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Abofalle in Android-Apps
Author
Maren Keller, Mi, 13. Jul. 2022
in Aktuelles

Abofalle in Android-Apps

Microsoft warnt vor Betrug mit WAP-Diensten

Dass Android-Besitzer immer mal wieder mit einer Abofalle zu kämpfen haben, ist nichts Neues. Abo-Betrug ist nahezu Gang und Gäbe. Doch jetzt warnt sogar Microsoft vor der Betrugsmasche.

Worum es genau geht und was die WAP-Dienste damit zu tun haben, erfahren Sie bei uns.

Was ist eine Abofalle?

Als Abobetrug oder Abofalle wird eine Internetkostenfalle oder auch Kostenfalle im Internet bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine weit verbreitete, unseriöse Geschäftspraktik im Internet, bei der Verbraucher unbeabsichtigt ein kostenpflichtiges Abonnement eingehen. Die Internetangebote sind so trickreich gestaltet, dass der Internetnutzer gar nicht bemerkt, dass das Angebot kostenpflichtig ist. Nicht selten werden die Seiten seriöser Anbieter nachgemacht, um noch mehr unbedarfte Nutzer in die Falle zu locken.

Zu den ersten Abofallen, über die wir hier im Blog berichtet haben, gehören die Aussagen, dass ein WhatsApp-Abo abläuft und dass ein Amazon-Gutschein Jamba-Klingeltöne ermöglicht. Beides stimmte nicht, hinter beidem steckte eine fiese und vor allem teure Kostenfalle.

Grundsätzlich gilt: Werden beim Besuch auf Internetseiten scheinbar grundlos persönliche Daten abgefragt, sollte man sich kritisch fragen, ob das nötig ist. Dasselbe gilt, wenn es um Gewinnausschüttung geht. Auch dabei werden, oftmals über ein Pop-up-Fenster, Zahlen, Daten und Fakten abgefragt, die eigentlich nicht gebraucht werden. Und: Sobald man Name und Anschrift und Telefonnummer angegeben hat, schnappt die Falle zu. Bei manchen Angeboten reicht bereits das Eingeben einer E-Mail-Adresse und Telefonnummer in einem Anmeldeformular. Das Ergebnis sieht man dann auf seiner nächsten Mobilfunkabrechnung. Hier ist also größte Vorsicht geboten!

Abofalle: Erschrockener Mann beim Anblick der Handyrechnung. Bild: StockPhotoPro/stock.adobe.com

Mit Erhalt der Mobilfunkabrechnung kommt der Schock über die Kosten, die eine Abofalle verursachen. Bild: StockPhotoPro/stock.adobe.com

Neue Abofalle für Android-Nutzer droht

Immer wieder kommt es zu Abobetrug und Abofallen, nicht nur am Handy. So haben wir hier im Blog schon mehrfach berichtet, beispielsweise über fiese Fallen durch das Deutsche Onlineportal, Gebrauchsanleitungen, Netflix-Jahresabo und vieles mehr. Aktuell warnt Microsoft vor einer Abofalle, in die Nutzer von Android-Smartphones leicht tappen können.

Es geht um Malware-Apps, die Abos bei Premiumdiensten abschließen. Solche Abos können richtig teuer werden. Die Malware-Apps begehen den Abobetrug über WAP-Dienste. WAP steht für Wireless Application Protocol. Es ermöglicht, eine Dienstleistungen direkt über die Mobilfunkrechnung zu bezahlen.

Das Fiese ist, dass für den Betrug das betroffene Handy gezwungen wird, eine Mobilfunkverbindung aufzubauen – auch wenn ein WLAN-Netz zur Verfügung steht. Sobald die Verbindung steht, wird das betrügerische Abo initiiert und ohne Zustimmung des Handy-Besitzers bestätigt. Dafür werden Passwörter abgefangen und SMS-Nachrichten unterdrückt. Diese Art des Betrugs heißt auch Mautbetrugs-Malware.

Malware-Apps im Google Play Store

Der Handy-Besitzer bekommt nicht mit, dass er in eine Abofalle getappt ist. Auf ihn wartet die böse Überraschung erst mit der Handy-Abrechnung. Immerhin: Mit dem Redirect-Verfahren der Bundesnetzagentur haben Sie eine Chance, das Geld zurück zu bekommen. Dennoch bleibt ein schlechtes Gefühl, wenn man weiß, dass Fremde Zugriff auf das eigene Handy hatten.

Übrigens: Malware-Apps, die Sie in die Abofalle locken wollen, sind immer wieder im Google Play Store zu finden. Sie umgehen die Google-eigenen Sicherheitsprüfungen und schaffen es in den Store. Bekanntestes Beispiel dafür ist Joker.

Zwar bemüht sich Google, die infizierten Apps schnellstens zu entfernen, aber: Auch die Entwickler von Malware arbeiten stets an der Weiterentwicklung, um Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Während infizierte Apps früher oftmals keine Funktion hatten und dadurch aufgefallen sind, versteckt sich die  Malware mittlerweile auch in Apps, die auf den ersten Blick genau das tun, was sie versprechen. Dadurch fällt die Malware oftmals erst dann auf, wenn eine große Anzahl an Smartphones infiziert wurde.

Abofalle: Mann mit Handy mit Malware. Bild: Suttipun/stock.adobe.com

Malware-Apps führen oft in eine fiese Abofalle. Bild: Suttipun/stock.adobe.com

Schutz vor Abofalle

Natürlich haben Sie Möglichkeit, sich vor einer fiesen Abofalle zu schützen. Der erste wichtige Schritt ist, dass Sie eine Drittanbietersperre einrichten. Damit verhindern Sie den Abrechnungsbetrug von vornherein. Wenden Sie sich an Ihren Mobilfunkanbieter, um die Sperre einzurichten. Eventuell bietet Ihr Anbieter die Einrichtung sogar online an.

Einen weiteren Punkt, den Sie unbedingt beachten sollte – und das gilt bei jedem App-Download – ist die Frage nach den App-Berechtigungen. Unsere liebsten Beispiele: Muss eine Taschenlampe-App Zugriff auf ihre Kontakte haben? Muss eine Wetter-App Anrufe tätigen können? Besonders kritisch sollten Sie sein, wenn eine App SMS lesen und versenden möchte. Und auch der Zugriff auf die Bedienhilfen ermöglichen Malware-Apps eine weitestgehende Kontrolle über Ihr Smartphone. Im Zweifelsfall sollten Sie auf Apps, bei denen Innen die Berechtigungen nicht ganz koscher vorkommen, lieber verzichten. Es finden sich genügend Alternativen.

Wichtig: Nutzen Sie auch auf Ihrem Smartphone ein Antivirus-Programm. Ihr PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe kann Sie zu den Möglichkeiten beraten und die Installation vornehmen. Nehmen Sie Kontakt auf.

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Andere Stimmen zum Thema: Microsoft, Bundesnetzagentur, Wikipedia

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