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WhatsApp-Nutzungsbedingungen

WhatsApp-Nutzungsbedingungen

WhatsApp gibt Daten weiter – trotz DSGVO

Ab heute gilt in Europa die europäische Datenschutzgrundverordnung – kurz DSGVO. Doch obwohl sie Nutzerdaten besser schützen soll, gibt WhatsApp plötzlich massenhaft Daten an Facebook weiter. Wie kann das sein? Und welche Rolle spielen die WhatsApp-Nutzungsbedingungen dabei?

Sollte die EU-Datenschutzverordnung sowas nicht eigentlich verhindern? Wir klären die Details dazu.

WhatsApp-Nutzungsbedingungen – schon wieder Ärger

WhatsApp, Facebook und die Frage nach der Datenweitergabe – es ist eine nicht enden wollende Geschichte. Seit 2014 gehört WhatsApp zu Facebook; damals hieß es noch, der Abgleich der Nutzerdaten beider Dienste sei nicht möglich.

Knapp zwei Jahre später kam die erste einschneidende Änderung der WhatsApp-Nutzungsbedingungen. WhatsApp konnte seitdem Informationen mit Facebook teilen – zunächst jedoch nur außerhalb Deutschlands, da deutsche Datenschützer der Datenweitergabe einen Riegel vorschoben.

Nun kommt jedoch die nächste Wende in puncto WhatsApp-Datenschutz: Auch deutsche WhatsApp-Nutzerdaten können nun mit Facebook geteilt werden. Der Grund dafür: die DSGVO.

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Die neuen WhatsApp-Nutzungsbedingungen machen es möglich: Künftig gibt WhatsApp Nutzerdaten an Facebook weiter. (Bild: pixabay.com/geralt)

WhatsApp-Nutzungsbedingungen und Datenschutz

Eine der wichtigsten Änderungen durch die neue EU-Datenschutzgrundverordnung ist die Möglichkeit, bei Unternehmen die über den Nutzer gespeicherten Daten einzusehen. Das heißt, ihr könnt nun auch bei WhatsApp genau sehen, welche Daten der Messenger-Dienst über euch gespeichert hat. Lest dazu auch unseren Blogpost WhatsApp-Datenschutz: WhatsApp legt Nutzerdaten offen.

Generell hat der Messenger-Dienst die WhatsApp-Nutzungsbedingungen im Zuge der Umsetzung der DSGVO angepasst und prüft nun auch das Alter der Nutzer. Ist damit also alles im Lot? Nicht ganz. Seit kurzem steht nämlich in den FAQ von WhatsApp, welche Daten der Messenger-Dienst aktuell an Facebook weitergibt.

Dazu gehören:

  • „die Telefonnummer, die die du bei der Registrierung für WhatsApp verifiziert hast,
  • Geräteinformationen wie Gerätekennung, Betriebssystem, App-Version, Plattforminformationen, etc.,
  • Nutzungsinformationen, z.B. wann du WhatsApp zum letzten Mal genutzt hast, wann du deinen Account registriert hast, sowie die Art und Häufigkeit deiner Nutzung von Features.“

Darum gibt WhatsApp die Daten weiter

Warum legt der Messenger-Dienst in den WhatsApp-Nutzungsbedingungen überhaupt fest, dass Daten an Facebook weitergegeben werden? Auch darauf geben die FAQ Antwort. So soll die Datenweitergabe an Facebook helfen, die „WhatsApp Leistungen in den Bereichen Infrastruktur, Technologie und Systeme“ zu verbessern. Außerdem soll so für mehr Sicherheit und eine bessere Nutzererfahrung gesorgt werden.

Tatsächlich erlaubt die Datenweitergabe an Facebook aber auch personalisierte Werbung, auch wenn die derzeit (so die WhatsApp-FAQ) noch nicht genutzt wird. Angesichts der aktuellen Gerüchte zur Einführung von WhatsApp-Werbung dürfte das aber kein unerheblicher Grund sein, die Datenweitergabe in den WhatsApp-Nutzungsbedingungen zu verankern. Mehr Informationen zu der Datenweitergabe hat t3n-Redakteur Andreas Floemer zusammengefasst.

Datenweitergabe an Facebook trotz DSGVO

Gibt es also künftig Probleme mit dem WhatsApp-Datenschutz? Nicht unbedingt. Grundsätzlich sind die WhatsApp-Nutzungsbedingungen wohl erstmal DSGVO-konform, auch wenn die Rechtslage hier noch nicht endgültig geklärt ist. Ironischerweise sorgt das Inkrafttreten der EU-Datenschutzverordnung erst dafür, dass WhatsApp Nutzerdaten überhaupt an Facebook weitergeben kann.

Der Beschluss des Oberlandesgericht Hamburg aus dem Jahr 2016, der bisher verhinderte, das WhatsApp Nutzerdaten deutscher User an Facebook weitergegeben kann, ist durch die DSGVO nicht mehr durchsetzbar. Da durch die neue EU-Datenschutzrichtlinie künftig Irland für solche Entscheidungen zuständig ist, haben WhatsApp und Facebook beim Datenaustausch nun freie Bahn – obwohl die DSGVO für einen besseren Schutz der Nutzerdaten sorgen soll. Das alarmiert nicht nur Datenschützer sondern auch viele WhatsApp-Nutzer.

Erfahrt mehr: DSGVO für Privatpersonen

WhatsApp-Nutzungsbedingungen: Datenweitergabe verhindern

Sicherlich eine der wichtigsten Fragen angesichts dieser Meldung ist nun: Lässt sich die Datenweitergabe an Facebook verhindern? Bisher genügte es beispielsweise, in den WhatsApp-Einstellungen den Haken bei „Meine Account-Info teilen“ zu entfernen. Darüber haben wir etwa im Blogpost WhatsApp-Datenweitergabe an Facebook verhindern berichtet.

Leider hilft das in diesem Fall nichts mehr. Wenn ihr nicht wollt, dass WhatsApp dank der neuen WhatsApp-Nutzungsbedingungen an Facebook weitergibt, bleibt euch nur eins: den WhatsApp-Account löschen. Nur wenn ihr künftig auf die Nutzung des Messenger-Dienstes verzichtet, bleibt ihr vor der Datenweitergabe an Facebook verschont.

Immerhin gibt es aber zahlreiche WhatsApp-Alternativen, die wir euch in unserem Ratgeber vorgestellt haben. Solltet ihr Hilfe bei der Installation-/De-Installation von Apps wie WhatsApp oder der Einrichtung eures Smartphones benötigen, kommt zu PC-SPEZIALIST vor Ort und lasst euch beraten.

Jetzt seid ihr gefragt: Werdet ihr WhatsApp trotz der Datenweitergabe an Facebook weiter nutzen oder löscht ihr die App nun von eurem Smartphone und wechselt zu einer der WhatsApp-Alternativen? Lasst es uns in unseren Kommentaren wissen.

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2 Kommentare

  1. Fallnbügl eduard sagt:

    Ich kann mein Handy nicht mehr aufladen weil ich gleichzeitig irgendwelche Dienste annehmen soll.

    1. PC-SPEZIALIST-Team sagt:

      Hallo Fallnbügl eduard!

      Wieso Ihr Handy aufgrund zu akzeptierenden Diensten nicht auflädt, können wir uns leider ebenfalls nicht erklären. Handelt es sich bei den besagten Diensten denn um welche, die im Betriebssystem verankert sind wie zum Beispiel um Systemupdates? Oder sind es externe Dienste wie beispielsweise WhatsApp?
      Wir empfehlen Ihnen, einen PC-SPEZIALIST bei Ihnen in der Nähe zu kontaktieren und Ihr Handy untersuchen zu lassen. Dieser kann kompetent beurteilen, ob das Ausführen der Dienste wirklich notwendig ist und onb diese überhaupt legitim sind. Möglicherweise handelt es sich bei ihnen nämlich auch um Viren oder andere Malware. Eigentlich sollte es nämlich nicht passieren, dass irgendwelche Dienste Ihr Handy vom Aufladen abhalten.
      Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen.

      Viele Grüße
      Ihr PC-SPEZIALIST-Team