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Metaversum: Facebook wird zu „Meta“
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Robin Laufenburg, Di, 17. Aug. 2021
in Aktuelles

Metaversum: Facebook wird zu „Meta“

Was hinter dem Metaversum (Metaverse) steckt

Aktualisiert am 24.02.2022

Facebook arbeitet an einer virtuelle Umgebung, die das Internet ersetzen soll: dem Metaversum (Metaverse). In digitalen Räumen sollen sich User aktiv fortbewegen können. „Meta“ ist nicht nur eine abstrakte Utopie, sondern von Facebook konsequent durchgeplant. Der Weltkonzern hat sich bereits umbenannt.

Was es mit dem Metaversum und mit Meta auf sich hat, erfahren Sie hier.

Was ist das Metaversum?

Der Begriff „Metaversum“ (Englisch für „Metaverse“) ist ebenso wie „Avatar“ aus den Science-Fiction-Welten Neal Stephensons entlehnt. Erstmals taucht er dabei als Verbindung aus den Begriffen „meta“ und „Universum“ in Stephensons Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ 1991 auf. In der fiktiven Dystopie laufen Personen als Avatare herum, die Welt wird von skrupellosen Großkonzernen und dem organisierten Verbrechen regiert und existente Staatensysteme sind geradezu willen- und machtlos.

Allgemein bekannt wurde das heute noch fiktionale Konzept des Metaversum aber durch Ernest Clines Roman „Ready Player One“ aus dem Jahr 2011 sowie der gleichnamigen Verfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahr 2018, die über Netflix populär wurde.

Wie wird das echte Metaversum aussehen?

In der Tech-Branche im Silicon Valley kursieren bereits seit Sommer 2021 „Metaversum“ bzw. „Metaverse“ als neue Trend-Begriffe. Darunter versteht man dort die Idee der Weiterentwicklung oder Ausformung des Internets. Das Metaversum

  • soll als virtuell erzeugtes, dreidimensionales Universum in Erscheinung treten und sich kontinuierlich ausdehnen. Es gibt zwar nur einen großen digitalen Raum (und nicht mehrere parallele Server-Räume), es soll aber auch geschlossene Sub-Räume und Plattformen innerhalb des Metaversums geben.
  • soll eine nahezu unlimitierte Anzahl an digitalen Objekten umfassen, die innerhalb des Metaversums multifunktional einsetzbar sind.
  • hat keine Obergrenze an Teilnehmern. Es sollen sich verschiedene Benutzer füreinander sichtbar frei bewegen und miteinander und mit der Welt interagieren können.
  • kann nicht beendet oder pausiert werden. Alles findet in Echtzeit und live statt. Es gibt dabei jedoch wie auch in der phyisischen Welt zeitlich begrenzte Events und Ereignisse.
  • hat seine eigene Wirtschaft und ein eigenes Kryptowährungssystem wie die die Facebook-Währung Libra/Diem. Unternehmen und Privatpersonen können dort kaufen, verkaufen und Arbeiten vollziehen, für die sie bezahlt werden.
  • soll von allen teilhabenden Individuen und Kollektiven gemeinsam geformt werden.

Das Metaversum soll dabei das Internet ablösen und stärker noch die physische Realität in entsprechende digitale Strukturen integrieren. Anders als das Internet soll das Metaversum dabei eine Alternative zur phyischen Welt darstellen.

Metaversum oder Metaverse

Das Metaversum oder Metaverse soll das Internet ablösen. Bild: Pexels/Mo

Meta: Facebook als Metaverse

Wie so oft, war der Weltkonzern Facebook einer der ersten Big Player, der sich zu der abstrakten Idee eines Metaversum-Projektes als historischen Game Changer positioniert hat. Mark Zuckerberg reagierte so auf die Idee des Metaversums bereits im Juli 2021. In Form einer öffentlichen Ankündigung gab der Facebook-Chef dabei auch direkt bekannt, dass Facebook zum Metaversum , zur „nächsten Generation des Internets“, umgebaut werden solle.

Ob das Unternehmen die hauseigenen Plattformen Instagram, WhatsApp und das soziale Netzwerk Facebook im neu entstehenden Metaversum zusammenlegt, ist derzeit noch Zukunftsmusik. Es ist zwar davon auszugehen, dass diese Überlegung existiert, wahrscheinlich werden die Plattformen aber mindestens zentraler Bestandteil von Facebooks neuer Metaverse-Plattform werden.

Erste Schritte von Facebook in Richtung Metaverse

Die ersten öffentlichen Schritte in Richtung Metaverse hat Mark Zuckerberg im Juli 2021 getätigt. Gegründet wurde dabei eine Abteilung zur Ausarbeitung von entsprechenden strategischen Ansätzen. Zuckerberg hat im gleichen Atemzug Matthew Balls kürzlich veröffentlichten Essay „The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It, and Fortnite“ zur Pflichtlektüre für alle Facebook-Mitarbeitenden erklärt.

In einem umfassenden Interview mit dem US-Technologie-Portal The Verge begründete der Facebook-CEO am 22. Juli 2021 ausführlich, warum Facebook zum Metaversum werden müsse. Das hauseigene und vorerst noch abstrakte Metaverse-Projekt war für Facebook dabei das Jahr 2021 über klar im Fokus: Mittlerweile ist kein Geheimnis mehr, dass der Tech-Gigant an einem digitalen Cyberspace arbeitet, in dem die physikalische Realität mit erweiterter (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) verschmelze sollen.

Facebook wird zu Metaverse

Das Welt-Unternehmen Facebook wird jetzt zu Metaverse. Bild: Pexels/Pixabay

Facebook benennt sich zu Meta um

Jetzt ging der Weltkonzern aber noch einen Schritt weiter, und zwar einen wirklich großen: Am 19. Oktober gab Mark Zuckerberg bei einem erneutem Interview mit The Verge nämlich bekannt, dass das von ihm 2004 gegründete Unternehmen Facebook umbenannt werden sollte.

Zur Facebook Connect-Konferenz am 28. Oktober 2021 war es dann so wei: Facebook Inc. wurde offiziell zu Meta Platforms, Inc. (kurz: Meta) umbenannt.

Den Namen Meta habe Zuckerberg gewählt, weil der Konzern für den Aufbau des Metaversums bekannt werden solle, so Zuckerberg beim Interview mit The Verge. Der Tech-Gigant will sich damit gleichzeitig klarer von seinem bisher gleichnamigen sozialen Netzwerk abgrenzen und nach außen zeigen, dass er auch noch andere Produkte und Leistungen im Portfolio hat.

Einen ähnlichen Schritt hatte Google bereits 2015 getan, als sich das Unternehmen aufgrund der vielen verschiedenen Tätigkeiten zu Alphabet umbenannte. Die Suchmaschine Google ist seitdem ein Teil von Alphabet.

Facebook wird zu Meta: Was bedeutet das?

Verbunden mit der Namensänderung zu Meta ist auch eine Umstrukturierung des Unternehmens. Der Weltkonzern hat unter anderem bereits bekannt gegeben, in den kommenden fünf Jahren circa 10.000 neue Arbeitsplätze in der Europäischen Union zu schaffen. Das Investment kündigte der Facebook-Topmanager und britische Ex-Vizepremier Nick Clegg vor einer Woche (am 18. Oktober 2021) an.

Clegg erklärte, dass Facebook am Anfang einer Reise stehe, die dazu beitragen solle, das Metaversum als Plattform der Zukunft zu bauen: „Zusammen mit Partnerunternehmen entwickeln wir das ‚Metaverse‘ – eine neue Phase vernetzter, virtueller Erfahrungen mithilfe von Technologien wie virtueller und erweiterter Realität.“

Zu Deutsch: Facebook setzt voll und ganz auf das Konzept Metaversum und möchte als „Meta“ ein neues Internet schaffen, die schöne neue und vor allem digitale „Horizon World“. Dazu plant der Weltkonzern tausende Jobs in Europa. Darüber berichtete auch der WELT-Nachrichtensender (am 18.10.2021) in einem YouTube-Video:

Reaktion von Facebook auf aktuelle Ereignisse

Derzeit ist noch unklar, wie die Meta-Plattform genau aussehen wird. Ohne Frage ist die Fokussierung von Facebook auf das Metaverse aber eine Reaktion auf massiven Druck, der von außen auf das Unternehmen ausgeübt wird. Kürzlich trafen nämlich verschiedene Schicksalsschläge den Großkonzern parallel:

  • Die ehemalige Facebook-Managerin und Whistleblowerin Frances Haugen hatte Anfang Oktober 2021 bei einer Anhörung im US-Senat die Politik aktiv dazu aufgefordert, Facebook zu mehr Transparenz zu zwingen. Unter anderem berichtete sie davon, dass interne Studien gezeigt haben, dass Instagram der psychischen Gesundheit von Teenagern und jungen Erwachsenen schade. Dennoch habe die Firma dagegen bewusst nichts unternommen und die Studie obendrein unter den Teppich gekehrt.
  • Ebenfalls Anfang Oktober sorgte ein Netzwerk-Fehler zu einem globalen und rund sechs Stunden andauernden Ausfall bei Facebook, WhatsApp und Instagram.
  • Momentan berät die EU über zwei Gesetze, die die Macht von Online-Plattformen regulieren sollen: Mit dem Digital Social Act soll eine Art Grundgesetzt für Online-Plattformen wie Facebook, Instagram & Co. entstehen, die plattformseitige Transparenz gewährleistet. Mit dem Digital Markets Act will die EU-Kommission für einen fairen digitalen Markt sorgen. Dabei will sie sogenannte Gatekeeper, also die größten Weltkonzerne, stärker prüfen und kontrollieren. Dazu gehört auch Facebook. Nick Clegg, Facebooks Kopf der „Global Affairs and Communications“ äußerte sich gegenüber der geplanten EU-Gesetze bereits kritisch.

Facebooks Fokus auf das Metaversum dürfte einer Strategie entspringen, die entsprechende kritische Themen in den Hintergrund rücken soll. Aber die Öffentlichkeit sieht auch Facebooks Vereinnahmung des Metaversum-Gedanken skeptisch: Denn grundsätzlich sollte das Metaversum ja eigentlich eine firmenunabhängige Meta-Plattform wie das Internet und keine Meta-Plattform einer Einzelfirma sein.

Metaversum als ganzheitlliches 3D-Erlebnis

Das Metaversum wird wahrscheinlich als ganzheitliches 3D-Erlebnis in Erscheinung treten. Bild: Pexels/cottonbro

Exkurs: Frühere Ansätze von Metaverse-Projekten

Aber noch ist unklar, wie sich Meta entwickeln wird und ob es das einzige Metaversum bleiben wird. Ohne Frage haben sich schon zahlreiche weitere Unternehmen vor ihm am Metaversum versucht – und die Zähne ausgebissen.

Der erste größere Versuch, ein Metaversum zu etablieren, wurde ein Jahr vor der Gründung von Facebook unternommen: Im Jahr 2003 arbeitete bereits das US-Entwicklerstudio Linden Lab an einer entsprechenden Idee. Über die digitale Plattform Second Life können Benutzer ihre eigene virtuelle Welt samt individueller 3D-Räume und -Objekte gestalten. Das Ziel der Simulation ist, Freundestreffen und Feiern, Dates und Geschäftsmeetings ins Cyberspace zu verlagern. Den Anspruch, als Metaversum eine etabliert genutzte Parallelwelt zu entwickeln, hat Second Life in den vergangenen acht Jahren aber wohl eher nicht erfüllen können.

Andere größere Projekte wie das sogenannte Open Source Metaverse Project (das beispielsweise lediglich von 2004 bis 2008 existierte) oder die Metaverse Roadmap (2006 bis 2007) scheiterten im Laufe der Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Virtuelle Universen wie das Entropia Universe (seit 2006) oder das 3D-Chatportal IMVU (seit 2004) entwickelten sich zwar bis heute stetig weiter und werden entsprechend viel genutzt, aber konnten sich nicht als tatsächliche Metaversen etablieren.

Fortnite als Metaverse-Projekt

Der entscheidende Perspektivwechsel, was den Blick auf die potenzielle Umsetzung des Metaversum anging, kam im April 2021, als Tim Sweeny, Gründer des Fortnite-Studios Epic Games, offiziell ein Metaverse-Projekt bestätigte. Fortnite, das beliebteste Spiel 2020, war zuvor bereits durch seine außergewöhnlichen Kollaborationen mit angesagten Marken und berühmten Persönlichkeiten aufgefallen. Mit heute mehr als 350 Millionen aktiven Nutzern und Nutzerinnen ist Fortnite dabei längst nicht mehr bloß ein Battle-Royal-Spiel. Gleichzeitig steht Fortnite bis heute mit den beiden App-Store-Monopolen von Apple und Google auf Kriegsfuß, da Epic Games sich weigert, die verlangten Gebühren zu zahlen.

Viele, vor allem jüngere Spielende nutzen dabei die Anwendung heute geradezu als Social-Media-Plattform. Fortnite fördert dieses Verhalten auch zunehmend und agiert immer crossmedialer. In virtuellen Kinos der Spieleplattform konnte man so beispielsweise exklusive Star-Wars-Filmszenen ansehen. Auch können Spieler und Spielerinnen virtuelle Konzerte besuchen. Fortnite-Konzerte des US-Amerikanischen Rappers Travis Scott verzeichneten dabei ungefähr 28 Millionen Zuschauer.

Fortnite

Fortnite, Instagram & Co. sind vor allem bei der jüngeren Generation beliebt. Sie werden das Metaversum wahrscheinlich mit als erstes nutzen. Bild: Pexels/TimaMiroshnichenko

Reaktion anderer Tech-Giganten

Neben Facebook und Fortnite zeigten sich auch die Köpfe anderer Tech-Megakonzerne gegenüber der noch futuristisch anmutenden Idee des Metaversum bereits Anfang des Jahres 2021 offen. Gleichzeitig sehen die meisten Unternehmen kritisch, dass Facebook das Konzept dermaßen für sich vereinnahmt.

Microsoft-Chef Satya Nadella sprach dabei bereits von einem notwendigen Wandel hin zu „metaversen“ Geschäftsmodellen. Der Weltkonzern Microsoft plane jedoch kein eigenes Metaversum und denke, dass andere Großkonzerne auch nicht in der Position seien, das zu tun. Vielmehr wird sich Microsoft nach Aussage Nadellas wohl an fremdinitiierten Projekten beteiligen.

Von der Tagesschau, aber auch vom SWR2 wird hingegen besonders Apple als Großunternehmen hervorgehoben, das sich gegenüber Technologien querstellt, die für ein Metaversum notwendig wären. Unter anderem lehnt der Medien- und Technologiegigant Interoperabilität zwischen verschiedenen Angeboten ab und wählt präzise aus, welche Anwendungen in den App-Store kommen. Der Hauptgrund für Apples aggressive Strategie gegen das Metaversum ist, dass ein solches das eigene Geschäftsmodell gefährden würde; Exklusivität würde an Wert verlieren. Das SWR2 hinterfragt dabei sogar, ob Apple am Metaversum zu Grunde gehen wird.

Metaversum: Zukunft des Internets?

Laut Tagesschau ist ein firmenunabhängiges Metaversum aus Verbrauchersicht zu begrüßen, da man die eigenen Daten über verschiedene Anbieter hinweg transferieren könne, dafür müssen aber die verschiedenen Firmen entsprechend zusammenarbeiten. Immer mehr Firmen aller Größen würden dies wohl aber auch sehen und entsprechend handeln.

Dass die Zukunft des Internets als Metaversum in Erscheinung tritt, halten viele Experten dabei für eine durchaus realistische Vorstellung. Netzwerke verschmelzen jetzt schon vermehrt und Plattformen werden immer multifunktionaler. Ohne Frage ist Facebook dabei Vorreiter und greift, jetzt als Meta, in immer mehr Bereiche des täglichen Lebens ein. Unklar bleibt dennoch, wie sich das Metaverse genau entwickeln und wie es aussehen wird.

Digitale Privat- und Arbeitswelt

Es ist klar, dass auch die Arbeitswelt von morgen vom Metaversum nicht unberührt bleiben wird. Die Arbeitswelt wird jetzt schon immer digitaler und für kleinere Firmen und Gewerbetreibende ist die stetige Modernisierung von Arbeitsprozessen im Sinne von New Work unabdingbar.

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Metaverse

Mit Metaverse ist das erste konkrete Metaversum-Projekt in Planung. Ob andere Firmen ebenfalls eigene Metaversen vorstellen, bleibt abzuwarten. Bild: Pexels/TimaMiroshnichenko

Update 04.01.22: Spionage und andere Probleme

Mit der Umbenennung in Meta wollte Facebook aus den Negativschlagzeilen der jüngsten Zeit herauskommen. Zu nennen seien unter anderem die medizinischen Fake-News, das gigantische Datenleck oder die massive Facebook-Störung. Doch auch die schöne neue Welt des Meta-Konzern bekommt erste Risse: So sind bereits zahlreiche Nutze Opfer von Cyber-Attacken geworden. Also Folge davon hat Facebook Konten von sieben Firmen geschlossen, die die Cyber-Angriffe lanciert hatten.

Viel schlimmer aber dürften erste Berichte über sexuelle Belästigungen im virtuellen Raum sein. Eine anonyme Beta-Testerin der neuen digitalen „Horizon World“ berichtet: „Nicht nur, dass ich gestern Abend angetatscht wurde, es waren auch noch andere Nutzer dabei, die das Verhalten unterstützt haben. Ich fühlte mich allein und isoliert.“ Und Bloomberg-Autorin Parmy Olsen beschreibt ihren Aufenthalt in Mark Zuckerbergs Zukunftsvision ebenfalls als alles andere als angenehm. Titel ihres Berichts: „Es ist unbehaglich, eine Frau im Metaversum zu sein“. Sie sei von Männern umringt und fotografiert worden. Männliche Avatare wären ihr immer wieder unangenehm nahe gekommen.

Für Meta selbst handelt es sich um Probleme mit dem Nutzer-Interface. Man sei bemüht, „Horizon World“ sicher zu machen, betonte eine Sprecherin. Für Beobachter ähnlicher Probleme auf Facebook oder Instagram, klingt diese Antwort altbekannt. Bleibt abzuwarten, ob Meta solche Probleme künftig in den Griff bekommt.

Update 24.02.22: Googles Schritt ins Metaversum

Der hinter der weltweit bekanntesten Suchmaschine Google stehende Megakonzern Alphabet Inc. zieht mit den anderen großen Tech-Konzernen mit und bereitet sich ebenfalls auf den Sprung ins Metaversum vor. Das Weltunternehmen hat bereits eine lange Vergangenheit, was die Verschmelzung von analogem und digitalem Raum angeht.

Bereits im Jahr 2012 hat Google so weltweit als erste Firma eine als Brille zu tragenden Miniaturcomputer, genannt Google Glass, vorgestellt. Im Jahr 2016 kündigte Google zusammen mit seinen ersten Pixel-Handys auch die Virtual-Reality-Plattform Daydream an, die bereits 2019 wieder eingestellt wurde. Heute hat das Unternehmen seinen früheren Vorzeigeprojekten wie Google Glass und Daydream weitgehend den Rücken gekehrt.

Google fokussiert viel eher das Thema Augmented Reality, also die sogenannte erweiterte Realität. Das wird sich vermutlich auch in Form von Googles Version eines Metaversums ausdrücken.

Mutlitask Unified Model & Projekt Iris

Ein für Googles Augmented Reality basiertes Metaversum relevanter Grundpfeiler dürfte dabei im Bereichen maschinelles Lernen und Deep Learning liegen. Fortschrittliche AR-Systeme müssen nämlich die Umgebung „verstehen“, damit sie diese umwandeln können. Google hat dafür bereits im Mai 2021 das „Multitask Unified Model“ (MUM) vorgestellt, ein multimodal trainiertes neuronales Netz. Es ist in der Lage, über Bilder und Texte Wissen zusammenzuführen und entsprechend neu darzustellen. Dieses KI-Modell dürfte für Googles eigenes Metaversum ein entscheidendes Element sein.

Anders als Facebook setzt Google dabei bereits jetzt schon auf sogenanntes Ambient Computing. Laut The Verge ist damit zu rechnen, dass Google ein AR-Headset bzw. eine AR-Brille plane, das im Jahr 2024 auf den Markt kommen soll. Das bisher mit dem Codenamen Projekt Iris benannte Gerät durch nach außen gerichtete Kameras ein intelligent erzeugtes Mixed-Reality-Erlebnis schaffen kann. Für die Entwicklung der AR-Geräte dürfte Google wohl auf das Know-how des kanadischen AR-Hardware-Spezialisten North zurückgreifen. Google hat den Entwickler smarter Brillen 2020 übernommen.

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Weiterführende Links: Tagesschau, Tagesschau, SWR2, WDR Blog, WDR Blog, ORF.at, Bechtle, PC-WELT, Stuttgarter Zeitung, Schau hin!, The Verge, The Verge, Bild, t3n

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