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Medienkompetenz für Kinder
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Maren Keller, Mo, 17. Jan. 2022
in Smartphone & Tablet

Medienkompetenz für Kinder

Digitale Kompetenz von Kindern durch App stärken

Wie wichtig die Medienkompetenz ihrer Kinder ist, sehen Eltern spätestens dann, wenn der Nachwuchs in eine Abofalle tappt oder Opfer von Cybermobbing wird. Damit es dazu gar nicht erst kommt, gibt es eine neue App.

Diese App will die Medienkompetenz von Kindern stärken. Auf spielerische Art und Weise. Wir stellen die Anwendung vor.

Idealwelt versus Realität

Die Idealwelt, in der Kinder möglichst aufwachsen sollen, sieht wohl in etwa so aus: gemeinsame Mahlzeiten, Holzspielzeug, Eltern mit viel Zeit und vor allem: draußen toben, auf Bäume klettern, aufgeschlagene Knie haben… Fernsehen, Handy und Tablet verwünschen viele Eltern.

Allerdings – und das vergessen Erziehungsberechtigte gern – spiegeln Kinder das Verhalten ihrer Eltern. Und daddeln die viel am Handy oder sitzen stundenlang vorm Computer, dann ahmen Kinder dieses Verhalten zwangsläufig einfach nach. Sie kennen es ja nicht anders.

Ohne Zweifel – Medien nehmen einen immer größeren Raum in unserem Leben ein. Fast nichts geht mehr ohne Handy oder Tablet. Viele Arbeitsplätze setzen Computerkenntnisse voraus und so ist es kein Wunder, dass auch die Kleinsten schon früh mit der digitalen Welt in Kontakt kommen. Sie wachsen selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Und in Maßen ist das auch alles andere als schlecht. Das gilt vor allem, wenn die notwendige Medienkompetenz erlernt wurde.

Medienkompetenz: Kleines Mädchen mit Smartphone kniet vor Blumenbeet, um zu fotografieren. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema

Schon früh kommen Kinder mit digitalen Medien in Berührung. Gut, wenn Sie die nötige Medienkompetenz haben. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema

Medienkompetenz schützt vor Internetgefahren

Allerdings sollten Eltern darauf achten, dass die Dauer der Mediennutzung nicht überhand nimmt, da sonst die Kindergesundheit Schaden nehmen kann. Ebenso wichtig ist, dass Eltern wissen, was ihre Kinder an PC und Handy tun und die Gefahren des Internets nicht verkennen.

Zum Glück gibt es gute Kinderschutzsoftware, die den Nachwuchs vor den Gefahren bewahrt. Und das Eins-für-Alles-Paket von PC-SPEZIALIST enthält auf Wunsch einen Webfilter, der unerwünschte und jugendgefährdende Inhalte sperrt.

Aktive Unterstützung finden Eltern zudem bei den Initiativen „Schau hin“ und „Gutes Aufwachsen mit Medien“.  Dort finden sich hilfreiche Informationen zur Medienerziehung und -nutzung rund um Computer, Tablet und Co. Auch beim zuständigen Bundesministerium finden sich Angebote.

Eines sollte nämlich klar sein: Spätestens in der weiterführenden Schule, wenn nicht sogar schon früher, ist die Zeit gekommen, in der Kinder ein Handy oder andere internetfähige Geräte bei sich haben. Und es ist gut und wichtig, wenn die Kinder dann schon ein wenig Medienkompetenz besitzen.

Was ist Medienkompetenz?

Was genau versteht man unter Medienkompetenz? Laut Gablers Wirtschaftslexikon handelt es sich dabei um „die Fähigkeit, sowohl die verschiedenen Medienkanäle als auch deren Inhalte kompetent und vor allem kritisch zu nutzen sowie mit und in diesen Kanälen zu agieren.“ Dabei wird die Medienkompetenz von vier Dimensionen beschrieben:

  • Sachkompetenz stellt das Wissen über die Medien und ihre Vielfalt dar. Es gibt Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen, Radio und Online-Angebote. Zum Sachwissen gehört auch, dass man die Medien einordnen kann, ihre Seriosität und Vertrauenswürdigkeit, aber auch das Manipulationsrisiko einschätzen kann.
  • Rezeptionskompetenz ist die Fähigkeit, Medien kritisch zu nutzen und die Informationen aus verschiedenen Quellen zu bewerten. Ziel muss es sein, zu erkennen, ob Nachrichten neutral sind. Ein kritischer Nutzer versucht beispielsweise zu erkennen, wenn Nachrichten nur dazu dienen, das eigene Unternehmen positiv darzustellen.
  • Partizipationskompetenz beschreibt die Fähigkeit, Inhalte für Medien eigenständig zu gestalten und geht natürlich weit darüber hinaus, einen Beitrag auf Facebook, YouTube und Co. zu liken. Hier geht es zum einen darum, dass man Beiträge mit eigene Meinung kommentiert, Leserbriefe an die Zeitung schickt oder eigene Inhalte, online etwa für TikTok oder offline für die Schülerzeitung selbst erstellt.
  • Selbstreflexionskompetenz ist die Fähigkeit, das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren. Hier gilt es, folgende Fragen zu stellen: Wie viel Zeit verbringe ich mit Medien, wie nutze ich sie und welche Auswirkungen hat der Medienkonsum auf mein Leben. Dabei sollte man nicht vergessen, dass das Internet nichts vergisst! Googelt ein potenzieller Arbeitgeber den Bewerbernamen oder findet ein Vermieter wilde Partys von einem Wohnungsbewerber, können solche Inhalte Karrieren verhindern und zu Absagen führen.

Alle vier Kompetenzen zusammen bilden laut Wirtschaftslexikon die Medienkompetenz. Klar, dass Kinder nicht über alle Kompetenzen verfügen können, aber sie müssen sie erlernen.

Medienkompetenz: Junge im roten Pulli mit Kopfhörern vorm Laptop. Bild: Unsplash/Compare Fibre

Die Corona-Pandemie hat auch die Jüngsten von jetzt auf gleich digitalisiert. Gut, wenn Medienkompetenz aufgebaut wird. Bild: Unsplash/Ccompare Fibre

Medienkompetenz-App für Schulkinder

Damit Kinder und vor allem Schüler, die dank der Corona-Pandemie noch früher digital lernen müssen und auch mehr digital spielen, ein gewisses Maß an Medienkompetenz erlernen, gibt es eine neue App, die dabei helfen soll. Altbekannt und vielgenutzt dürfte die Anton-Lern-App sein, die für Schüler der Klassen 1 bis 10 konzipiert wurde.

Die neue App trägt den Namen „Wo ist Goldi?“ und ist für Kinder zwischen acht und zehn Jahre gedacht. Mit der Spiele-App sollen Kinder spielerisch den sicheren Umgang mit digitalen Medien erlernen. Herausgegeben hat sie die bayrische Staatsregierung, erhältlich ist sie sowohl für Android-Geräte als auch für Apples iPads.

Die App enthält neben dem spannenden Spiel für Kinder einen Elternbereich. Dort erhalten Eltern einen kurzen Überblick über die Handlung und die Lernziele der Kapitel. Außerdem sind ergänzende Hinweise angegeben. Sie beinhalten weiterführende Angeboten zum Thema digitale Medienkompetenz.

Worum geht es in der App?

Die App „Wo ist Goldi?“ will Medienkompetenz vermitteln. Sie spielt in einer Schule, in der Gefahren aus der digitalen Welt Unruhe stiften und für Chaos sorgen. Mit diesen Gefahren müssen die App-Nutzer umgehen. Dabei lernen Sie, wie sie mit Cybermobbing umgehen sollen oder Fake News erkennen. Die Lerninhalte sind dabei in eine spannende Spielhandlung integriert.

Dabei schlüpfen die App-Nutzer in eine von fünf verschiedenen Figuren und erlebt mit dieser Figur spannende und lehrreiche Abenteuer – immer auf der Suche nach dem verschwundenen Goldfisch Goldi. Mini-Games müssen dabei genauso gelöst werden wie  spannende Rätsel, Konflikte und Probleme – und das gemeinsam mit anderen. So werden auch soziale Kompetenzen geschult und fast nebenbei lernen die Kinder die Grundlagen für den richtigen Umgang mit dem Internet – vom sicheren Passwort bis zum fairen Verhalten in sozialen Medien.

Die App kann ohne Internetverbindung gespielt werden und Spielstände werden ausschließlich lokal auf dem Gerät gespeichert. Die Entwicklung der App fand in Zusammenarbeit mit dem JFF- Institut für Medienpädagogik statt und wurde mit Kindern getestet und weiterentwickelt.

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Weiterführende Links: stmd.bayern, Wirtschaftslexikon, Google Play Store, Apple App Store

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1 Kommentar

  1. Vera sagt:

    Sehr interessant… Die App hör sich nett an!