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Mod, Mods & Modding
Author
Robin Laufenburg, Mi, 9. Nov. 2022
in IT-Sicherheit

Mod, Mods & Modding

Was Sie über Programm-Modifikationen wissen sollten

Bei einer Mod handelt es sich um die Modifiktation eines Programms. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Spiele-Szene und wird auch heute vor allem in diesem Zusammenhang benutzt. Aber immer mehr andere Anwendungen werden auch modifiziert und mit Anwendungserweiterungen ausgestattet.

Erfahren Sie hier, was Modding ist, welche Mods es gibt und was ihre Gefahren sind.

Was ist eine Mod, was ist Modding?

Beim Begriff „Mod“ handelt es sich um eine Abkürzung von Modifikation. Als Mods bezeichnet man Erweiterungen oder Veränderungen eines Programms. Im Gegensatz zu Addons, die üblicherweise von Entwicklerteams oder den Programmherstellern selbst herausgebracht werden, werden Mods von privaten Hobbyentwicklern, sogenannten Moddern, erstellt und der Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Üblicherweise sind Mods deshalb kostenlos.

Man bezeichnet den Prozess der Mod-Herstellung auch als Modding. Häufig schließen sich mehrere Modder für die Entwicklung von Software zusammen. Die meisten Mods werden für Programme entwickelt, die offiziell nicht weiterentwickelt werden. Bei Mods kann es sich in diesem Sinne um inoffizielle Patches, mit denen technische oder grafische Fehler behoben werden, oder um inoffizielle benutzerdefinierte Sicherheitspatches von nicht weiterentwickelten Programmen handeln. Mods können aber auch die Funktionalität von Programmen erweitern.

Modding

Mithilfe von Modding können User Fehler in Programmen beheben, die Funktionalität erweitern oder aber auch neue Elemente hinzufügen. Bild: Pexels/@thisisengineering

Bekannt und beliebt: Spiele-Mods

Bei den ersten Mods handelte es sich um Spiele-Mods. Auch heute denken die meisten Personen, wenn sie von Mods hören oder lesen, wohl immer noch an Computerspiele. Seien es Mods für Die Sims, Minecraft-Mods, Grand-Theft-Auto-/GTA-Mods oder Mods für die Elder-Scrolls-Spielereihe, viele der beliebten Spiele erfreuen sich an zahlreichen Modifikationen, mit denen sie kontinuierlich erweitert werden. Viele Computerspielhersteller geben ihren Usern dabei durch offene Schnittstellen oder sogar durch sogenannte Spiele-Engines die Möglichkeit, ihre Spiele zu modifizieren. Modder, die im Spielebereich tätig sind, werden häufig von den Spieleherstellern unterstützt, weil sie entsprechende Games kostenfrei weiterentwickeln und damit deutlich aufwerten.

Benutzerstellte Erweiterungen von Spielen werden im Internet häufig zum Download angeboten. Mods können lediglich grafische Anpassungen sein, sie können das Spiel um Figuren, Objekte, Karten oder Kartenbereiche erweitern oder das Spiel sogar in den Grundzügen verändern, sodass es quasi  ein neues Game wird. Aber Mods können auch Bugs, die sich im Spiel finden, beheben.

Modifizierte App: App-Mod

Benutzererstellte Erweiterungen von Anwendungen haben heute auch ihren Weg in den mobilen Bereich gefunden. Leider wurden einige der frühesten und bis heute bekanntesten App-Mods von Cyberkriminellen erstellt, um Smartphones mit Spyware, Adware & Co. zu infiltrieren. Auch finden sich in vielen benutzererstellten Anwendungserweiterungen schwerwiegende Sicherheitslücken. Häufig reagieren Mods nämlich nicht oder nicht direkt auf bekanntgewordene Sicherheitslücken und updaten Ihre Programmerweiterungen nicht rechtzeitig.

Besonders beliebt ist im mobilen Bereich das sogenannte WhatsApp-Modding, das von WhatsApp-Mutterkonzern Meta jedoch gar nicht gern gesehen wird. Zurecht: Denn durch die Installation von WhatsApp-Mods können schwerwiegende Sicherheitslücken entstehen oder Sicherheitspatches, die bestehende Schwachstellen beseitigen, können nicht rechtzeitig ausgespielt werden. Der heute beliebteste Messenger WhatsApp wird immerhin in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

App-Mods

Heute erfreuen sich besonders modifizierte Apps, sogenannte App-Mods, großer Beliebtheit. Bild: Pexels/@tim-douglas

Mod-Stores wie APKPure

Da die meisten App-Mods nicht von Herstellern freigegeben werden und sich in ihnen leider auch häufig Schadecodes befinden, findet man die entsprechenden Anwendungserweiterungen nicht in offiziellen App-Stores wie dem Google Play Store. Für nicht autorisierten Mods gibt es deswegen inoffizielle APK-Stores wie beispielsweise APKPure. Die für Android kompatible Play-Store-Alternative verbreitete in jüngster Vergangenheit aber bereits bei mit so ziemlich allen Downloads Trojaner und gilt damit als hochgradig unseriös. Auch agiert APKPure illegal, denn eine Lizenzvereinbarung mit den jeweiligen Herstellern der Grundanwendungen wurde nicht geschlossen.

Programm-Modifikationen werden als APK-Dateien illegal zum kostenlosen Download über Filesharing-Seiten angeboten. Übrigens sind sogenannte APK-Dateien komprimierte Pakete. Mit ihnen können Sie App-Mods direkt auf Android-Smartphones installieren, ohne den offiziellen App-Shop Google Play oder andere legitime App-Stores aufzusuchen.

Gefahren von Mods

Modding bezeichnet traditionell das Modifizieren von Spielen und Unterhaltungsprogrammen. Aber es werden heute auch immer mehr Anwendungen anderer Art modifiziert. Leider sind die meisten modifizierten Apps fragwürdig und werden in den meisten Fällen gegen den Willen der Hersteller erstellt. Sie sollten die Finger von Mods lassen, dessen Urheber Sie nicht kennen und die nicht von den Programmherstellern verifiziert wurden. Legitime App-Stores bieten in der Regel nur geprüfte Modifikationen an, die genutzt werden können.

Leider setzen Kriminelle heute gern darauf, legitim wirkende Programmmodifikationen zur Verfügung zu stellen und über diese dann Fremdsysteme zu infiltrieren. In Mods können leider gefährliche Schadcodes versteckt sein, mit denen Kriminelle Ihre Systeme ausspionieren, Dateien auf Ihr System schmuggeln oder Daten von Ihren Systemen klauen. Wir empfehlen, dass Sie Programmerweiterungen, die Sie installieren möchten, immer zuerst von PC-SPEZIALIST beleuchten lassen.

Gefahren der Mod

Leider ist nicht jede Mod gutartig und stellt auch schnell eine erhebliche Gefahr für Ihr System dar. Bild: Pexels/@hiteshchoudhary

Legitime Programm-Modifikationen

Natürlich gibt es auch legitime Modifikationen von Arbeitsprogrammen wie Branchenlösungen, die in der Regel in Absprache mit den Herstellern und dadurch komplett legal modifiziert werden. Meistens stehen sogenannte Schnittstellen im Vordergrund, mit dem Datensätze von einem Programm in ein anderes integriert werden können. Auch benutzererstellte Patches und vor allem Sicherheitspatches werden bei nicht weiterentwickelten Programmen häufig als Modifikationen zur Verfügung gestellt.

Natürlich sollten Sie bei jeder Mod besonders auf die IT-Sicherheit achten und sicherstellen, dass sich in den Programmerweiterungen keine Sicherheitslücken oder andere Schwachstellen befinden. Falls Sie professionelle Unterstützung bei der Prüfung Ihrer Anwendungen und Anwendungserweiterungen benötigen, kontaktieren Sie PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe und lassen Sie Ihre IT kompetent prüfen.

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