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Corona-Burnout
Author
Maren Keller, Mo, 28. Mrz. 2022
in Für Firmenkunden

Corona-Burnout

Pandemie führt zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz

Arbeitgeber aufgepasst: Die Gefahr, dass Ihre Mitarbeiter nicht nur wegen eines positiven Corona-Tests ausfallen, sondern weil sie an einem Corona-Burnout erkranken, steigt. Die AOK hat in ihrem Report 2021 als zweithäufigste Fehlzeit psychische Erkrankungen identifiziert. 

Arbeitgeber sind alarmiert und wissen, dass Handlungsbedarf besteht. Alle Infos und Gründe für den Burnout bekommen Sie hier.

Was ist ein Burnout

Fühlen Sie sich erschöpft und antriebslos? Belastet Ihre Arbeit Sie mehr als früher? Sind Sie im Job unkonzentriert und ideenlos? Das alles können Anzeichen eines Burnouts sein. Zwar besteht in der Fachwelt keine Einigkeit, was ein Burnout genau ist, aber grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Burnout nicht einfach nur durch Stress oder Überlastung entsteht, sondern durch überwältigenden Stress. Oftmals entwickeln Betroffene körperliche Symptome, ohne dass ein Zusammenhang zur Lebenssituation gesehen wird.

Die Folgen sind gravierend: Der Burnout beginnt üblicherweise mit Schlaflosigkeit und Antriebslosigkeit, das Immunsystem spielt verrückt, man erkrankt schneller an Infektionen. Aufgrund dieser Belastungen und der dauernd ausgeschütteten Stresshormone verändern sich Herzdurchblutung und Herzrhythmus. Es kann zu Verspannungen oder Rückenbeschwerden, Magenschleimhautentzündungen und Geschwüren kommen.

Am Ende eines Burnouts steht nicht selten eine tiefe Depression. Hierbei ist typisch, dass sich die negativen Gedanken nicht mehr nur auf die Arbeit erstrecken, sondern auf alle Lebensbereiche. Typische Symptome sind mangelndes Selbstwertgefühl und Hoffnungslosigkeit, sowie Selbsttötungsgedanken.

Corona-Burnout: Mann mit Händen vorm Gesicht, um ihn herum fliegen Papiere. Bild: Pexels/Antoni Shkraba Production

Wenn der Druck nicht mehr aushaltbar ist, die Anforderungen aber nicht weniger werden, droht der Burnout. Bild: Pexels/Antoni Shkraba Production

Zahl der Fehlzeiten wegen Burnout steigt

Seit mittlerweile zwei Jahren stecken wir alle mitten in der Corona-Pandemie. Und mit ihr in einer vorher nicht gekannten Belastungssituation. Die einen stecken die Situation gelassener weg, andere haben große Sorgen und Stress, beispielsweise, weil sie neben der Arbeit aus dem Home Office die Kinder betreuen oder beschulen mussten oder weil sie schlichtweg Angst um ihren Job haben. Es droht der Corona-Burnout: Die massive Überlastung führt in unmittelbarem Zusammenhang zu einem Burnout durch Corona.

Das wissen natürlich auch die Arbeitgeber, die deshalb laut einer Umfrage von Robert Half in großer Sorge um ihre Mitarbeiter sind. Immerhin sind 12 Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurückzuführen und die Zahl der Krankheitstage hat wegen psychischer Erkrankungen seit 2010 um 56 Prozent zugenommen. Hinzu kommt, dass die Ausfallzeiten länger andauern. Liegt der Durchschnittswert der Fehltage bei 13,8 Tagen, dauert der Ausfall aus psychischen Gründen 30,3 Tage.

Oftmals steckt hinter einer psychischen Erkrankung ein Burnout. Und deutsche Führungskräfte sind alarmiert. Immerhin 39 Prozent von ihnen halten es für wahrscheinlich, dass ihre Mitarbeiter im 2022 mit einem Burnout ausfallen. Was sind die Gründe dafür?

Corona-Burnout – die Gründe

Warum jemand an einem Burnout erkrankt, kann vielfältige Ursachen haben: die bedrückenden, schier endlos scheinende Corona-Situation in Verbindung mit Zukunftsangst, Existenzangst, Stress durch Home Office, dem allgegenwärtigen Aufpassen, Maske tragen, Hygieneregeln einhalten. Ein weiterer Grund für den Dauerstress kann das Trauma sein, einen geliebten Menschen durch Covid-19 verloren zu haben, oder schlichtweg die Angst vor einer Infektion. Arbeitnehmer haben noch andere, zusätzliche Ängste und Sorgen, die aufs Gemüt drücken und in einem Corona-Burnout enden können:

  • 28 Prozent haben Angst vor Entlassung und fürchten die damit verbundene Unsicherheit, die bis ins Private hineinreicht.
  • 23 Prozent sehen die schwierige Vereinbarkeit von Arbeit im Home Office bei gleichzeitiger Kinderbetreuung als Hauptgrund für eine hohe Belastung an.
  • Für 22 Prozent ist die Verkleinerung von Teams Ursache für den Corona-Burnout.
  • 21 Prozent spüren eine verstärkten subjektiven Leistungsdruck.
  • Für 19 Prozent ist die Perspektivlosigkeit bezüglich der eigenen Rolle im Unternehmen ausschlaggebend für eine Erschöpfung.

Natürlich gibt es noch weitere Gründe, warum es zur Überlastung im Arbeitsleben kommt. Hier nannten die Personalverantwortlichen folgende Gründe: nicht genommener Erholungsurlaub (18 %), Mobbing (17 %), mangelnde Anerkennung (17 %) und eine unausgewogene Work-Life-Balance (15 %). Ob der Corona-Trend Workation zur Erholung beiträgt, muss dabei jeder für sich entscheiden.

Corona-Burnout: erschöpfte Frau am Laptop, im Hintergrund tobende Kinder. Bild: Pexels/Ketut Subiyanto

Schule und Kita sind geschlossen, aber die Arbeit muss trotzdem erledigt werden. Vor allem Mütter leiden unter der Corona-Pandemie. Bild: Pexels/Ketut Subiyanto

Burnout durch Corona – wen trifft’s?

Grundsätzlich kann sich natürlich jeder von der aktuellen Situation überfordert fühlen. Doch nicht bei jedem endet der Stress im Corona-Burnout. Wen trifft’s besonders? Ein größeres Risiko tragen zum einen diejenigen, die im sozialen Sektor arbeiten. Zum anderen sind aber auch diejenigen betroffen, die im Home Office arbeiten und/oder nebenbei die Kinder betreuen müssen – das trifft vor allem auf Mütter zu. Aber auch Studenten haben stark gelitten, als sie wegen der Schließung  der Unis monatelang isoliert waren.

In einer Studie der Techniker Krankenkasse gab die Hälfte der Befragten an, dass das Leben in der Pandemie stressiger geworden ist. Die Lockdowns zehren an den Nerven und wer von zu Hause aus arbeiten muss, dem fällt es schwer, Privates und Berufliches zu trennen. Der private Rückzugsort wurde zum Mittelpunkt des Arbeitslebens, Raum für Erholung fehlte, der Dauerstress nahm zu.

Ganz anders sah es übrigens im ersten Lockdown aus. Laut einer Umfrage im Sommer 2020, also nur wenige Monate nach Beginn der Pandemie, führte das Home Office noch zu weniger Stress und mehr Produktivität.

Schutz vor Corona-Burnout

Einen Teil der Frustration im Beruf macht auch eine schlechte IT-Ausstattung aus. Bekommt man von seiner Firma nur Modelle zweiter Wahl, weil sie fürs Home Office gedacht sind, steigt der Frust. Hier sollten sich Arbeitgeber unbedingt fragen, wie sie die Digital Employee Experience verbessern und die Mitarbeiterfluktuation verringern können. Wenn Sie Hilfe bei der Anschaffung der passenden Ausstattung benötigen, wenden Sie sich gern an Ihren PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe.

Daneben ist vor allem das soziale Netz von Bedeutung, das uns umgibt. Wir brauchen Freunde, Familie und Kollegen. Sie geben und emotionalen Halt, regulieren und fangen auf. Social Distancing, ein in der Corona-Pandemie geschaffener und positiv begründeter Begriff, ist alles andere als positiv. Stattdessen ist er, da sind sich Psychologen und Psychiater einig, eine Katastrophe. Er bedeutet soziale Distanz und beinhaltet den Rückzug – beim Burnout genau das falsche, denn der Rückzug nimmt die Kraft, die man benötigt, um stark und psychisch gesund zu bleiben.

Coron-Burnout: Erschöpfter Mann hängt auf dem geöffneten Laptop. Bild: Pexels/Nataliya Vaitkevich

Gerade in stressigen Zeiten hilft ein aufmunterndes Wort vom Chef. Bild: Pexels/Nataliya Vaitkevich

Corona-Burnout – Hilfe vom Arbeitgeber

Auch der Arbeitgeber kann helfen, wenn er befürchtet, dass seine Mitarbeiter einen Burnout durch Corona bekommen. Hier hilft in erster Linie: Reden Sie mit Ihren Mitarbeitern. Fragen Sie nach, wie es ihnen geht, wie es zu Hause läuft und ob es Probleme gibt. Dadurch zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie interessiert sind, dass Ihre Mitarbeiter Ihnen nicht egal sind. Denn: Gerade in der aktuellen Situation sind wir alle Menschen, die ähnliche Probleme haben und über die wir auf Augenhöhe sprechen sollten.

Das schafft eine gute Atmosphäre und gibt Ihren Mitarbeitern das Gefühl, gesehen, verstanden und unterstützt zu werden. Das ist zwar grundsätzlich im Arbeitsleben wichtig, aber in Ausnahmesituationen wie der Corona-Pandemie noch wichtiger. Bekommen Mitarbeiter genau dieses gute Gefühl am Arbeitsplatz, kann der Job den Stresspegel senken, die Arbeit wird als sinnstiftend empfunden und die Gefahr, psychisch zu erkranken, sinkt.

Zwar kann PC-SPEZIALIST Ihnen nicht dabei helfen, mit Ihren Mitarbeitern zu sprechen, aber wir können dafür sorgen, dass der Stressfaktor „ schlechte IT“ in Ihrer Firma nicht zum Tragen kommt. Sie haben Fragen dazu? Stöbern Sie auf unserer Webseite, welche Möglichkeiten es rund um IT-Services für Firmen gibt. Oder wenden Sie sich direkt an Ihren PC-SPEZIALIST vor Ort und lassen Sie sich beraten.

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Verwendete Quellen: Gesundheitsinformation, IT-Business, AOK, HelloBetter, Techniker Krankenkasse, Focus, Factor-a

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1 Kommentar

  1. Erla sagt:

    Vielen Dank für diesen Beitrag über das COVID Burnout. Interessant, dass besonders Personen im sozialen Bereich ein hohes Risiko der Erkrankung haben. Ich denke auch, dass ich an einem Burnout leide und werde mich mal an ein Zentrum für COVID Burnout wenden, um mich beraten zu lassen.