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Bewegungsdaten wegen Corona herausgegeben
Author
Janina Kröger, Do, 19. Mrz. 2020
in Aktuelles

Bewegungsdaten wegen Corona herausgegeben

Telekom übermittelt Handydaten ans Robert Koch-Institut

Jedes Handy produziert Bewegungsdaten. Die Mobilfunkprovider könnten damit eure Wege theoretisch ziemlich genau rekonstruieren. Offenbar hat die Telekom jetzt einige dieser Daten an das Robert Koch-Institut übermittelt. Sie sollen helfen, die Ausbreitung des Coronavirus besser nachvollziehen und Prognosen daraus ableiten zu können.

Was heißt das für Telekom-Nutzer? Werdet ihr jetzt überwacht? Wir klären auf!

Was sind Bewegungsdaten?

Bewegt ihr euch von A nach B, habt ihr meistens eurer Handy dabei. In der Regel könnt ihr dabei anhand der Balken sehen, ob und wie gut eure Verbindung an dem Ort ist, an dem ihr euch gerade befindet. Ganz automatisch bucht sich euer Handy immer beim nächstgelegenen Funkmasten ein und nutzt das bestmögliche Signal. Das klappt – mehr oder weniger gut – sogar, wenn ihr zum Beispiel mit dem Auto unterwegs seid und über die Freisprechanlage telefoniert.

Was euch dabei vielleicht nicht ganz so bewusst ist: Euer Mobilfunkanbieter bekommt eure Wege dadurch ziemlich genau mit und könnte damit sogar ein richtiges Bewegungsprofil über euch anlegen. Wenn man es ganz hart formulieren möchte: Strenggenommen werdet ihr unentwegt über euer Handy überwacht.

In Deutschland werden diese Bewegungsdaten oder auch Standortdaten sogar immer für eine gewisse Zeit gespeichert. Aber: Die Mobilfunkprovider dürfen diese sensiblen Netzdaten zum Glück nicht an Dritte weitergeben, denn hier geht es um den Schutz eurer Privatsphäre. Eigentlich.

Zu sehen ist ein Teil einer jungen Frau, die ihr Handy nutzt. Ihre Bewegungsdaten werden dabei aufgezeichnet. Bild: Unsplash/by SHTTEFAN

Dadurch, dass sich euer Handy ständig mit einem anderen Sendemast verbindet, kennen die Mobilfunkanbieter eure Bewegungsdaten ziemlich genau. Bild: Unsplash/by SHTTEFAN

Telekom gibt Bewegungsdaten weiter

Jetzt berichtet das Handelsblatt allerdings, dass die Telekom diese Bewegungsdaten weitergegeben hat – ohne die Zustimmung der Nutzer. Dahinter steckt eine durchaus gute Absicht. Denn: Die Daten wurden an das Robert Koch-Institut übermittelt, damit sie beim Kampf gegen das Coronavirus helfen. Aber wie genau können Sie das tun?

Auf zweierlei Weise. Zum einen gilt es, die Bewegungsströme der Handynutzer analysieren und dadurch die Verbreitung des Coronavirus nachvollziehen zu können. Zum anderen sollen die Daten bei der Bewertung helfen, ob die Bevölkerung die zunehmend strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens hinnehmen und sich tatsächlich an die Regelungen halten. Das übergeordnete Ziel ist es, die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen.

Prinzipiell ist dieses Vorgehen aus der Sicht des Datenschutzes natürlich fragwürdig. Die Daten werden aber angeblich vor der Übermittlung anonymisiert und lassen keinen Rückschluss auf einzelne Nutzer zu. In Anbetracht der aktuellen Lage seid ihr aber vermutlich auch der Meinung: Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.

Bewegungsdaten helfen bei Lagebewertung

Das Robert Koch-Institut sieht sich zu diesem drastischen Schritt gezwungen. Dazu sagt RKI-Chef Lothar Wieler: „Wenn die Menschen sich weiterhin so mobil verhalten, dann wird es schwer, das Virus einzudämmen.“ Analyse und Kontrolle der Bewegungsdaten bilden in der Schlussfolgerung also die Grundlage für die weiteren Prognosen.

Und letztlich werden sie auch als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen der Bundesregierung dienen. Die Formel ist denkbar einfach: Halten sich die Menschen nicht an die zunehmend eindringlicheren Mahnungen, dann wird ein drastischeres Vorgehen folgen. Denn genau das bedeutet es doch, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel davon spricht, dass die Experten die Lage stets dynamisch beobachten und bewerten werden.

Unterm Strich: Die Bewegungsdaten werden mit darüber entscheiden, ob die Bundesregierung – wie in anderen Ländern bereits geschehen – am Ende eine Ausgangssperre verhängen muss oder nicht.

Vor Viren schützen – in der realen und virtuellen Welt

Die Corona-Krise hat das ganze Land jetzt fest in seinem Griff und dringt auf vielfältige Weise in euer Leben ein. Ihr seid vielleicht davon betroffen, dass die Schulen geschlossen worden sind oder dass ihr jetzt aus dem Home Office arbeitet. Vielleicht seid ihr auch schon auf die ein oder anderen Fake News im Zusammenhang mit dem Coronavirus hereingefallen und wisst gar nicht mehr, welchen Informationsquellen ihr überhaupt noch Glauben schenken dürft.

Ihr solltet auf jeden Fall Vorsicht walten lassen: Egal, ob in der realen Welt oder in der virtuellen. Haltet in der realen Welt Abstand voneinander und schützt damit eure Mitmenschen. Seid in der virtuellen Welt aufmerksam und hütet euch vor Malware, die sich hinter Coronavirus-Karten versteckt oder sich über Phishing-Mails verbreitet.

Zumindest in der virtuellen Welt kann euch der PC-SPEZIALIST in eurer Nähe einen wirksamen Schutz bieten – zum Beispiel, indem er einen Virenschutz auf eurem Computer oder Laptop installiert. Auch wenn ihr euch bereits einen Computervirus eingefangen habt, unterstützt euch unser Profi bei der Entfernung.

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1 Kommentar

  1. Hanspa sagt:

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