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Reparierbarkeit von Handys
Author
Maren Keller, Di, 1. Mrz. 2022
in Smartphone & Tablet

Reparierbarkeit von Handys

Was ist der Reparierbarkeitsindex der EU?

Können Sie an Ihrem Handy den Akku wechseln, wenn er der Geist aufgibt? Kaum ein Handy lässt sich noch öffnen, was sehr zu Lasten der Nachhaltigkeit geht. Deshalb will die EU jetzt gegensteuern: mit einem Index für Reparierbarkeit.

Wann der Reparierbarkeitsindex kommt und wie er aussehen soll, erfahren Sie hier.

Reparierbarkeit – Index in Frankreich längst da

Fällt einem das Handy aus der Hand, ist schnell das empfindliche Display kaputt. Manchmal streikt aber auch der Akku schon nach kurzer Zeit oder der Home Button tut nicht das, was er soll. Ganz zu schweigen von Lautsprecherbuchsen oder Touchdisplay – alle Handy-Komponenten sind mehr oder weniger empfindlich. Geht etwas kaputt, ist es nicht so einfach, mal eben den Austausch vorzunehmen.

Zum Glück muss nicht sofort ein neues Handy her; auch, wenn es natürlich vor allem die Hersteller freut, wenn man sich sofort ein Neugerät anschafft. Der erste Anlaufpunkt sollte stets Ihr PC-SPEZIALIST vor Ort sein. Mit der professionellen Handy-Reparatur können unsere IT-Experten in den meisten Fällen helfen – und Sie viel Geld sparen.

Wie gut sich ein Handy reparieren lässt, wie einfach es ist, den Akku auszutauschen oder anderen Komponenten zu ersetzen, soll der Index der Reparierbarkeit anzeigen. Frankreich ist hierbei großes Vorbild, denn dort wurde bereits vor etwa einem Jahr, Anfang 2021, ein Index eingeführt. Er zeigt anhand verschiedener Kriterien, wie einfach sich Smartphones, Laptops, Fernseher oder andere Geräte reparieren lassen. Zu den Kriterien gehören die „Zerlegbarkeit“ eines Produkts ebenso wie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen.

Reparierbarkeit: Defektes Handy, Display ab und zerstört. Bild: Pexels/Skitterphoto

Handys sind besonders empfindlich. Sie sind unsere täglichen Begleiter, aber fällt es herunter, ist es oft kaputt. Gut, wenn defekte Einzelteile ersetzt werden können. Bild: Pexels/Skitterphoto

Reparierbarkeit als Gütesiegel

Mit dem Index für Reparierbarkeit will die EU dem Elektroschrott den Kampf ansagen und mehr für die Nachhaltigkeit tun, ähnlich wie mit dem Vorhaben der einheitlichen Ladekabel für Handys und andere Elektrogeräte. Der Index soll für alle neuen Smartphones und Tablets verpflichtend gelten und erinnert ein wenig an unterschiedliche Gütesiegel, wie etwa das Tierwohllabel, den Nutri-Score oder an das EU-Energie-Siegel für die Energieeffizienz von Elektrogeräten.

Bei Smartphone und Co. soll die  Reparierbarkeit in sieben Stufen, von A-G, angezeigt und auf Grundlage verschiedener Kriterien ermittelt werden. Dazu gehört beispielsweise wie viele Schritte nötig sind, um eine Bauteil zu ersetzen. Lassen sich Bauteile wiederverwenden? Werden Schrauben genutzt oder sind Bauteile verklebt? Ist Spezialwerkzeug nötig und wie leicht sind Ersatzteile überhaupt erhältlich?

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den anfälligsten Teilen: Dem Akku und dem Display. Keine Rolle spielt dagegen der Preis der Ersatzteile. Die können, so die EU, in jedem Mitgliedsland unterschiedlich hoch sein. Ob mit dem Reparaturindex auch die geplante Obsoleszenz verhindert wird, muss sich allerdings erst zeigen.

Welches Ziel verfolgt der Reparaturindex?

Das Ziel, das die EU mit der Reparierbarkeit technischer Geräte verfolgt, ist klar: Elektronik soll nachhaltiger werden. Dass das dringend nötig ist, zeigt auch die aktuellen Krise rund um den Chipmangel und Halbleiterkkrise. Ein Umdenken, dass es nicht immer das neueste Handy sein muss, sondern auch ein älteres den Anforderungen gewachsen ist, ist dringend nötig. Aber auch die Hersteller müssen ihren Teil dazu beitragen und reparierbare Geräte auf den Markt bringen.

Das große Ziel dahinter ist eines der sechs klimapolitischen Ziele der EU. Sie will bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null reduzieren. Für Handys und Tablets heißt das: es muss weniger Abfall anfallen, stattdessen Recycling und Möglichkeiten der Reparatur gegeben sein.

Reparierbarkeit: iPhone mit völlig zerstörter Ecke. Bild: Unsplash/Fili Santillan

Auch wenn der Schaden schlimm aussieht, oftmals ist dennoch eine Reparatur möglich. Bild: Unsplash/Fili Santillan

Guter Ansatz mit Schwachstellen

Der Ansatz ist gut, birgt aber natürlich auch Schwachstellen: So gibt es beispielweise in Frankreich keine Kontrolle durch unabhängige Instanzen. Stattdessen bewerten sich die Hersteller selbst. Auch die Darstellung der Bewertung muss überarbeitet werden, denn es fehlt eine einheitliche Vorschrift, sodass Bewertungsbögen unleserlich sind oder einzelne Kategorien gar nicht erst bewertet werden.

Die Folge: Konsumenten können die teilweise sowieso schon verzerrten Bewertungen nicht mehr nachvollziehen. Kommt der Index für Reparierbarkeit auf EU-Ebene, müssen die Verantwortlichen hier unbedingt für Klarheit sorgen. Was halten Sie vom Index der Reparierbarkeit? Hinterlassen Sie uns Ihre Meinung gern in den Kommentaren.

Wenn Sie bereits jetzt nachhaltig unterwegs sind und es Ihnen wichtig ist, Ihre technischen Geräte reparieren zu lassen, statt neu zu kaufen, dann wenden Sie sich, wenn Sie Hilfe benötigen, an PC-SPEZIALIST. Ob Computer, Laptop oder Mac, Tablet, Smartphone oder iPad – wenn möglich reparieren unsere IT-Experten Ihre defekten Geräte.

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Weiterführende Links: Focus, Tagesschau, DeutschlandfunkNova, Netzpolitik, T3N

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