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Was ist die Cloud?
Author
Maren Keller, Mi, 10. Jan. 2024
in PC & Notebook

Was ist die Cloud?

Cloud-Definition und wofür benötigt man sie überhaupt?

Erstveröffentlicht am 22.08.2018

Cloud, Cloud-Computing und Speichern in der Cloud – ohne die Cloud geht scheinbar nichts mehr. Aber was bedeutet das? Was ist die Cloud genau? Gibt es eine kostenlose Cloud? Was ist eine Cloud-App? Und braucht jeder eine Cloud?

Fragen über Fragen, die wir beantworten, damit Sie bestens informiert sind.

Was ist die Cloud? Eine Definition

Der Begriff „Cloud“ stammt aus dem Englischen und bedeutet Wolke. Da Sie in einer Cloud Daten speichern können, wird auch gern von einer Datenwolke gesprochen. Bleibt die Frage, was hat die Cloud mit dem Computer zu tun?

Wenn jemand davon spricht, etwas in die Cloud zu laden, dann ist damit gemeint, dass derjenige ausgewählte Daten auf einem entfernten Server, bzw. in einem großen Rechenzentrum speichert. Dabei arbeiten mehrere Server zusammen.

Sollte einer ausfallen, hat das keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit der dort gespeicherten Daten. Sie können Ihre Daten von Ihrem Computer über das Internet auf den Server des Cloud-Anbieters hochladen und später vom selben oder einem anderen Gerät wieder abrufen.

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Egal, von welchem Gerät: Landen Daten in der Cloud, sind sie in Rechenzentren gespeichert. Bild. stock.adobe.com/Ton Forio

Vorteile der Cloud

Das Abrufen der in der Cloud gespeicherten Daten von einem oder unterschiedlichen Geräten ist vor allem nützlich, wenn Sie von mehreren Geräten auf Ihre Daten zugreifen möchten. Und genau dieser Vorteil ist es, den Firmen nutzen, wenn Sie Ihre Daten in der Cloud haben: Alle Mitarbeiter können von Ihren Arbeitsgeräten aus, egal, wo sie arbeiten, auf die Daten zugreifen. Außerdem hat die Nutzung einer Cloud einen entscheidenden Vorteil: Sie sparen Speicherplatz auf Ihren Geräten – und das ist besonders für Tablet und Smartphone von Vorteil.

Aber: Wer Cloud-Dienste nutzen möchte, sollte sich der damit verbundenen Gefahren und Risiken bewusst sein, da man private oder geschäftliche Daten in die Obhut eines Dritten gibt. Nicht verschweigen darf man deshalb, dass es auch bei der Cloud-Nutzung zu Sicherheitsvorfällen kommen kann, bei denen Daten entwendet oder verloren gehen können.

Das ist unter anderem beim Shadow-Datenklau und dem Missbrauch von Adobe Sign passiert. Mittlerweile ist es aber so, dass die meisten Cloud-Anbieter das Thema IT-Sicherheit sehr ernst nehmen und über Erfahrung im sicheren Betrieb von IT-Infrastrukturen verfügen.

Was ist die Cloud? Beispiel zur praktischen Nutzung

Sie sind soloselbstständig und haben zwei Orte, die Sie für Ihre Arbeit etwa zu gleichen Teilen nutzen. Aber nur an einem Ort steht Ihr Computer. Am zweiten Ort nutzen Sie lediglich Ihr Smartphone und Tablet bzw. einen Laptop, um zu arbeiten.

Natürlich müssen Sie auch mit Laptop, Tablet und Smartphone auf die Daten zugreifen, sie sich auf Ihrem Computer befinden. Damit das funktioniert, sollten Ihre Daten in einer Cloud gespeichert sein. Dann können Sie die Cloud nutzen, um von überall auf die Daten Zugriff zu haben.

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, dass Sie mit mehreren Personen an ein und demselben Dokument arbeiten möchten, beispielsweise, weil Sie für die nächste Familienfeier eine Präsentation für den Jubilar planen oder weil es in Ihrer Firma so üblich ist. Dann ist es ebenfalls sinnvoll, dieses Dokument in einer Cloud zu speichern und für alle, die mitarbeiten sollen, freizugeben.

Cloud-Computing | Was ist die Cloud? Bild: stock.adobe.com

Für eine effektive Zusammenarbeit an einem Dokument ist das Speichern in der Cloud unerlässlich. Bild: stock.adobe.com/ARAMYAN

Was ist die Cloud? Beispiele für Cloud-Dienste

Cloud-Dienste sind ebenso vielfältig, wie Cloud-Anbieter. Wir listen im folgenden einige Beispiele für Cloud-Dienste auf, die die Frage „Was ist die Cloud?“ noch weiter verdeutlichen:

  • Der Online-Speicher ist Speicherplatz, auf dem Dateien (zum Beispiel Text-Dokumente, Fotos etc.) online gespeichert werden. Der Zugriff auf den Speicher ist von verschiedenen Endgeräten aus möglich. Dateien können zudem mit anderen Personen geteilt werden, um mit diesen gemeinsam daran zu arbeiten. Oft werden Fotos von einem Smartphone in der Cloud gespeichert, um Speicherplatz auf dem Endgerät freizugeben oder Dateien zu sichern, falls das Smartphone mal verloren gehen sollte.
  • Ein weiteres Beispiel für eine Cloud ist ein E-Mail-Dienst, der meist auf Cloud Computing basiert. Hierbei stellt ein Anbieter eine E-Mail-Adresse, Speicherplatz und eine Möglichkeit zum Abrufen und Versenden der E-Mails bereit. Die E-Mails können mit verschiedenen Endgeräten dank installierter Apps verarbeitet werden. Bei geeigneter Konfiguration sind die verschiedenen Endgeräte synchronisiert, das heißt, dass wenn auf dem Smartphone eine E-Mail versendet wird, diese anschließend auch im „Versendet“-Ordner auf dem PC zu finden ist.
  • Viele Smartwatches/Fitnesstracker protokollieren Bewegungs-, Puls- und weitere Daten und synchronisieren diese (je nach Einstellung) mit Online-Diensten. Bei der Übertragung von sensitiven Daten, mit denen Bewegungsprofile oder Gesundheitsprognosen erstellt werden können, haben Anwenderinnen und Anwender ein erhöhtes Interesse, dass diese Daten vor Missbrauch geschützt sind.
  • Streaming-Plattformen bieten oft eine hohe Flexibilität, da verschiedene Endgeräte zum Konsumieren von Medien eingesetzt werden können. Bei den meisten Streaming-Anbietern werden die Dienste monatlich bezahlt und können monatlich gekündigt werden. Der Anbieter eines Streaming-Dienstes hat über die Analyse des jeweiligen Nutzerverhaltens die Möglichkeit, Auswertungen zu erstellen und so zielgerichtete Werbung einzublenden.
  • Ein großer Vorteil der Online-Textverarbeitungen sind die vielfältigen Möglichkeiten der Kollaboration. In der Regel können mehrere Personen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten und sich zum Beispiel währenddessen per Chat (oder einem anderen Medium) austauschen.

Vor allem der erste, zweite und letzte Punkt ist für Unternehmen und Betriebe von Bedeutung. Sie erleichtern die Kommunikation und Zusammenarbeit der Mitarbeiter immens.

Woher kommt die Cloud?

Die Ideen für die Cloud sind gar nicht mehr so jung, wie die meisten denken. Erste Ansätze gab es bereits in den 1950er-Jahren. Damals fehlten allerdings das technische Wissen und die technischen Möglichkeiten für das sogenannte Cloud-Computing.

Ende der 1990er-Jahre war es dann soweit: Software as a Service (SaaS) wurde möglich. Dabei betreibt ein Dienstleister eine Software, die Sie nutzen können, ohne die Software auf Ihrem Rechner installieren zu müssen. Sie mieten die Software lediglich, was den Vorteil hat, dass Sie sich nicht mehr um Lizenzen und Updates kümmern müssen. Das erledigt der IT-Dienstleister für Sie. Bestes Beispiel dafür: Office 365 von Microsoft.

Dank immer schnellerer Bandbreiten und besserer technischer Ausstattung gibt es heute immer mehr IT-Dienstleister, die sowohl Speicherplatz auf ihren Servern als auch Online-Dienstleistungen gegen Gebühr anbieten. Und für private Nutzer gibt es die kostenlose Cloud, unter anderem die iCloud (5GB) von Apple oder die Google-Foto-Cloud (15 MB).

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In der Cloud lassen sich mittlerweile nahezu alle Daten speichern, die Sie – egal ob privat oder betrieblich – in einem Rechenzentrum sichern möchten. Bild: stock.adobe.com/fgnopporn

Was ist die Cloud? Das Cloud-ABC

Rund um die Cloud und das Cloud-Computing gibt es zahlreiche Begriffe, die immer wieder auftauchen, aber längst nicht jedem in Bedeutung klar sind. Deshalb haben wir für Sie ein Cloud-ABC zusammengestellt, sodass Sie auf die Frage „Was ist die Cloud?“ sicher antworten können:

  • Business Cloud ist eine Cloud, die sich an Unternehmen richtet.
  • Cloud Computing beschreibt das Zusammenspiel mehrerer Server, die den Speicherplatz in der Cloud bereitstellen.
  • Community Cloud ist eine Cloud als lokales Gemeinschaftsprojekt, bei dem sich ein definierter Kreis zusammenschließt und die Kosten unter sich aufteilt.
  • Die Hybrid Cloud beschreibt eine Kombination aus der Private Cloud und Public Cloud, je nach dem individuellen Bedarf.
  • Infrastructure as a Service (IaaS) ist eine Cloud-Dienstleistung, bei der Ihnen Server zur Verfügung gestellt werden, die Sie selbst in eigene virtuelle Rechnerverbünde aufteilen. Für die Auswahl jeglicher Software sind Sie selbst verantwortlich.
  • Multi-Cloud basiert auf dem Gedanken der Hybrid-Cloud und verknüpft mehrere Cloud-Angebote miteinander.
  • Das NIST (National Institute of Standards and Technology, USA) ist ein US-amerikanisches Institut, das die Cloud-Definition entwickelt hat.
  • Bei Platform as a Service (PaaS) erhalten Sie Zugriff auf eine bestehende Softwareumgebung, in der Sie eigene Software ausführen können.
  • Die Private Cloud ist eine eigene Cloud, die sowohl unternehmensintern als auch privat sein kann, wenn Sie einen kleinen Cloud-Server bei sich zuhause haben.
  • Public Cloud ist das Gegenteil: Eine Cloud, die für alle öffentlich zugänglich ist.
  • Software as a Service (SaaS) wird auch als Software on Demand bezeichnet. Sie nutzen die Software, die auf den Servern läuft, haben aber selbst kaum Einfluss auf die Software.

Sie merken schon, die eine Cloud gibt es nicht. Grundsätzlich lässt sich die Frage „Was ist die Cloud?“ wie in der Definition oben beschrieben beantworten, aber welche Cloud-Form für Ihren Betrieb geeignet ist, hängt von Ihren Unternehmensanforderungen ab. Wichtig: Aufgrund der strengen Datenschutz-Regelungen durch die DSGVO sollten Sie eine Cloud bevorzugen, die in Europa, noch besser Deutschland, Ihr Rechenzentrum hat.

Sind Daten in der Cloud sicher?

Fragen, die alle beschäftigen, wenn sie Ihre persönlichen oder betrieblichen Daten aus der Hand geben und in der Cloud speichern, sind folgende: „Sind die Daten in der Cloud auch sicher?“, „Können Fremde auf sensible Daten in der Cloud zugreifen?“ und „Wer garantiert, dass beispielsweise Geheimdienste keinen Zugriff auf die Daten haben?“

Großen Cloud-Speicher-Anbietern wie beispielsweise Dropbox, Onedrive, Google Drive, iCloud & Co., stehen zahlreiche Server zur Verfügung. Und sie beherbergen die Dateien von Millionen von Nutzern. Wie können Sie sicher sein, dass Ihre Daten nicht von Unbefugten eingesehen werden? Wie können Sie den Zugriff von Geheimdiensten auf Ihre Dokumente verhindern, wenn Sie keine Kontrolle über die Server haben?

Die Antwort auf diese Fragen ist so kurz wie simpel: Leider (fast) gar nicht. Sie müssen den Anbietern vertrauen, auch wenn das bei Anbietern, die ihre Server in den USA stehen haben, nicht immer ganz einfach ist.

Was ist die Cloud? | Cloud-Computing | PC-SPEZIALIST

Bei Servern und Rechenzentren in Deutschland gelten hohe Datenschutzbestimmungen, in den USA ist das anders, dort haben die Behörden im Verdachtsfall Zugriff auf gespeicherte Daten. Bild: stock.adobe.com/olly

Die Cloud und der Patriot Act

In den USA gibt es den sogenannten Patriot Act, das Heimatschutzgesetz. Es besagt, dass US-Unternehmen amerikanischen Behörden im Verdachtsfall Zugriff auf die Rechenzentren gewähren müssen. Im Klartext heißt das, dass der US-Geheimdienst die in der Cloud gespeicherten Dateien durchsuchen könnte. Verschärft wird das Ganze durch den Cloud-Act.

Europäische oder deutsche Anbieter bieten da deutlich mehr Sicherheit. Allerdings nur, wenn sie keine Wirtschaftsbeziehungen mit den USA pflegen. Tun sie das aber, müssen sie sich dem Patriot Act unterwerfen. Zum Beispiel die Deutsche Telekom: Ihr gehört in den USA unter anderem die Mobilfunktochter T-Mobile USA. Im Zweifelsfall muss die Deutsche Telekom den US-Behörden den Datenzugriff gewähren.

Viele ausländische Cloud-Betreiber erfüllen deutsche Sicherheitsanforderungen nicht. Das hat eine Untersuchung des Fraunhofer SIT und der Uni Darmstadt ergeben. Einen möglichen Schutz Ihrer Daten bietet die Verschlüsselung. Wie Sie Ihre Daten für die Cloud sicher verschlüsseln, beschreibt Jenny Scheiba in dem Artikel Cloud Computing ausführlich. Sollten Sie sich mit deutschen Cloud-Anbietern sicherer fühlen, finden Sie Alternativen zu ausländischen Anbietern im Lösungskatalog der Initiative Cloud Services made in Germany.

Warum ist die Cloud so beliebt?

Trotz aller Zweifel erfreut sich die Cloud großer Beliebtheit. Warum? Weil sie einfach praktisch ist!

Beachtet der Cloud-Anbieter die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise die Zwei-Faktor-Authentifizierung, können Ihre Daten im Normalfall nicht verloren gehen. Tun auch Sie Ihr bestes, wie beispielsweise das Vermeiden von öffentlichen WLAN-Hotspots, um sensible Daten aufzurufen, die Verwendung von sicheren Passwörtern und das regelmäßige Erstellen von Backups, müssen Sie nur noch dem Anbieter vertrauen. Dennoch sollte Ihnen stets bewusst sein, dass ein Hackerangriff auf einen Cloud-Anbieter für den cyberkriminellen Angreifer ein lohnendes Ziel ist, da er auf einen Schlag eine Unmenge an Daten erbeuten kann.

Allerdings: kaputte Festplatten, verloren gegangene USB-Sticks und fehlerhafte Dateien verlieren ihren Schrecken, wenn Sie die Daten zusätzlich in der Cloud speichern. Dafür spricht auch die 3-2-1-Backup-Strategie. Ihr PC-SPEZIALIST in der Nähe unterstützt Sie gern dabei, eine Cloud für Sie einzurichten und Daten zu sichern.

Cloud | Serverraum | Rechenzentrum. Bild. stock.adobe.com/frender

Speichern Sie Ihre Daten in der Cloud, befinden sich die Daten in riesigen Rechenzentren. Bild: stock.adobe.com/frender

Welcher Cloud-Anbieter ist der richtige?

Sie haben sich für die Speicherung Ihrer Daten in einer Cloud entschieden? Dann brauchen Sie jetzt nur noch einen Cloud-Anbieter, der zu Ihren Ansprüchen passt. Die Wahl des Cloud-Anbieters will dabei wohlüberlegt sein.

Manche Anbieter stellen Ihnen die Cloud kostenlos zur Verfügung. Dann haben Sie häufig aber nur einen geringen Speicherplatz, den Sie aber oftmals gegen einen monatlichen oder jährlichen Betrag erweitern können. Allerdings darf der Preis nicht das einzige Kriterium sein.

Im Vordergrund sollten die Sicherheit Ihrer Daten und der Schutz Ihrer Privatsphäre stehen. Anbieter, die ihre Server im Ausland haben, unterliegen nicht dem deutschen Datenschutz-Richtlinien – ganz im Gegensatz zu Cloud-Anbietern mit Servern in Deutschland, bei denen Ihre Daten unter anderem SSL-verschlüsselt und so gegen Zugriffe von außen geschützt sind.

Sie haben Fragen zum Thema Cloud? Wenden Sie sich gern an Ihren Technik-Experten von PC-SPEZIALIST vor Ort und lassen Sie sich beraten. Sie benötigen anderweitige Hilfe zum Thema Computer, IT oder IT-Sicherheit? Wir helfen Ihnen gern, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

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Quellen: BSI, NIST, Fraunhofer, BSI, Pexels/Andrea Piacquadioa (Headerbild)

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