Network-as-a-Service (NaaS)

Gerade für Firmen bietet es sich oftmals an, Teile der IT-Infrastruktur in Form von IT-Services an IT-Dienstleister auszugliedern. Immer beliebter wird derzeit Network-as-a-Service.

Was das genau bedeutet und warum NaaS für Unternehmen sinnvoll ist, erfahren Sie bei uns.

Was ist Network-as-a-Service?

Network-as-a-Service, auch NaaS oder Netzwerk-Service, beschreibt die Auslagerung der Infrastruktur-Planung und -Beschaffung sowie die Fernverwaltung eines Netzwerks. Allerdings ist die Definition nicht ganz eindeutig. Zuweilen bleibt unklar, ob es sich bei NaaS um die Beschaffung von Netzwerk-Equipment auf Abo-Basis handelt, um eine andere Art handelt, einen Managed Service zu beschreiben, oder um Netzwerkkonnektivität, Ausfallsicherheit, Security und Skalierbarkeit in einer Multi-Cloud-Welt.

IDC-Analyst Brandon Butler, bezeichnet Network-as-a-Service als ein Cloud-fähiges, nutzungsbasiertes Verbrauchsmodell. Es kann kabelgebundene und drahtlose LANs, WANs und VPNs sowie Zweigstellen, Rechenzentren, Edge-, Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Umgebungen bieten. Außerdem befähigt NaaS IT-Teams dazu, einfacher zu skalieren, neue Services schneller bereitzustellen und das Verhältnis zwischen Investitions- und Betriebskosten zu optimieren.

Grundsätzlich gilt: Externe Anbieter stellen Network-as-a-Service in Form von Netzwerkinfrastruktur und Netzwerkservices als Dienstleistung bereit. Die Leistungen werden nutzungsbasiert oder als Abomodell abgerechnet. NaaS gibt es in vielen Ausprägungen und wird in Anlehnung an die Cloud-Computing-Servicemodelle IaaS, SaaS und PaaS auch über die Cloud und das öffentliche Internet zur Verfügung gestellt.

Network-as-a-Service wird immer beliebter – aus gutem Grund. Bild: Unsplash/Matthieu Joannon

Vorteile von Network-as-a-Service

Während Network-as-a-Service also von einem Dienstleister angeboten wird und Unternehmen viele Vorteile bietet, gibt es auch Service-Angebote, die alles andere als positiv sind. Genannt seien an dieser Stelle Cybercrime-as-a-Service und Ransomware-as-a-Service – Dienstleistungen aus dem Darknet, die großen Schaden anrichten und bei Kriminellen immer beliebter werden.

Die Vorteile von NaaS liegen dagegen auf der Hand:

• Cloud-Dienste bieten Flexibilität, da Änderungen am Netzwerk über Software und nicht über Hardware vorgenommen werden.
• Cloudbasierte Dienste sind besser skalierbar als herkömmliche, hardwarebasierte Dienste. NaaS-Kunden können mehr Kapazität von einem Anbieter erwerben, anstatt mehr Hardware kaufen zu müssen.
• Je nachdem, wie das cloudbasierte Netzwerk konfiguriert ist, können Nutzer von überall mit jedem Gerät darauf zugreifen, ohne ein VPN zu verwenden. Der Nutzer benötigt nur eine Internetverbindung und seine Anmeldedaten.
• Der Cloud-Anbieter wartet das Netzwerk und verwaltet Software- und Hardware-Upgrades.
• NaaS ermöglicht, dass ein einziger Provider Netzwerkdienste und Sicherheitsservices anbieten kann. Eine engere Integration zwischen dem Netzwerk und der Netzwerksicherheit ist die Folge.
• Je nach Anbieter sparen Sie Kosten ein, denn Sie müssen keine Hardware kaufen und warten und der Provider verfügt bereits über die Server, die er für die Bereitstellung des Dienstes benötigt.

Das hört sich gut an, aber es gibt natürlich auch Herausforderungen, die mit der Fernverwaltung einer IT-Infrastruktur in Form von NaaS einhergehen.

Herausforderungen von NaaS

Welchen Herausforderungen gibt es für Anbieter von Network-as-a-Service? Drei Fragen gilt es klären, damit das NaaS reibungslos funktioniert:

• Ist die Infrastruktur des NaaS-Anbieters mit den Systemen der Kunden kompatibel oder sind beim Kunden noch viele veraltete Systeme wie ältere Hardware und lokale Anwendungen in Betrieb?
• Laufen Anwendungen und Prozesse des Kunden noch in lokalen Rechenzentren oder bereits in einer Cloud? Lokale Rechenzentren erschweren die Migration zu einem NaaS-Modell.
• Ist der Kunde bereits an einen Cloud-Provider gebunden? Der Wechsel birgt das Risiko, sich von einem Provider zu sehr abhängig zu machen. Schwertwiegende Folgen sind beispielsweise ein Ausfall der Infrastruktur des Providers oder eine Preiserhöhung.

Stellt sich die Frage, welcher Anbieter der richtige ist. Eine pauschale Antwort darauf lässt sich nicht finden. Wichtig ist bei der Auswahl vor allem das Thema Sicherheit. Bietet die Netzwerklösung eine End-to-End-Sicherheit oder lässt sie sich leicht integrieren? Darauf sollten Sie unbedingt achten, denn: Die zunehmende Digitalisierung und der wachsende Einsatz von IoT-Geräten bedeuten ein höheres Risiko und neue Zugangspunkte für Cyberangriffe.

Datensicherheit und Rentabilität – zwei Gründe, die für Network-as-a-Service sprechen. Bild: Unsplash/Tim van der Kuip

Sicherheit und Rentabilität

Wenn sich ein Unternehmen dafür entscheidet, die Verwaltung seines Netzwerks an einen externen Dienstleister auszulagern, übernimmt dieser Dienstleister auch die Verantwortung für die Sicherheit des Netzwerks. Eine Herausforderung besteht jedoch darin, das nötige Vertrauen zu erzielen: Viele Unternehmen zögern, Vertrauen in einen externen Partner zu setzen.

Und das, obwohl dieser Weg historisch betrachtet weniger Risiken birgt als der „Do-it-Yourself“-Ansatz. Warum? Weil der verantwortliche Dienstleister sicherstellt, den passenden Sicherheitsschutz zu wählen und keine Sicherheitslücken im Netzwerk zu übersehen.

Auch das Thema Rentabilität darf nicht außer Acht gelassen werden. Grundsätzlich gilt, dass Network-as-a-Service zur Steigerung der Rentabilität beiträgt. Grund ist die aktuell stattfindende digitale Transformation, unter anderem bekannt als Industrie 4.0, Handwerk 4.0 oder auch Büro 4.0.

Ziel der Digitalisierung ist es, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten, die Leistung zu steigern und das Kundenerlebnis zu verbessern. Netzwerke gewinnen an Bedeutung, weshalb die Nachfrage nach NaaS und differenzierten Netzwerkdiensten steigt.

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Quellen: it-business, cloudflare, ip-insider, Unsplash/Israel Andrade (Headerbild)