?>
USB Type C wird Pflicht
Author
Maren Keller, Mo, 31. Okt. 2022
in Smartphone & Tablet

USB Type C wird Pflicht

Apple äußert sich zu den EU-Plänen

Bei Apple ist der Lightning-Anschluss für Handys Standard – innerhalb der Europäischen Union soll sich das ändern. Ab 2024 soll hier der USB Type C zur Pflicht werden.

Die USB-C-Pflicht gilt auch für Kameras, Kopfhörer und Co. Welche Auswirkungen diese Pflicht für Verbraucher und Hersteller hat und was Apple davon hält, erfahren Sie hier.

USB Type C kommt ab 2024

Digitalkamera, Handy, Kopfhörer, E-Reader, Navigationsgeräte: Die Anzahl an digitalen Geräten steigt weltweit. Von mittlerweile knapp acht Milliarden Menschen nutzt bereits jeder zweite ein Smartphone, also knapp vier Milliarden Menschen – Tendenz steigend.

Wer den Blick in die eigene Schublade wagt, sieht oftmals die unterschiedlichsten Ladegeräte und Ladekabel. Doch wenn die Technik nicht mehr zum Zeitgeist passt, wird daraus schnell Elektroschrott. Und das ist alles andere als nachhaltig, obwohl Digitalisierung nachhaltig sein kann. Zudem gibt es in einigen Ländern der EU bereits einen Reparaturindex, der ebenfalls auf mehr Nachhaltigkeit und weniger Elektroschrott setzt.

Nun hat die EU einen weiteren Ansatz in Richtung Ressourcenschutz unternommen: Ab 2024 sollen mobile Geräte nur noch mit dem USB-Type-C-Ladekabel verkauft werden dürfen. Das Parlament hat der Richtlinie bereits zugestimmt, die Umweltminister billigten sie ebenfalls. Aber: Eine Nachrüstpflicht für bereits zuvor erhältliche Geräte wird es nicht geben.

USB Type C: Ansicht von oben auf viele moderne elektronische Geräte für den täglichen Gebrauch auf weißem Boden. Bild: ©damrong/stock.adobe.com

Viele verschiedene Geräte haben viele verschiedene Ladekabel. Das soll sich ab 2024 ändern. Bild: ©damrong/stock.adobe.com

Welche Geräte sind betroffen?

Von der USB-C-Pflicht sind alle mobilen Geräte betroffen, die mittels USB an ein Ladegerät angeschlossen werden. Dazu gehören neben Handys, Tablets und Digitalkameras auch E-Reader, Kopfhörer, Lautsprecher, Navigationsgeräte oder Tastaturen. Auch Laptops sind betroffen, für sie gelten die Vorgaben aber erst ab 2026.

Im Jahr 2014 wurde USB Type C vorgestellt, erfunden wurde der USB-Anschluss aber bereits 1996 – schon damals, um dem Kabelsalat Herr zu werden. Dank ständiger Weiterentwicklungen und neuer Standards hat das allerdings nicht so gut geklappt. Nun geht die EU den Weg über die USB-C-Pflicht, um dadurch weniger Ladekabel und Ladegeräte in Schubladen versauern zu lassen.

Neben dem einheitlichen Ladekabel sollen Verbraucher zudem wählen können, ob sie ein neues Gerät mit oder ohne Ladegerät erwerben wollen. Ein Etikett auf dem Produkt soll den Unterschied angeben. Auch hier steckt ein Ziel dahinter: Geld und Ressourcen sparen. Denn wer braucht schon so viele Ladegeräte, wie er mobile Geräte besitzt?

Apple und USB Type C

Laut EU-Rat wurden allein im Jahr 2020 in Europa 420 Millionen Ladegeräte verkauft. Das bedeutet, dass jeder EU-Bürger durchschnittlich drei Ladegeräte hat, aber eigentlich nur zwei benötigt. 11.000 Tonnen Elektroschrott und 250 Millionen Euro unnötige Ausgaben entstanden dadurch. Die möglichen Einsparungen sind aber nur ein Grund für die USB-C-Pflicht. Ein weiterer ist, dass die Kompatibilität von entsprechendem Zubehör von Drittproduzenten dadurch garantiert werden kann.

Ab 2024 sollen nun also alle Geräte mit einem USB-Type-C-Anschluss ausgestattet sein – und das betrifft auch Apple-Geräte, die in Europa verkauft werden. Der Konzern hatte sich lange gegen den USB-C-Anschluss gewehrt. Da es innerhalb der EU auch einheitliche Standards für kabelloses Laden bis Ende 2024 geben soll, könnte Apple mit seinem MagSafe, seinem kabellosen Ladegerät, dem USB-Type-C-Anschluss entkommen.

USB Type C: Ansicht von oben auf iPhone und Ladekabel auf gelb-weiße Untergrund. Bild: Pexels/Karolina Grabowska

Der Lightning-Ladeanschluss von Apple hat zumindest innerhalb der EU ab Oktober 2024 ausgedient. Dann müssen auch iPhones einen USB-C-Anschluss haben. Bild: Pexels/Karolina Grabowska

Apple nicht glücklich über USB-C-Pflicht

Mittlerweile hat sich Apple zur künftigen Pflicht, USB Type C zu verwenden, geäußert. Apples Marketing-Chef Greg Joswiak sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, man werde sich der EU-Pflicht beugen, aber man sei nicht glücklich, zu dieser Umstellung gezwungen zu werden. Apple sei bislang lieber seinen eigenen Weg gegangen und habe auf seine Ingenieure vertraut, als vom Gesetzgeber zur Übernahme von Hardware-Standards gezwungen zu werden.

Für Apple führe die zwanghafte Umstellung der Anschlüsse zu mehr Elektroschrott. Er sieht die Lösung darin, dass viele Ladegeräte abnehmbare Kabel haben und somit ein einziges Ladegerät für viele verschiedene Endgeräte genutzt werden kann.

Dabei verschweigt Apple allerdings, dass USB C längst Verwendung findet: Zwar verfügen alle derzeit im Apple Store erwerbbaren iPhones über den Lightning-Anschluss, aber bei den iPads sieht es anders aus: Hier setzt nur ein Produkt auf Lightning, während vier auf USB-C ausgelegt sind. MacBooks wurden schon länger auf den USB-C-Standard umgestellt und nutzen entweder den entsprechenden Anschluss oder die kompatible Thunderbolt-Schnittstelle.

Apple mit USB Type C – wann?

Wann Apple seine iPhones mit USB-C-Anschluss auf den europäischen Markt bringt, ist unklar – eventuell bereits im Jahr 2023 mit dem iPhone 15, eventuell aber auch erst 2025, da die Richtlinie ab Oktober 2024 gelten soll, Apple seine Produkte aber immer im September präsentiert.

Was halten Sie von der USB-C-Pflicht? Ist sie sinnvoll, um die Elektroschrottmenge zu reduzieren und Ressourcen zu sparen oder halten Sie sie für unnötig? Hinterlassen Sie Ihre Meinung gern in unseren Kommentaren.

Besonders nachhaltig – egal, welchen Anschluss Ihr mobiles Gerät zum Laden besitzt – ist natürlich die Reparatur, wenn das Gerät kaputt ist. Wenden Sie sich gern an PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe, wenn beispielsweise das Display gebrochen ist, die Ladebuchse einen Wackelkontakt hat oder andere Probleme bestehen. Mit unserer Handy-, Tablet und iPad-Reparatur helfen wir Ihnen schnell und unkompliziert – auch Ihrem Diensthandy.

_______________________________________________

Andere Stimmen zum Thema: br, winfuture, winfuture, t3n

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

0 Kommentare