?>
Mobile Payments
Author
Maren Keller, Di, 9. Jul. 2019
in Aktuelles

Mobile Payments

Anteil im Markt steigt, Misstrauen auch

Habt ihr schon mal mit eurem Smartphone in einem Geschäft bezahlt? Mobile Payments drängen immer mehr auf den Markt. Doch obwohl die Technisierung auch in diesem Bereich schnell voranschreitet, hegt immer noch ein Großteil der potentiellen User großes Misstrauen.

Was mobiles Bezahlen bedeutet und woher dass Misstrauen rührt, erfahrt ihr bei uns.

Mobile Payments: Was ist das?

Definieren wir zunächst einmal den Begriff: Was sind Mobile Payments? Dabei handelt es sich um mobile Zahlungsformen wie beispielsweise Apple Pay oder Google Pay. Im Klartext heißt das, dass ihr mit Hilfe einer App auf dem Smartphone, dem Tablet oder der Smart-Watch im Supermarkt oder Restaurant, an der Tankstelle oder am Kiosk mit dem Gerät bezahlen könnt. Voraussetzung dafür ist, dass neben der Software auf den mobilen Endgeräten auch die Hardware in den jeweiligen Geschäften vorhanden ist.

Bereits seit Ende der 1990er Jahre gibt es Bemühungen, das Mobiltelefon für Bezahlvorgänge einzusetzen. Grund hierfür waren die hohe Verbreitung der Geräte und das Nutzerverhalten, was darauf schließen ließ, dass Mobiltelefone für die Abwicklung von Bezahlvorgängen bestens geeignet sei.

Mobile Payments in Zeittraffer

Wikipedia fasst die Ereignisse rund um die Mobile Payments zusammen:

  • In den Jahren 2003/2004 wurde mobiles Bezahlen mit Mobile Ticketing in den ersten öffentlichen Verkehrsunternehmen in Bonn, Köln und Osnabrück vorgestellt.
  • Dieses erste Mobile Ticketingsystem in Deutschland mit Namen Teltix wurde in die „Mobile Wallet“ (digitale Geldbörse) von T-Mobile integriert.
  • 2008 hat Deutschland das Handyporto zur Frankierung von Standardbriefen und Postkarten innerhalb Deutschlands eingeführt.
  • Seit Ende 2009 nutzen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage Handypayment für e-Paper-Angebote. Dazu gehören unter anderem kostenpflichtige elektronische Zeitungsartikel.
  • Mit der Einführung von Smartphones hat mobiles Bezahlen eine breitere Nutzerschicht erreicht.
  • 2015 wurden 51 % aller mobilen Zahlungen über SMS abgewickelt.
  • Seit April 2019 könnt ihr an mehr als 300 HEM-Tankstellen mit dem Mobile-Payment-Anbieter ryd pay direkt aus dem Auto bezahlt.

Bislang hat sich in Deutschland kein mobiles Bezahlsystem durchgesetzt. Das konnte auch die Einführung von Apple Pay und Google Pay nicht ändern. Dennoch könnt ihr inzwischen in vielen Supermärkten statt mit Bargeld oder Plastikkarte auch mit eurem NFC-fähigen Smartphone bezahlen.

Mobile Payment: Jemand bezahlt mit seinem Smartphone. Foto: Unsplash.com/Square

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone steckt noch in den Kinderschuhen. Foto: Unsplash.com/Square

ESET-Umfrage: Befragte misstrauen Mobile Payments

Auch wenn mobile Bezahldienste wie Google Pay, Apple Pay oder spezielle Banken-Apps immer mehr auf den Markt drängen, stehen die Verbraucher der neuen Bezahlmöglichkeit mehr als skeptisch gegenüber. Zwei von drei Anwendern misstrauen Mobile Payments, wie eine ESET-Umfrage ergeben hat.

ESET hatte 1.000 Internetnutzer in einer repräsentativen Umfrage befragt. Das Ergebnis: 65 Prozent aller Befragten halten mobile Bezahldienste für unsicher. Deutlich wird bei der Umfrage, dass das Alter der Befragten für das Ergebnis eine große Rolle spielt. Während bei den 18- bis 29-Jährigen das Ergebnis noch ausgeglichen ist, steigt die Skepsis gegenüber dem Bezahlen mit dem Smartphone mit dem Alter an. Bei den Befragten im Alter 60+ halten 76,4 Prozent mobile Payment-Dienste für unsicher.

Warum misstrauen so viele den Mobile Payments?

Stellt sich die Frage, warum in die neue Technik so wenig Vertrauen besteht. Auch wenn das Thema Mobile Payments noch in den Anfängen steckt, warum sind nur so wenig Nutzer bereit, ihr Bezahlverhalten zu ändern?

Zu den Gründen gehören sicherlich die vielen Berichte über gestohlene Nutzerdaten. Auch wir berichten immer wieder über Phishing, beispielsweise über gefälschte E-Mails von Sparkasse, Amazon oder auch als Ergebnis der EU-Datenschutzrichtlinie DSGVO. Aber natürlich sind auch reine Banking-Trojaner unterwegs wie Gozi, BankBot und Marcher. Was Phishing genau ist, erfahrt ihr in unserem Ratgeber Was ist Phishing?.

Gefälschte Banken-Apps und geklaute Nutzerdaten schaffen kein Vertrauen. Ganz im Gegenteil. Wer immer wieder von geklauten Daten hört und liest, vertraut seine Bankdaten nur ungern einer App an. Wie seht ihr das? Nutzt ihr Apple Pay, Google Pay oder eine spezielle Bezahl-App eurer Bank?

Mobile Payments: NFC-Lesegerät empfängt Daten von EC-Karte und Smartphone. Foto: Pixabay

Ob mit EC-Karte oder Smartphone: Mobiles Bezahlen drängt auf den Markt. Foto: Pixabay

Wie funktioniert Bezahlen mit dem Smartphone?

Für das mobile Bezahlen mit dem Smartphone ist die gängigste Methode das NFC. NFC ist die Abkürzung für Near Field Communication. Dabei handelt es sich um eine Übertragungstechnik, die den kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Distanzen ermöglicht. Mit einer großen Anzahl von EC-Karten könnt ihr bereits kontaktlos bezahlen. Dafür müsst ihr nur die Karte vor das Lesegerät halten.

Beim Bezahlen mit dem Smartphone ist der Ablauf ähnlich. Ihr haltet das Handy einfach in die Nähe des NFC-Lesegerätes. Wichtig: Ihr müsst natürlich eine App für Mobile Payments installiert haben. Die Bezahldaten werden dann automatisch blitzschnell zwischen den Geräten übermittelt.

Je nachdem, welche Bezahl-App ihr nutzt, wird der entsprechende Geldbetrag entweder direkt von eurem Giro-Konto, dem Kreditkarten-Konto oder einem aufladbaren Guthaben abgebucht. Beträge von bis zu 25 Euro könnt ihr in der Regel ohne weitere Sicherheitsabfrage bezahlen, bei größeren Beträgen ist eine PIN-Eingabe oder die Bestätigung per Fingerabdruck nötig.

Mobile Payments – aber sicher!

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone wird sich vermutlich im Laufe der Zeit immer weiter durchsetzen. Auch das kontaktlose Zahlen per Karte benötigte erst einige Anlaufzeit. Mittlerweile sieht man immer häufiger, dass Einkäufer nur noch ihre Karte vor das Lesegerät halten, anstatt sie einzustecken.

Während ihr mit der kontaktlosen EC-Karte nicht mehr oder weniger an die Sicherheitsaspekte denken solltet wie beim Geldabheben oder dem Bezahlen mittels Kontakt – nämlich, dass niemand eure PIN mitlesen kann –, gibt es für Mobile Payments mit dem Smartphone einiges zu beachten:

  • Das Smartphone muss immer auf dem aktuellsten Stand sein, das heißt, dass ihr Sicherheitsupdates immer sofort installieren müsst.
  • Ihr benötigt unbedingt einen zuverlässigen Virenschutz, der schadhafte Anwendungen erkennt und umfassenden Schutz gegen Phishing bietet.
  • Grundsätzlich, aber besonders beim mobilen Bezahlen gilt: Vermeidet inoffizielle App-Stores, denn hier ist die Gefahr, dass ihr euch schädliche Apps auf euer Handy holt, besonders groß.
  • Prüft auch Pay-Apps, die ihr auf dem Google Play Store installiert. Schaut euch die Kommentare an, die Anzahl der Installationen und die benötigten Zugriffsrechte.
  • Wenn ihr euch Banking-Apps installieren möchtet, dann nutzt nur die Banking- und Zahlungs-Apps, die eure Bank bereitstellt. Ihr könnt die Verlinkungen von der offiziellen Webseite eurer Bank nutzen, um zur richtigen App zu gelangen.

Tipps und Hilfe gibt es bei PC-SPEZIALIST

Bezahlen mit Smartphone ist – auch wenn es kaum genutzt wird – technisch schon vielfach möglich. Ob Lidl, Netto, Edeka oder Aldi, ob Kaufhof, Douglas oder bei der Deutschen Post – es gibt bereits viele Anbieter für Mobile Payments. Wenn auch ihr künftig euer Smartphone als Portemonnaie verwenden wollt, dann solltet ist euch einige Fragen stellen: Wisst ihr, ob euer Smartphone mit dem neuesten Sicherheitsupdate versorgt ist? Habt ihr eine Ahnung, ob euer Virenschutz aktuell ist? Genügt euer Virenschutz überhaupt den Anforderungen für Mobile Payments? Seid ihr euch unsicher, ob ihr die richtige Banking-App installiert habt?

Kommt im Zweifelsfall zu eurem PC-SPEZIALIST vor Ort. Er berät und hilft euch bei allen Fragen zu eurem Smartphone. Natürlich bieten unsere Technik-Experten euch auch eine Komfort-Einrichtung neuer Geräte an. Inklusiv ist dann die Installation von drei Apps nach Wunsch. Und solltet ihr bereits einen Datenverlust erlitten haben, helfen unsere Profis mit der Handy-Datenrettung.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

0 Kommentare