. Das „e“ kommt aus dem englischen „embedded“ und steht für „eingebettet“ oder „integriert“. Und das trifft es gut, denn im Gegensatz zur normalen SIM-Karte ist die e-SIM fest im Gerät verbaut.

Dabei handelt es sich um einen Chip, der nicht ausgetauscht werden und nicht verloren gehen kann. Dieser Chip ist kleiner als ein Ein-Cent-Stück und besonders haltbar.

Die embedded SIM wird gern auch virtuelle SIM-Karte genannt. Das ist natürlich nicht ganz korrekt, denn sie ist ja in Handy, Tablet und Co. verbaut. Aber sie ist eben nicht sichtbar und hat deshalb diesen weiteren Namen bekommen.

Vorteile der embedded SIM

Die Vorteile der fest eingebauten SIM-Karte liegen klar auf der Hand:

  • Eine eSIM nutzt die gleichen Spezifikationen wie normale SIM-Karten. Sie sind daher untereinander kompatibel. Das bedeutet, es ist in der Verwendung egal, welchen SIM-Typ Sie nutzen.
  • Ihr Mobilfunkanbieter kann den SIM-Chip der e-SIM umschreiben. Wenn Sie einen neuen Vertrag abschließen, müssen Sie nicht mehr auf Ihre neue SIM-Karte warten.
  • Smartphone-Hersteller müssen keine fehleranfälligen Kartenmechanismen mehr verbauen. Sie haben daher ebenfalls einen Vorteil, wenn sie die Technik der e-SIM nutzen.
  • Die meisten aktuellen Smartphones sind e-SIM-fähig. Dazu gehören:
    • alle aktuellen iPhones ab dem XS
    • die Flaggschiff-Serie von Samsung ab dem Samsung Galaxy S20 und
    • die Google-Pixel-Geräte ab dem Pixel 3.
  • Auch immer mehr Smartwatches sind mit der embedded SIM ausgestattet. Dazu gehören:
    • alle Apple-Modelle ab der Apple Watch Series 3
    • Samsung-Modelle ab der Samsung Galaxy Watch sowie
    • einige Smartwatches von Oppo, Xiaomi und Huawei.

Mittlerweile bekommen Sie die e-SIM nicht nur bei den drei großen Vertragsanbietern Telekom, O2 und Vodafone, sondern auch bei den kleineren wie Congstar, 1&1 und Drillisch. Um die e-SIM nutzen zu können, müssen Sie zunächst bei Ihrem Anbieter einen Vertrag abschließen. Danach erhalten Sie eine herkömmliche SIM-Karte, die sie im Nachgang in eine embedded SIM-Karte umwandeln können.

e-SIM: Smartphone mit SIM-Karte auf schwarzem Tisch. Bild: Pexels/Silvie Lindemann

Noch gibt es oftmals die herkömmliche SIM-Karte, die man in sein Handy reinfummeln muss. Mit der e-SIM hat das ein Ende. Bild: Pexels/Silvie Lindemann

e-SIM bei Telekom, O2 und Vodafone

Am Beispiel der drei großen Anbieter zeigen wir, was bereits möglich ist:

  • Die Telekom bietet auf Wunsch embedded SIMs in allen Tarifen an. Die Eingabe erfolgt durch Einscannen eines QR-Codes. Wahlweise können Sie über das Kundencenter die e-SIM-Chip-Seriennummer (EID) des Gerätes eingeben. Prepaid-Tarife werden nicht direkt als e-SIM angeboten, aber Kunden können nach Aktivierung der Plastik-SIM über die Hotline die virtuelle Variante bestellen.
  • Bei O2 bekommen Sie bei Vertragsstart immer eine klassische Plastik-SIM-Karte. Diese können Sie aber nach Aktivierung in eine e-SIM tauschen. Bei Prepaid-Tarifen gibt es keine Wahl, denn O2 bietet e-SIMs nur für Verträge mit Laufzeit an. Wann sich das ändert, ist nicht bekannt.
  • Vodafone ist am fortschrittlichsten: Wer ein e-SIM-fähiges Smartphone mit Laufzeittarif bestellt, bekommt automatisch eine e-SIM. Es sei denn, Sie bestellen ausdrücklich eine Plastik-SIM-Karte. Das e-SIM-Profil ist fest mit der EID verbunden, sodass Sie es in den Geräteeinstellungen direkt herunterladen können. Der Weg über das Einscannen eines QR-Codes auf Papier nach Eingabe einer e-PIN entfällt. Ab August will Vodafone auch Prepaid-Tarife direkt mit virtueller SIM anbieten.

Die Methoden sind unterschiedlich und die Anbieter sind sicherlich noch in der Entwicklung des idealen Weges zu embedded SIM-Karte. Aber der erste Schritt ist getan, viele neue Handys können es schon, jetzt müssen die Mobilfunkanbieter nachziehen.

Nutzung der virtuellen SIM steigt

Bis die moderne e-SIM die klassische SIM-Karte komplett abgelöst haben wird, wird noch einige Zeit vergehen. Doch mit komfortablen Aktivierungsmethoden soll die sogenannte virtuelle Karte auf dem Markt etabliert werden. Aktuell setzen die Hersteller bei neuen Geräte von Smartphones und Tablets verstärkt auf DualSIM-Geräte. Diese funktionieren sowohl mit herkömmlicher Plastik-SIM-Karte als auch mit e-SIM.

Die GSMA, der weltweite Industrieverband der Mobilfunkbetreiber, hat derweil bereits eine Prognose aufgestellt. Laut GSMA werden bis 2025 etwa ein Drittel der weltweit in Betrieb befindlichen Smartphones die e-SIM nutzen.

Die Nutzung einer embedded SIM ist denkbar einfach: Den Zugang zum Mobilfunknetz können Sie als sogenanntes Profil laden. Dadurch ermöglicht die virtuelle SIM-Karte einen schnellen, umbaufreien Wechsel von Mobilfunknummern. Außerdem ist sie besonders klein und somit platzsparend, was vor allem für Smartwatches wichtig ist.

Was halten Sie von der Weiterentwicklung der SIM-Karten? Hat Ihr Diensthandy vielleicht schon eine? Hinterlassen Sie Ihre Meinung gern in unseren Kommentaren. Oder ist Ihr Smartphone aktuell kaputt und Sie nutzen es gar nicht? Dann kommen Sie zu PC-SPEZIALIST und fragen nach der Smartphone-Reparatur.

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Verwendete Quellen: heise, telekom, chip

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2 Kommentare

  1. Bernhard Kraemer sagt:

    Bin ein ausgesprochener eSIM-Fan.
    Absurd finde ich die O2-Regelung:
    auf dem Internet-Portal werden die eSIM-Vorteile gepriesen – nur im dann erst mal ’ne Plastik-SIM zu verschicken; diese ist dann in einem sehr schlecht gemachten unständlichen und unzuverlässigen Prozess in eine eSIM zu tauschen.
    Richtig gut macht es AIRalo: für mobilen Internet-Zugang auf inzernationalen Reisen gibt es für viele Länder eine reine Daten-Karte NUR als eSIM – in wenigen Minuten eingerichtet.

    1. PC-SPEZIALIST-Team sagt:

      Hallo Bernhard!

      Danke für Ihr Feedback und das Teilen Ihrer Erfahrung mit der e-Sim! Sie haben recht, bei vielen Anbietern gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten!

      Viele Grüße
      Ihr PC-SPEZIALIST-Team